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Der Kleine Mann und seine Erlebnisse mit Kindern Ein vergügliches und fantasieanregendes Lese- und Vorlesebuch Der Kleine Mann ist eine Fantasiefigur, die anders als in den Märchen vom Däumling, mitten im Leben der Kinder eine Rolle spielt. In den Spiel- und Lebenssituationen der Kinder mischt der Kleine Mann mit. Kinder genießen es, die Perspektive des kleinen Freundes mit einzunehmen. Der Kleine Mann denkt sich allerhand Schabernack aus, kennt aber auch das ganze Spektrum der Gedanken und Gefühle im Umfeld der Kinder. So lebt dieser kleine Kerl mit den Kindern in der Familie, in der Schule oder Kindergarten. Er bietet eine Identifikations- und Projektionsfläche für die Kinder. Schon nach den ersten Geschichten, die jede in sich abgeschlossen ist, regt es Kinder an, eigene Ideen zu entwickeln. Sie malen, konstruieren, fantasieren und schreiben oft nach dem Muster der gelesenen oder gehörten Erzählungen eigene Geschichten. Die Ideen entstanden oft im und zum Unterricht in Grundschulklassen. Auf Anregung von Eltern und Schülern erscheint jetzt der erste Band mit einer Auswahl der Geschichten mit dem Kleinen Mann.
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Seitenzahl: 72
Veröffentlichungsjahr: 2014
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Ohne die Herausforderung und Ermutigung
durch Liane und Andreas mit ihren Kindern
Leila, Emily und Elias
wäre dieses Buch nie herausgekommen!
Der Kleine Mann
Was kann man denn mit Muscheln machen
Der Kleine Mann wünscht sich ein Tier
Der Kleine Mann und das Schneckenrennen
Der Kleine Mann spielt Verstecken
Der Kleine Mann auf der Pferdewiese
Der Kleine Mann im Zoo
Der Kleine Mann im Hotel
Der Kleine Mann und der Zahnarzt
Der Kleine Mann als Entdecker
Der Kleine Mann als Fänger
Mäh!
Der Entdeckerspaziergang
Der Kleine Mann macht einen Knaller-Salto
Der Kleine Mann spielt Fußball
Mist!
Der Kleine Mann auf der Geburtstagsfeier
Gefüllte Windbeutel
Im Schwimmbad
Ooooooh!
Der Kleine Mann auf der Burg
Platsch!
Erdbeerkönig
… laden…?
Der Kleine Mann und der Schwarze Peter
Der Kleine Mann hilft beim Tapezieren
Gewonnen!
Der Kleine Mann schläft märchenhaft gut
Rotzipfelmützchen?
Frühstück mit dem Kleinen Mann
Ein bewegtes Frühstück
Kuckuck!
Der Kletterwettkampf
Weißt du, wer der Kleine Mann ist? Ein winzig kleiner Kerl, ungefähr so groß wie dein ausgestreckter Zeigefinger. Damit man ihn gut erkennt und er auch ein bisschen größer aussieht, trägt er meistens seine rote Zipfelmütze auf dem Kopf.
Er liebt die Farbe rot. Manchmal hat er sogar rote Schuhe an.
Er besitzt aber auch ein Paar grüne und ein Paar blaue Schuhe.
Sein Pullover ist meistens geringelt, dann sieht er etwas dicker aus.
Und seine Hose ist oft gestreift, dann wirkt er ein wenig länger.
Der Kleine Mann hat es gelernt, mit seiner Kleinheit umzugehen. Er kann phantastisch klettern.
Das ist ja auch kein Wunder, denn er wiegt nicht so viel. Er kann sogar an Tapeten hochklettern, wenn die kleine Vorsprünge haben. Und seine kleinen Hände sind stark, sehr stark!
Zum Beispiel kann er leicht an der Kleidung hochklettern, an Socken, Hosen oder Pullover. Dabei bleibt er sogar meistens unbemerkt! Fast niemand spürt es, wenn er an einem hochklettert. Er ist einfach zu geschickt.
