Der Koran - Hartmut Bobzin - E-Book

Der Koran E-Book

Hartmut Bobzin

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Beschreibung

Der Koran ist für Muslime Gottes Wort, das Mohammed in arabischerSprache offenbart wurde und sich durch besondere Schönheit auszeichnet.Hartmut Bobzin hat den Koran auf der Grundlage des von Muslimen und westlichen Forschern anerkannten «Kairiner Korans» neu übersetzt. Seine philologisch exakte Übertragung beruht auf dem neuesten islamwissenschaftlichen Forschungsstand und bietet dem deutschsprachigen Leser zugleich einen Eindruck von den verschiedenen predigenden, mahnenden,poetischen, teils auch archaisch-dunklen Tonlagen des Originals. Ein ausführliches Register zu Namen, Themen und Begriffen rundet die Neuübersetzung ab.

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Veröffentlichungsjahr: 2022

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DER KORAN

Aus dem Arabischen neu übertragen von Hartmut Bobzinunter Mitarbeit von Katharina Bobzin

 

 

 

 

 

 

 

 

Verlag C.H.Beck

 

 

Zum Buch

Der Koran ist für Muslime Gottes Wort, das Mohammed in arabischer Sprache offenbart wurde und sich durch besondere Schönheit auszeichnet. Hartmut Bobzin hat den Koran auf der Grundlage des von Muslimen und westlichen Forschern anerkannten «Kairiner Korans» neu übersetzt. Seine philologisch exakte Übertragung beruht auf dem neuesten islamwissenschaftlichen Forschungsstand und bietet dem deutschsprachigen Leser zugleich einen Eindruck von den verschiedenen predigenden, mahnenden, poetischen, teils auch archaisch-dunklen Tonlagen des Originals. Ein ausführliches Register zu Namen, Themen und Begriffen rundet die Neuübersetzung ab.

Über den Übersetzer

Hartmut Bobzin ist Professor em. für Semitische Philologie und Islamwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg und Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Zu seinen Hauptarbeitsgebieten zählt der Koran und seine Druck- und Auslegungsgeschichte in Europa. Bei C.H.Beck erschienen von ihm «Der Koran. Die wichtigsten Texte» (2. Auflage 2017, mit Katharina Bobzin), «Der Koran. Eine Einführung» (10. Auflage 2018) sowie «Mohammed» (5. Auflage 2016).

INHALT

Sure 1 – Die Eröffnung

Sure 2 – Die Kuh

Sure 3 – Das Haus ʿImran

Sure 4 – Die Frauen

Sure 5 – Der Tisch

Sure 6 – Das Vieh

Sure 7 – Die Höhen

Sure 8 – Die Beute

Sure 9 – Die Buße

Sure 10 – Jona

Sure 11 – Hud

Sure 12 – Joseph

Sure 13 – Der Donner

Sure 14 – Abraham

Sure 15 – al-Hidschr

Sure 16 – Die Bienen

Sure 17 – Die Nachtreise

Sure 18 – Die Höhle

Sure 19 – Maria

Sure 20 – Ta-Ha

Sure 21 – Die Propheten

Sure 22 – Die Pilgerfahrt

Sure 23 – Die Gläubigen

Sure 24 – Das Licht

Sure 25 – Die Offenbarung

Sure 26 – Die Dichter

Sure 27 – Die Ameisen

Sure 28 – Die Geschichte

Sure 29 – Die Spinne

Sure 30 – Die Byzantiner

Sure 31 – Luqman

Sure 32 – Das Niederfallen

Sure 33 – Die Gruppen

Sure 34 – Die Sabäer

Sure 35 – Der Schöpfer

Sure 36 – Ya-Sin

Sure 37 – Die sich Reihenden

Sure 38 – Sad

Sure 39 – Die Scharen

Sure 40 – Der Vergebende

Sure 41 – Erläutert wurde

Sure 42 – Die Beratung

Sure 43 – Der Prunk

Sure 44 – Der Rauch

Sure 45 – Das Niederknien

Sure 46 – Die Dünen

Sure 47 – Mohammed

Sure 48 – Der Erfolg

Sure 49 – Die Gemächer

Sure 50 – Qaf

Sure 51 – Die Aufwirbelnden

Sure 52 – Der Berg

Sure 53 – Der Stern

Sure 54 – Der Mond

Sure 55 – Der Barmherzige

Sure 56 – Das Hereinbrechen

Sure 57 – Das Eisen

Sure 58 – Der Streit

Sure 59 – Das Zusammenscharen

Sure 60 – Die Geprüfte

Sure 61 – Die Reihe

Sure 62 – Der Versammlungstag

Sure 63 – Die Heuchler

Sure 64 – Die Übervorteilung

Sure 65 – Die Entlassung

Sure 66 – Das Verbot

Sure 67 – Die Herrschaft

Sure 68 – Das Schreibrohr

Sure 69 – Das wahrhafte Eintreffen

Sure 70 – Die Stufen

Sure 71 – Noah

Sure 72 – Die Dschinne

Sure 73 – Der Eingewickelte

Sure 74 – Der Eingehüllte

Sure 75 – Die Auferstehung

Sure 76 – Der Mensch

Sure 77 – Die Ausgesandten

Sure 78 – Die Kunde

Sure 79 – Die Entreißenden

Sure 80 – Er blickte finster drein

Sure 81 – Das Zusammenrollen

Sure 82 – Das Zerbersten

Sure 83 – Die Knauserer

Sure 84 – Die Spaltung

Sure 85 – Die Sternbilder

Sure 86 – Der nächtliche Besucher

Sure 87 – Der Höchste

Sure 88 – Die Heimsuchung

Sure 89 – Die Morgendämmerung

Sure 90 – Der Ort

Sure 91 – Die Sonne

Sure 92 – Die Nacht

Sure 93 – Der lichte Morgen

Sure 94 – Die Weitung

Sure 95 – Die Feigenbäume

Sure 96 – Das Geronnene

Sure 97 – Die Bestimmung

Sure 98 – Der klare Beweis

Sure 99 – Das Beben

Sure 100 – Die Laufenden

Sure 101 – Das Pochen

Sure 102 – Das Streben nach mehr

Sure 103 – Der Nachmittag

Sure 104 – Der Stichler

Sure 105 – Der Elefant

Sure 106 – Quraisch

Sure 107 – Die Hilfeleistung

Sure 108 – Die Fülle

Sure 109 – Die Ungläubigen

Sure 110 – Die Hilfe

Sure 111 – Die Palmfaser

Sure 112 – Die treue Hingabe

Sure 113 – Das Frühlicht

Sure 114 – Die Menschen

Anhang

Nachwort

Zu den Kalligraphien

Hinweise zur Aussprache

Stellenverzeichnis

Im Namen Gottes, des barmherzigen Erbarmers

Sure 1 – Die Eröffnung – al-fātiḥa

Mekkanisch, 7 Verse

1

Im Namen Gottes, des barmherzigen Erbarmers.

2

Lobpreis sei Gott, dem Herrn der Weltbewohner,

3

dem barmherzigen Erbarmer,

4

dem Herrscher am Tage des Gerichts!

5

Dir dienen wir, dich rufen wir um Hilfe an.

6

Leite uns den rechten Weg,

7

den Weg derer, denen du gnädig bist,

 

nicht derer, denen gezürnt wird,

 

noch derer, welche irregehn!

Sure 2 – Die Kuh – al-baqara

Medinensisch, 286 Verse

 

Im Namen Gottes, des barmherzigen Erbarmers.

1

Alif Lam Mim.

2

Dies ist das Buch, in dem kein Zweifel ist –

 

es ist Geleit für Gottesfürchtige.

3

Die an das Verborgene glauben, die das Gebet verrichten

 

und die von dem, womit wir sie versorgten, spenden,

4

die an das glauben, was auf dich und was vor dir herabgesandt,

 

und die Gewissheit übers Jenseits haben,

5

die sind von ihrem Herrn geleitet, und sie sind die, denen es wohlergeht.

6

Siehe, die ungläubig sind, gleich, ob du sie warntest oder nicht, die glauben nicht.

7

Versiegelt hat Gott ihre Herzen und ihr Gehör,

 

und über ihren Augen liegt ein Schleier.

 

Harte Strafe ist ihnen bestimmt.

8

Doch manche Menschen sagen: «Wir glauben an Gott und an den Jüngsten Tag.»

 

Sie glauben aber nicht.

9

Sie suchen Gott zu betrügen und jene, welche glauben,

 

betrügen aber nur sich selbst, ohne es zu merken.

10

Eine Krankheit ist in ihren Herzen,

 

ja, Gott lässt die Krankheit schlimmer werden.

 

Schmerzhafte Strafe ist ihnen bestimmt – dafür, dass sie gelogen haben.

11

Sagt man zu ihnen: «Richtet auf der Erde kein Unheil an!»,

 

dann sagen sie: «Wir sind es doch, die Heil bewirken!»

12

Doch sind nicht sie die Unheilstifter, ohne es zu merken?

13

Sagt man zu ihnen: «Glaubt, wie die anderen glauben!»,

 

so sagen sie: «Sollen wir denn wie die Toren glauben?»

 

Doch sind nicht sie die Toren, ohne es zu wissen?

14

Und wenn sie jene treffen, welche glauben, so sagen sie: «Wir glauben!»

