Der große Katechismus - Martin Luther - E-Book

Der große Katechismus E-Book

Martin Luther

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Beschreibung

Der Große Katechismus ist eine von Martin Luther verfasste Lehrschrift. Ausgangspunkt für die Erstellung von Katechismen ist das Bemühen, Kernelemente biblischer Überlieferung von Generation zu Generation weiterzugeben. Im Anschluss an kirchliche Praxis predigten die Reformatoren seit 1517 regelmäßig über Gebote, Glaubensbekenntnis und Vaterunser.

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Martin Luther

Der große Katechismus

Impressum

Cover: Gemälde "Martin Luther" von Lucas Cranach dem Älteren (1528)

Covergestaltung: nexx verlag gmbh, 2015

ISBN/EAN: 9783958705463

Rechtschreibung und Schreibweise des Originaltextes wurden behutsam angepasst.

www.nexx-verlag.de

Vorrede für alle

Der Katechismus oder die Kinderlehre ist die eiserne Ration des christlichen Glaubens, die jeder Christ kennen muss.

Diese Predigt ist dazu bestimmt und angefangen, um ein Unterricht für die Kinder und Einfältigen (einfachen Leute) zu sein; deshalb heißt sie auch von alters her auf Griechisch »Katechismus«, d. h. eine Kinderlehre. Sie muss jeder Christ notwendigerweise kennen; einen, der das nicht kennt, könnte man also nicht unter die Christen zählen und zu keinem Sakrament zu lassen, geradeso, wie man einen Handwerksmann, der seines Handwerks Recht und Gebrauch nicht kennt, (aus der Zunft) hinauswirft und für untauglich hält. Deshalb soll man junge Leute die Stücke, die in den Katechismus oder in die Kinderpredigt gehören, gut und fließend lernen lassen und sie mit Fleiß darin üben und betreiben. Darum ist auch jeder Hausvater verpflichtet, wenigstens einmal in der Woche seine Kinder und sein Gesinde reihum das abzufragen und abzuhören, was sei davon wissen oder gerade erst lernen, und sie mit Ernst dazu anhalten, wenn sie es nicht können. Denn ich kann mir die Zeit (noch) gut denken, ja es kommt noch täglich vor, dass man unwissende, alte, betagte Leute findet, die von alldem gar nichts gewusst haben oder noch nichts wissen; (und) doch gehen sie gleichwohl zur Taufe und zum Sakrament und machen von allem Gebrauch, was die Christen haben. Dabei sollten doch diejenigen, die zum Sakrament gehen, billigerweise mehr wissen und ein völligeres Verständnis aller christlichen Lehre haben als die Kinder und ABC-Schützen.

Trotzdem lassen wir es für die Allgemeinheit bei den drei Stücken bewenden, die von alters her in der Christenheit sich erhalten haben, aber wenig recht gelehrt und getrieben worden sind; (wir tun dies) so lange, bis man sich in diesen wohl übt und darin bewandert wird, sowohl Junge als Alte, was (nur) ein Christ heißen und sein will. Es sind nämlich die folgenden Stücke:

Die drei notwendigen Stücke des Katechismus: die Zehn Gebote, das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser.

Erstens: Die Zehn Gebote Gottes

1.Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.

2.Du sollst den Namen Gottes nicht unnütz

gebrauchen.

3.Du sollst den Feiertag heiligen.

4.Du sollst Vater und Mutter ehren.

5.Du sollst nicht töten.

6.Du sollst nicht ehebrechen.

7.Du sollst nicht stehlen.

8.Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen

Nächsten.

9.Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.

10.Du sollst nicht begehren seines Weibes, seines

Knechtes, seiner Magd, seines Viehs oder was

sein ist.

Zweitens: Die Hauptartikel unseres Glaubens

Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel, er sitzt zu Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche (catholica) Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.

Drittens: Das Gebet oder Vaterunser, das Christus gelehrt hat

Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

Diese drei Stücke des Katechismus sind auf jeden Fall zu lernen, weil sie eine kurze, leicht fassliche Zusammenfassung der Hl. Schrift sind

Das sind die nötigsten Stücke, die man zuerst lernen muss, Wort für Wort herzusagen. Und (zwar) soll man die Kinder daran gewöhnen, dass sie täglich, wenn sie morgens aufstehen, wenn sie zu Tisch gehen und wenn sie sich abends schlafen legen, es aufsagen müssen, und man soll ihnen nicht zu essen und zu trinken geben, bis sie es hergesagt haben. Auch ist jeder Hausvater verpflichtet, es in gleicher Weise mit dem Gesinde, Knechten und Mägden zu halten: er soll sie nicht bei sich behalten, wenn sie es nicht können oder nicht lernen wollen. Denn es ist unter keinen Umständen zu dulden, dass ein Mensch so roh und wild ist und das nicht lernt, wo doch in diesen drei Stücken kurz, leichtfasslich und aufs einfachste alles zusammengefasst ist, was wir in der Hl. Schrift haben. Denn die lieben Väter oder Apostel, wer sie auch gewesen sein mögen, haben damit zusammengefasst, was der Christen Lehre, Leben, Weisheit und Kunst ist, wovon sie reden und handeln, und womit sie umgehen.