Zum Glück hat der Kleine Mann auch eine laute Stimme. Sonst müsste er ja einen elektrischen Lautsprecher haben. Nein, den braucht er nicht, jeder kann ihn gut verstehen. Außer wenn er flüstert und das macht der kleine Witzbold manchmal auch.
Singen kann er gut, und wie! Besonders ein Lied, das er schon vielen Kindern beigebracht hat.
Es ist ganz einfach, aufpassen muss man nur beim Klatschen.
X bedeutet 1 X klatschen!
Es heißt: Der kleine, kleine Kleine Mann X X,
was der, was der nicht alles kann X X,
der kleine, kleine Kleine Mann,
was der, was der nicht alles kann XXX XXXX XXXX X X.
Weil der Kleine Mann fast märchenhaft vieles erlebt, beginnt jede Geschichte mit: Eines Tages…
Eines Tages fragten die Kinder den Kleinen Mann: „Warum hast du denn keinen richtigen Namen wie Maxmoritz oder Lottatrotta?“
Er antwortete: „Weil ich etwas ganz Besonderes bin. Meine Eltern heißen nämlich Phantasie und Witz! Außerdem verwechselt mich niemand mit irgendeinem anderen Kind. Stell dir vor, ich hätte so einen normalen Namen wie Ottokarius oder Kimbaktus. Davon gibt‘s vielleicht schon viele.
Aber Kleiner Mann heißt hier niemand. Manchmal sprechen Erwachsene mit kleineren Jungen so: „Na, kleiner Mann?“
Damit meinen sie vielleicht: „Werde mal größer, dann wirst du ein richtiger Mann!“ Weil ich aber so klein bin und gar nicht wachse, bin ich schon ein richtiger und fertiger Kleiner Mann. Ich heiße nämlich nicht nur Kleiner Mann, sondern ich bin auch einer. Das verwechselt niemand!
Ihr seid nächstes Jahr schon wieder ein Stück gewachsen. Ich brauche das gar nicht. Ich klettere dann einfach immer ein Stück höher.
Ich bleibe aber wie ich bin: Der Kleine Mann.
Und: Du kannst viel mit mir erleben! Ich kann übrigens bei dir wohnen! In deiner Familie. Du kannst dir auch vieles ausdenken, was ich so mache. Du hast doch auch viel Phantasie, oder?“ Er fing an zu singen:
Der kleine, kleine Kleine Mann…
Eines Tages war der Kleine Mann bei einer Familie eingeladen.
Seine kleine Freundin Leila war vier Jahre alt und wurde bald fünf.
Ihre große Schwester Emily ging in die zweite Klasse.
Und der große Bruder Elias war Schüler der vierten Klasse.
Das Tollste war: Er durfte bei dieser Familie bleiben. Hier erlebte er allerhand. Die große Schwester hatte ein paar wunderschöne Muscheln. Wie staunte da der Kleine Mann.
„Was kann man denn mit den gebogenen Dingern machen?“, überlegte er. Erst fing an zu reimen:
„Viele Muscheln sind gut zum Kuscheln!“ Die drei Kinder lachten:
„Die Muscheln haben eine harte Schale.
Damit kann man nicht kuscheln!“
Der Kleine Mann nahm eine Muschel in die Hand. Es stimmte:
Die Muschelschalen waren sehr hart. Sie sahen aber prächtig aus.
Da hatte er eine Idee! Er legte die Muschel hin und kroch vorsichtig in die glatte Innenschale. Das war eine tolle Schaukel!
„Die Muschel ist schön rund!“, sagte der Kleine Mann, „sie ist richtig bauchig!“ Tatsächlich: Die Muschel war gewölbt wie ein kleiner Bauch.
Er schaukelte und schaukelte… und als er ganz ganz leise ein Lied hörte:
Der kleine, kleine, kleine Mann…
der macht, was sonst wohl keiner kann!
da war er glatt eingeschlafen in seiner Kuschel-Muschel!
Psst… Schlaf gut!