 

Doch wenn sie dann mit ihren Satanen alleine sind,

 

so sagen sie: «Wir sind auf eurer Seite! Wir sind ja doch nur Spötter!»

15

Doch Gott wird seinen Spott mit ihnen treiben

 

und sie in ihrem Aufruhr verblendet taumeln lassen.

16

Die da den Irrweg kauften statt der Leitung,

 

so dass ihr Handel kein Gewinn war

 

und sie nicht rechtgeleitet waren,

17

die gleichen einem Menschen, der ein Feuer entzündete,

 

und als es alles ringsherum erleuchtet hatte,

 

nahm Gott ihr Licht hinweg und ließ sie in der Finsternis,

 

so dass sie nichts mehr sahen.

18

Taub, stumm und blind: Sie können nicht zurück!

19

Oder so wie am Himmel eine Regenwolke,

 

in der sich Finsternis und Blitz und Donner bergen:

 

Sie stecken in Todesangst vor Donnerschlägen ihre Finger in die Ohren –

 

die Ungläubigen hält Gott umfangen.

20

Der Blitz raubt ihnen nahezu ihr Augenlicht.

 

Sooft er ihnen leuchtet, laufen sie darin,

 

und wenn es finster über ihnen wird, bleiben sie stehen.

 

Hätte Gott gewollt, er hätte ihnen ihr Gehör und ihre Sehkraft weggenommen.

 

Siehe, Gott ist aller Dinge mächtig!

21

Ihr Menschen, dient eurem Herrn, der euch und die vor euch erschaffen hat

 

– vielleicht seid ihr ja gottesfürchtig –,

22

der euch die Erde zu einem Teppich machte, zu einem Bau den Himmel,

 

und der vom Himmel Wasser sandte und daraus Früchte wachsen ließ,

 

euch zum Lebensunterhalt!

 

So macht euch keine Wesen, die Gott gleichen, da ihr doch Wissen habt!

23

Wenn ihr im Zweifel darüber seid, was wir auf unseren Knecht herabgesandt,

 

dann bringt doch eine Sure gleicher Art herbei,

 

und ruft an Gottes statt eure Zeugen an, wenn ihr wahrhaftig seid!

24

Doch wenn ihr es nicht tut – und ihr werdet es nicht tun –,

 

so hütet euch vor dem Höllenfeuer,

 

dessen Brennstoff Menschen und Steine sind:

 

Für die Ungläubigen ist es vorbereitet.

25

Verkünde denen frohe Botschaft, die glauben und gute Werke tun,

 

dass ihnen Paradiesesgärten bestimmt sind,

 

unter denen Bäche fließen!

 

Jedes Mal, wenn ihnen eine Frucht daraus gespendet wird, sagen sie:

 

«Das ist es, was uns früher schon gespendet wurde!»

 

Ja, ihnen wird gegeben, was dem ähnlich ist.

 

Reine Ehefrauen sind dort für sie bestimmt,

 

ewig werden sie dort weilen.

¼ 26

Siehe, Gott schämt sich nicht,

 

ein Gleichnis zu prägen mit einer Mücke, ja, noch über sie hinaus.

 

Was nun die Gläubigen betrifft, so wissen sie, dass es die Wahrheit ist von ihrem Herrn.

 

Die Ungläubigen aber sprechen: «Was wollte Gott mit einem solchen Gleichnis?»

 

Viele führt er damit in die Irre, und viele leitet er damit recht.

 

Doch nur die Ruchlosen führt er damit in die Irre.

27

Die da den Bund mit Gott, nachdem sie ihn geschlossen haben, brechen

 

und zertrennen, was Gott zusammenzufügen geboten hat,

 

und Unheil im Land anrichten:

 

Das sind die Verlierer.

28

Wie könnt ihr nur an Gott nicht glauben?

 

Ihr wart doch tot, und er rief euch ins Leben:

 

Dann wird er euch sterben lassen und euch erneut ins Leben rufen:

 

Dann werdet ihr zu ihm zurückgebracht.

29

Er ist es, der für euch erschuf, was alles auf der Erde ist,

 

der sich darauf zum Himmel hin erhob

 

und ihn zu sieben Himmeln gestaltete.

 

Er hat Wissen über alle Dinge.

30

Damals, als dein Herr zu den Engeln sprach:

 

«Siehe, einen Nachfolger will ich einsetzen auf der Erde!»

 

Da sprachen sie: «Willst du jemanden auf ihr einsetzen,

 

der Unheil auf ihr anrichtet und Blut vergießt –

 

wo wir dir Lobpreis singen und dich heiligen?»

 

Er sprach: «Siehe, ich weiß, was ihr nicht wisst.»

31

Und er lehrte Adam alle Namen, dann führte er sie den Engeln vor

 

und sprach: «Tut mir ihre Namen kund, wenn ihr wahrhaftig seid!»

32

Sie sprachen: «Gepriesen seist du!

 

Kein Wissen haben wir – nur das, was du uns lehrtest.

 

Siehe, du bist der Wissende, der Weise.»

33

Er sprach: «Adam, tu ihnen ihre Namen kund!»

 

Und als er ihnen ihre Namen kundgetan, sprach er:

 

«Hab ich’s euch nicht gesagt?

 

Siehe, ich kenne das Verborgene der Himmel und der Erde

 

und kenne, was ihr offenbar macht und was ihr verborgen haltet.»

34

Damals, als wir zu den Engeln sprachen: «Fallt vor Adam nieder!»

 

Da fielen alle nieder, außer Iblis,

 

der sich voll Hochmut weigerte

 

und einer von den Undankbaren war.

35

Wir sprachen: «Adam! Bewohne du mit deiner Frau den Garten,

 

und esst daraus in reichem Maß, wo immer ihr nur wollt!

 

Doch naht euch diesem Baume nicht,

 

denn sonst gehört ihr zu den Frevlern!»

36

Doch der Satan ließ sie beide an ihm straucheln

 

und trieb sie dann hinaus aus dem, worin sie waren.

 

Wir sprachen: «Steigt herab! Ihr seid einander feind!

 

Auf Erden sei euch eine feste Statt und Lebensgenuss für eine Zeit!»

37

Da wurden Adam Worte von seinem Herrn zuteil, und der kehrte sich ihm zu.

 

Siehe, er ist es, der sich gnädig zukehrt, der Barmherzige.

38

Wir sprachen: «Steigt von ihm herab, allesamt!

 

Wenn dann Rechtleitung von mir zu euch kommt –

 

wer dann meiner Leitung folgt,

 

die brauchen keine Furcht zu haben und sollen auch nicht traurig sein!

39

Die aber ungläubig sind und unsere Zeichen Lüge nennen,

 

die werden Bewohner des Höllenfeuers sein, ewig bleiben sie dort.»

40

Ihr Kinder Israel! Gedenket meiner Gnade, die ich euch erwies!

 

Haltet ihr den Bund mit mir, so halte ich den Bund mit euch!

 

Mich allein, mich fürchtet!

41

Glaubt an das, was ich herniedersandte

 

und das bestätigt, was schon bei euch ist!

 

Seid nicht die Ersten, die daran nicht glauben!

 

Und lasst euch meine Zeichen nicht für einen kleinen Preis abhandeln!

 

Mich allein, mich fürchtet!

42

Vermengt die Wahrheit nicht mit Nichtigem, und verbergt sie nicht,

 

wo ihr doch Wissen habt!

43

Verrichtet das Gebet, und gebt die Armensteuer,

 

und beugt euch mit den sich Beugenden!

½ 44

Wollt ihr den Menschen Frömmigkeit gebieten

 

und euch selbst dabei vergessen, wo ihr doch das Buch vortragt?

 

Wollt ihr denn nicht begreifen?

45

Sucht Hilfe in Geduld und im Gebet!

 

Siehe, es ist wahrlich schwer, außer für die Demütigen,

46

die der Meinung sind, dass sie ihrem Herrn begegnen

 

und dass sie zu ihm heimkehren.

47

Ihr Kinder Israel! Gedenket meiner Gnade, die ich euch erwies,

 

und dessen, dass ich euch erwählte vor den Weltbewohnern!

48

Nehmt euch vor einem Tag in acht,

 

an welchem niemand für einen anderen etwas ersetzen kann,

 

von niemandem Fürsprache angenommen wird

 

und von keinem eine Ausgleichszahlung!

 

Ihnen wird nicht geholfen.

49

Damals, als wir euch erretteten vor dem Geschlechte Pharaos,

 

das euch schlimme Pein zufügte,

 

das eure Söhne abschlachtete und nur eure Frauen leben ließ:

 

Darin lag eine schwere Prüfung von eurem Herrn.

50

Als wir das Meer zerteilten, als ihr gerade in ihm wart, und euch erretteten

 

und Pharaos Geschlecht ertrinken ließen – vor euren Augen.

51

Als wir uns mit Mose verabredeten auf vierzig Tage,

 

da nahmt ihr euch das Kalb, nachdem er weggegangen war,

 

in frevelhafter Weise.

52

Danach vergaben wir euch – vielleicht seid ihr ja dankbar.

53

Damals, als wir Mose das Buch und die Errettung brachten –

 

vielleicht lasst ihr euch leiten.

54

Damals, als Mose zu seinem Volke sprach:

 

«Mein Volk! Gegen euch selbst habt ihr gefrevelt, als ihr das Kalb euch nahmt.

