Der Detektiv-Wettbewerb - Roland Stefan Fröhlich - E-Book

Der Detektiv-Wettbewerb E-Book

Roland Stefan Fröhlich

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Beschreibung

Sechs Freunde bilden ein ungewöhnliches Team. Als Detektive legen sie Verbrechern das Handwerk und lösen mit ihrer Kombinationsgabe selbst die schwersten Fälle. Das Team 4+2 setzt sich zusammen aus Uli, Uwe, Markus, Anke, sowie den Affen Burg und Sand. Auch wenn die Freunde in die unmöglichsten Abenteuer hineinstolpern, kommt bei ihnen der Humor nie zu kurz. Doch auch große Detektive fangen einmal klein an. Uli und Uwe nehmen im ersten Abenteuer an einem Detektiv-Wettbewerb teil. Da sie gegen erwachsene Detektive antreten müssen, stehen die Chancen für einen Erfolg eher schlecht. Oder gelingt ihnen doch noch das Kunststück? In den Ferien bei Uli und Uwe wird Anke entführt. Die beiden und ihre Freunde müssen sich bewähren, wenn sie ihre Freundin befreien wollen. In Ostfriesland tritt das Team 4+2 gemeinsam gegen Piraten an. Als sie das Geheimversteck der Gauner finden, geraten sie in große Gefahr. Zu guter Letzt werden die Freunde in Italien von unheimlichen Beobachtern verfolgt. Dieses Buch schildert die ersten vier Kriminalfälle des Teams 4+2.

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Seitenzahl: 225

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Dieses Buch möchte ich ganz besonders meinen ersten Lesern und Zuhörern widmen, die zum Teil seit 15 Jahren diese Abenteuergeschichten mitverfolgt haben.

Meiner Schwester Tabea Fröhlich, die im Oktober als Kinderkrankenschwester nach Peru geht; meiner Cousine Johanna Beuth, und meinem Neffen zweiten Grades Philip Luft.

Mein besonderer Dank gehört allen Unterstützern dieses Buches, doch besonders:

Judith Penner, meiner Cousine, von der die Hauptbilder auf dem Cover stammen

und meiner Schwester Dorothea Fröhlich.

Ohne sie alle würde es dieses Buch nicht geben.

Weitere Geschichten und Gedichte des Autors im Internet unter www.stefan-froehlich.info

Inhaltsverzeichnis

DAS TEAM 4+2 STELLT SICH VOR

1. DER DETEKTIV-WETTBEWERB

2. DIE BEWÄHRUNGSPROBE

3. DIE PIRATENINSEL

4. VERBRECHERJAGD IN VENEDIG

EINE ZEITREISE

NACHWORT: ÜBER DIESE GESCHICHTEN

DIE NÄCHSTEN ABENTEUER DES TEAMS 4+2

Das Team 4+2 stellt sich vor

Hallo, liebe Lesefreunde! Wir wollen uns am Anfang euch vorstellen. Denn dieses Buch berichtet über unsere Abenteuer, die wir gemeinsam erlebt haben. Nun seid ihr sicher gespannt, wer wir überhaupt sind und wie wir heißen. Wir haben uns zu einem Detektivteam zusammengeschlossen und lösen gemeinsam Kriminalfälle. Unser Gruppenname, den wir uns selbst gegeben haben, lautet «Team 4+2». Das sagt schon viel darüber aus, wie viele Personen wir sind. Wir sind sechs Freunde, die sich unter abenteuerlichen Umständen kennengelernt haben. Es hat auch einige Zeit gedauert, bis wir schließlich vollzählig waren und zu einem festen Team wurden. Wenn ich mich richtig erinnere, dann hat es bis dahin fünf Abenteuer gebraucht. Schon am Anfang begann alles sehr aufregend. Hätten wir aber gewusst, worauf wir uns da eingelassen haben, hätten wir uns bestimmt nicht dafür entschieden. Gut, aber dann würde es unser Team nicht geben und einige der gefährlichsten Verbrecher der Welt würden immer noch frei herumlaufen. Außerdem hätten wir nicht so viel Spaß miteinander erlebt. Es fing alles auch recht klein an, als Uli und Uwe Feiersinger sich für einen Detektivwettbewerb anmeldeten. Dieser erste Fall sollte viel später zur Gründung unseres Teams führen.