Zwei weitere Stücke müssen dazukommen: die Einsetzungsworte der Taufe und des Abendmahls.

Wenn nun diese drei Stücke erfasst sind, so gehört sich's auch, dass man etwas zu sagen wisse von unsern Sakramenten, die Christus selbst eingesetzt hat: von dem der Taufe und dem des heiligen Leibes und Blutes Christi: (Bei der Taufe handelt es sich) nämlich um den Text, den Matthäus und Markus am Schluss ihres Evangeliums schreiben, wie Christus von seinen Jüngern Abschied nahm uns sie aussandte:

Von der Taufe

Gehet hin in alle Welt und macht zu Jüngern alle Völker: taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden, wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.

Es genügt für einen einfachen Mann, aus der (Hl.) Schrift von der Taufe so viel zu wissen.

Ebenso auch vom anderen Sakrament mit kurzen, einfachen Worten, nämlich den Texten des Hl. Paulus:

Vom Sakrament des Altars

Unser Herr Jesus Christus in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach's und sprach: »Nehmet hin und esset; das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; Solches tut zu meinem Gedächtnis.« Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl und sprach: »Dieser Kelch ist ein neues Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. solches tut, so oft ihr's trinket, zu meinem Gedächtnis.«

Diese fünf Stücke des christlichen Glaubens, die unbedingt gelernt werden müssen, sollen durch Psalmen, Lieder und Katechismus predigen vertieft werden

Somit hätte man von der ganzen christlichen Lehre Alles in Allem fünf Stücke. Die soll man immerdar be-treiben und von Wort zu Wort verlangen und abhören. Denn verlasse dich nicht darauf, dass das junge Volk es allein aus der Predigt lerne und behalte. Wenn man dann in diesen Stücken gut Bescheid weiß, so kann man darnach auch einige Psalmen oder Lieder, die dazu gedichtet worden sind, aufgeben als Zugabe und zur Befestigung darin. Und so kann man die Jugend in die (Hl.) Schrift bringen und täglich darin weiter fortfahren.

Es soll aber nicht daran genug sein, dass man`s bloß dem Wortlaut nach erfasse und hersagen könne; man lasse vielmehr das junge Volk auch zur Predigt gehen, besonders in der Zeit, die für den Katechismus bestimmt ist, damit sie es ausgelegt hören und verstehen lernen, was ein jedes Stück in sich schließt. Sie sollen also dann auch imstande sein, es aufzusagen, wie sie es gehört haben, und fein richtig zu antworten, wenn man sie fragt, damit es nicht unnütz und fruchtlos gepredigt werde. Darum nämlich, um das der Jugend einzubläuen, machen wir uns die Mühe, den Katechismus oft vorzupredigen, nicht hoch noch scharfsinnig, sondern kurz und ganz einfach, damit es ihnen gut eingehe und im Gedächtnis bleibe. Deshalb wollen wir nun die angeführten Stücke nacheinander uns vornehmen und aufs deutlichste davon reden, soviel nötig ist.

Vorrede Martin Luthers für die Pfarrer und Prediger (1529)

Die Beschäftigung mit dem Katechismus unterbleibt oft infolge der Bequemlichkeit der Pfarrer und Prediger.

Dass wir den Katechismus sehr betreiben und zu betreiben ebenso fordern wie erbitten, dazu haben wir nicht geringe Ursache. Denn leider sind, wie wir sehen, viele Prediger und Pfarrer hierin sehr säumig; sie verachten sowohl ihr Amt als auch diese Lehre, einige wegen ihrer großen, hohen Gelehrsamkeit, einige aber aus lauter Faulheit und Bauchsorge. Damit verhalten sie sich nicht anders zur Sache, als wären sie um ihres Bauches willen Pfarrer oder Prediger und als hätten sie, solange sie leben, nichts weiter zu tun als ihre Güter zu verbrauchen; so waren sie es unter dem Papsttum gewohnt. Zwar haben sie alles, was sie lehren und predigen sollen, jetzt so reichlich, klar und leichtverständlich vor sich in so viel heilsamen Büchern und rechten »Sermones per se loquentes« (Predigten, die von selbst reden), und »Thesauri« (Schatzkästlein), wie man sie früher hieß, aber sind nicht so fromm und redlich, dass sie sich solche Bücher kauften; oder wollen sie, selbst wenn sie solche besitzen, sie doch nicht ansehen noch lesen. Ach, das sind allzumal schändliche Fresser und Bauchdiener, die mit mehr Recht Sauhirten oder Hundeknechte sein sollten als Seelsorger und Pfarrer!