 

So kehrt zu eurem Schöpfer um, und tötet einander!

 

Das ist für euch bei eurem Schöpfer besser.»

 

Da wandte er sich euch gnädig wieder zu.

 

Siehe, er ist es, der sich gnädig zukehrt, der Barmherzige.

55

Als ihr spracht: «Mose! Wir glauben dir nicht eher,

 

als bis wir Gott leibhaftig schauen!»

 

Da nahm der Donnerschlag euch hinweg –

 

und ihr saht es.

56

Darauf erweckten wir euch wieder nach eurem Tod –

 

vielleicht seid ihr ja dankbar.

57

Wir ließen die Wolken Schatten spenden über euch

 

und sandten Manna und Wachteln zu euch herab:

 

«Esst von den guten Dingen, die wir euch bescherten!»

 

Sie übten Frevel nicht an uns, nein, sie übten Frevel an sich selber.

58

Damals, als wir sprachen: «Tretet ein in diese Stadt,

 

und esst reichlich dort in ihr, wo ihr nur wollt!

 

Und tretet ein zum Tor, euch verbeugend, und sprecht: ‹Vergebung!›,

 

auf dass wir euch vergeben eure Missetaten!

 

Wir werden aber noch mehr denen geben, die Gutes tun.»

59

Da setzten die, welche frevelten, ein Wort an seine Stelle,

 

das nicht dem entsprach, was ihnen gesagt war.

 

Da sandten wir auf jene, welche frevelten,

 

vom Himmel ein Strafgericht herab dafür, dass sie ruchlos waren.

¾ 60

Damals, als Mose für sein Volk um Regen bat, da sprachen wir:

 

«Schlag auf den Fels mit deinem Stock!»

 

Da sprudelten aus ihm zwölf Quellen hervor,

 

und jeder erkannte seinen Trinkplatz:

 

«Esst und trinkt von Gottes Gaben!

 

Und handelt nicht verderblich auf der Erde – als Unheilstifter!»

61

Damals, als ihr spracht: «O Mose, wir halten es nicht aus bei einer Speise!

 

So rufe für uns deinen Herrn an, dass er für uns hervorbringt,

 

was die Erde wachsen lässt an Kräutern und an Gurken,

 

an Knoblauch, Linsen und an Zwiebeln!»

 

Er sprach: «Wollt ihr denn das, was minderwertig ist,

 

eintauschen gegen das, was besser ist?

 

Zieht hinab nach Ägypten! Dort habt ihr das, worum ihr batet.»

 

Da wurden sie geschlagen mit Schmach und Armut

 

und mussten Gottes Zorn erleiden.

 

Dies, weil sie Gottes Zeichen leugneten und die Propheten grundlos töteten.

 

Dies, weil sie widerspenstig waren und Übertretungen begingen.

62

Siehe, diejenigen, die glauben, die sich zum Judentum bekennen,

 

die Christen und die Sabier –

 

wer an Gott glaubt und an den Jüngsten Tag und rechtschaffen handelt,

 

die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn,

 

sie brauchen keine Furcht zu haben und sollen auch nicht traurig sein!

63

Damals, als wir den Bund von euch entgegennahmen

 

und den Berg über euch anhoben:

 

«Haltet fest, was wir euch bringen, und denkt an das, was darin steht!

 

Vielleicht seid ihr ja gottesfürchtig.»

64

Doch dann, nachdem das war, wandtet ihr euch ab.

 

Hätte nicht Gottes Güte über euch gewaltet und seine Barmherzigkeit,

 

dann wäret ihr bei den Verlierern!

65

Ihr habt doch die von euch gekannt, die das Sabbatgebot übertraten.

 

Da sprachen wir zu ihnen: «Ihr sollt ausgestoßene Affen sein!»

66

So machten wir es zu einem warnenden Beispiel

 

für die, die zugegen waren, und für die danach

 

und zu einer Mahnung für die Gottesfürchtigen.

67

Damals, als Mose zu seinem Volke sprach:

 

«Siehe, Gott befiehlt euch, eine Kuh zu schlachten.»

 

Sie sprachen: «Willst du Spott mit uns treiben?»

 

Er sprach: «Gott behüte, dass ich einer der Unwissenden bin!»

68

Sie sprachen: «Rufe für uns deinen Herrn an,

 

dass er uns erkläre, wie sie sein soll!»

 

Er sprach: «Er sagt, es solle eine Kuh sein,

 

die nicht ganz alt ist und auch nicht ganz jung,

 

in der Mitte zwischen beidem.

 

So tut, was euch befohlen wird!»

69

Sie sprachen: «Rufe für uns deinen Herrn an,

 

dass er uns erkläre, welche Farbe sie haben soll!»

 

Er sprach: «Er sagt, es solle eine Kuh sein von leuchtend gelber Farbe,

 

die die Schauenden erfreut.»

70

Sie sprachen: «Rufe für uns deinen Herrn an,

 

dass er uns erkläre, wie sie sein soll!

 

Siehe, die Kühe sehen – für uns – alle gleich aus.

 

Siehe, wenn Gott es will, lassen wir uns rechtleiten.»

71

Er sprach: «Er sagt, es solle eine Kuh sein,

 

die nicht unterm Joch den Boden umpflügt

 

und auch den Acker nicht bewässert,

 

die unversehrt ist und an der kein Makel ist.»

 

Sie sprachen: «Jetzt kamst du mit der Wahrheit.»

 

Dann schlachteten sie sie,

 

beinahe aber hätten sie es nicht getan.

72

Und damals, als ihr eine Menschenseele getötet hattet

 

und über sie in Streit geraten wart

 

– Gott wird hervorbringen, was ihr verborgen haltet –,

73

da sprachen wir: «Rührt ihn an mit einem Stück von ihr!»

 

Auf diese Weise macht Gott die Toten wieder lebendig

 

und lässt euch seine Zeichen schauen.

 

Vielleicht begreift ihr ja.

74

Dann, nachdem das war, verhärteten sich eure Herzen,

 

so dass sie wie Steine waren oder gar noch härter;

 

und siehe, es gibt Steine, aus denen Wasserläufe sprudeln,

 

und andere, die sich spalten, so dass aus ihnen Wasser kommt,

 

und wieder andere, die aus Furcht vor Gott herunterkommen.

 

Gott lässt, was ihr tut, nicht unbeachtet.

ḥ2 75

Seid ihr denn darauf aus, dass sie euch glauben,

 

wo einige von ihnen Gottes Wort schon hörten,

 

dann aber, nachdem sie es verstanden hatten, es verfälschten,

 

wo sie es doch wissen?

76

Wenn sie jene treffen, welche glauben, sagen sie: «Wir glauben!»

 

Doch wenn sie dann alleine unter sich sind, sagen sie:

 

«Wollt ihr mit ihnen denn besprechen, was euch Gott eröffnet hat,

 

damit sie mit euch darüber streiten bei eurem Herrn?

 

Wollt ihr denn nicht begreifen?»

77

Wissen sie denn nicht, dass Gott weiß,

 

was sie verbergen und was sie offenlegen?

78

Unter ihnen sind Schriftunkundige,

 

die vom Buch keine Kenntnis haben, sondern nur Wunschvorstellungen.

 

Sie gehen nur ihren Mutmaßungen nach.

79

Doch wehe jenen, die das Buch mit eigenen Händen niederschreiben

 

und dann sagen: «Das kommt von Gott!» –

 

um dann für einen kleinen Preis damit zu handeln!

 

Doch wehe ihnen für das, was ihre Hände schrieben,

 

und wehe ihnen für das, was sie da erwerben!

80

Sie sprechen: «Das Höllenfeuer wird uns nicht erfassen –

 

mit Ausnahme weniger Tage.»

 

Sprich: «Habt ihr mit Gott denn einen Bund geschlossen?

 

Dann wird Gott den Bund gewiss nicht brechen.

 

Oder sagt ihr etwas über Gott, was ihr nicht wisst?»

81

Nein doch! Wer Böses erwarb und wen seine Sünde umfangen hält –

 

die werden Bewohner des Höllenfeuers sein, darin sie ewig bleiben.

82

Doch jene, welche glauben und gute Werke tun,

 

die werden Bewohner des Paradiesesgartens sein, darin sie ewig weilen.

83

Damals, als wir die Verpflichtung von den Kindern Israel entgegennahmen:

 

«Ihr sollt keinem dienen außer Gott und die Eltern gut behandeln,

 

die Verwandten, die Waisen und die Armen!

 

Sprecht nur Gutes zu den Menschen!

 

Verrichtet das Gebet, und gebt die Armensteuer!»

 

Darauf habt ihr euch abgekehrt, außer nur wenigen von euch,

 

und seid nun abgewandt.

84

Damals, als wir die Verpflichtung von euch entgegennahmen:

 

«Ihr sollt nicht euer Blut vergießen

 

und euch nicht gegenseitig aus euren Häusern treiben!»

 

Dann habt ihr es bestätigt, indem ihr es bezeugtet.

85

Doch dann tötet gerade ihr euch gegenseitig

 

und treibt eine Gruppe eurer Leute aus ihren Häusern,

 

indem ihr euch gegen sie verbündet in Sünde und Feindseligkeit.