Jetzt sollten wir uns aber persönlich mit unseren Namen vorstellen. Die ersten vier Personen aus unserem Teamnamen setzen sich aus Uli, Uwe, Anke und Markus zusammen. Wir sind drei Jungen und ein Mädchen. Anke beschwert sich oft darüber, dass sie bei uns leider in der Minderheit ist. Aber das meint sie nicht so! In Wirklichkeit ist sie froh, dass sie uns hat, und wir sind glücklich, dass wir sie im Team haben. Uli und Uwe sind übrigens Brüder. Sie leben in der Stadt Gebirgsbach in Österreich, ebenso wie Markus. Er wohnt nur ein paar Straßen weiter. Alle drei gehen zur selben Schule. Ihre Heimatstadt liegt in einem idyllischen Tal in den Alpen. Anke kommt allerdings aus einer anderen Gegend. Sie lebt in Deutschland in der Stadt Burggarten. Die liegt recht zentral, fast schon in der Mitte Deutschlands. Dort ist es relativ flach, bis auf einen Berg am Stadtrand. Unsere drei Österreicher würden ihn aber wohl eher Hügel nennen. In ihrer Heimat sind die Berge um einiges höher. Nun wollen wir noch etwas über unsere Familien berichten. Uli und Uwe Feiersinger leben bei ihren Eltern in einem recht großen Haus. Im Haushalt wohnt außerdem noch ihre Oma, die Mutter ihres Vaters. Wie sich später noch herausstellen wird, ist sie uns oft eine große Hilfe. Ulis und Uwes Eltern halten neben ihrem Haus noch Pferde und einen Esel. Deshalb können die beiden Brüder gut reiten. Uli ist auch unser Anführer und trifft oft wichtige Entscheidungen. Beide, Uli und Uwe, lesen gerne. Doch Uwe interessiert sich besonders für geschichtliche Zusammenhänge. Uli löst gerne schwierige Rätsel.

Markus Weber lebt bei seinen Adoptiveltern auf einem Bauernhof. Er kam schon als kleines Baby zu ihnen; seine richtigen Eltern kennt er gar nicht. Auf ihrem Bauernhof gibt es viele Tiere, darunter auch Kühe und Schafe. Markus liebt das Abenteuer und fährt gerne Inlineskates oder Skateboard. Er möchte später einmal als Stuntman im Fernsehen auftreten.

Anke Bauer ist die gute Seele im Team. Sie hat einen ausgesprochenen Gerechtigkeitssinn und möchte Menschen in schwierigen Situationen helfen. Wenn sie die anderen Teammitglieder nicht manchmal in deren Übereifer gebremst hätte, dann würde so manches Abenteuer mit einer Katastrophe geendet haben. Anke lebt bei ihren Eltern in einem Stadthaus. Einige Straßen weiter wohnen Verwandte von ihr; ein Onkel und eine Tante, mit denen sie sich gut versteht. Doch darüber wollen wir jetzt nichts Näheres verraten. Der Detektivwettbewerb wurde in ihrer Heimatstadt Burggarten ausgerichtet. Einige Bürger der Stadt waren auf diese verrückte Idee gekommen, aber das werdet ihr noch später erfahren.

So, jetzt sind wir nun zum Ende gekommen. Zum Ende gekommen? Nein! Ich glaube, wir haben da etwas vergessen, beziehungsweise wen vergessen. Na klar! Bisher haben wir nur die vier Personen vom Anfang des Teamnamens vorgestellt. Doch im «Team 4+2» gibt es ja noch die Zwei. Diese speziellen Personen dürfen wir unter keinen Umständen vergessen. Sonst wäre unser Team nicht komplett. Wie sollen wir die beiden denn nur vorstellen? Es sind zwei Personen, jedoch keine Menschen. Sie sind erwachsen im Gegensatz zu uns vier Kindern, doch sie benehmen sich meist nicht so. Die beiden sind ganz schön verrückt, aber sie sind unsere Geheimwaffe. Außerdem wissen sie sehr viel. Gut, wir kommen zur Sache. Unsere fehlenden Teammitglieder sind die Affen Burg und Sand. Jetzt seid ihr sicher erstaunt, wie es kommt, dass zwei Tiere mit von der Partie sind. Das ist jedoch eine lange Geschichte. Die beiden Schimpansen sind Zwillinge und wurden von einem Professor im Dschungel gefunden und aufgezogen. Professor Müllerer (er wohnt übrigens neben Uli und Uwe) hat sich sehr um sie gekümmert. Er hat einen besonderen Computerchip erfunden, sodass Burg und Sand denken, reden und handeln können, wie wir Menschen. Wenn wir mal davon absehen, dass sie sich oft wie Kinder benehmen. Burg und Sand sind die Assistenten des Professors und entwickeln mit ihm neue Erfindungen. Sie sind nicht die einzigen Mitarbeiter des Professors, aber dafür die Wichtigsten. Auch für unser «Team 4+2» sind sie von unschätzbarem Wert. Burg und Sand kann man einfach nicht beschreiben, man muss sie eben erleben. Wir haben erst im zweiten Abenteuer Bekanntschaft mit ihnen gemacht und im Dritten kamen sie uns zu Hilfe. Doch dazu später. Nun sollten wir vielleicht noch klären, warum die beiden Affen «Burg und Sand» heißen. Das ist schnell erklärt. Sie spielten als Kinder gerne im Sand und haben sich eine große Sandburg gebaut. Aus diesen Wortteilen setzen sich ihre Namen zusammen.

