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Alles begann an einem wunderschönen Tag im September. Es herrschte die Trockenzeit in der Serengeti und aus diesem Grund liefen viele der Wandertiere in Richtung der Masai Mara, welche in Afrika liegt. Unter ihnen befanden sich auch die großen Elefantenherden. So trug es sich zu, dass unter einem Akazienbaum mitten in der Grassavanne ein Elefantenjunge geboren wurde. Seine Mutter Samira gab ihm den Namen Aruba.
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Seitenzahl: 58
Veröffentlichungsjahr: 2017
Tante Bambi
© 2017 Tante Bambi
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN
Paperback:
978-3-7439-1124-6
Hardcover:
978-3-7439-1125-3
e-Book:
978-3-7439-1126-0
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Für
Charlotte
Alles begann an einem wunderschönen Tag im September. Es herrschte die Trockenzeit in der Serengeti und aus diesem Grund liefen viele der Wandertiere in Richtung der Massai Mara, welche in Afrika liegt. Unter ihnen befanden sich auch die großen Elefantenherden. So trug es sich zu, dass unter einem Akazienbaum mitten in der Grassavanne ein Elefantenjunge geboren wurde. Seine Mutter Samira gab ihm den Namen Aruba.
„Herzlich willkommen, Aruba“, sagte Samira zu ihrem Sohn und streichelte ihm liebevoll mit dem Rüssel über den Kopf.
Als Aruba seinen Kopf hob, sah er nicht nur in die großen dunklen Augen seiner Mutter, sondern er erblickte noch viele andere Familienmitglieder. Alle hießen ihn mit einem lauten „Törö“ in der Familie willkommen. Nach mehreren Versuchen schaffte es der kleine Elefantenjunge aufzustehen und schaute nun auf wackligen Beinen zu seiner Mutter hoch. „Warum ist es denn so schwer zu stehen?“, fragte Aruba sich, „Alle anderen stehen doch auch.“
Kaum hatte Aruba sich erhoben, musste die Elefantenherde weiterziehen, um eine neue Futterstelle zu finden. Als Kleinster der Familie lief Aruba in der Mitte, zwischen seiner Mutter Samira und einer seiner Tanten.
„Mama?“ fragte Aruba, „Warum lauft ihr so eng bei mir, dass ich kaum Luft bekomme?“
„Um dich vor den Löwen zu beschützen!“, antwortet Samira ihrem Sohn. In ihren Augen sah Aruba, wie sehr sie sich um ihn sorgte.
„Löwen?“, fragte er und schwang unbeholfen seinen Rüssel von der einen zur anderen Seite. „Was macht man damit eigentlich?“, fragte er sich insgeheim.
„Ja, Löwen, sie gehören zu den Raubtieren und fressen Fleisch. Wir sind schon zu groß für sie, doch du bist noch ein kleiner Elefant und darum müssen wir dich beschützen.“
„Beschützen? Nein Mama, ich habe keine Angst vor den Löwen“, antwortete Aruba und stolperte dabei über seine großen Füße.
„Ach nein?“ sagte Samira grinsend. „Aruba, hör mir gut zu! Vor den Raubtieren musst du dich in Acht nehmen. Auch wenn sie so tun werden, als ob sie deine Freunde sein wollen, darfst du ihnen nicht trauen.“ Samira schaute auf ihren Sohn herunter, welcher sie mit unschuldigen Augen ansah. Aruba nickte, wobei sich das für ihn noch unbekannte lange Ding mitbewegte.
Mit einem Mal, wurde es unruhig in der Herde. Einer der Elefanten rief laut: „Sie kommen zurück.“
„Wer kommt zurück?“, fragte Aruba. Doch wegen der vielen Stimmen, die aufgeregt durcheinanderriefen, konnte Samira ihren Sohn nicht hören. Also kämpfte Aruba sich an den anderen Elefanten vorbei, bis er ganz vorne in der ersten Reihe der Herde stand. Erst jetzt bemerkte er, dass das ganze Gras, das vorhin noch gelb gewesen war, jetzt saftig grün aussah. Außerdem sah er zum ersten Mal, dass es hier nicht nur Elefanten gab. Neben ihm stand ein Tier mit schwarzen und weißen Streifen. „Komisch“, dachte Aruba, „wie sehen die den aus?“ Er musste bei diesem Gedanken anfangen zu lachen, was sich wie ein „Törö“ anhörte.