 

Doch kommen sie als Gefangene zu euch, dann kauft ihr sie frei –

 

wo es euch doch verboten ist, sie zu vertreiben.

 

Glaubt ihr denn nur an einen Teil des Buches

 

und leugnet den anderen?

 

Was ist wohl die Vergeltung für den von euch, der solches tut,

 

wenn nicht Erniedrigung im Leben hier in dieser Welt?

 

Am Tag der Auferstehung sind sie dann der strengsten Strafe ausgesetzt.

 

Gott lässt, was ihr tut, nicht unbeachtet.

86

Die sind es, die das Leben hier in dieser Welt für das Jenseits kauften.

 

Doch die Strafe wird ihnen nicht erleichtert, und ihnen wird nicht geholfen.

87

Mose brachten wir das Buch und ließen die Gesandten auf ihn folgen.

 

Und Jesus, Marias Sohn, brachten wir die Beweise

 

und stärkten ihn mit dem Heiligen Geist.

 

Doch jedes Mal, wenn ein Gesandter euch etwas überbrachte,

 

was ihr nicht mochtet, da wurdet ihr überheblich.

 

Dann nanntet ihr die einen Lügner,

 

die anderen aber habt ihr umgebracht.

88

Sie sprachen: «Unsere Herzen sind verhüllt.»

 

Doch nein: Ihres Unglaubens wegen hat sie Gott verflucht.

 

Wie wenig sie doch glauben!

89

Als ein Buch von Gott zu ihnen kam, das bestätigte, was sie schon hatten –

 

und zuvor schon hatten sie um Beistand gebeten gegen jene, die nicht glauben.

 

Als nun zu ihnen kam, was sie schon kannten,

 

da glaubten sie nicht daran.

 

So komme der Fluch Gottes über die Ungläubigen!

90

Wie schlimm ist das, was ihre Seelen sich erkauften,

 

dass sie an das nicht glaubten, was Gott herabgesandt,

 

aus Missgunst, dass Gott etwas von seiner Gnade

 

auf die von seinen Knechten, die er will, herabschickt!

 

Zorn über Zorn zogen sie sich zu,

 

und den Ungläubigen ist erniedrigende Strafe zugedacht.

91

Wenn man ihnen sagt:

 

«Glaubt an das, was Gott herabgesandt hat!»,

 

so sagen sie: «Wir glauben doch an das, was zu uns herabgesandt ist.»

 

Wobei sie aber nicht daran glauben, was danach war,

 

obwohl es doch die Wahrheit ist, bestätigend, was sie schon hatten.

 

Sprich: «Warum habt ihr denn früher die Propheten Gottes umgebracht,

 

wenn ihr doch gläubig wart?»

¼ 92

Mose war zu euch gekommen mit den Beweisen.

 

Doch dann, nach seinem Weggang, nahmt ihr euch das Kalb

 

in frevelhafter Weise.

93

Damals, als wir den Bund von euch entgegennahmen

 

und den Berg über euch anhoben:

 

«Haltet fest, was wir euch bringen, und hört!»

 

Sie sprachen: «Wir hören, und wir widersetzen uns!»

 

Und in ihre Herzen wurde ihnen eingeflößt das Kalb,

 

weil sie ungläubig waren.

 

Sprich: «Schlimm ist, was euer Glaube euch befiehlt –

 

sofern ihr gläubig seid!»

94

Sprich: «Wenn euch im Jenseits die Wohnstatt vorbehalten ist bei Gott

 

vor den anderen Menschen,

 

dann wünscht euch doch den Tod,

 

wenn ihr wahrhaftig seid!»

95

Niemals werden sie ihn wünschen

 

ob dessen, was ihre Hände zuvor taten.

 

Gott kennt die Frevler.

96

Du wirst sicher finden, dass sie die Menschen sind,

 

die am meisten nach dem Leben gieren –

 

auch einige von denen, die Beigeseller sind:

 

Manch einer von ihnen wünscht sich, dass er tausend Jahre lebt.

 

Doch dass er lange lebt, wendet die Strafe nicht von ihm ab.

 

Gott sieht, was sie tun.

97

Sprich: «Wer Gabriel feindlich gesinnt ist –

 

denn siehe, er ist es, der ihn in dein Herz hinabgesandt,

 

mit Erlaubnis Gottes, bestätigend, was vor ihm war,

 

als rechte Leitung und als frohe Botschaft für die Gläubigen.

98

Wenn jemand Gott feindlich gesinnt ist

 

und seinen Engeln, seinen Boten, Gabriel und Michael,

 

dann ist auch Gott den Ungläubigen feindlich gesinnt.»

99

Wir haben ja auf dich herabgesandt klare Zeichen,

 

und nur die Ruchlosen leugnen sie.

100

Wurde nicht jedes Mal, wenn sie einen Bund geschlossen hatten,

 

ein Teil von ihnen bundesbrüchig?

 

Nein! Die meisten von ihnen glauben nicht.

101

Als zu ihnen ein von Gott Gesandter kam,

 

der das bestätigte, was sie schon hatten,

 

warfen einige derer, denen das Buch gegeben war,

 

Gottes Buch hinter ihren Rücken,

 

als ob sie gar nichts wüssten.

102

Und sie folgten dem, was die Satane vortrugen

 

zur Zeit der Herrschaft Salomos.

 

Doch ungläubig war nicht Salomo,

 

nein, ungläubig waren die Satane:

 

Sie lehrten die Menschen nämlich Zauberei

 

und das, was auf Harut und auf Marut herabgesandt ward –

 

Engel beide zu Babylon.

 

Sie lehrten keinen, ohne zu sagen:

 

«Nur eine Anfechtung sind wir,

 

so werde nicht ungläubig!»

 

Da erlernten sie von ihnen beiden,

 

wie man zwischen einem Mann und seiner Frau ein Zerwürfnis stiftet –

 

doch fügten sie niemandem damit Schaden zu,

 

es sei denn, mit Erlaubnis Gottes.

 

Sie lernten, was ihnen schadet und ihnen nichts nützt,

 

und wussten ja: Wer sich je darauf einlässt,

 

der hat am Jenseits keinen Anteil.

 

Wie schlimm ist das, wofür sie ihre Seelen verkauften,

 

wenn sie’s doch wüssten!

103

Doch hätten sie geglaubt und Gott gefürchtet:

 

dann wäre eine Belohnung von Gott gewiss besser gewesen.

 

Wenn sie’s doch wüssten!

104

O ihr, die ihr glaubt!

 

Sagt nicht: «Bewahre uns!», sondern sagt: «Schau auf uns!», und gehorcht!

 

Den Ungläubigen ist schmerzhafte Strafe bestimmt.

105

Nicht mögen es die von den Buchbesitzern, die ungläubig sind,

 

und auch nicht die Beigeseller,

 

dass etwas Gutes von eurem Herrn zu euch herabgesandt wird.

 

Doch Gott erwählt für sein Erbarmen, wen er will.

 

Gott ist Herr großer Huld.

½ 106

Tilgen wir einen Vers oder stellen ihn dem Vergessen anheim,

 

so bringen wir einen besseren als ihn oder einen, der ihm gleicht.

 

Weißt du denn nicht, dass Gott aller Dinge mächtig ist?

107

Weißt du denn nicht,

 

dass Gott die Herrschaft über die Himmel und die Erde hat?

 

Ihr habt gegen Gott keinen Freund noch Helfer.

108

Oder wollt ihr euren Gesandten fragen,

 

wie man vor Zeiten Mose fragte?

 

Wer Glauben gegen Unglauben tauscht,

 

der irrt vom geraden Wege ab.

109

Es wollen viele von den Buchbesitzern

 

euch wieder zu Ungläubigen machen,

 

nachdem ihr gläubig geworden seid –

 

aus Neid, der ihnen aus der Seele kommt,

 

nachdem die Wahrheit ihnen klar geworden ist.

 

Doch verzeiht, und lasst Nachsicht walten,

 

bis Gott mit seiner Entscheidung kommt!

 

Siehe, Gott ist aller Dinge mächtig.

110

Verrichtet das Gebet, und gebt die Armensteuer!

 

Was ihr für eure Seelen an Gutem vorausschickt,

 

das werdet ihr bei Gott wiederfinden.

 

Siehe, Gott sieht, was ihr tut!

111

Sie sprechen: «Nur Juden oder Christen können in den Paradiesesgarten kommen.»

 

Das sind jedoch nur ihre Wünsche.

 

Sprich: «Bringt doch euren Beweis herbei,

 

wenn ihr wahrhaftig seid!»

112

O nein! Nur wer sich Gott ganz ergibt und dabei Gutes tut,

 

der wird seinen Lohn bei seinem Herrn empfangen.

 

Die brauchen keine Furcht zu haben und sollen auch nicht traurig sein.

113

Die Juden sprechen: «Die Christen gründen ihren Glauben ja auf nichts.»

 

Die Christen sprechen: «Die Juden gründen ihren Glauben ja auf nichts.»

 

Sie aber tragen das Buch vor.

 

Ebenso sprechen die, die kein Wissen haben, genau das, was jene sagen.

 

Doch Gott wird zwischen ihnen richten am Tag der Auferstehung

 

in dem, worin sie uneins waren.

114

Wer ist frevelhafter wohl als die,

 

die es verhindern, dass der Name Gottes genannt wird

 

in seinen Anbetungsstätten,

 

ja, die nach ihrer Zerstörung trachten?