Und wenn sie doch, nachdem sie das unnütze, beschwerliche Geschwätz der sieben Gebetszeiten nun los sind, wenigstens so viel täten, dass sie an deren Stelle morgens, mittags und abends etwa eine Seite oder zwei aus dem Katechismus, dem Gebetbüchlein, dem Neuen Testament oder sonst aus der Bibel läsen und ein Vaterunser für sich und ihre Pfarrkinder beteten! Damit würden sie doch auch dem Evangelium eine Ehre und einen Dank erzeigen, nachdem sie durch dieses ja von so mancherlei Lasten und Beschwerden befreit worden sind. Und wenn sie sich doch ein wenig darüber schämten, dass sie gleich den Säuen und Hunden nicht mehr aus dem Evangelium behalten als eine solche faule, schädliche, schändliche fleischliche Freiheit! Denn der Pöbel achtet ja leider ohnehin schon das Evangelium allzu gering, und wir (Prediger und Pfarrer) richten (bei ihm) nichts Sonderliches aus, wenn wir gleichwohl allen Fleiß darauf verwenden. Was würde es vollends geben, wenn wir lässig und faul sein wollen, wie wir es unter dem Papsttum gewesen sind?

Viele sind sich zu gut, den Katechismus zu verwenden. Wir bleiben zeitlebens ein Kind und Schüler des Katechismus.

Dazu kommt das schändliche Laster und die heimliche böse Seuche der Sicherheit und des Überdrusses. Viele meinen daher, der Katechismus sei (nur) eine schlichte, geringe Lehre; sie lesen nur ein einziges Mal darüber hin, um sogleich alles zu können, werfen das Buch in den Winkel und schämen sich gleichsam, weiter darin zu lesen. AM, man findet wohl auch unter dem Adel etliche grobe Menschen und Geizhälse. Sie behaupten, man brauche in Zukunft keine Pfarrer noch Prediger (mehr), man habe (alles) in Büchern und könne es gut selber lernen; und so lassen sie auch die Pfarreien getrost verfallen und verwüsten, dazu beide, Pfarrer und Prediger, weidlich Not und Hunger leiden. So zu tun gebührt es sich denn auch für die tollen Deutschen. Denn wir Deutschen haben solch schändliches Volk (unter uns) und müssen's uns gefallen lassen

Das sage ich aber für meine Person: Ich bin auch ein Doktor und Prediger, ebenso gelehrt und erfahren als alle die sein mögen, die eine derartige Vermessenheit und Sicherheit haben; dennoch mache ich's wie ein Kind, das man den Katechismus lehrt: am Morgen und wann ich sonst Zeit habe, lese und spreche ich auch Wort für Wort das Vaterunser, die zehn Gebote, das Glaubensbekenntnis, Psalmen usw. und ich muss noch täglich mehr lesen und studieren, und kann dennoch nicht bestehen, wie ich gerne wollte, und muss ein Kind und Schüler des Katechismus bleiben, und bleib's auch gerne. Und diese feinen, wählerischen Gesellen wollen mit einem einzigen Drüberhinlesen flugs Doktoren über alle Doktoren sein, wollen alles (schon) können und nichts mehr nötig haben! Nun wohl, das ist auch ein gewisses Zeichen dafür, dass sie sowohl ihr Amt als auch des Volkes Seelen(heil), ja obendrein Gott und sein Wort verachten. Sie brauch nicht (erst) zu fallen, sondern sind schon allzu gräulich gefallen; sie hätten's wohl nötig, dass sie zu Kindern würden und das Abc zu lernen anfingen, das sie längst an den Schuhsohlen abgelaufen zu haben meinen.

Der Katechismus soll täglich gelesen, hergesagt und bedacht werden. Dabei empfangen wir den Hl. Geist, durch den wir immer mehr Freude daran bekommen.