Jetzt haben wir uns vollzählig vorgestellt. Da wir der Meinung waren, dass unsere Erlebnisse außergewöhnlich spannend sind, haben wir jemanden gebeten, unsere Geschichten aufzuschreiben. Wir haben uns für Stefan Fröhlich entschieden, weil er schon einmal eine Kurzgeschichte über uns veröffentlicht hat. Sein Buch heißt «Tiere und Menschen erleben Weihnachten» und ist 2011 fertig geworden. Wir waren ganz zufrieden mit ihm, deshalb haben wir ihn noch einmal beauftragt. Diese einzelne Kurzgeschichte findet ihr übrigens auch in diesem Buch hinter unseren ersten vier regulären Abenteuern.

Seit dem Detektiv-Wettbewerb haben wir viele neue Länder bereist und einer Menge Kriminellen das Handwerk gelegt. Unser Autor hat auch diese Geschichten seit 1998 niedergeschrieben. Er wird sie in Zukunft noch veröffentlichen. Wir haben ihn darum gebeten.

Dieses Buch berichtet aber von unseren Anfängen, wie wir zu dem Detektivteam wurden, das wir jetzt sind. Wir haben viel Humor, lachen gerne und haben gemeinsam Spaß. Ständig stolpern wir in neue Abenteuer, nicht selten geschehen fast unglaubliche Zufälle. Doch wir lösen gerne Rätsel mit Herz und Verstand. Wir mögen keine Verbrechen und klären selbst die schwersten Kriminalfälle auf. Regelmäßig geraten wir in Schwierigkeiten, weil wir uns mit Bankräubern, Einbrechern, Piraten, Drogendealern, Mafiaorganisationen, Terroristen, verbrecherischen Wissenschaftlern, korrupten Politikern und Bankmanagern anlegen. Natürlich bringen wir daneben auch noch einige Kleinkriminelle ins Gefängnis. Immer wieder müssen wir ausrücken, um die Welt vor dem organisierten Verbrechen zu retten. Unsere Reisen um die Welt beginnen in Mitteldeutschland, Österreich, Ostfriesland und Italien. Doch lest das bitte selbst! Wir hoffen, dass euch unsere Abenteuer gefallen.

Das wünscht sich euer Team 4+2:

Uli, Uwe, Markus, Anke, Burg und Sand,

sowie unser Autor Stefan Fröhlich.

Vier Abenteuer und eine Zugabe

1. Der Detektiv-Wettbewerb

Die beiden Brüder Uli und Uwe haben sich für einen Detektiv-Wettbewerb in Deutschland angemeldet. Jedoch haben sie nicht damit gerechnet, dass sie dabei gegen ausschließlich erwachsene Detektive antreten müssen. Dennoch wagen sie den Versuch, die Kriminalfälle zu lösen. Die Handlung des Schauspiels ist verworren. Nachts kreist ein Hubschrauber über dem Hotel, während dieses gerade ausgeraubt wird. Die Polizisten der Stadt sind keine große Hilfe, denn sie handeln nach ihren eigenen Vorstellungen von Recht und Gesetz. Uli und Uwe stehen vor großen Schwierigkeiten. Können ihnen Gesprächsfetzen weiterhelfen, die Uwe heimlich belauscht hat? Außerdem bietet ihnen ein Mädchen seine Hilfe an. Doch wem können die Brüder denn trauen?

2. Die Bewährungsprobe

Es ist der erste echte Kriminalfall der vier Freunde. Und der beginnt mit einem wahren Paukenschlag. Anke wird während ihres Urlaubs bei Uli und Uwe von einer Bankräuberbande entführt. Verzweifelt versuchen die beiden mit ihrem Freund Markus das Versteck der Verbrecher zu finden, aber dazu fehlt jede konkrete Spur. Ein Polizist, der zu viel Alkohol trinkt, behindert die Sucharbeit der Polizei. Dennoch finden die Freunde Unterstützung durch den Wissenschaftler Professor Müllerer. Dieser arbeitet mit seinen Assistenten Burg und Sand an einer neuen Erfindung. Doch die Zeit, um Anke zu retten, wird knapp. Als die Drei den Verbrechern auf die Schliche kommen, wird es brandgefährlich. Können sie ihre Freundin noch rechtzeitig befreien?