 

Die können sie nicht anders wohl betreten als in Furcht.

 

Schmach trifft sie hier im Diesseits,

 

und im Jenseits ist ihnen harte Strafe bestimmt.

115

Gottes ist der Osten und der Westen:

 

Wohin ihr euch auch wendet, dort ist Gottes Angesicht.

 

Siehe, Gott ist umfassend, wissend.

116

Sie sprechen: «Gott hat einen Sohn angenommen.»

 

Gepriesen sei er!

 

Nein, sein ist, was in den Himmeln und auf Erden ist.

 

Alle sind ihm demütig untertan.

117

Der Schöpfer der Himmel und der Erde!

 

Beschließt er eine Sache, spricht er zu ihr:

 

«Sei!» Und dann ist sie.

118

Es sprechen jene, die kein Wissen haben:

 

«Wenn Gott uns doch anspräche oder ein Zeichen zu uns käme!»

 

Ebenso sprachen auch die Früheren genau das, was jene sagen.

 

Ihre Herzen sind einander gleich.

 

Wir haben die Zeichen bereits erläutert

 

für Menschen, die voll Gewissheit sind.

119

Siehe, wir sandten dich mit der Wahrheit,

 

als Künder froher Botschaft und als Warner.

 

Du wirst nicht befragt nach den Bewohnern der Feuerhölle.

120

Die Juden werden mit dir nicht zufrieden sein,

 

und auch die Christen nicht,

 

bis du ihrer Glaubensweise folgst.

 

Sprich: «Gottes Führung, das ist die rechte Führung.»

 

Wenn du ihren Neigungen folgen wolltest,

 

nach dem, was schon vom Wissen zu dir kam,

 

dann gibt es für dich, Gott gegenüber, weder Freund noch Helfer.

121

Die, denen wir das Buch gebracht

 

und die es vortragen auf richtige Weise,

 

die glauben daran.

 

Wer aber nicht daran glaubt – ja, das sind die Verlierer.

122

Ihr Kinder Israel! Gedenket meiner Gnade, die ich euch erwies,

 

und dessen, dass ich euch erwählte vor den Weltbewohnern!

123

Nehmt euch vor einem Tag in acht,

 

an welchem niemand für einen anderen etwas ersetzen kann,

 

von niemandem eine Ausgleichszahlung angenommen wird

 

und niemandem Fürsprache nützt!

 

Ihnen wird nicht geholfen.

¾ 124

Damals, als sein Herr Abraham auf die Probe stellte

 

durch Worte, die er dann erfüllte.

 

Da sprach er: «Siehe, ich mache dich zu einem Leitbild für die Menschen.»

 

Er sprach: «Und auch von meinen Kindeskindern?»

 

Er sprach: «Mein Bund erstreckt sich nicht auf jene, welche freveln.»

125

Damals, als wir das Haus zu einem Ort der Einkehr für die Menschen machten

 

und zu einer Sicherheit:

 

«Nehmt die Stätte Abrahams zum Betplatz!»

 

Und wir zur Pflicht es machten Abraham – und Ismael:

 

«Reinigt mein Haus für die Umkreisenden und darin Weilenden,

 

für die sich Beugenden und die sich Niederwerfenden!»

126

Damals, als Abraham sprach:

 

«Mein Herr, mach dies zu einem sicheren Ort,

 

und beschenke die dort Wohnenden mit Früchten –

 

die von ihnen, die an Gott glauben und an den Jüngsten Tag!»

 

Er sprach: «Doch wer ungläubig ist, den werde ich nur weniges genießen lassen,

 

dann werde ich ihn in die Qual des Feuers zwingen.»

 

Welch schlimmes Schicksal!

127

Damals, als Abraham die Fundamente von dem Haus errichtete mit Ismael:

 

«Unser Herr! Nimm es von uns an!

 

Siehe, du bist der Hörende, der Wissende.

128

Unser Herr! Mach uns beide zu dir Ergebenen,

 

und mach aus unseren Kindeskindern eine Gemeinde, die dir ergeben ist!

 

Zeig uns unsere Opferriten, und wende dich uns zu!

 

Siehe, du bist es, der sich gnädig zukehrt, der Barmherzige.

129

Unser Herr! Lass unter ihnen einen Gesandten erstehen,

 

aus ihrer Mitte, der ihnen deine Verse vorträgt,

 

sie das Buch und die Weisheit lehrt und sie läutert!

 

Siehe, du bist der Mächtige, der Weise.»

130

Nur der verschmäht die Glaubensweise Abrahams,

 

der gegen sich selber töricht ist.

 

Wir erwählten ihn schon in dieser Welt,

 

und im Jenseits wird er, fürwahr, einer von den Frommen sein.

131

Damals, als sein Herr zu ihm sprach: «Ergib dich!»

 

Da sprach er: «Ich habe mich ergeben dem Herrn der Weltbewohner.»

132

Abraham trug dies seinen Söhnen auf sowie auch Jakob:

 

«Meine Söhne! Siehe, Gott hat die Religion für euch erwählt.

 

Daher dürft ihr nicht sterben, es sei denn, ihr seid Ergebene!»

133

Wart ihr denn damals Zeugen, als der Tod sich Jakob nahte?

 

Als er zu seinen Söhnen sprach:

 

«Was werdet ihr nach mir verehren?»

 

Sie sprachen: «Wir werden deinen Gott verehren,

 

den deiner Väter Abraham und Ismael und Isaak, als einen einzigen Gott!

 

Wir werden ihm ergeben sein!»

134

Das ist eine Gemeinde, mit der verging, was sie begangen hat.

 

Doch euch kommt zu, was ihr begangen habt.

 

Ihr werdet nicht nach dem gefragt, was sie zuvor getan.

135

Sie sprechen: «Juden oder Christen müsst ihr sein, dann seid ihr rechtgeleitet!»

 

Sprich: «Nein! Wie die Glaubensweise Abrahams,

 

eines wahren Gläubigen.

 

Er gehörte nicht zu den Beigesellern.»

136

Sprecht: «Wir glauben an Gott und was auf uns herabgesandt ward

 

und was auf Abraham und Ismael, auf Isaak und Jakob

 

und auf die Stämme herabgesandt ward.

 

Und an das, was Mose und was Jesus überbracht ward

 

und was überbracht ward den Propheten von ihrem Herrn.

 

Wir machen zwischen keinem von ihnen einen Unterschied.

 

Wir sind ihm ergeben!»

137

Wenn sie an dasselbe glauben, woran auch ihr glaubt,

 

dann sind sie rechtgeleitet.

 

Doch wenden sie sich ab, sind sie in einer Zwistigkeit.

 

Doch wird dich Gott vor ihnen schützen.

 

Er ist der Hörende, der Wissende.

138

Die Taufe Gottes!

 

Wer hat eine schönere Taufe wohl als Gott?

 

Wir verehren ihn.

139

Sprich: «Wollt ihr etwa mit uns streiten über Gott?

 

Wo er doch unser Herr ist und der eure,

 

wo wir doch unsere Werke haben und ihr eure!

 

Wir aber sind ihm treu ergeben.

140

Oder wollt ihr etwa sagen,

 

dass Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und die Stämme

 

Juden oder Christen waren?»

 

Sprich: «Seid ihr allwissend oder Gott?

 

Wer ist wohl frevelhafter als jemand,

 

der ein Zeugnis, das er von Gott erhalten hat, verhehlt?

 

Gott lässt, was ihr tut, nicht unbeachtet.»

141

Das ist eine Gemeinde, mit der verging, was sie begangen hat.

 

Doch euch kommt zu, was ihr begangen habt.

 

Ihr werdet nicht nach dem gefragt, was sie zuvor getan.

ğ2 ḥ3 142

Die Törichten unter den Menschen werden sprechen:

 

«Was brachte sie von ihrer Richtung ab, in der sie bisher gebetet haben?»

 

Sprich: «Gottes ist der Osten und der Westen.

 

Er leitet, wen er will, auf einen geraden Weg.»

143

So machten wir euch zu einer Gemeinde, die in der Mitte steht,

 

auf dass ihr Zeugen für die Menschen seid

 

und der Gesandte für euch Zeuge sei.

 

Wir machten die Richtung, in der du bisher gebetet hast, nur deshalb,

 

um zu unterscheiden, wer dem Gesandten folgt

 

und wer auf dem Absatz kehrtmacht.

 

Wenn es tatsächlich schwer ist,

 

dann nicht für die, die Gott geleitet hat.

 

Es ist Gott nicht gemäß, dass er euch euren Glauben verlieren lässt.

 

Siehe, Gott ist zu den Menschen wahrhaft gütig, barmherzig.

144

Wohl sehen wir, wie du dein Angesicht gen Himmel hin- und herbewegst.

 

So wollen wir dir eine Richtung geben, die dein Gefallen findet.

 

So wende nun dein Angesicht zur heiligen Anbetungsstätte!

 

Wo immer ihr auch seid, kehrt euer Angesicht ihr zu!

 

Siehe, denen das Buch gegeben wurde, die wissen wahrlich,

 

dass es die Wahrheit ist von ihrem Herrn.

 

Gott lässt, was sie tun, nicht unbeachtet.