Deshalb bitte ich diese faulen Wänste oder vermessenen Heiligen, sie möchten sich um Gottes willen bereden lassen und glauben, dass sie wahrlich, wahrlich nicht so gelehrt und so hohe Doktoren sind, als sie sich's einbilden. Und sie sollen nie mehr auf den Gedanken kommen, dass sie diese Stücke ausgelernt haben könnten, was doch in diesem Leben nicht möglich ist, so steckt doch mancherlei Nutzen und Frucht dahinter, wenn man's täglich liest und durch Nachdenken und Hersagen einübt. Bei einem solchen Lesen, Hersagen und Nachdenken ist nämlich der Heilige Geist gegenwärtig und gibt immer neu und mehr Licht und Andacht dazu, so dass es immer besser und besser schmeckt und eingeht. So verheißt es auch Christus Matth 18: »Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.«

Durch die Beschäftigung mit Gottes Wort, das der Katechismus auslegt, werden der Teufel und böse Gedanken abgewehrt.

Dazu hilft's über die Maßen gewaltig gegen den Teufel, gegen Welt, Fleisch und alle bösen Gedanken, wenn man mit Gottes Wort umgeht, davon redet und darüber nachdenkt. Daher preist auch der erste Psalm die selig, die Tag und Nacht mit dem Gesetzte Gottes zu tun haben. Ohne Zweifel wirst du mit keinem Weihrauch oder anderem Räucherwerk etwas Wirksameres gegen den Teufel ausrichten können, als wenn du mit Gottes Geboten und Worten umgehst, über sie redest, singst oder nachdenkst. Das ist sicherlich das wahre Weihwasser und (Kreuzes)zeichen, vor dem er flieht und damit er sich verjagen lässt. Nun solltest du doch wahrlich (schon) allein um dessentwillen diese Stücke gerne lesen, hersagen überdenken und mit ihnen umgehen, (selbst) wenn du sonst keinen anderen Gewinn und Nutzen davon hättest, als dass du den Teufel und böse Gedanken damit verjagen kannst. Denn Gottes Wort kann der Teufel nicht hören und ertragen. Und Gottes Wort ist nicht wie ein anderes loses Geschwätz, wie z. B. die Geschichten von Dietrich von Bern, vielmehr ist es, wie der hl. Paulus Röm 1 sagt, »eine Kraft Gottes«; ja gewiss eine Kraft Gottes, die dem Teufel das gebrannte Leid (Folterqualen) antut und uns über die Maßen stärkt, tröstet und hilft.

Und was soll ich viel sagen? Wenn ich allen Nutzen und alle Frucht aufzählen sollte, die Gottes Wort schafft, wo wollte ich genug Papier und Zeit (dafür) hernehmen? Den Teufel heißt man einen Tausendkünstler; wie will man aber Gottes Wort heißen, das einen solchen Tausendkünstler mit all seiner Kunst und Macht verjagt und zunichte macht? Es muss gewiss mehr als ein Hunderttausendkünstler sein; und wir sollten eine solche Macht, Hilfe, Kraft und Frucht so leichtfertig verachten, zumal wir, die wir Pfarrer und Prediger sein wollen? Dann sollte man uns doch lieber nicht bloß nichts zu fressen geben, sondern sollte uns auch (noch) mit Hunden hinaushetzen und mit Rossäpfeln hinaustreiben. Denn nicht nur brauchen wir das alles täglich wie das tägliche Brot sondern wir müssen es auch täglich haben gegen das täglich e und ruhelose Anfechten des tausend Künste treibenden Teufels.

Das Gebot Gottes, das im Katechismus ausgelegt wird, ist nach Gottes Willen ständig zu bedenken und als Waffe gegen die teuflischen Mächte ins Feld zu führen.

Und wenn das nicht genug wäre zur Mahnung, den Katechismus täglich zu lesen, so sollte doch (schon) allein Gottes Gebot genügen, um uns (dazu) zu zwingen. Deutero. 6 gebietet er (nämlich) ernstlich, man solle sein Gebot beim Sitzen, Gehen, Stehen, Liegen, Aufstehen immer bedenken und es gleichsam als ein stetes Mal- und Denkzeichen vor Augen und in Händen haben. Zweifellos wird er das nicht umsonst so ernstlich gebieten und fordern; vielmehr kennt er unsere Bedrängnis und Not, dazu das ständige und wütende Anstürmen und die Anfechtung der Teufel. Drum will er uns davor warnen, ausrüsten und bewahren, wie mit einem guten Harnisch wider ihre feurigen Pfeil und wie mit einer guten Arznei wider ihr giftiges, böses Geschmeiß und Eingebung. Oh was für tolle, unsinnige Narren sind wir: wir müssen unter solch mächtigen Feinden, wie die Teufel es sind, wohnen oder doch wenigstens herbergen. Und dabei wollen wir unsere Waffen uns Wehr verachten und zu faul sein, um nach ihnen zu sehen oder an sie zu denken!