3. Die Pirateninsel

Der Urlaub des Teams 4+2 in Ostfriesland beginnt mit einer Reihe merkwürdiger Zufälle. Bei einer eigenmächtigen Bootsfahrt, während eines Sturms, geraten die vier Freunde in große Lebensgefahr. Dabei kommen sie auch einem Piratenschiff gefährlich nahe. Sie beginnen aus Neugier an Land mit der Suche nach den Piraten, die angeblich auf der Nordsee aktiv sein sollen. Dabei begegnet ihnen auch ein merkwürdiger Reporter, der meist unglaubhafte Geschichten verbreitet. Als die Freunde Rauch über einer unbewohnten Insel aufsteigen sehen, kommt ihnen ein schlimmer Verdacht. Doch gibt es überhaupt einen Zugang zur Insel und werden sich die Piraten die Nachforschungen gefallen lassen?

4. Verbrecherjagd in Venedig

Es sollte ein Erholungsurlaub an der italienischen Mittelmeerküste werden. Doch die sechs Freunde stürzen wieder in ein neues Abenteuer. Jemand hat es offensichtlich auf Freunde von Professor Müllerer abgesehen. Bei ihrem Strandurlaub werden Uli, Uwe, Markus, Anke, Burg und Sand immer wieder von seltsamen Beobachtern verfolgt. Besteht hier ein Zusammenhang zum Gefängnisausbruch von Professor Müllerers Gegenspieler Rudi Ausbruch? Die Freunde stehen vor einem Rätsel. Ein Bademeister, ein Fotograf, ein Detektiv und zwei elegante Frauen gehören zu den Verdächtigen. In Venedig, wo ein Kandidat nach der Bürgermeisterwahl jedes Verbrechen bekämpfen will, spitzt sich die Lage zu. Werden die Freunde dort den Verbrechern in die Falle tappen?

Eine Zeitreise

Professor Müllerer befördert die sechs Detektive des Teams 4+2 mit seiner Zeitmaschine versehentlich in die Vergangenheit. Dort müssen sich die Freunde in einer für sie fremden Welt erst einmal zurechtfinden. Sie sind in einer Zeit gelandet, wo das Römische Reich Teile der Welt beherrscht. Die Juden sind mit der Herrschaft der Römer unzufrieden und sehnen sich nach einem Befreier. Das Team 4+2 gerät zwischen die Fronten. Sie bekommen es mit römischen Soldaten und einem gewissenlosen König zu tun, der vor keinem Verbrechen zurückschreckt. Eine alte Prophetie führt die Freunde auf die Spur eines kleinen Kindes, das man «den Retter» nennt. Doch das Leben des Kindes ist in Gefahr. Der Verbrecher Rudi Ausbruch macht mit dem König gemeinsame Sache. Können die Freunde die Eltern des Kindes noch rechtzeitig warnen.

Erstes Abenteuer:

Der Detektiv-Wettbewerb

Inhaltsverzeichnis

GESPRÄCHSFETZEN

MERKWÜRDIGE POLIZEI-ERMITTLUNGEN

ANKE

DAS VERSTECK

DER BOSS

1. Kapitel

Gesprächsfetzen

Die beiden Brüder Uli und Uwe Feiersinger fuhren aus ihrem Heimatland Österreich mit dem Zug nach Deutschland in die Stadt Burggarten. Uli hatte vor einigen Wochen in einer Zeitung einen interessanten Artikel gelesen:

Die deutsche Stadt Burggarten richtet einen internationalen Wettbewerb der Detektive aus. Eine Woche lang werden ehrbare Bürger dieser Stadt zu Verbrechern und geben den teilnehmenden Detektiven damit Rätsel auf, die diese lösen müssen. Wer den wichtigsten Fall löst, wird zum Nachwuchsdetektiv gekürt und gewinnt einen Geldpreis. Teilnehmer melden sich bitte unter dieser Telefonnummer an. Für die Dauer des Detektivwettbewerbs werden alle Teilnehmer im Hotel «Zum goldenen Ring» unterkommen. Dort wird auch der Wettbewerb beginnen.

Als der Zug am Bahnhof von Burggarten hielt, stiegen die beiden Brüder aus. Am Bahnsteig entdeckten sie bald einen uniformierten Mann, der ein Schild hochhielt.

«Komm, Uwe!», sagte Uli aufgeregt. «Auf dem Schild stehen unsere Namen und der Name des Hotels. Der Mann soll uns bestimmt abholen.»

Als Uli und Uwe auf den Uniformierten zugingen und ihn begrüßten, war der Mann sehr überrascht. Er hatte wohl keine Kinder erwartet.

