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Ein unheimliches Heulen erschüttert die Stadt – und niemand weiß, woher es kommt. Während die Erwachsenen ratlos sind, packt Deniz und seine Freunde Paul, Pia und Mara die Neugier. Die vier Detektivnasen sind sich sicher: Dahinter steckt ein Rätsel, das gelöst werden muss! Ihre Spur führt sie auf den Pöstlingberg, wo sie bei einer heimlichen Nachtmission auf etwas Unglaubliches stoßen. Doch die Ermittlungen werden schnell gefährlich: Ein geheimnisvoller Gang, ein verlorener Schlüssel und ein unterirdisches Tunnelsystem voller dunkler Überraschungen stellen die Freunde auf eine harte Probe. Mit Mut, Cleverness und echter Teamarbeit folgen sie jeder Spur – und entdecken schließlich etwas, das ihre kühnsten Erwartungen übertrifft. Doch wird es ihnen gelingen, das Rätsel zu lösen, bevor die Nacht vorüber ist? Ein spannendes Abenteuer voller Rätsel, Mutproben und unerwarteter Wendungen – für alle, die Geheimnisse lieben!
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Deniz und die Detektivnasen
Geschrieben von Cornelia Eder
Mit Illustrationen von Ramona Rabanek
1. Auflage, 2024
© 2024 Alle Rechte vorbehalten.
Eine Kopie oder anderweitige Vervielfältigung ist nur mit schriftlicher Genehmigung von Seiten der Autorin und der Illustratorin gestattet.
Hinweis: Die Handlung und alle Personen in diesem Buch sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Ereignissen oder lebenden sowie verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Copyright Text: Cornelia Eder
Copyright Illustrationen: Ramona Rabanek
Lektorat:
Claudia Tallian – www.manuskriptzauber.com
Korrektorat:
Dominique Daniel – www.korrektorat-rechtschreibretter.de
Coverdesign und Umschlaggestaltung:
Tenity Design | Jenny Grams – www.tenity-design.de
Foto: eigenes
Eigenverlag: Einsteinstr. 19, 4064 Oftering
Druck: Wir machen Druck, Mühlbachstr. 7, D-71522 Backnang
ISBN Druck: 978-3-9034-3311-3
ISBN Tolino: 978-3-7592-8143-2
www.cornelia-eder.at
Facebook: Cornelia Eder - Autorin
Instagram: cornelia.eder.autorin
Für Deniz,
dessen Wunsch erst zu diesem Buch führte.
Für alle kleinen und großen Detektive und Detektivinnen,
die mit wachen Augen und offenen Ohren auf spannende
Spurensuche gehen.
Die Detektivnasen
13 Jahre alt
kurzes rotes Haar
blaue Augen
Sommersprossen
klein, aber oho
Kopf der Spürnasen, auch Kapitän genannt
13 Jahre alt
kurzes schwarzes Haar
grüne Augen
erfinderisch
11 Jahre alt
langes dunkles Haar, viele Locken
braune Augen
kann andere gut um den Finger wickeln
11 Jahre alt
Kurze dunkle Haare
Brille und Zahnspange
Leseratte
1. Geheime Namen und verborgene Talente
»Hahi! Uhhuhii!«
Pia saß am Boden, kniff die Augen zusammen und hielt sich die Ohren zu. »Das Geräusch ist einfach gruselig. Wann hört das endlich auf? Ich kann es nicht mehr hören.«
Ihr Bruder Paul, der sich auf Deniz’ Bett fallen ließ, grinste. »Streng genommen kannst du es schon hören. Du willst es bloß nicht.« Für seine Aussage erntete er von seiner Schwester einen grimmigen Blick.
Sie rollte mit den Augen. »Du brauchst nicht immer so besserwisserisch sein. Stört euch zwei das Geheule nicht?« Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und sah von ihrem Bruder zu ihrem gemeinsamen Freund Deniz hinauf aufs Bett.
»Doch?«, antwortete dieser und zuckte mit den Schultern. Er saß lässig auf der Bettkante, die Füße am Bettrahmen abgestützt und schaute zu Pia hinunter.
»Du weißt das nicht? Ich muss nicht lang überlegen. Mich nervt es.« Mit einem Funkeln in den Augen fasste Pia in ihr dunkles Haar und versuchte, ihre Locken zu bändigen. Der schwarze Haargummi tat sein Bestes, konnte aber nicht alle Haare halten. Einzelnen Strähnen hatten sich bereits gelöst, bevor sie die Frisur fertig hatte.