Und was tun diese überdrüssigen, vermessenen Heiligen, die den Katechismus nicht täglich lesen und lernen wollen oder können? Nichts anderes, als dass sie sich selbst für viel gelehrter halten als Gott selber ist mit all seinen heiligen Engeln, Propheten, Aposteln und Christen! Denn Gott selber schämt sich (doch) nicht, dies täglich zu lehren, weil er nichts Besseres zu lehren weiß; und zwar lehrt er immer ein und dasselbe und nimmt nichts Neues und nichts anderes vor, und alle Heiligen wissen nichts Besseres und anderes zu lehren und können es nicht auslernen. Sind dann wir nicht die allerfeinsten Gesellen, wenn wir uns einbilden, wir könnten's alles, wenn wir's (nur) einmal gelesen und gehört haben, und brauchten's nicht (noch) mehr zu lesen noch zu lernen. Und wir könnten das in einer Stunde auslernen, was Gott selbst nicht auslehren kann? Wo er doch von Anfang der Welt bis zu (ihrem) Ende dran lehrt, und wo doch alle Propheten samt allen Heiligen dran zu lernen gehabt haben und noch immer Schüler geblieben sind und noch bleiben müssen!

Der Katechismus ist ein kurzer Auszug der Hl. Schrift.

Denn das muss ja sein: wer die zehn Gebote recht und ganz (verstehen) will, der muss die ganze (Heilige) Schrift (verstehen), damit er in allen Sachen und Fällen raten, helfen, trösten, urteilen, richten kann, sowohl im geistlichen als auch im weltlichen Bereich, und (aus Gottes Wort) ein Richter zu sein vermag über alle Lehre, Stände, Geister, Recht und was (sonst) in der Welt sein mag. Und was ist der ganze Psalter anderes als eine durchgehende Betrachtung und Einübung des ersten Gebotes? Nun weiß ich ja gewiss, dass diese faulen Bäuche oder vermessenen Geister nicht einen einzigen Psalm verstehen, geschweige denn die ganze Heilige Schrift; und dabei wollen sie den Katechismus (schon) wissen und verachten, der doch ein kurzer Auszug aus der ganzen Heiligen Schrift ist!

Abschließende Aufforderung, den Katechismus ständig zu lesen, zu lehren, zu lernen und über ihn nachzusinnen.

Darum bitte ich nochmals alle Christen, besonders die Pfarrer und Prediger, sie sollen nicht zu früh Doktoren sein wollen und sich nicht einbilden, alles zu wissen; es geht an der Einbildung wie an (frisch) gespanntem Tuch viel ein. Vielmehr sollen sie sich täglich und wohl drin üben und es immer treiben, dazu mit aller Sorge und Fleiß sich vorsehen vor dem giftigen Geschmeiß solcher Sicherheit oder Dünkelmeister. Daher sollen sie stetig anhalten mit Lesen, Lehren, Lernen, Nachdenken und Nachsinnen und nicht (davon) ablassen, bis sie erfahren und (dessen) gewiss werden, dass sie den Teufel zu Tode gelehrt haben und gelehrter geworden sind als Gott selber es ist und alle seine Heiligen. Werden sie solchen Fleiß drauf verwenden, so will ich's ihnen versprechen und sie sollen's auch innewerden, was für einen Gewinn sie erlangen werden, und was für feine Leute Gott aus ihnen machen wird. Sie sollen nämlich mit der Zeit fein selber bekennen, dass sie, je länger und mehr sie den Katechismus treiben, desto weniger davon verstehen und desto mehr dran zu lernen haben. Und dann allererst, wenn sie hungrig und durstig sind, wird ihnen das recht schmecken, was sie jetzt vor großer Völlerei und Überdruss nicht riechen können. Dazu gebe Gott seine Gnade! Amen.

Das erste Hauptstück. Die Zehn Gebote.

Das erste Gebot

Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.

Einen Gott haben bedeutet, etwas haben, an das ich mein Herz hänge und dem ich unbedingt vertraue.