«Dann seid ihr unsere jüngsten Teilnehmer», stellte er fest und fügte hinzu: «Übrigens, ich bin Herr Freundlich. Ich bin der Portier des Hotels, in dem ihr wohnen werdet.»

Er fuhr die beiden mit einem Auto zum Hotel am Rande der Stadt. In der Eingangshalle warteten bereits andere Detektive auf den Beginn des Wettbewerbs. Da der Portier Uli und Uwe ins Herz geschlossen hatte, wies er ihnen eines der schönsten Zimmer zu. Dieses Zimmer trug die Nummer 3. Zuerst einmal packten die beiden Brüder dort ihre Koffer aus und bezogen ihr Zimmer. Uli zog das Buch aus seiner Tasche: «Wie wird man ein guter Detektiv?» Er hatte dieses Buch, das von dem weltberühmten Detektiv Walter Jung stammte, vor der Reise gekauft. Dieser Detektiv sollte sogar in der Stadt leben. Uli hoffte insgeheim auf eine Gelegenheit, diesen Mann zu besuchen.

Doch nun sollte in der Empfangshalle des Hotels der Wettbewerb beginnen. Die beiden Brüder verließen ihr Zimmer und gingen eilig dorthin. In der Halle hatte sich bereits eine große Menge an Detektiven versammelt. Uli und Uwe fühlten sich nicht so ganz wohl bei den vielen erwachsenen Detektiven, die an dem Wettbewerb teilnahmen. Da hatten die beiden vermutlich gar keine Chance den Fall zu lösen.

Nun eröffnete der Bürgermeister der Stadt den Wettbewerb, in dem er die Detektive alle willkommen hieß. Die Eröffnung war nur sehr kurz. Der Bürgermeister erklärte rasch die Regeln des Spiels und gab einige Informationen weiter. Das Wichtigste schrieben sich Uli und Uwe auf.

Bei diesem Wettbewerb gab es Detektive, Verdächtige, Verbrecher, den Verbrecherboss und einen Spielleiter. Die meisten davon waren Schauspieler.

Der Verbrecherboss zog die Fäden hinter jedem Verbrechen in dem Spiel. Seine Identität sollte geheim bleiben. Wer ihn entlarven konnte, hatte den Hauptfall gelöst.

Der Spielleiter war dafür zuständig, wie die Regeln des Spiels ausgelegt wurden. Bei wichtigen Fragen, die erst im Laufe des Spiels auftauchten, durfte sich jeder an ihn wenden. Doch auch die Identität des Spielleiters sollte geheim bleiben. Fragen an ihn konnten nur schriftlich gestellt werden.

Der Bürgermeister war Schiedsrichter. Er selbst nahm nicht als Schauspieler an dem Spiel teil.

Die Eröffnung ging nun zu Ende. Der Nachmittag war für die Detektive frei. Das Detektivspiel sollte erst danach zu einem unbekannten Zeitpunkt beginnen. Die freie Zeit stand zur Verfügung, um die Stadt zu besichtigen. Die Stadt zu erkunden, konnte für die späteren Aufgaben nur sehr nützlich sein. Uwe wollte sofort auf eigene Faust in die Stadt gehen. Uli dagegen interessierte sich mehr für das Detektivbuch, das er noch nicht durchgelesen hatte. Vielleicht konnte auch das Buch ihnen weiterhelfen. So trennten sich die beiden. Uli blieb im Zimmer und Uwe ging in die Eingangshalle.

* * * * * * * *

Uwe verließ das Hotel durch den Ausgang. Als er einige Schritte weit auf dem Bürgersteig gegangen war, kam ihm ein junges Mädchen in seinem Alter entgegen. Es betrat das Hotel, das Uwe eben verlassen hatte. Uwe wollte nun weitergehen, bis er auf einmal leise Stimmen hörte. Sie drangen aus einem offenen Fenster im Erdgeschoss des Hotels. Uwe blieb stehen und lauschte. Er vermutete, dass hinter dem Fenster die Rezeption lag.

Eine weibliche Stimme sprach zu jemandem: «Guten Tag, Herr Freundlich!»

Die männliche Stimme kannte Uwe. Sie gehörte eindeutig dem Portier.

Erfreut sagte diese: «Guten Tag! Ich freue mich, dass du mal wieder vorbeikommst. Was möchtest du denn?»

Die weibliche Stimme antwortete: «Ich möchte zu…»

Leider konnte Uwe den Namen, den die Person genannt hatte, nicht hören. Ein vorbeifahrendes Auto hatte die Stimme übertönt. Aber das Gespräch ging weiter.

Der Portier sagte zu der Person: «Dann musst du zu Zimmer Nummer 1 gehen!»