Deniz fuhr sich durch sein rotes Haar. Nun sah es zerzauster aus als in der Früh, gleich nach dem Aufstehen. »Eigentlich ist es mir egal. Ich verstehe nur nicht, warum die Erwachsenen nicht herausfinden, woher dieses Geheule kommt. Das kann doch nicht so schwer sein.«
Ein Klopfen an der Zimmertür unterbrach das Gespräch der Freunde. Langsam wurde sie geöffnet.
Mara steckte den Kopf ins Zimmer. Sie lächelte, wodurch ihre Zahnspange sichtbar wurde. Mittlerweile störte sie diese nicht mehr. »Hallo. Deine Mama hat mich hereingelassen. Entschuldigung, ich bin zu spät.« Sie schlüpfte in das Zimmer hinein, schloss die Tür hinter sich und setzte sich neben Pia, die sie sofort umarmte.
»Endlich bist du da. Die Jungs gehen mir heute auf die Nerven. Sie verstehen mich einfach nicht.«
Abwehrend hob Paul die Hände. »Was haben wir denn gemacht?«
Pia ignorierte ihn und wandte sich wieder ihrer Freundin zu. »Welches Buch konntest du dieses Mal nicht aus der Hand legen?«
Maras Wangen wurden rot. Sie nahm ihre Tasche ab und legte sie auf den Boden. Dankbar lächelte sie ihre Freunde an, die ihre große Leidenschaft für das Lesen verstanden, obwohl sie diese nicht mit ihr teilten, zumindest nicht in diesem Ausmaß. »Die Klassenlektüre.«
Die drei verzogen angewidert das Gesicht. Alle drei fanden die Wahl ihres Lehrers furchtbar. Kaum jemanden interessierte die Vergangenheit von Linz. Wenn es nach Pia ginge, würden sie ein spannendes Buch mit Pferden lesen. Paul hätte lieber ein Buch gelesen, in dem ihm Technik noch näher erklärt würde. Deniz liebte hingegen alle Bücher, in denen Detektive vorkamen oder Kinder Geheimnisse aufdeckten.
»Hahi! Hahi! Uhhuhii, uhhuhii!«
Pia stand auf und schlich zum Fenster. Vorsichtig lugte sie hinaus, als würde die Ursache des Geräusches direkt davorsitzen und sie gleich attackieren. »Glaubt ihr, dass diese Laute wirklich vom Pöstlingberg kommen?«
Deniz folgte ihr und schaute ebenfalls hinaus. »Warum sollten die Ermittler der Polizei lügen?«, antwortete er mit einer Gegenfrage.
»Weil der Berg um so viel höher liegt als die Stadt?« Pia zog eine Augenbraue Richtung Haaransatz.
Mit dem kleinen Finger schob Mara ihre Brille hoch. »Die Spitze befindet sich etwa 300 Meter über Linz. Normale Geräusche würden wir hier wahrscheinlich nicht mitbekommen. Aber die sind so ungewöhnlich, dass wir besonders darauf achten. Nachdem wir sie nicht jeden Tag hören, spielen vielleicht auch Wetterbedingungen eine Rolle.«
Deniz setzte sich wieder auf sein Bett und schaute zu Mara.
»Jetzt machst du mich aber neugierig. Woher weißt du denn das alles?«, fragte Paul.
Nur zu gern wollte Mara die Frage ihres Freundes beantworten, stand auf und ging zu den zwei Jungen hinüber zum Bett. Dort setzte sie sich zwischen die beiden, die sie gespannt beobachteten. Auch Pia ließ Mara keinen Moment aus den Augen.
»Ich habe ganz genau aufgeschrieben, wann man die Geräusche hören konnte und wie an den Tagen das Wetter war«, sagte sie stolz, griff nach ihrer Tasche, die vor ihr auf dem Boden lag, und holte ein kleines Büchlein heraus.
Der Einband war mit allerlei Bildern beklebt und mit Glitzer verziert. Ein funkelndes lila Kunstwerk, denn Lila war Maras Lieblingsfarbe. Das Wort »Logbuch« stand fein säuberlich mit Glitzermarker in der Mitte und spiegelte das Licht, das durch das Fenster ins Zimmer strahlte. Pia, Paul und Deniz bestaunten das Büchlein, was Mara noch eine Spur stolzer machte. Ihre Freunde kannten auch ihre Bastelleidenschaft, aber dieses Buch hatte sie ihnen bisher noch nicht gezeigt.