Das heißt: Du sollst mich allein für deinen Gott halten. Was ist damit gesagt und wie ist es zu verstehen? Was heißt »einen Gott haben«, bzw. was ist Gott? Antwort: Ein »Gott« heißt etwas, von dem man alles Gute erhoffen und zu dem man in allen Nöten seine Zuflucht nehmen soll. »Einen Gott haben« heißt also nichts anderes, als ihm von Herzen vertrauen und glauben; wie ich oft gesagt habe, dass allein das Vertrauen und Glauben des Herzens etwas sowohl zu einem Gott als zu einem Abgott macht. Ist der Glaube und das Vertrauen recht, so ist auch dein Gott recht, und umgekehrt, wo das Vertrauen falsch und unrecht ist, da ist auch der rechte Gott nicht. Denn die zwei gehören zuhauf (zusammen), Glaube und Gott. Woran du nun, sage ich, dein Herz hängst und (worauf du dich) verlässt, das ist eigentlich dein Gott.

Der Sinn des ersten Gebotes: Häng dein Herz allein an Gott und nicht an andere Götter.

Darum ist nun der Sinn dieses Gebotes der, dass es rechten Glauben und Zuversicht des Herzens fordert, welche sich auf den rechten, einzigen Gott richtet und an ihm allein hängt. Und zwar will es so viel gesagt haben: »Sieh zu und lasse mich allein deinen Gott sein (ego solus Deus) und suche ja keinen andern.« Das heißt: was dir mangelt an Gutem, das erhoffe von mir und suche bei mir, und wenn du Unglück und Not zu leiden hat, so kriech und halt dich zu mir. Ich, ich will dir genug geben und aus aller Not helfen; lass nur dein Herz an keinem andern hangen noch ruh'n.

Konkret heißt das: Häng dein Herz nicht an den Gott Geld und Gut, sondern an den wahren Gott.

Das muss ich noch ein wenig deutlicher ausführen, dass man's aus alltäglichen Beispielen von gegenteiligen Verhalten verstehe und erkenne. Es ist mancher, der meint, er habe Gott und alles zur Genüge, wenn er Geld und Gut hat; er verlässt sich darauf und brüstet sich damit so steif und sicher, dass er auf niemand etwas gibt. Sieh, ein solcher hat auch einen Gott: der heißt Mammon, d. h. Geld und Gut; darauf setzt er sein ganzes Herz. Das ist ja auch der allgemeinste Abgott auf Erden. Wer Geld und Gut hat, der weiß sich in Sicherheit, ist fröhlich und unerschrocken, als sitze er mitten im Paradies; und umgekehrt, wer keins hat, der zweifelt und verzagt, als wisse er von keinem Gott. Denn man wird ja ganz wenig Leute finden, die guten Mutes sind und weder trauern noch klagen, wenn sie den Mammon nicht haben; das klebt und hängt der (menschlichen) Natur an bis in die Grube.

Häng dein Herz nicht an den Gott Wissen, Macht und Einfluss, sondern an den wahren Gott.

Ebenso ist`s auch (mit einem), der darauf vertraut und trotzt, dass er großes Wissen, Klugheit, Gewalt, Be-liebtheit, Freundschaft und Ehre hat. Der hat auch einen Gott, aber nicht diesen rechten, alleinigen Gott. Das siehst du abermals daran, wie vermessen, sicher und stolz man auf Grund solcher Güter ist, und wie verzagt, wenn sie nicht vorhanden sind oder einem entzogen werden. Darum sage ich noch einmal, dass die rechte Auslegung dieses Stückes das ist: »einen Gott haben« heißt etwas haben, worauf das Herz gänzlich vertraut.

Wer sein Herz an die Heiligen und an den Teufel hängt, glaubt nicht an den wahren Gott

Sieh ebenso auf das, was wir bisher in der Blindheit unter dem Papsttum getrieben und getan haben: Wenn jemandem ein Zahn weh tat, so fastete er und verehrte die hl. Apollonia, fürchtete sich vor einer Feuersnot, so machte er den hl. Lorenz zum Nothelfer; flüchtete er sich vor der Pest, so geschah noch unzählig viel mehr, da jeder seinen Heiligen auswählte, anbetete und anrief, ihm in (seinen) Nöten zu helfen. Hierher gehören auch die, die es gar zu grob treiben und mit dem Teufel einen Bund machen, das er ihnen Geld genug gebe oder ihn zu ihrer Buhlschaft (Liebschaft) verhelfe, ihr Vieh bewahre, verlorenes Gut wiederbeschaffe usw., wie z. B. die Zauberer und Schwarzkünstler. Diese alle richten ja ihr Herz und ihr Vertrauen anderswohin als auf den wahrhaftigen Gott; sie erwarten nichts Gutes von ihm, suchen's aber auch nicht bei ihm.

Der unfassliche Gott wird fassbar, wenn sich unser Herz an ihn hängt und ihm unbedingt vertraut.