Eines Tages wünschte sich der Kleine Mann ein eigenes Tier. Alle Tiere, die Kinder sonst besitzen, zum Beispiel ein Kaninchen oder ein Hamster, sind für ihn viel zu groß. Er hat deshalb ein bisschen Angst vor ihnen, auch wenn es völlig friedliche Tiere sind.
Da kam ihm eine Blitz-Idee: Ein kleines Tier ist die Schnecke. Eine süße kleine Schnecke wird mein Tier! Er ging in den Garten und versuchte, sie zu finden. Unter einem Blatt fand er schon bald eine kleine Schnecke.
Auf dem Rücken hatte sie ihr Haus. Als der Kleine Mann sie vorsichtig herumdrehte, verkroch die Schnecke sich schnell in ihr Häuschen.
Das gefiel dem Kleinen Mann. Schnecken können sich gut verstecken, das konnte er zuerst entdecken! Bald kam die Schnecke wieder zum Vorschein.
Ein Fühler tastete nach links und einer nach rechts.
Vorsichtig berührte der Kleine Mann einen Fühler.
Schnell zog die Schnecke den Fühler wie eine Antenne herein.
„Du bist jetzt mein Freund“, sagte der Kleine Mann und war froh, endlich auch ein Tier zu haben. Nur kuscheln konnte man nicht mit der Schnecke. Er hat es versucht, aber, iii, der hat ja Schleiiiiiim.
„Macht nichts“, sagte er leise.
„Auch ein schleimiger Freund ist ein Freund!“
Leise summte er sein bekanntes Lied…
Eines Tages hatte der Kleine Mann die Idee, ein Schneckenrennen zu veranstalten. Er hatte im Garten Schnecken gesammelt und in einen Kasten gesteckt. Versorgt hatte er sie mit Grünfutter und Wasser, denn Schnecken lieben es feucht. Oben ist der Kasten offen, denn Luft zum Leben braucht jeder.
„Morgen früh gibt es ein Schneckenrennen!“, erzählte er den Schnecken oder vielleicht auch nur sich selber. Ob Schnecken Menschensprache verstehen? Jedenfalls plante er, seine Schnecken an eine Startlinie zu bringen und dann los! Er würde sie anfeuern und wer von ihnen als erstes über die Ziellinie käme, der bekäme… hm, was wäre wohl eine gute Preisbelohnung für eine Schnecke? „Das überlege ich mir noch“, flüsterte er. „Jetzt ruht euch noch mal schön aus, denn morgen ist der Schnecken-Renn-Tag!“
Am nächsten Morgen, es war ein Samstag, kam der Kleine Mann erst spät aus dem Bett. Er lief etwas vertrottelt in die Küche.
„Hallo, Kleiner Mann, hast du gut geschlafen?“, fragte ihn die Mutter. „Äh, ja, ich frühstücke schnell, denn heute mache ich mit meinen Schnecken ein Schneckenrennen! Die Gewinnerschnecke zeige ich dir dann, ja, Mama?“ Die Mutter schmunzelte, sagte aber nichts.
Nach dem Frühstück ging der Kleine Mann gleich in den Garten, um das Schneckenrennen vorzubereiten. Aber was war das? Wo waren seine Schnecken geblieben? Die waren einfach weggekrabbelt. Nein, Schnecken krabbeln doch nicht, die waren einfach weggeschleimt, diese Schleimer. Er ging zu seiner Mutter und sagte es ihr. Die meinte: „Kleiner Mann, die trainieren doch jetzt! Komm, ich mache dir erst mal einen Kakao. Und dazu isst du dann eine Schnecke… nein, nicht die aus dem Garten! Sondern die vom Bäcker!“ An Singen war nicht zu denken!
Eines Tages wollte der Kleine Mann Verstecken spielen. Er ging zu den Kindern und fragte: „Wollen wir Verstecken spielen?“
„Ja!“, sagten sie und dachten heimlich: „Ha, der Kleine Mann kann gar nicht weit weglaufen, den finden wir ganz schnell!“
„Ich fange an!“, sagte der Kleine Mann.
„Los, macht die Augen zu und zählt bis zwanzig!“