Der Euro aus geldpsychologischer Sicht: Eine vergleichende Betrachtung der europäischen Diskussion um den Euro und seine Akzeptanz - Thomas Kerz - kostenlos E-Book

Der Euro aus geldpsychologischer Sicht: Eine vergleichende Betrachtung der europäischen Diskussion um den Euro und seine Akzeptanz E-Book

Thomas Kerz

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich VWL - Geldtheorie, Geldpolitik, Note: 1,0, Universität zu Köln (Staatswissenschaftliches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: „Die Errichtung einer Währungsunion bedeutet die unwiderrufliche Fixierung der Wechselkurse zwischen den beteiligten Währungen (mit der Möglichkeit ihrer späteren Ablösung durch eine einheitliche Währung) ... Die teilnehmenden Volkswirtschaften werden so im Währungsbereich auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden.“ Die Vollendung der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) ist gegenwärtig der Höhepunkt der seit dem Ende des 2. Weltkrieges begonnenen Bemühungen zur Förderung der politischen und wirtschaftlichen Integration Europas. Auf Grundlage der 1951 gegründeten Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl sowie der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft von 1957 wurde bereits 1970 durch den Werner-Plan ein erster Anlauf zur wirtschafts- und währungspolitischen Integration unternommen. Die Kontroverse zwischen der französischen Monetarismus-Position, für die eine Währungsintegration den Motor der Integration darstellt (Motortheorie), sowie der deutschen Haltung des Ökonomismus, nach der eine einheitliche Währung als Krönung des Konvergenzprozesses der Volkswirtschaften gesehen wird (Krönungstheorie), führte jedoch zu einem Erlahmen der Integrationsanstrengungen. Erst mit der Einheitlichen Europäischen Akte von 1987 wurde der EWG-Vertrag reformiert und die Schaffung einer Europäischen Union sowie die Vollendung des Binnenmarktes vertraglich fixiert. Im April 1989 legte der damalige Präsident der EG-Kommission, Jacques Delors, den sogenannten Delors-Bericht vor, der die Errichtung der EWWU in 3 Stufen vorsah. In der 1. Phase zwischen 1. Juli 1990 und 1. Januar 1994 sollte zunächst die gemeinsame Wirtschafts- und Währungspolitik stärker als bisher koordiniert und intensiviert werden. Die zweite Phase diente als Übergangsphase im Zeitraum vom 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1998 dazu, die grundlegenden Gemeinschaftsorgane für die EWWU zu errichten. In der 3. Stufe sollte dann die europäische Währungsunion verwirklicht und die nationalen wirtschafts- und währungspolitischen Kompetenzen vollständig auf die Gemeinschaftsorgane übertragen werden. Die 3. Stufe begann am 1. Januar 1999 mit der Einführung des Euro als Buchgeld. Am 1. Januar 2002 wurden die nationalen Währungen der zwölf an der europäischen Währungsunion teilnehmenden Länder durch den Euro als gemeinsame Währung und alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel abgelöst und damit die europäische Wirtschafts- und Währungsunion vollendet.

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Veröffentlichungsjahr: 2007

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Inhaltsverzeichnis
1 Intention und Prozess der europäischen Währungsunion
2.1 Innovation und Determinanten ihrer Akzeptanz
2.2 Relative Vorteilhaftigkeit der Innovation
2.2.1 Mikroökonomische Vorteile der Euro-Einführung
2.2.2 Makroökonomische Vorteile der Euro-Einführung
2.2.3 Mögliche Nachteile der Euro-Einführung
2.3 Komplexität und Mitteilbarkeit der Innovation
2.3.1 Bedeutung von Informationsniveau und Involvement
2.3.2 Kognizierte und sekundäre Kontrolle
2.4 Kompatibilität der Innovation
2.4.1 Theorie der kognitiven Dissonanz
2.4.2 Konzept der nationalen Identität
2.4.3 Gerechtigkeitsvorstellungen
2.5 Teilbarkeit der Innovation
3.1 Akzeptanz der europäischen Währung in Deutschland
3.1.1 Vor Einführung des Euro-Bargeldes
3.1.2 Nach Einführung des Euro-Bargeldes
3.2 Akzeptanz der europäischen Währung in Frankreich
3.2.1 Vor Einführung des Euro-Bargeldes
3.2.2 Nach Einführung des Euro-Bargeldes
3.3 Akzeptanz der europäischen Währung in Irland
3.3.1 Vor Einführung des Euro-Bargeldes
3.3.2 Nach Einführung des Euro-Bargeldes
4 Perspektiven für die Entwicklung der Euro-Akzeptanz

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Thema Nr.11 - Seite 1 -Thomas Kerz

1 Intention und Prozess der europäischen Währungsunion

„Die Errichtung einer Währungsunion bedeutet die unwiderrufliche Fixierung der Wechselkurse zwischen den

beteiligten Währungen (mit der Möglichkeit ihrer späteren Ablösung durch eine einheitliche Währung) ... Die

teilnehmenden Volkswirtschaften werden so im Währungsbereich auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden.“1

Die Vollendung der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) ist gegenwärtig der Höhepunkt der seit dem Ende des 2. Weltkrieges begonnenen Bemühungen zur Förderung der politischen und wirtschaftlichen Integration Europas2. Auf Grundlage der 1951 gegründeten Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl sowie der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft von 1957 wurde bereits 1970 durch den Werner-Plan ein erster Anlauf zur wirtschafts- und währungspolitischen Integration unternommen.

Die Kontroverse zwischen der französischen Monetarismus-Position, für die eine Währungsintegration den Motor der Integration darstellt (Motortheorie), sowie der deutschen Haltung des Ökonomismus, nach der eine einheitliche Währung als Krönung des Konvergenzprozesses der Volkswirtschaften gesehen wird (Krönungstheorie), führte jedoch zu einem Erlahmen der Integrationsanstrengungen3. Erst mit der Einheitlichen Europäischen Akte von 1987 wurde der EWG-Vertrag reformiert und die Schaffung einer Europäischen Union sowie die Vollendung des Binnenmarktes vertraglich fixiert4.

Im April 1989 legte der damalige Präsident der EG-Kommission, Jacques Delors, den sogenannten Delors-Bericht vor, der die Errichtung der EWWU in 3 Stufen vorsah.5In der 1. Phase zwischen 1. Juli 1990 und 1. Januar 1994 sollte zunächst die gemeinsame Wirtschafts- und Währungspolitik stärker als bisher koordiniert und intensiviert werden. Die zweite Phase diente als Übergangsphase im Zeitraum vom 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1998 dazu, die grundlegenden Gemeinschaftsorgane für die EWWU zu errichten. In der 3. Stufe sollte dann die europäische Währungsunion verwirklicht und die nationalen wirtschafts- und währungspolitischen Kompetenzen vollständig auf die Gemeinschaftsorgane übertragen werden. Die 3. Stufe begann am 1. Januar 1999 mit der Einführung des Euro als Buchgeld. Am 1. Januar 2002 wurden die nationalen Währungen der zwölf an der europäischen Währungsunion teilnehmenden Länder6durch den Euro als gemeinsame Währung und alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel abgelöst und damit die europäische Wirtschafts- und Währungsunion vollendet. Für

1Deutsche Bundesbank,1998, S.5.

2Vgl. Müller-Peters, 2001, S.20.

3Vgl. Schmid, 2001, S.349.

4Vgl. Duwendag et. al., 1999, S.3.

5Vgl. das Folgende nach: Baßeler, S.577-581.

6Die zwölf Teilnehmerländer der Währungsunion sind Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland,

Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien.