Der Lebkuchen Wettstreit - G.L.M. Nani - E-Book

Der Lebkuchen Wettstreit E-Book

G.L.M. Nani

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Beschreibung

Der grummelige Bürgermeister von Printen hasst seinen Job. Die Bürger sind ihm egal, sein Lächeln kennt keiner, und Spendierhosen hatte er noch nie an. Daher freut sich jeder in der Stadt auf die anstehenden Wahlen. Erst da wird dem Bürgermeister klar, dass er etwas unternehmen muss, wenn er nicht im hohen Bogen aus Printen fliegen will. Er muss bleiben. Wegen des Geldes natürlich! Er wirbt mit einem Lebkuchen Wettstreit um die Gunst seiner Mitbürger und lockt sie mit einem Preis, den sich jeder sehnlichst wünscht. Eine humorvolle Weihnachtsnovelle, mit einer gereiften Portion guter Laune und dem einen oder anderen Denkanstoß.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Table of Contents

Titelseite

Impressum

Kling Glöckchen, klingelingeling

Morgen Kinder wird’s was geben.

Printener Tagesblatt - 05. Dezember

05. Dezember, 06.30 Uhr

05. Dezember, 08.23 Uhr

05. Dezember, 07.42 Uhr

05. Dezember, 07.17 Uhr

05. Dezember, 06.59 Uhr

Stille Nacht - 05. Dezember, 10.30 Uhr

Was soll das bedeuten?

Sonntag, 2. Advent

O du fröhliche

Sonntag, 3. Advent

Alle Jahre wieder

Die Autorin

G.L.M. Nani

 

Der Lebkuchen Wettstreit

 

WeihnachtsNovelle

 

 

 

Ashera Verlag

Impressum

Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wäre rein zufällig.

 

 

 

Erste Auflage im Dezember 2024

 

Copyright © 2024 dieser Ausgabe by

Ashera Verlag

Hochwaldstr. 38

51580 Reichshof

[email protected]

www.ashera-verlag.net

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder andere Verwertungen – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlags.

Covergrafik: pixabay

Coverlayout: Atelier Bonzai

Innengrafik: pixabay

Szenentrenner: pixabay

Redaktion: Alisha Bionda

Lektorat & Satz: TTT

Vermittelt über die Agentur Ashera

(www.agentur-ashera.net)

Kling Glöckchen, klingelingeling

 

Am liebsten hätte sich Enzo beim schrillen Klang des Weckers auf die andere Seite gedreht und wäre wieder eingeschlafen. Das ist aber heute nicht möglich, denn:

 

1) Seine Blase drückt.

2) Seine rechte Hand ist weiterhin krankgeschrieben.

3) Neuwahlen stehen an.

4) Siehe Punkt 1.

 

Aber lassen Sie mich von vorne beginnen.

Enzo Faul ist der Bürgermeister von Printen. Die Stadt und seine Bürger sind ihm bisher schnurzpiepegal gewesen, Hauptsache sein happiges Gehalt kommt am Ende des Monats pünktlich auf sein Konto. Darauf achtet er immer sehr penibel.

Die Arbeit hat meist seine rechte Hand für ihn erledigt, und damit meine ich nicht, sein Körperteil mit den fünf Fingern. Nein, ich meine Frau Maja Emsig, seine Assistentin. Diese ist seit einigen Monaten wegen Erschöpfung außer Gefecht gesetzt. Und das spürt die ganze Stadt: Die Gelder für die neue Sportanlage sind immer noch nicht geflossen, die neuen Regale für die Stadtbibliothek nicht geliefert, und um die Schlaglöcher auf dem großen Gemeindeparkplatz hat sich auch noch niemand gekümmert.

Die Bürger von Printen atmen dennoch auf, denn im neuen Jahr sind Neuwahlen, und eins wissen sie schon sicher: Herr Enzo Faul wird abgewählt!

Was sie nicht wissen, ist, dass an diesem Morgen, als der Wecker mit dem schrillen Klang klingelt, ihm genau dies bewusst wird.

Alter Verwalter in Schweden oder wo auch immer der sich aufhält! Es sind Neuwahlen! Ab nächster Woche wird die Stadt mit Wahlplakaten tapeziert sein, und ich muss in das Gesicht dieser Sesselpupser – die sich meine Konkurrenten nennen – schauen, die mich mit ihrem gephotoshoppten Grinsen anschauen und mir meinen Platz wegnehmen wollen. Die Legislaturperiode ist schon vorbei? Das kann nicht wahr sein. Ich muss bleiben. Meine Villa ist noch nicht abbezahlt … ich brauche das Geld. Ich muss wiedergewählt werden. Ich muss diese Wahlen gewinnen. Und das wird ein Kinderspiel. Die Bürger haben vollstes Vertrauen in meine Person, sie sind dankbar für die Arbeit, die ich all die Jahre geleistet habe. Ich habe stets schnell und entschlossen gehandelt, ich habe stets alle Angelegenheiten ernsthaft geprüft und ich habe die Dinge schnellstens versachlicht, um Schaden abzuwenden. Also ja, sie lieben mich.

Tun sie das? Tun sie das wirklich? Was ist mit dem Rohrbruch, der den Marktplatz zum Outdoor-Schwimmbad verwandelt hat, und weshalb der Wochenmarkt heute noch im Pausenhof der Luisengrundschule stattfindet? Nur samstags wohlgemerkt, denn dienstags sind die Schüler auf dem Hof.

Es ist immer wieder verblüffend, wie sehr Fremd- und Eigenwahrnehmung auseinanderklaffen können. Im Falle einer Selbstüberschätzung ist das Chaos meist vorprogrammiert …

Die Bürger lieben mich, und Frau Emsig wird dies bestätigen. Ich muss sie sofort sehen. Ich brauche ihre Hilfe. Einen Moment, sie ist weiterhin krankgeschrieben, der gelbe Zettel ist am Mittwoch auf meinen Schreibtisch geflattert … ich will nichts sagen, sie ist immer fleißig gewesen, aber jetzt übertreibt sie es schon ein wenig. Es ist ja nicht so, dass sie ein Bein oder einen Arm gebrochen hätte. Was sagte sie mir? Burn-out? Kurzschluss im Gehirn, na ja! Ich möchte ihr glauben, und wenn ich sie für die nächste Legislaturperiode weiterhin als Assistentin an meiner Seite haben möchte, muss ich keine Miene verziehen und mitspielen oder wie das Sprichwort heißt. Am besten beginne ich sofort und rufe sie jetzt an.

„Einen wunderschönen guten Morgen, Frau Emsig! Ich hoffe, ich störe Sie nicht. Ich wollte mich mal persönlich bei Ihnen melden und fragen, wie es Ihnen nach fünf Wochen geht?“

„Guten Morgen, Herr Faul! Wo drückt der Schuh? Was möchten Sie von mir?“

„Aber Frau Emsig, wie können Sie nur? Sie kränken mich!“

„Es braucht einiges, um Sie zu kränken, Herr Bürgermeister. Was kann ich für Sie tun? Sagen Sie, sind es die bevorstehenden Wahlen?“

„Sie kennen mich besser als jeder andere …“

„Ich bin ja auch die einzige Person, der Sie Ihr Gesicht zeigen, im wahrsten Sinne des Wortes und sprichwörtlich …“

„Ist es zu viel verlangt, wenn ich Sie in Ihrer Krankheit störe und auf einen Kaffee zu Ihnen komme, Frau Emsig? Ich bringe auch den Kuchen mit!“

„Ehm … aber … Herr Bürgermeister …“

„Ist fünfzehn Uhr in Ordnung für Sie?“

„Ehm …“

„Perfekt! Bis heute Nachmittag dann, Frau Emsig!“

So schlecht kann es ihr nicht gehen, wenn ich sie heute zum Kaffee besuchen darf. Und Kuchen habe ich auch noch versprochen mitzubringen. Was hat mich denn da für eine Großzügigkeit geritten? So bin ich eben!

Ja, so ist er eben, der Bürgermeister! Empathie- und rücksichtslos, egomanisch und egoistisch und äußerst knauserig. Aber da er das Oberhaupt der Stadt ist, genießt er nicht wenige Vorzüge, wie die Konditorei Sahne zu betreten und kostenlos Kuchen zu bekommen. So sind sie eben, die Bürger von Printen.

„Welch eine Ehre, Herr Bürgermeister Faul! Dass wir Sie zu Gesicht bekommen! Was führt Sie in meine bescheidene Konditorei? Bitte nehmen Sie doch Platz. Kann ich Ihnen einen Kaffee und ein Stück Kuchen aufs Haus anbieten?“

„Meine liebe Frau Sahne, es ist immer eine Freude, Sie zu sehen!“

„Mein Name ist Sacher, Herr Bürgermeister. Ich bin zwar mit Herrn Sahne verheiratet, habe aber meinen Mädchennamen beibehalten … des Prestiges wegen. Können Sie sich nicht an die Diskussion am Tag der Trauung erinnern?“

„Aber gewiss, Frau Sahn… ehm, Sacher, aber gewiss! Wie konnte es mir denn entgehen? Wegen des Prestiges. Das Geheimrezept der prestigeträchtigen Torte werden Sie wohl nie verraten, Frau Sacher?“

„Meine Familie würde mich umgehend verstoßen, Herr Bürgermeister? Würden Sie denn mit dem königlichen Rezept des Glücks rausrücken?“

„Sie haben ja Recht, Frau Sacher. Es war nur eine Frage, um Smalltalk zu betreiben!“

„Wie läuft die Arbeit, Herr Bürgermeister?

---ENDE DER LESEPROBE---