So verstehst du nun leicht, was und wieviel dieses Gebot fordert: nämlich das ganze Herz des Menschen und alle Zuversicht allein auf Gott und niemanden anderes. Denn das kannst du dem leicht entnehmen, wenn man Gott haben will, kann man ihn nicht mit den Fingern greifen und fassen und nicht in den Beutel stecken oder in den Kasten schließen. Vielmehr heißt das ihn fassen, wenn das Herz ihn ergreift und an ihm hängt; mit dem ganzen Herzen aber an ihm hängen ist nichts anderes als sich gänzlich auf ihn verlassen

Gott will uns alles Gute schenken, das wir von anderen Göttern erwarten, der er der einzige und bleibende Gott ist.

Darum will er uns von allem andern, was außer ihm ist, abwenden und uns zu sich ziehen, weil er das einzige, ewige Gut ist. Es ist, als wollte er sagen: Was du vorher bei den Heiligen gesucht oder wofür du auf den Mammon und sonst etwas vertraut hast, das erwarte alles von mir, und halte mich für den, der dir helfen und dich mit allem Guten reichlich überschütten will. Sieh, damit hast du nun, was die rechte Ehrung Gottes und der rechte Gottesdienst ist, der Gott gefällt und den er auch bei seinem ewigen Zorn gebietet, nämlich: Das Herz soll sonst keinen Trost und keine Zuversicht kennen als zu ihm; es darf sich auch nicht davon wegreißen lassen, sondern muss darüber alles wagen und hintansetzen, was es auf Erden gibt.

Die Menschen verwechseln ihre Wunschvorstellungen von Gott mit Gott. Ihr Vertrauen ist fehlgeleitet und gründet auf dem reinen Nichts.

Demgegenüber wirst du leicht einsehen und beurteilen, wie die Welt lauter falschen Gottesdienst und Abgötterei treibt; denn es ist nie ein Volk, so ruchlos gewesen, dass es nicht einen Gottesdienst eingerichtet und gehalten hätte. Da hat jedermann den zu seinem besonderen Gott aufgeworfen, von dem er sich Gutes, Hilfe und Trost versprochen hat. So warfen z. B. diejenigen Heiden, die ihr Vertrauen auf Gewalt und Herrschaft setzten, ihren Jupiter zum höchsten Könige auf; die andern, die nach Reichtum, nach Glück oder nach Lust und guten Tagen trachteten, den Herkules, den Merkur, die Venus oder andere; die schwangeren Frauen die Diana oder Luciana und so fort, es machte sich jedermann das zum Gott, wohin ihn sein Herz zog. So heißt also eigentlich, auch nach aller Heiden Meinung; »einen Gott haben« so viel wie vertrauen und glauben. Der Fehler liegt aber daran, dass ihr Vertrauen falsch und unrecht ist; denn es ist nicht auf den einzigen Gott gerichtet, außer dem es wahrhaftig keinen Gott gibt weder im Himmel noch auf Erden. Deshalb machen die Heiden eigentlich ihr selbsterdachtes Wahn- und Traumbild von Gott zum Abgott und verlassen sich aufs lautere Nichts. Ebenso ist es mit aller Abgötterei bestellt. Denn sie besteht nicht bloß darin, dass man ein Bild aufrichtet und anbete, sondern vor allem in einem Herzen, welches anderswohin gafft und bei den Kreaturen, bei Heiligen oder Teufeln Hilfe und Trost sucht: es kümmert sich nicht um Gott und verspricht sich von ihm nicht so viel Gutes, dass er helfen wolle; es glaubt auch nicht, dass das von Gott komme, was ihm Gutes widerfährt.

Wer sich durch eigene Werke den Himmel verdienen und mit Gott ins Geschäft kommen will, macht aus Gott einen Götzen und sich selber zum Gott.

Außerdem gibt es auch einen falschen Gottesdienst und (zwar ist das) die höchste Abgötterei, die wir bisher getrieben haben und die noch immer in der Welt regiert; darauf sind auch alle geistlichen Stände gegründet. Sie betrifft allein das Gewissen, das da in eigenen Werken Hilfe, Trost und Seligkeit sucht und Gott den Himmel abzuzwingen sich vermisst. Und es berechnet, wie viel es gestiftet, gefastet, Messe gehalten hat usw., verlässt sich darauf und pocht darauf, als wolle es nichts von Gott geschenkt nehmen, sondern alles selbst erwerben oder mit überschüssigen (guten) Werken verdienen, gerade als müsste er in unserem Dienste stehen und unser Schuldner, wir aber seine Lehensherrn sein. Was heißt das anderes, als aus Gott einen Götzen, ja einen Apfelgott machen und sich selbst für Gott halten und aufwerfen? Aber das ist ein wenig zu scharfsinnig und gehört nicht vor die jungen Schüler.