145

Kämst du auch mit einem jeden möglichen Zeichen zu den Buchbesitzern,

 

sie würden deiner Richtung ebenso wenig folgen wie du ihrer,

 

wo doch keiner von ihnen der Richtung des anderen folgt.

 

Und wenn du ihren Neigungen folgen wolltest,

 

nachdem etwas vom Wissen zu dir kam,

 

so wärst du wahrlich einer von den Frevlern.

146

Denen wir das Buch gebracht haben, die kennen es,

 

so wie sie ihre Söhne kennen.

 

Doch einige von ihnen verbergen die Wahrheit,

 

obwohl sie Wissen haben –

147

die Wahrheit ist von deinem Herrn.

 

So sei doch nur kein Zweifler!

148

Es hat ein jeder eine Richtung, nach welcher er sich wendet.

 

Wetteifert daher um das Gute!

 

Wo immer ihr auch sein mögt, Gott wird euch alle sammeln.

 

Und siehe, Gott ist aller Dinge mächtig.

149

Von wo immer du auch herkommst,

 

wende dein Angesicht der heiligen Anbetungsstätte zu!

 

Siehe, es ist, fürwahr, die Wahrheit von deinem Herrn.

 

Gott lässt, was ihr tut, nicht unbeachtet.

150

Von wo immer du auch herkommst:

 

Wende dein Angesicht der heiligen Anbetungsstätte zu!

 

Wo immer ihr auch seid, so wendet euer Angesicht ihr zu,

 

damit die Menschen gegen euch nicht einen Vorwand hätten,

 

nur die von ihnen nicht, die frevelten.

 

Doch nicht sie sollt ihr fürchten, fürchtet mich!

 

Und das, damit ich meine Gnade an euch vollende.

 

Vielleicht lasst ihr euch leiten.

151

Ebenso sandten wir zu euch, aus eurer Mitte, einen Gesandten,

 

der euch unsere Verse vorträgt und euch läutert,

 

euch das Buch lehrt und die Weisheit

 

und euch lehrt, was ihr nicht wusstet.

152

Gedenkt nun meiner, so will ich euer auch gedenken!

 

Und dankt mir, und verleugnet mich nicht!

153

O ihr, die ihr glaubt!

 

Sucht Hilfe in Geduld und im Gebet!

 

Siehe, Gott ist mit den Geduldigen!

154

Nennt, die auf Gottes Weg getötet wurden, nicht ‹Tote›,

 

nennt sie vielmehr ‹Lebendige›!

 

Doch ihr bemerkt es nicht.

155

Wahrlich, wir wollen euch auf die Probe stellen

 

durch einiges an Furcht und Hunger

 

und durch Verlust an Gut, an Leben und an Früchten.

 

Verkünde frohe Botschaft den Geduldigen!

156

Die sprechen, wenn ein Schicksalsschlag sie trifft:

 

«Siehe, wir sind Gottes, und zu ihm kehren wir zurück» –

157

sie sind es, denen von ihrem Herrn Segenswünsche und Erbarmen zugedacht sind,

 

sie sind es, die geleitet sind.

¼ 158

Safa und Marwa gehören zu den Dingen, die Gott heilig sind.

 

Und wer zum «Hause» pilgert oder es besucht,

 

der sündigt nicht, wenn er sie beide umkreist.

 

Wer aus eigenem Antrieb Gutes tut –

 

siehe, Gott ist dankbar, wissend.

159

Siehe, diejenigen, die das verbergen,

 

was wir an Beweisen und Geleit herabgesandt haben –

 

nach dem, was wir den Menschen schon im Buch erklärten,

 

die wird Gott verfluchen,

 

und alle, die nur können, werden sie verfluchen –

160

nur die nicht, die umkehren, sich bessern und Klarheit schaffen;

 

denen kehre ich mich dann zu.

 

Ich bin es, der sich gnädig zukehrt, der Barmherzige.

161

Siehe, die ungläubig sind und sterben – und noch ungläubig sind,

 

auf denen liegt der Fluch Gottes, der Engel und der Menschen insgesamt!

162

Sie bleiben darin ewig.

 

Die Strafe wird ihnen nicht erleichtert

 

und Aufschub ihnen nicht gewährt.

163

Euer Gott, er ist ein einziger Gott.

 

Keinen Gott gibt es außer ihm,

 

dem Erbarmer, dem Barmherzigen.

164

Siehe, in der Erschaffung der Himmel und der Erde

 

und im Wechsel von Nacht und Tag

 

und in den Schiffen, die auf dem Meere fahren,

 

den Menschen zu Nutzen,

 

und in dem, was Gott vom Himmel an Wasser herniedersendet

 

und damit die Erde nach ihrem Tod belebt

 

und auf ihr jede Art von Getier ausbreitet,

 

und darin, dass er den Winden freien Lauf lässt

 

und den Wolken, die zwischen Himmel und Erde in den Dienst gestellt sind:

 

Wahrlich, darin sind Zeichen für Menschen, die begreifen.

165

Es gibt Menschen, die sich an Gottes statt andere Wesen gleichen Ranges nehmen,

 

die sie lieben wie Gott selbst.

 

Die jedoch glauben, die lieben Gott weit mehr.

 

Wenn doch diejenigen, die frevelten, sähen

 

– dann, wenn sie die Strafe sehen! –,

 

dass Gott alle Kraft hat und dass Gott streng im Strafen ist!

166

Wenn sich dereinst die Führer lossagen von den Geführten

 

und die Strafe sehen und die Verbindungen zu ihnen zerschnitten sind,

167

dann sagen die Geführten:

 

«O gäbe es für uns doch eine Rückkehr,

 

so dass wir uns von ihnen lossagen könnten,

 

wie sie sich von uns losgesagt!»

 

Auf diese Weise lässt Gott sie ihre Taten sehen.

 

Seufzer kommen über sie,

 

und dem Höllenfeuer werden sie nicht entweichen.

168

Ihr Menschen! Esst von dem, was auf Erden ist,

 

Erlaubtes und Gutes!

 

Und folgt nicht den Schritten Satans!

 

Siehe, er ist für euch ein klarer Feind.

169

Denn er befiehlt euch Böses und Abscheuliches

 

und dass ihr etwas über Gott aussagt, wovon ihr gar kein Wissen habt.

170

Wenn man zu ihnen sagt: «Folgt dem, was Gott herabgesandt hat!»

 

Dann sagen sie: «Nein, wir folgen dem, was wir bei unseren Vätern fanden!»

 

Doch wenn es nun so wäre, dass ihre Väter nichts begriffen hätten

 

und sich nicht rechtleiten ließen?

171

Die Ungläubigen, sie gleichen einem, der etwas anschreit,

 

was nur auf Anruf oder Zuruf hört:

 

taub, stumm und blind –

 

also begreifen sie nicht!

172

O ihr, die ihr glaubt!

 

Esst von den guten Dingen, mit denen wir euch bedachten.

 

Seid Gott dankbar, sofern ihr ihm dient!

173

Jedoch verboten hat er euch Verendetes, Blut, Fleisch vom Schwein

 

und das, worüber ein anderer als Gott gepriesen wurde.

 

Doch wer dazu genötigt ist, ohne es zu wollen

 

und ohne eine Übertretung zu begehen –

 

der macht sich nicht schuldig.

 

Siehe, Gott ist bereit zu vergeben, barmherzig.

174

Siehe, diejenigen, die das verbergen,

 

was Gott vom Buch herabgesandt hat,

 

und damit Handel treiben um einen kleinen Preis,

 

die fressen sich nichts als Feuer in ihre Bäuche!

 

Gott wird am Tag der Auferstehung nicht zu ihnen sprechen

 

und sie auch nicht läutern.

 

Schmerzhafte Strafe ist ihnen bestimmt.

175

Sie sind es, die den Irrtum kauften statt des Geleits

 

und die Strafe für die Verzeihung.

 

Wie standhaft sind sie vor dem Höllenfeuer!

176

Dies deshalb, weil Gott das Buch herabgesandt hat mit der Wahrheit.

 

Siehe, die im Hinblick auf das Buch verschiedener Meinung sind,

 

befinden sich in tiefgreifender Zwistigkeit.

½ 177

Die Frömmigkeit besteht nicht darin,

 

dass ihr euer Angesicht gen Osten oder Westen wendet,

 

vielmehr ist Frömmigkeit,

 

an Gott zu glauben und an den Jüngsten Tag

 

und an die Engel, an das Buch und die Propheten;

 

und das Geld, auch wenn man’s liebt,

 

für die Verwandten, die Waisen und die Armen auszugeben

 

und für den ‹Sohn des Weges› und die Bittenden und für den Sklavenfreikauf;

 

und das Gebet zu verrichten und die Armensteuer zu entrichten.

 

Die den Vertrag einhalten, wenn sie ihn abgeschlossen haben,

 

und die geduldig sind in Not und Missgeschick und Kriegszeit –

 

die sind es, die aufrichtig sind,

 

die sind es, die Gott fürchten.

178

O ihr, die ihr glaubt! Wiedervergeltung ist euch vorgeschrieben für die Getöteten:

 

Der Freie für den Freien, der Sklave für den Sklaven, die Frau für die Frau.

 

Und wenn jemandem von seinem Bruder eine Sache verziehen wurde,

 

dann gilt es, nach Billigkeit zu verfahren

 

und Bezahlung an ihn in gütlicher Weise zu leisten.