Danach entfernte sich diese Stimme und die Person hatte wohl die Eingangshalle wieder verlassen. Uwe ging nun weiter. Zunächst begab er sich auf einen langen Spaziergang, wo er sich ein Bild von der Stadt machte. Dann fand er in einem anderen Stadtteil ein gutes Restaurant, in dem er Essen bestellte.

* * * * * * * *

Kurz, nachdem Uwe das Hotel verlassen hatte, fand in einem unbekannten Raum des Hotels ein geheimes Gespräch statt. Diese Beratung stand unter großen Sicherheitsvorkehrungen, sodass niemand sie belauschen konnte. Doch hätte jemand sie belauschen können, dann wäre ihm Folgendes zu Ohren gekommen:

«Was sagst du zu dieser Sache?»

«Das geht in Ordnung. Wir werden weiter nach Plan vorgehen.»

* * * * * * * *

Uli las noch immer das Detektivbuch. Sein Kopf schwirrte von dem ganzen Wissen, das er darin gelesen hatte. Langsam wollte auch er nun etwas unternehmen. Uli wusste ja aus seinem Buch, dass der Detektiv Walter Jung in dieser Stadt lebte. Vielleicht konnte er ihn ja besuchen und ihm einige Fragen stellen. Er wusste zwar nicht, wo der Detektiv wohnte, aber vielleicht würde ihm der Portier weiterhelfen. Uli verließ das Zimmer.

* * * * * * * *

Uwe befand sich in einem Restaurant, das wie ein Schiff aufgebaut war. Es hatte daher eine sehr interessante Form. Die Tische standen auf den Schiffdecks, die kreisförmig um die geschlossenen Räume in der Mitte angelegt waren. Dadurch konnte man von jeder Seite aus den Ausblick auf die Stadt genießen. Man konnte aber von jedem Tisch aus nur einen winzigen Teil des Gästebereichs überblicken, denn die Räume in der Mitte verhinderten die freie Sicht auf die Tische der anderen Seite. Uwe konnte also von seiner Position aus die meisten Tische nicht sehen. In der Mitte des halbrunden Gästebereichs befand sich in einem der geschlossenen Räume die Kapitänskajüte. Darin war die Küche des Restaurants untergebracht. Doch Uwe konnte hören, was auf der anderen Seite gesprochen wurde. Fetzen eines Gespräches drangen durch die Kapitänskajüte, die ja die Küche war. Sie stammten aber nicht von dem Personal, sondern von Gästen im Gästebereich auf der anderen Seite der Küche. Wer sich dort unterhielt, konnte Uwe nicht erkennen. Auch konnte er nicht alle Worte verstehen, da das Personal in der Küche laut redete, mit Tellern klapperte und Musik lief. Er hörte nur einzelne Wortteile: Nachts, Typen, Hubsch…, Bie…, Plan und Renn…. Eine Stimme kannte er bereits. Es war die weibliche Stimme, die er am Hotel unter dem Fenster der Rezeption gehört hatte. Als Uwe jedoch neugierig um die Küche herum schritt, konnte er dort niemanden mehr finden. So verließ er nach dem Essen wieder das Restaurant.

* * * * * * * *

Uli saß bei Detektiv Walter Jung in dessen Speisezimmer. Der Portier hatte Uli tatsächlich geholfen, das Haus des Detektivs zu finden. Nachdem Uli sich Walter vorgestellt hatte, lud dieser ihn zum Essen ein.

«Dann hast du also mein Buch gelesen», sagte Walter, «Das freut mich sehr! Hat dich das Lesen irgendwie weitergebracht?»

«Auf jeden Fall», sagte Uli. «Ich denke, ich bin jetzt viel besser auf den Wettbewerb vorbereitet. Aber ob mein Bruder und ich gegen die anderen eine Chance haben, weiß ich wirklich nicht.»

«Mach dir deswegen keine Gedanken!», sprach Walter freundlich, «Ich habe auch einmal klein angefangen. Aber vergiss bitte nicht, dass man nicht zu einem Detektiv wird, wenn man nur Bücher liest. Du musst selbst forschen und ausprobieren!»

«Können Sie mir beim Wettbewerb helfen?»

«Ich kann dir, hin und wieder, einen Tipp geben. Aber beim Wettbewerb müsst ihr die Fälle schon alleine lösen!»

Dann berichtete der Detektiv von einem Überfall auf das Gefängnis, bei dem ein gewalttätiger Verbrecher entflohen war. Er und die Banditen, die ihm beim Ausbruch geholfen hatten, waren spurlos verschwunden. Uli überlegte. Vielleicht war das ihre erste Spur.