»Gott« ist von »gut« abzuleiten, denn sein Wesen ist die Güte und alles Gute kommt von ihm.

Das sei aber den einfachen Menschen gesagt, damit sie den Sinn dieses Gebots wohl in acht nehmen und behalten: man soll allein Gott (Deo soli) vertrauen und nur Gutes sich von ihm versprechen und von ihm erwarten. Denn er ist's, der uns Leib, Leben, Essen, Trinken, Nahrung, Gesundheit, Schutz, Frieden und alles Nötige an zeitlichen und ewigen Gütern gibt; dazu bewahrt er vor Unglück und errettet und hilft heraus, falls uns etwas wiederfährt. So ist also Gott, wie nun genug gesagt, allein der, von dem man alles Gute empfängt und durch den man alles Unglück loswird. Das ist auch meines Erachtens der Grund, dass wir Deutschen »Gott« mit eben diesem Namen von alters her nennen – feiner und treffender als irgend eine andere Sprache – nach dem Wörtlein »gut«, weil er ein ewiger Quellbrunnen ist, der von lauter Güte überfließt und von dem alles, was gut ist und gut heißt, ausfließt.

Die Drohung und die Verheißung, des ersten Gebots (oder Gesetz und Evangelium).

Damit man deshalb sehe, dass Gott das nicht in den Wind geschlagen haben will, sondern ernstlich darüber zu wachen gewillt ist, hat er zu diesem Gebot zuerst eine schreckliche Drohung, darnach eine schöne, tröstliche Verheißung dazugesetzt; das soll man auch recht einüben und dem jungen Volk einbläuen, dass sie es zu Herzen nehmen und behalten:

Ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der an denen, die mich hassen, die Sünde der Väter heimsucht bis zu den Kindern im dritten und vierten Glied, aber denen, die mich lieben und meine Gebote halten, tue ich wohl bis in tausend Glied.

Diese Drohung und Verheißung gilt für das erste und Hauptgebot, aber auch für alle anderen Gebote: Gott zürnt denen, die sich auf Götzen verlassen, er ist gnädig denen, die ihm unbedingt vertrauen.

Obwohl indessen diese Worte sich, wie wir nachher hören werden, auf alle Gebote beziehen, so sind sie doch gerade zu diesem Hauptgebot gesetzt. Kommt es doch am meisten darauf an, dass der Mensch ein rechtes Haupt hat; denn wo das Haupt recht geht, da muss auch das ganze Leben recht gehen, und umgekehrt. So lerne nun aus diesen Worten, wie zornig Gott über die ist, die sich auf irgendetwas außer ihm verlassen; (und) umgekehrt, wie gütig und gnädig er denen ist, die ihm allein von ganzem Herzen vertrauen und glauben: der Zorn lässt nicht nach bis ins vierte Geschlecht oder Glied, die Wohltat oder Güte dagegen wirkt sich auf viele tausend aus.

Das Gute, das Menschen tun, empfangen wir nicht von ihnen, sondern durch sie von Gott.

Denn mag uns auch sonst viel Gutes von Menschen widerfahren, so gilt doch alles als von Gott empfangen, was man auf seinen Befehl und seine Anordnung hin empfängt. Unsere Eltern und alle Obrigkeit, ferner jedermann seinem Nächsten gegenüber, haben ja den Befehl, dass sie uns Gutes aller Art tun sollen. Wir empfangen es also nicht von ihnen, sondern durch sie von Gott. Denn die Kreaturen sind nur die Hand, das Rohr und das Mittel, wodurch Gott alles gibt, wie er der Mutter Brüste Milch gibt, um sie dem Kinde zu reichen, und wie er Korn und Gewächs aller Art aus der Erde zur Nahrung gibt: lauter Güter, deren keines eine Kreatur selbst machen kann. Deshalb soll sich kein Mensch unterstehen, etwas zu nehmen oder zu geben, wenn es nicht von Gott befohlen ist; denn man soll's als seine Gaben erkennen und ihm dafür danken, wie es dieses Gebot fordert. Darum soll man auch diese Mittel, (durch die wir) durch die Kreaturen Gutes empfangen, nicht ausschlagen noch in Vermessenheit andere Weisen und Wege suchen, als Gott befohlen hat. Denn das hieße nicht von Gott empfangen, sondern von sich selbst aus gesucht.

Erforsche dein Herz, ob es allein an Gott hängt!