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Der Duft der Hyazinthen E-Book

Sophia Anna Csar

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Beschreibung

"Er kam aus der Dunkelheit, als wäre sie ein Teil von ihm. Damals hätte man mich als überspannt bezeichnet, doch heute sehe ich klarer. Er war die Dunkelheit, Dunkelheit, die das Licht verschlingen wollte."

Ohne Brille ist Lady Lucilia hilflos im Gewühl der Londoner Saison, doch sie weigert sich, sich auch so zu fühlen, selbst als ein Mann in der Dunkelheit der Nacht zu ihr spricht. Gegen besseres Wissen trifft sie sich immer wieder mit ihm, ohne einmal einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen oder auch nur seinen Namen zu erfahren. Doch mit einem einzigen Kuss beginnt etwas, an dessen Ende Unsterblichkeit steht.

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Veröffentlichungsjahr: 2016

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Sophia Anna Csar

Der Duft der Hyazinthen

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Prolog

Es gibt viele Arten diese Geschichte zu beginnen. Ich könnte in unserer Kindheit beginnen, als wir Mädchen sorgenfrei waren, ich könnte bei dem Begräbnis unserer Mütter beginnen, die bei demselben Unfall ums Leben kamen und nun nebeneinander in der Erde ruhen, doch ich denke, ich beginne bei den Hyazinthen, deren Duft uns beide betörte.

 

Die Hand der alten Frau zitterte, als sie nach ihrer Füllfeder griff und sie in die Tinte tauchte. Altersflecken bedeckten ihre schlaffe, runzelige Haut, deren Falten durch den zuckenden Schein der Kerzen nur noch verstärkt wurden. Ein leises Seufzen löste sich von ihren Lippen und der Blick aus ihren vom Alter getrübten Augen wanderte hinaus in die Dunkelheit, die vor ihrem Erkerfenster wartete und die sanftrollenden Hügel des Anwesens verbargen. 

Doch sie wusste genau, was sie sehen würde, wenn die Sonne die Dunkelheit vertrieb, wusste genau, wo jeder der Bäume stand, die ihr im Sommer so oft Schatten geboten hatten, wo der künstlich angelegte See, der sich geradezu makellos in den künstlerischen Garten einfügte, begann und wo sich der kleine Pavillon versteckte, in dem immer der Duft nach Tee und Süßigkeiten hing, als wäre der Duft in die Ritzen der Dielen gekrochen.

Ein Tintentropfen hing an ihrer Federspitze und sie streifte ihn am Rand des Tintenfasses ab, um das Papier nicht zu beschmutzen. Es war edles Papier, wertvoller noch der in Gold gefasste Federkiel, war doch das Blut in ihren Adern ebenso blau wie die mitternachtsblaue Robe in die sie gekleidet war. 

„Großmutter?“ Die Stimme ihrer Enkelin durchbrach ihre Gedanken und sie wandte langsam den Kopf, als sie die schmale Gestalt des Mädchens sah, das in ein weißes Nachthemd gehüllt war.