„Ach dazu ist das graue Ding also da“, freute der Elefantenjunge sich. Durch sein Lachen aufmerksam geworden, schaute das unbekannte Tier in Arubas Richtung.
„Was ist denn so lustig?“, fragte das Tier mit vollem Maul.
„Was bist du nur für ein lustiges Tier? Warum hast du solche Streifen?“, fragte Aruba.
„Man nennt mich Zebra“, sagte das Tier stolz und hob den Kopf in die Höhe. „Meine Streifen habe ich aus einem ganz wichtigen Grund. Ich lebe genauso wie du in einer Herde. Wenn uns die Löwen angreifen, dann stellen wir uns alle ganz dicht zusammen, und durch die vielen Streifen, die die Löwen dann sehen, wissen sie nicht mehr wie sie uns angreifen sollen und sind verwirrt“, beantwortete das Zebra Arubas Frage. „Doch nun muss ich weiteressen, ich habe ja nicht den ganzen Tag Zeit, mich mit dir kleinem Naseweis zu unterhalten.“ Dabei kaute das Zebra schon weiter.
„Vor den Löwen scheinen ja alle Tiere Angst zu haben“, dachte Aruba. „Aber ich werde es ihnen schon zeigen, wenn sie vor mir stehen. Ich habe bestimmt keine Angst vor ihnen.“
Bei diesem Gedanken hob er stolz seinen Rüssel in die Höhe und gab ein leises „Törö“ von sich.
Doch plötzlich erzitterte der Boden unter Arubas Füßen und er bereute, dass er nicht bei seiner Mutter in den hinteren Reihen geblieben war. So mutig Aruba eben noch gewesen war, so ängstlich versteckte er sich jetzt hinter einem der anderen Elefanten aus der Herde.
Und weil er so eine Angst hatte, verbarg er sogar mit dem Rüssel seine Augen. Auch das Zebra war schon lange nicht mehr an seinem Platz. Plötzlich sah Aruba, was den Boden so zum Erschüttern brachte. Eine große Herde anderer Elefanten rannte direkt auf sie zu. Noch immer versteckte Aruba sich, als er plötzlich ein bekanntes „Törö“ hörte. Samira bahnte sich einen Weg durch die anderen Elefanten.
„Habt ihr Aruba gesehen?“, fragte sie aufgeregt. Doch alle Elefanten schüttelten die Köpfe und ließen dabei ihre großen Ohren wackeln. Schnell lief Aruba in die Richtung, aus der er die Stimme seiner Mutter hörte. „Hier bin ich“, rief er so laut er konnte. Als sie sich endlich trafen, schloss Samira ihren kleinen Sohn glücklich in ihren Rüssel.
„Aruba, warum jagst du mir so einen Schrecken ein? Versprich mir, dass du ab jetzt bei mir bleibst“, sagte sie in strengem Ton.
„Ja Mama, ich verspreche es dir, aber ich musste doch wissen was passiert!“, antworte Aruba.
„Dein Papa kommt zurück, Aruba“, sagte Samira mit weicher Stimme.
„Was, mein Papa?“, fragte Aruba und schaute aufgeregt in die Richtung, aus der die Herde gelaufen kam. Schon von weitem riefen sie: „Alles ist voll mit saftigem grünem Gras.“ Voller Vorfreude, endlich seinen Vater kennenzulernen, wippte Aruba aufgeregt mit seinem Rüssel.
Aus der Ferne sah er, wie einer der größten Elefanten, den er jemals gesehen hatte, direkt auf ihn zu rannte. „Naja“, dachte sich Aruba, „ich habe ja noch nicht so viele Elefanten gesehen, doch ich bin mir sicher, dass er der größte ist, den ich je sehen werde.“ Doch als sein Vater vor ihm stand, schaute Aruba ihn mit großen Augen an. Jetzt wirkte er noch um einiges größer.
„Hallo, mein Sohn“, sagte der große Elefant mit den riesigen Stoßzähnen zu Aruba und lächelte ihn liebevoll an. Auch er streichelte ihm zur Begrüßung mit seinem Rüssel über den Kopf.
„Hallo, Papa“, antwortete Aruba schüchtern.
„Mein Name ist Lemaron, und ich bin der Leitbulle der Herde“, verkündete sein Vater stolz.
„Leitbulle?“, fragte Aruba.