Später ging Uli ins Hotel zurück, wo er kurz vor seinem Zimmer auf Uwe traf. Der Nachmittag war inzwischen zur Neige gegangen. Gerade wollten sie sich gegenseitig ihre Erlebnisse erzählen, als sie einen Mann aus dem Zimmer Nummer 6 kommen sahen. Dieser trug verdächtigerweise eine schwarze Aktentasche. Uli und Uwe stimmten sich ohne Worte ab. Möglichst unauffällig nahmen sie die Verfolgung auf. Der Verdächtige verließ das Hotel und schlenderte langsam durch die Stadt. Er hatte es offensichtlich nicht eilig. Uli flüsterte Uwe zu, dass er den Mann für den entflohenen Sträfling hielt. Der Verdächtige legte eine weite Strecke zurück. Doch dann betrat er eilig ein Autohaus. Uli und Uwe wollten ihm nicht weiter folgen, da sie dem Mann wohl sonst über den Weg gelaufen wären. Doch vor dem Autohaus sahen sie sich gründlich um. Eine Werbetafel besagte, dass dieses Autohaus Christian und Katrin Breitling gehörte. 10 Minuten später verließ der Verdächtige das Gebäude wieder und die beiden Brüder nahmen erneut die Verfolgung auf. Doch der Mann ging nur denselben Weg ins Hotel zurück und verschwand wieder in seinem Zimmer.

Uli suchte später Detektiv Jung auf, der auf einer Holzbank in seinem Garten saß. Er stellte diesem die Frage, wem das Autohaus gehöre. Herr Jung antwortete, es sei ein Ehepaar, das häufig in Verbrechen verstrickt gewesen war. Die Polizei hatte ihm nie etwas nachweisen können.

* * * * * * * *

Noch hatten Uli und Uwe keine heiße Spur zu einem Verbrechen gefunden. So warteten sie gespannt bis abends ab. Kurz darauf verließ der Portier das Gebäude und ein Nachtwächter betrat den Vorraum. Da sich nichts ereignete, gingen Uli und Uwe dann bald schlafen.

Vorher beteten die beiden Brüder noch gemeinsam zu Gott. Sie sprachen zu ihm, wie mit einem Freund: «Herr Jesus, wir nehmen jetzt an diesem Detektivwettbewerb teil und wissen nicht, ob wir als Anfänger hier eine Chance haben. Wir bitten dich nicht, dass wir den Wettbewerb gewinnen, aber dass du uns hilfst, unsere Aufgaben zu lösen. Bitte steh uns bei und lass alles nach deinem Willen geschehen! Amen.»

2. Kapitel

Merkwürdige Polizei-Ermittlungen

Mitten in der Nacht hörte Uli laute Geräusche, die ihn aus dem Schlaf rissen. Ein Hubschrauber kreiste über dem Hotel. Dann heulte die Alarmanlage auf. Fast alle Gäste stürzten aus ihren Zimmern in die Eingangshalle. Der verdächtige Mann von Zimmer Nummer Sechs sah zuerst den gefesselten und geknebelten Nachtwächter.

Nachdem die Gäste ihn befreit hatten, rief der Nachtwächter aufgebracht: «Ich wurde überfallen, der berühmte goldene Ring aus dem Schaukasten wurde gestohlen.»

Seltsamerweise kam die Polizei nicht, obwohl schon einige Zeit vergangen war. Da die Alarmanlage des Hotels mit der Polizeistation verbunden war, hätten die Polizisten den Alarm hören müssen. Uwe wusste von seinem Spaziergang letzten Abend, wo sich die Polizeistation befand. Diese lag an derselben Straße wie das Hotel, nur einige Grundstücke weiter.

Uwe nutzte die Gelegenheit und machte sich selbst dorthin auf den Weg. Er betrat die Polizeistation. Nachdem Uwe den Polizisten alles erklärt hatte, kamen zwei von ihnen verschlafen mit. Die anderen Detektive bildeten im Hotel noch immer einen Kreis um den Nachtwächter und untersuchten alle möglichen Spuren. Dann befragten die Polizisten den Mann.

Der Nachtwächter rief: «Ich wurde überfallen. Es waren zehn Mann, alles Kerle mit Dinosaurier T-Shirts. Sie haben den goldenen Ring gestohlen.»

Der dickere Polizist gähnte und fragte, da er dem Mann nicht glaubte: «Und wo sind sie jetzt? Sind sie zum Zoo gefahren?»

Uli erwähnte: «Ich habe zur Tatzeit einen Hubschrauber gehört.»

Der Polizist erwiderte: «Dann sind die Räuber eben mit einem Hubschrauber zum Zoo geflogen. Morgen ist auch noch ein Tag. Gute Nacht, wir gehen!»