 

Das ist Erleichterung von eurem Herrn und auch Barmherzigkeit.

 

Doch wer danach noch Übertretungen begeht,

 

dem ist schmerzhafte Strafe bestimmt.

179

Für euch liegt Leben in der Wiedervergeltung, ihr Einsichtsvollen!

 

Vielleicht seid ihr ja gottesfürchtig.

180

Es ist euch vorgeschrieben:

 

Wenn der Tod sich einem von euch naht,

 

so sei – im Falle, dass er Gutes hinterlässt –

 

für Eltern und Verwandte ein Vermächtnis da, nach Billigkeit,

 

als Pflicht für die Gottesfürchtigen.

181

Wenn es jemand ändert, nachdem er es gehört hat,

 

dann liegt die Schuld daran bei denen, die es verändert haben.

 

Siehe, Gott ist der Hörende, der Wissende.

182

Doch wer von dem Vererbenden eine Ungerechtigkeit befürchtet oder ein Vergehen

 

und zwischen ihnen schlichtet, der macht sich nicht schuldig.

 

Siehe, Gott ist bereit zu vergeben, barmherzig.

183

O ihr, die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben,

 

so wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren

 

– vielleicht seid ihr ja gottesfürchtig –,

184

an abgezählten Tagen.

 

Doch wer von euch erkrankt oder auf Reisen ist,

 

für den ist eine Anzahl anderer Tage möglich.

 

Für jene, die es vermögen, ist die Armenspeisung ein Ersatz.

 

Wer aus eigenem Antrieb Gutes tut, dem kommt es selbst zugute.

 

Und dass ihr fastet, das ist gut für euch, sofern ihr Wissen habt.

185

Der Monat Ramadan, in dem herabkam der Koran

 

den Menschen als Geleit

 

und als Beweis für das Geleit und die Entscheidung –

 

wer in ihm zugegen ist, soll in ihm fasten,

 

doch wer von euch erkrankt oder auf Reisen ist,

 

für den ist eine Anzahl anderer Tage möglich.

 

Gott will für euch das Leichte,

 

das Schwere will er nicht für euch.

 

Die Zahl sollt ihr erfüllen

 

und Gott dafür rühmen, dass er euch geleitet hat.

 

Vielleicht seid ihr ja dankbar.

186

Wenn dich meine Knechte nach mir fragen, so bin ich nahe.

 

Ich erhöre die Bitte des Bittenden, wenn er mich bittet.

 

So sollen sie mich um Erhörung bitten und an mich glauben.

 

Vielleicht sind sie ja auf dem rechten Weg.

187

Euch ist erlaubt zur Fastenzeit, dass ihr des Nachts bei euren Frauen schlaft.

 

Sie sind ein Kleid für euch und ihr ein Kleid für sie.

 

Gott weiß, dass ihr euch selbst betrogen hattet.

 

Da wandte er sich euch gütig zu, und er verzieh euch.

 

Doch nun verkehrt mit ihnen,

 

und strebt nach dem, was euch Gott beschieden hat.

 

Esst und trinkt, bis ihr im Morgengrauen

 

einen weißen von einem schwarzen Faden unterscheiden könnt.

 

Setzt dann das Fasten bis zum Abend fort!

 

Doch verkehrt mit ihnen nicht,

 

wenn ihr in den Anbetungsstätten andächtig verweilt.

 

Das sind die Schranken Gottes!

 

Kommt ihnen nicht zu nahe!

 

So macht Gott den Menschen seine Zeichen klar.

 

Vielleicht sind sie ja gottesfürchtig.

188

Verzehrt nicht euer Vermögen untereinander auf unrechtmäßige Weise,

 

und bietet es nicht den Richtern an,

 

um einen Teil des Vermögens von den Menschen sündhaft zu verzehren,

 

wo ihr doch Wissen habt!

¾ 189

Sie fragen dich nach den Neumonden.

 

Sprich: «Festgesetzte Zeiten sind sie für die Menschen und die Pilgerfahrt.»

 

Die Frömmigkeit besteht nicht darin,

 

dass ihr die Häuser von hinten her betretet.

 

Vielmehr ist Frömmigkeit, gottesfürchtig zu sein.

 

So betretet die Häuser durch ihre Türen,

 

und fürchtet Gott!

 

Vielleicht wird’s euch dann wohlergehen.

190

Kämpft auf dem Wege Gottes gegen die, die euch bekämpfen!

 

Doch begeht dabei keine Übertretungen!

 

Siehe, Gott liebt die nicht, die Übertretungen begehen.

191

Tötet sie, wo immer ihr sie antrefft,

 

und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben!

 

Denn die Versuchung ist schlimmer als das Töten.

 

Kämpft jedoch nicht gegen sie bei der heiligen Anbetungsstätte,

 

bis sie auch dort gegen euch kämpfen;

 

und wenn sie gegen euch kämpfen, dann tötet sie!

 

Genauso ist der Lohn der Ungläubigen.

192

Hören sie hingegen auf …

 

Siehe, Gott ist bereit zu vergeben, barmherzig.

193

Kämpft gegen sie, bis keine Versuchung mehr besteht

 

und die Verehrung Gott gilt!

 

Hören sie aber auf, hört auch das Kampfgeschehen auf,

 

außer gegen die Frevler.

194

Der heilige Monat für den heiligen Monat!

 

Auch für Geheiligtes gilt die Wiedervergeltung.

 

Wer euch also angreift, den greift auf gleiche Weise an,

 

wie er euch angegriffen hat.

 

Fürchtet Gott!

 

Und wisst: Gott ist mit den Gottesfürchtigen!

195

Spendet für den Weg Gottes!

 

Stürzt euch nicht mit eigenen Händen ins Verderben!

 

Tut Gutes! Siehe, Gott liebt die, die Gutes tun.

196

Vollzieht für Gott die Pilgerfahrt und auch die kleine Wallfahrt!

 

Doch wenn ihr gehindert werdet,

 

dann das an Schlachtvieh, was leicht ist!

 

Schert eure Häupter nicht, bis das Schlachtvieh seinen Opferplatz erreicht hat!

 

Wer von euch aber krank ist oder ein Leiden an seinem Kopf hat,

 

der leiste Ersatz durch Fasten, Almosen oder Opfer.

 

Wenn ihr euch in Sicherheit befindet

 

und dann jemand – bis zur Pilgerfahrt – die kleine Wallfahrt vollziehen will,

 

dann das an Schlachtvieh, was leicht ist!

 

Doch wer keines findet, der faste drei Tage während der Pilgerfahrt

 

und sieben, wenn ihr zurückgekehrt seid.

 

Das sind zusammen zehn.

 

Das gilt für den, dessen Familie nicht nahe bei der heiligen Anbetungsstätte wohnt.

 

Fürchtet Gott, und wisst, dass Gott streng im Strafen ist!

197

Die Pilgerfahrt ist in den bekannten Monaten.

 

Wer sich die Pilgerfahrt in ihnen auferlegt,

 

enthalte sich des Beischlafs, des Lasters und des Streits.

 

Was ihr an Gutem tut: Gott weiß es.

 

Nehmt euch Reisevorrat mit!

 

Der beste Reisevorrat aber ist Gottesfurcht.

 

Mich fürchtet, ihr Einsichtsvollen!

198

Ihr begeht keine Sünde,

 

dass ihr nach Gunst von eurem Herrn strebt.

 

Wenn ihr den Lauf von ʿArafat vollzogen habt,

 

dann gedenket Gottes bei geweihter Stätte!

 

Gedenket seiner, wie er euch geführt hat,

 

ja, früher gehörtet ihr zu den Irrenden.

199

Verrichtet dann von dort den Lauf, wo ihn die anderen verrichten,

 

und bittet Gott um Vergebung!

 

Siehe, Gott ist bereit zu vergeben, barmherzig.

200

Habt ihr eure Riten dann vollendet,

 

dann gedenket Gottes, wie ihr gedachtet eurer Väter –

 

oder noch stärkeres Gedenken!

 

Manche Menschen sagen: «Unser Herr, gib uns im Diesseits!»

 

Doch haben sie am Jenseits keinen Anteil.

201

Manche von ihnen sagen: «Unser Herr, gib uns im Diesseits Gutes

 

und auch im Jenseits Gutes, und bewahre uns vor der Qual des Feuers!»

202

Die haben einen Anteil an dem, was sie erworben haben.

 

Gott ist schnell mit der Abrechnung.

ḥ4 203

Gedenket Gottes an abgezählten Tagen!

 

Wer es in Eile an zwei Tagen tut, der sündigt nicht.

 

Wer dabei in Verzug gerät, der sündigt nicht.

 

Das gilt für den, der gottesfürchtig ist.

 

So fürchtet Gott, und wisst, dass ihr zu ihm versammelt werdet!

204

Manchen Menschen gibt es, dessen Rede über das Leben hier im Diesseits dir gefällt

 

und der zum Zeugen Gott anruft für das, was er in seinem Herzen hegt –

 

und ist dabei im Streit verbissen.

205

Wendet er sich ab, ist er darauf aus, Unheil auf der Erde anzurichten

 

und Ackerland und Nachkommenschaft zu vernichten.

 

Gott liebt das Unheil nicht.

