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Die Story startet mit einem spektakulären ominösen Autounfall der Hauptfigur. Einem nordspanischen Angula-Händler war es gelungen, die Rezeptur zur Züchtung von Glasaalen zu finden, was hohe Gewinne verspricht und Neid weckt. Kriminelle Machenschaften bedrohen sein Leben. Der Protagonist der Novelle "Der Zimmermannsvogel" wird zu seinem besten Freund und Vertrauten und schließlich zum Retter nach einem Anschlag. Die Handlung endet ausgehend von Asturias (Nordspanien) über San Sebastián in Osaka (Japan).
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Seitenzahl: 60
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Bianca Maria Gutmann
Der Angula-Händler
Bianca Maria Gutmann ist in Nordbayern geboren und lebt seit über zwanzig Jahren in Nordspanien. In Köln hat sie Sprachwissenschaften studiert mit Schwerpunkt Spanisch und Englisch. Daneben beherrscht sie etliche andere Sprachen. Sie war für verschiedene internationale Konzerne im Bereich Healthcare und Medizintechnik tätig. In Spanien, wo sie die Staatsbürgerschaft erworben hat, erlernte sie durch intensives Training Flamenco, Sevillanas und Orientalischen Tanz. So verwundert es nicht, dass ihre Vorliebe für Andalusien und Marokko in ihrer Erstlings-Novelle Der Zimmermannsvogel zum Ausdruck kommt.
DER ANGULA-HÄNDLER
Ein spannendes Abenteuer des Protagonisten der Novelle »Der Zimmermannsvogel«
BIANCA MARIA GUTMANN
Impressum
Titel: Der Angula-Händler© Copyright: 2016, Bianca Maria GutmannErstausgabe: Jan. 2017 – Neuauflage: Mai 2024Umschlagsgestaltung: © Bianca Maria GutmannFotomaterial: © La Gula® Del NorteLektorat & Korrektorat: Werner Alfred EnglertVerlag: Neopubli GmbH, 10997 BerlinWebseite & Kontakt: bianca-gutmann.deISBN: 978-3-7418-8534-1Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Die Story startet mit einem spektakulären ominösen Autounfall der Hauptfigur, die mit Glück und der Hilfe eines zum Unfallort eilenden Passanten überlebt. Dieser wird bald zu seinem besten Freund und Vertrauten.
Dem Mann war es gelungen ein chemisch-biologisches Problem zu lösen, an dem sich andere Wissenschaftler bisher vergeblich versucht hatten. Ganoven, die ihm sein Erfolgsrezept abjagen wollen, schrecken vor kriminellen Machenschaften nicht zurück: Drogen-Cocktail, Entern einer Jacht, Auto-Verfolgung, Messer-Attacken.
Die Handlung endet ausgehend von Asturias (Nordspanien) über San Sebastián in Osaka (Japan). Der Leser darf auf den Ausgang gespannt sein. Bis dahin hat er beiläufig sein Wissen erweitert, z.B. über die Aalwanderung, Nordspanien, japanische Sitten und Gebräuche.
für jemanden ganz Besonderenpara alguien muy especial –el que aquí en su juventud pescaba angulas
Valle del Nalón
Inhaltsverzeichnis
Teil I
Teil II
Teil III
Über Angula und Gula®
Über Asturias und Gipuzkoa
Gracias
Die Reifen quietschten, der Wagen schrammte an der Leitplanke entlang, fand zurück auf die Fahrbahn, prallte nach einigen Metern gegen einen Begrenzungspfosten, drehte sich einmal um die Achse und rutschte rückwärts die Böschung mit dumpfen Schlägen gegen die Fahrzeugunterseite hinab, stieß weiter unten gegen einen Felsbrocken, überschlug sich und kam auf der Wiese wieder auf den Rädern zum Stehen – ein letztes Nachwippen der Karosserie – dann herrschte Stille.
Santiago war auf dem Weg nach Hause, hatte eine CD eingelegt und sang zur Musik von Abba um sich wachzuhalten. Er hatte über zehn Stunden auf der Baustelle verbracht, denn die elektrische Installation des Chalets hatte sich komplizierter gestaltet als geplant. Er sah auf die Uhr und schaltete auf einen Radiosender, wo er gerade noch den Wetterbericht hörte. Die ersten Oktobertage versprachen weiter angenehmes sonniges Herbstwetter, »für die Jahreszeit zu warm« hieß es. Es war bereits dunkel, als er an der Gaststätte auf der Anhöhe vorbeifuhr. Er kannte die Strecke wie seine Westentasche, ließ seinen Fiat fast gemütlich Richtung Tal rollen, als sein Blick einen Lichtkegel ausmachte, den er nicht ins Landschaftsbild einordnen konnte. Von der nächsten Kurve aus konnte er nun inmitten der Wiese ein schräg stehendes Fahrzeug erkennen. Da musste jemand von der Straße abgekommen sein, ein Autounfall! Er zögerte keine Sekunde, bremste, fuhr so nah wie möglich an den Straßenrand, stieg aus, zog gerade noch die phosphorgelbe Weste aus der Türablage und während er sich diese überzog, sprang er mit großen Sätzen den langen Abhang hinunter.