Die Detektive sahen überrascht zu, wie die Polizisten verschwanden. Nachdem alle

Untersuchungen beendet waren, gingen die Gäste wieder auseinander. Uwe bemerkte noch in einer Ecke die Mütze des Portiers. Diese war ihm bisher noch nicht aufgefallen.

* * * * * * * *

Am nächsten Morgen wurden die beiden Brüder durch laute Geräusche früh geweckt. Eilig zogen sie sich um und rannten gerade noch rechtzeitig in die Eingangshalle, sodass sie die folgende Diskussion mitbekamen.

Laut hörten sie den Portier brüllen: «Wie konnte der Überfall bloß passieren? Wo bleibt die Polizei?»

Der Nachtwächter antwortete zerknirscht: «Die ist verschwunden!»

«Wie verschwunden?», wollte der Portier wissen.

«Sie kamen her und gingen wieder.»

«Und was ist dazwischen passiert?»

«Die Polizisten waren sehr verschlafen und haben nichts getan.»

«Was haben Sie da für Ausreden? Das ist doch keine Begründung!»

«Das sind keine Ausreden! Die Gäste können das bezeugen», sagte der Nachtwächter verzweifelt.

«Sie werden die Polizei erneut holen!», befahl der Portier.

Uli schlug vor: «Das ist kein Problem. Ich kann das auch erledigen.»

Der Portier sagte böse: «Nein, der Nachtwächter erledigt das. Wenn ihr losgeht, setze ich euch vor die Tür!»

Bald darauf kam der Nachtwächter mit zwei schwer bewaffneten Polizisten und einem Polizeikommissar wieder. Die anderen Detektive und Gäste waren inzwischen alle in die Eingangshalle gekommen. Einer der Polizisten trat vor. Es war einer von den Zweien, die schon nachts da gewesen waren.

Er fragte: «Was ist denn hier passiert?»

Der Nachtwächter berichtete: «Zehn Männer mit Dinosaurier T-Shirts überfielen mich.»

Der Polizist fragte: «Wohin sind sie geflohen?»

Der Nachtwächter antwortete: «Ich vermute mal zum Zoo.»

«Wohin, bitte?»

«Sie haben gestern behauptet, sie seien zum Zoo geflohen!»

«Das stimmt so nicht!», rief der Polizist. «Wenn Sie hier falsche Angaben machen, werden Sie zur Rechenschaft gezogen!»

Eine Frau aus der Menge rief empört: «Wenn es so ist, dass es mit der Sicherheit hier nicht weit her ist, ziehe ich aus!»

«Aber die Räuber waren doch in der Überzahl, Frau Brigitte Biene», wandte der Portier ein, «Wie hätte sich der Nachtwächter gegen sie wehren können?»

«Gut, ich bin überzeugt. Ich bleibe doch», lenkte die Frau ein.

Der Polizeikommissar ging in der Eingangshalle herum und sah sich sehr oberflächlich die Spuren des Einbruchs an.

Dann rief er: «Moment! Ich habe eine Vision. Ich sehe vor meinem inneren Auge, wie alles vermutlich abgelaufen ist. Zehn starke Männer in Dinosaurier T-Shirts betraten nebeneinander das Gebäude. Sie sahen alle gleich aus. Neun fesselten gemeinsam den Nachtwächter. Zwei schlugen schnell den Glaskasten ein, während acht von ihnen den wenige Gramm schweren goldenen Ring schleppten. Sie verließen nebeneinander das Gebäude und stiegen in einen Hubschrauber ein. Als dieser abstürzte, sprangen elf von ihnen aus geringer Höhe heraus und flohen weiter. Sie versteckten den Ring in einer Toilette.»

Uli fragte kritisch: «Wo soll sich diese Toilette denn befinden?»

Der Polizeikommissar erwiderte: «Das weiß ich noch nicht, aber ich werde sie finden.»

Dann ließ der Mann einen anderen Polizisten vortreten, der zwei Gästen völlig überraschend Handschellen anlegte.

«Herr Ava (der Verdächtige von Zimmer Nr. 6) und Herr Schornstein haben für die Verbrecher Wache gestanden. Sie sind verhaftet!», sprach der Polizist.

Eine triftige Begründung oder irgendwelche Beweise gegen die beiden Festgenommenen legte er nicht vor.

Währenddessen kam von draußen ein Ehepaar in gestreiften T-Shirts herein. Der Polizeikommissar sah und fragte sie: «Haben Sie nachts im Hotel etwas beobachtet?»

Der Mann antwortete: «Nein, eigentlich nicht!»

«Sie sind verhaftet! Und Sie?» Der Kommissar fragte nun die Frau.