206

Wird ihm dann gesagt: «Fürchte Gott!»,

 

ergreift ihn Stolz auf seine Sünde.

 

Mit der Hölle muss er sich begnügen –

 

wahrlich, welch schlimme Lagerstatt!

207

Manchen Menschen gibt es, der seine Seele verkauft

 

im Bestreben nach Gottes Wohlgefallen.

 

Gott ist zu seinen Knechten gütig.

208

O ihr, die ihr glaubt! Tretet allesamt ein in das Heil!

 

Und folgt nicht den Schritten Satans!

 

Siehe, er ist für euch ein klarer Feind.

209

Doch wenn ihr strauchelt, nachdem doch die Beweise zu euch gekommen waren,

 

so wisst: Gott ist mächtig, weise!

210

Halten sie wohl Ausschau nur danach, dass Gott zu ihnen komme

 

im Schutze von Gewölk mit seinen Engeln?

 

Entschieden ist die Sache,

 

und alles wird zu Gott zurückgebracht.

211

Frag doch die Kinder Israel, wie viele klare Zeichen wir ihnen gaben!

 

Wer die Gnade Gottes vertauscht, nachdem sie doch zu ihm gekommen war –

 

siehe, Gott ist dann streng im Strafen.

212

Verlockend ist für die, die ungläubig sind, das Leben hier im Diesseits,

 

und sie spotten über die, welche glauben.

 

Die Gott fürchten, stehen am Tag der Auferstehung über ihnen.

 

Gott versieht mit Gaben, ohne abzurechnen, wen er will.

213

Die Menschen waren eine einzige Gemeinde,

 

dann schickte Gott als Freudenboten und als Warner die Propheten

 

und sandte mit ihnen herab das Buch mit der Wahrheit,

 

um zwischen den Menschen über das zu richten, worin sie uneins waren.

 

Uneins sind nur die, denen das Buch gegeben ward,

 

nachdem die Beweise zu ihnen gekommen waren,

 

aus Hass und Neid untereinander.

 

Da leitete Gott jene, welche glauben, zu jener Wahrheit, über die sie uneins waren,

 

mit seinem Einverständnis.

 

Gott leitet, wen er will, auf einen geraden Weg.

214

Oder rechnet ihr damit, dass ihr in den Paradiesesgarten eingeht,

 

ohne dass euch Gleiches geschah wie denen, die vor euch dahingegangen sind?

 

Not erfasste sie und Missgeschick.

 

Sie wurden so erschüttert, dass der Gesandte sprach und mit ihm die Gläubigen:

 

«Wann kommt die Hilfe Gottes?

 

Ist die Hilfe Gottes denn nicht nahe?»

215

Sie fragen dich, was sie spenden sollen.

 

Sprich: «Was ihr an Gutem spendet, soll für die Eltern und Verwandten sein

 

und für die Waisen und die Armen und für den ‹Sohn des Weges›.

 

Und was ihr sonst an Gutem tut, siehe, Gott weiß genau darum.»

216

Das Kämpfen ist euch vorgeschrieben,

 

ihr aber findet es abscheulich.

 

Vielleicht aber verabscheut ihr etwas, das gut für euch ist,

 

und vielleicht liebt ihr etwas, das schlecht für euch ist.

 

Gott hat Wissen, ihr aber habt kein Wissen.

217

Sie fragen dich nach dem heiligen Monat, nach dem Kampf in ihm.

 

Sprich: «Kämpfen in ihm wiegt schwer.

 

Doch vom Wege Gottes abzuhalten

 

– und dabei nicht an ihn zu glauben –

 

und von der heiligen Anbetungsstätte

 

und die dort wohnen aus ihr zu vertreiben,

 

das wiegt bei Gott viel schwerer.

 

Die Versuchung aber wiegt noch schwerer als das Töten.

 

Sie werden euch immer weiter bekämpfen,

 

bis sie euch von eurem Glauben wieder abgebracht haben – wenn sie’s vermögen.

 

Wer von euch sich von seiner Religion abkehrt

 

und dann als Ungläubiger stirbt –

 

die sind es, deren Werke im Diesseits und im Jenseits zuschanden werden.

 

Die werden Bewohner des Höllenfeuers sein, darin sie ewig bleiben.»

218

Siehe, die glauben, auswandern und auf dem Wege Gottes kämpfen,

 

die hoffen auf das Erbarmen Gottes.

 

Gott ist bereit zu vergeben, barmherzig.

¼ 219

Sie fragen dich nach dem Wein und nach dem Losspiel.

 

Sprich: «In beidem liegt große Sünde und Nutzen für die Menschen.

 

Die Sünde aber, die in beidem liegt, ist größer als ihr Nutzen.»

 

Sie fragen dich, was sie spenden sollen.

 

Sprich: «Das, was ihr übrig habt!»

 

So macht euch Gott die Zeichen klar.

 

Vielleicht denkt ihr ja nach.

220

Im Diesseits und im Jenseits.

 

Sie fragen dich nach den Waisen.

 

Sprich: «Sie gut zu behandeln ist gut.

 

Wenn ihr euch unter sie mischt, so sind sie eure Brüder.

 

Gott weiß den Unheilstifter vom Wohltäter zu unterscheiden.

 

Hätte Gott gewollt, so wäre er hart mit euch umgegangen.»

 

Siehe, Gott ist mächtig, weise.

221

Heiratet keine Frauen, die Gott etwas beigesellen, bis sie gläubig werden!

 

Wahrlich, eine gläubige Sklavin ist besser als eine Frau, die Gott etwas beigesellt,

 

und sollte sie euch auch gefallen.

 

Und verheiratet eure Frauen nicht mit Männern,

 

die Gott etwas beigesellen, bis sie gläubig werden!

 

Wahrlich, ein gläubiger Sklave ist besser als ein Mann, der Gott etwas beigesellt,

 

und sollte er euch auch gefallen.

 

Jene laden ein zum Höllenfeuer,

 

doch Gott lädt ein zum Paradiesesgarten und zur Vergebung –

 

mit seiner Erlaubnis.

 

Er macht den Menschen seine Zeichen klar.

 

Vielleicht lassen sie sich mahnen.

222

Sie fragen dich nach der monatlichen Regel.

 

Sprich: «Sie ist ein Leiden.

 

Darum meidet die Frauen, während sie die Regel haben,

 

und nähert euch ihnen nicht, bis sie rein sind!

 

Wenn sie sich dann gereinigt haben, geht zu ihnen,

 

wie Gott es euch geboten hat!»

 

Siehe, Gott liebt die Bußfertigen,

 

und er liebt die, die sich reinigen.

223

Eure Frauen sind für euch ein Saatfeld.

 

So geht zu eurem Saatfeld, wann ihr wollt!

 

Schickt etwas für euch voraus, fürchtet Gott,

 

und seid gewiss, dass ihr ihm begegnen werdet!

 

Verkündige den Gläubigen frohe Botschaft!

224

Macht nicht Gott zu einem Hinderungsgrund für eure Eide,

 

damit ihr fromm sein könnt und gottesfürchtig

 

und unter den Menschen schlichten könnt!

 

Gott ist hörend, wissend.

225

Gott wird euch nicht leeres Gerede bei euren Eiden vorhalten,

 

sondern euch das vorhalten, was eure Herzen erworben haben.

 

Gott ist bereit zu vergeben, milde.

226

Denen, die ihren Frauen abschwören, ist eine Wartezeit von vier Monaten bestimmt.

 

Und wenn sie zurückkehren –

 

siehe, dann ist Gott bereit zu vergeben, barmherzig.

227

Wenn sie sich dann zur Scheidung entschließen –

 

siehe, dann ist Gott hörend, wissend.

228

Die geschiedenen Frauen warten ihrerseits drei Perioden ab,

 

und ihnen ist es nicht erlaubt, dass sie verbergen,

 

was Gott in ihrem Schoße schuf –

 

sofern sie an Gott glauben und an den Jüngsten Tag.

 

Ihre Männer sind voll dazu berechtigt,

 

sie während dieser Zeit zurückzuholen,

 

falls sie Aussöhnung wollen.

 

Und den Frauen steht dasselbe zu,

 

wozu sie ihrerseits nach Billigkeit verpflichtet sind.

 

Die Männer stehen eine Stufe über ihnen.

 

Gott ist mächtig, weise.

229

Die Scheidung: zweimal.

 

Dann jedoch: Festhalten nach Billigkeit

 

oder Entlassung in Gütlichkeit.

 

Und es ist euch nicht erlaubt, dass ihr etwas von dem nehmt, was ihr ihnen gabt –

 

außer wenn beide fürchten, die Schranken Gottes nicht einhalten zu können.

 

Doch wenn ihr fürchtet, dass die beiden die Schranken Gottes nicht einhalten können,

 

dann liegt für beide keine Sünde in dem, womit sie sich freikauft.

 

Das sind die Schranken Gottes.

 

Überschreitet die Schranken Gottes nicht!

 

Doch wer die Schranken Gottes überschreitet,

 

das sind die Frevler!

230

Wenn er sie entlässt, ist sie danach für ihn nicht mehr erlaubt,

 

bis sie einen anderen als ihn zum Mann nimmt.

 

Wenn dieser sie entlässt,

 

dann ist es für beide keine Sünde, wenn sie wieder zueinander zurückkehren,