Der Bär: Groteske in einem Aufzug - Anton Pavlovich Chekhov - E-Book

Der Bär: Groteske in einem Aufzug E-Book

Anton Pavlovich Chekhov

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Beschreibung

Der Bär: Groteske in einem Aufzug Anton Pavlovich Chekhov - Erster Auftritt.Frau Popow. Luka.Frau Popow (in tiefer Trauer, sitzt auf dem Sofa rechts, blickt unverwandt eine Photographie an).Luka. Es ist nicht recht, gnädige Frau Sie richten sich zugrunde. Die Magd und die Köchin sind Beeren suchen gegangen, alles, was atmet, freut sich des Daseins, selbst die Katze versteht sich auf ihr Vergnügen schleicht im Hof umher und fängt Vögel; bloß Sie hocken den ganzen Tag im Zimmer, gerade wie in einem Kloster und haben so gar keine Freude Ja, wahrhaftig, wenn man genau nachrechnet, haben Sie ein Jahr lang das Haus nicht verlassen.Frau Popow. Und ich werde es auch niemals verlassen Wozu? Mein Leben ist abgeschlossen Er liegt im Grabe, ich habe mich zwischen diesen vier Mauern begraben Wir sind beide gestorben.Luka. Da hat man es! Es ist nicht zum Anhören, wirklich wahr! Nikolai Michailowitsch ist gestorben, so war es Gottes Wille, Gott geb' ihm die ewige Ruh' Sie haben sich gegrämt, nun ist's genug, es ist Zeit, aufzuhören. Man kann nicht ewig weinen und Trauerkleider tragen. Auch mir ist vor Jahren meine Alte gestorben Ich habe mich gegrämt, einen Monat lang habe ich geweint, und dann war's genug. Kann man denn ewig Klagelieder singen?

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Anton Pavlovich Chekhov
Der Bär: Groteske in einem Aufzug

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Der Bär

Groteske in einem Aufzug

VonAnton Tschechow

Bühneneinrichtung mit Dekorationsplan

Aus dem Russischen übertragen von Luise Flachs-Fokschaneanu

Verlag von Philipp Reclam jun. Leipzig

Den Bühnen gegenüber als Manuskript gedruckt.

Übersetzungsrecht für alle anderen Sprachen vorbehalten.

Für sämtliche Bühnen im ausschließlichen Debit der Verlags-Firma A. Entsch, Berlin NW. 7. erschienen, und ist von dort aus allein das Recht der Aufführung zu erwerben.

Luise Flachs-Fokschaneanu.

Stücke von Anton Tschechow in der Universal-Bibliothek:

Nr. 4264. Die drei Schwestern. Nr. 4919. Die Möwe.

Druck von Philipp Reclam jun. Leipzig

Personen.

Helene Iwánowna Pópow, eine junge Witwe, Gutsbesitzerin.

Grigórji Stepánowitsch Smírnow, Gutsbesitzer.

Luká, Diener bei Frau Popow.

Ein Gärtner. Ein Kutscher. Mehrere Arbeiter.

Ort der Handlung: Das Gut der Frau Popow.

Zeit: Die Gegenwart.

Die Bühne stellt ein elegant eingerichtetes Empfangszimmer dar.

Rechts und links vom Schauspieler.

Frau Popow wird vom Dichter als eine junge Witwe mit Grübchen in den Wangen bezeichnet; Smirnow als ein Mann in den mittleren Jahren.

Vorkommende Namen: Nikolai Michailowitsch, Riblów, Kortschágin, Wlássow, Welikán, Tamára, Pelagéja, Simión, Grúsdew, Iroschéwitsch, Kúrzin, Masútow, Dáscha.

w am Schlusse eines Namens ist wie f zu sprechen.

Die deutsche Uraufführung fand am 11. Oktober 1900 an der Berliner Sezessionsbühne statt.

Empfangszimmer im Hause der Frau Popow nach dem vorstehenden Dekorationsplan.

Erster Auftritt.

Frau Popow.Luka.

Frau Popow(in tiefer Trauer, sitzt auf dem Sofa rechts, blickt unverwandt eine Photographie an).

Luka. Es ist nicht recht, gnädige Frau… Sie richten sich zugrunde. Die Magd und die Köchin sind Beeren suchen gegangen, alles, was atmet, freut sich des Daseins, selbst die Katze versteht sich auf ihr Vergnügen – schleicht im Hof umher und fängt Vögel; bloß Sie hocken den ganzen Tag im Zimmer, gerade wie in einem Kloster und haben so gar keine Freude… Ja, wahrhaftig, wenn man genau nachrechnet, haben Sie ein Jahr lang das Haus nicht verlassen.

Frau Popow. Und ich werde es auch niemals verlassen… Wozu? Mein Leben ist abgeschlossen… Er liegt im Grabe, ich habe mich zwischen diesen vier Mauern begraben… Wir sind beide gestorben.

Luka. Da hat man es! Es ist nicht zum Anhören, wirklich wahr! Nikolai Michailowitsch ist gestorben, so war es Gottes Wille, Gott geb' ihm die ewige Ruh'… Sie haben sich gegrämt, nun ist's genug, es ist Zeit, aufzuhören. Man kann nicht ewig weinen und Trauerkleider tragen. Auch mir ist vor Jahren meine Alte gestorben… Ich habe mich gegrämt, einen Monat lang habe ich geweint, und dann war's genug. Kann man denn ewig Klagelieder singen? Das war ja die Alte auch nicht wert. (Er seufzt.)