»Darin steht alles«, begann sie und tippte mit dem Zeigefinger auf den Einband. »Außerdem habe ich dazugeschrieben, wie gut ich sie hören konnte. Deshalb weiß ich, dass man bei starkem Wind oder Gewitter keinen Pieps hören kann. Leichter Wind führt dazu, dass sie leiser werden. Nur bei strahlendem Sonnenschein und Windstille …«
»Hahi! Uhhuhii!« Da unterbrach das Geheule Maras Erklärung.
»Habe ich es nicht gesagt, bei schönem Wetter – das hört ihr ja selbst«, beendete Mara die Beschreibung ihrer Beobachtungen.
»Das ist aber spannend. Darf ich mal?« Deniz rutschte etwas näher, streckte seine Hand aus, bereit, Maras Logbuch zu inspizieren.
»An manchen Stellen ist das Gelände steil und felsig. Möglicherweise kann man die Geräusche deswegen besser hören. Aber eigentlich wird Schall nur bei glatten Oberflächen besser reflektiert. Vielleicht sind auch die Gebäude der Stadt der Grund dafür. Um deine Frage zu beantworten«, sagte sie und schaute ihre Freundin an, »ich denke nicht, dass die Ermittler lügen. Warum sie seit drei Wochen keine Lösung finden, weiß ich leider auch nicht.«
»Was haltet ihr davon, wenn wir versuchen herauszufinden, woher die seltsamen Geräusche kommen?«, schlug Deniz unvermittelt vor und hob den Blick.
»Wir?« Ungläubig schaute Pia ihn an und deutete mit ihrem Finger von einem zum anderen, bis sie auf sich selbst zeigte.
Deniz nickte entschlossen. »Das ist ein klarer Fall für die Detektivnasen.«
»Den Namen hast du dir doch gerade erst ausgedacht«, sagte Pia und stemmte die Hände in die Hüfte.
Deniz biss auf seine Unterlippe. »Ehrlich gesagt nicht. Erinnert ihr euch an den Fall mit dem Papiermüll unten beim Eingang?«
Die Freunde nickten, als wären ihre Köpfe mit einer Schnur verbunden.
Vor einigen Monaten hatte ein Nachbar seine Zeitschriften direkt unterhalb der Postkästen entsorgt. Durch Windstöße waren diese im gesamten Eingangsbereich verteilt worden. Die vier hatten es sich zur Aufgabe gemacht, den Verantwortlichen dafür zu finden – und sie waren erfolgreich gewesen.
»Da habe ich uns den Namen gegeben.«
»Echt? Warum hast du uns den nicht verraten?« Pauls grüne Augen blitzten wie Smaragde im strahlenden Sonnenschein.
»Weil ich mir dumm vorgekommen bin. Der Fall war so schnell gelöst und dann habe ich mir gedacht, wir brauchen keinen mehr.«
Mara rückte langsam noch näher an Deniz heran, bis sie ganz knapp neben ihm saß. »Du weißt, dass wir Freunde sind? Und du weißt, was das bedeutet?« Ihre Stimme war sanft.
»Klar.«
»Vertrauen …«, sagte Mara und streckte ihre Hand aus.
»… Ehrlichkeit …«, fügte Pia hinzu und legte ihre auf Maras.
»… Unterstützung …«, sagte Paul und platzierte seine Hand auf der seiner Schwester.
»… Freundschaft«, ergänzte Deniz und legte ebenfalls seine auf die der anderen.
Schwungvoll hoben sie gemeinsam die Hände hoch und trennten sie in der Luft. Dabei riefen die Freunde laut »Wir« und lachten. Ihre Freundschaft war etwas Besonderes, denn jeder der vier wusste, dass er sich auf die anderen verlassen konnte.
»Was würde ich nur ohne euch machen«, sagte Deniz.
Mara stupste ihn in die Seite. »Also Detektivnasen! Oder ist dir sonst noch etwas eingefallen?«
»Detektivnasen ist unser Gruppennamen, aber ich habe uns sogar schon Ermittlernamen gegeben«, flüsterte er. Augenblicklich wurde sein Gesicht knallrot wie eine Tomate.
Mit dem Fuß tippte Pia Deniz an. »Ich bin sicher die Hübsche, oder?«
Sofort prustete ihr Bruder los. Selbst wenn er gewollt hätte, hätte er sich das Lachen nicht verkneifen können. »Eher die Vorlaute oder die Quasselstrippe.«
»Und was bist dann du? Der Rechthaberische?«, konterte Pia.
Erneut schob Mara ihre Brille mit dem kleinen Finger hoch.