»Hola, hören Sie mich, hola?« rief er und klopfte gegen die Scheibe. Er zog seinen Schlüsselbund mit einer Mini-Laterne aus der Hosentasche, leuchtete ins Innere und rief erneut:
»Hola, können Sie mich hören, sind Sie verletzt?«
Keine Reaktion. Der Mann saß nach vorne über das Lenkrad gebeugt und reagierte nicht. Santiago versuchte, die Tür zu öffnen. Sie blieb verriegelt. Er rief, klopfte und rüttelte weiter an der Tür. Es hatte keinen Sinn. Der Mann hinterm Steuer gab kein Lebenszeichen von sich, die Zentralverriegelung des BMW ebenfalls nicht; alle Türen waren verschlossen, verklemmt, verzogen. Er wollte sein Mobiltelefon aus der Hosentasche ziehen und musste feststellen, dass er es ausgerechnet in diesem Moment nicht bei sich trug. Ohne Zögern stürmte er los, rannte und kletterte die Böschung so schnell er konnte hinauf. Er musste Hilfe holen. Santiago war ein durchtrainierter athletischer Typ und hatte keine Mühe, den Anstieg relativ schnell zu bewältigen, auch wenn er in der Dunkelheit einige Male strauchelte. Er schnappte die Arbeitsjacke vom Beifahrersitz, griff nach seinem Telefon und wählte die 112:
»… ist bewusstlos, scheinbar verletzt … nein, ich konnte keine Blutspuren am Kopf erkennen, bin nicht sicher … ja, die Unfallstelle ist gesichert, Warnblinkanlage eingeschaltet, Warndreieck aufgestellt. …«
Noch schneller als beim ersten Mal sprang er die Böschung wieder hinunter. Er wollte gerade einen erneuten Versuch mithilfe eines Schraubenziehers unternehmen, als er erstaunt merkte, dass sich die Fahrertür nun ganz einfach öffnen ließ. Erst jetzt erkannte Santiago, dass niemand mehr hinterm Steuer saß. Er konnte es nicht glauben und leuchtete in den Wagen hinein, als ob er den Insassen eventuell übersehen haben könnte. Das war doch nicht möglich! Er trat einen Schritt zurück, leuchtete am Wagen entlang, ging einmal außen herum, ebenfalls nichts, niemand zu sehen. Er ging ein paar Schritte im Lichtkegel der Scheinwerfer, die inzwischen schwächer geworden waren. Nichts. Er rief:
»Hola, ist da jemand? Wo sind Sie? Sind Sie O. K.? Hola?«
Stille. Plötzlich vernahm er das Heulen der Sirenen der Guardia Civil, des Notarztwagens und sah, wie zwei Fahrzeuge hinter seinem Fiat parkten und drei Gestalten den Abhang herunter und quer über die Wiese auf ihn zugelaufen kamen. Die beiden Guardia Civiles befragten Santiago, der Notarzt stand untätig dabei, immerhin war kein Verletzter weit und breit zu sehen. Sie untersuchten den Wagen genauer und forderten weitere Kräfte zur Bergung des Fahrzeuges an. Bei dem BMW handelte es sich um einen Mietwagen, der am Vortag am Flughafen von Asturias von einer Frau aus Gipuzkoa reserviert und in Empfang genommen worden war.
Santiago kam sich fast etwas lächerlich vor, war sich jedoch absolut sicher, dass er trotz des Widerscheins der Scheibe einen Mann gesehen hatte. Er trug ein weißes Oberhemd mit einer auffällig farbigen Krawatte, hatte einen kurzen Haarschnitt mit längerem Deckhaar zur Seite gescheitelt, »etwas Ähnlichkeit mit Robert Redford«, beschrieb er den Fahrer.
Nachdem alle Daten aufgenommen waren und er keine weiteren Details beitragen konnte, bedankte man sich bei ihm, entließ ihn mit dem Hinweis, dass er sich melden möge, falls ihm noch etwas einfallen sollte und er konnte nun die Weiterfahrt nach Hause antreten. Es fehlten nur noch wenige Kilometer von denen er im Nachhinein nicht mehr wusste, wie er sie hinter sich gebracht hatte; schließlich fiel er ins Bett und schlief sofort ein.