Der magische Blumenladen - Ein zauberhafter Adventskalender - Gina Mayer - E-Book + Hörbuch

Der magische Blumenladen - Ein zauberhafter Adventskalender Hörbuch

Gina Mayer

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Beschreibung

Noch nie hat sich Violet so sehr auf Weihnachten gefreut wie in diesem Jahr. Endlich darf ihre Klasse beim Krippenspiel mitmachen! Die Hauptrolle bekommt Anila, die ganz neu in der Schule und supernett ist. Doch dann passiert etwas Schreckliches: Mit tränenroten Augen sagt Anila ab. Da muss jemand Böses dahinterstecken! Violet beschließt, das Weihnachtsfest zu retten. Und vielleicht hilft da ein bisschen Blumenmagie ... Entdecke alle Abenteuer im magischen Blumenladen: Band 1: Ein Geheimnis kommt selten allein Band 2: Ein total verhexter Glücksplan Band 3: Zaubern ist nichts für Feiglinge Band 4: Die Reise zu den Wunderbeeren Band 5: Die verzauberte Hochzeit Band 6: Eine himmelblaue Überraschung Band 7: Das verhexte Turnier Band 8: Fabelhafte Ferien Band 9: Der gefährliche Schulzauber Band 10: Ein Brief voller Geheimnisse Band 11: Hilfe per Eulenpost Band 12: Eine unheimliche Klassenfahrt

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Zeit:1 Std. 18 min

Sprecher:Marion Elskis
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Impressum

Als Ravensburger E-Book erschienen 2018Die Print-Ausgabe erscheint in der Ravensburger Verlag GmbH© 2018 Ravensburger Verlag GmbHText © Gina MayerVermittelt durch die Literaturagentur Arteaga, MünchenCover- und Innenillustrationen: Joëlle TourloniasRedaktion: Beate SpindlerAlle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbH, Postfach 2460, D-88194 Ravensburg.ISBN 978-3-473-47918-4www.ravensburger.de

Inhalt

[Cover]

Impressum

1. Dezember - Guten Appetit!

2. Dezember - Anila

3. Dezember - Der goldene Engel

4. Dezember - Wunschzettel

5. Dezember - Ein Licht in der Dunkelheit

6. Dezember - Bananensuppe

7. Dezember - Gelernt ist gelernt

8. Dezember - Mir ist irgendwie mulmig zumute!

9. Dezember - Butterfinger

10. Dezember - Fürchtet euch nicht!

11. Dezember - Geschenke

12. Dezember - Josef

13. Dezember - Arme reiche Hillary

14. Dezember - Schlittschuhe und Kakao

15. Dezember - Anilas Entscheidung

16. Dezember - Rollenwechsel

17. Dezember - Ein Ausflug in der Nacht

18. Dezember - Schau doch mal!

19. Dezember - Das magische Blumenbuch

20. Dezember - Stille Nacht

21. Dezember - Der Wunderliche Weihnachtsstern

22. Dezember - Milchreis mit Zimt

23. Dezember - Viele Tränen und wieder ein neuer Ochse

24. Dezember - Frohe Weihnachten!

Autoreninformation

1. Dezember - Guten Appetit!

„Lecker, lecker!“, jubelte Lady Madonna, als Jack zwei große Becher voller Sonnenblumenkerne, Weizenkörner und Mais in eine Schüssel kippte.

Der türkisfarbene Wellensittich flatterte von der Gardinenstange auf den Tisch und sperrte den Schnabel auf, so weit es ging.

„Nichts da!“, erklärte Violet und schüttete drei Tassen Haferflocken zu der Körnermischung. „Die Futterplätzchen sind für die Vögel, die im Garten wohnen und nichts zu fressen haben.“

Vor zwei Tagen war nämlich der erste Schnee gefallen und nun fanden die Vögel keine Würmer und Insekten mehr und litten im Gegensatz zu Lady Madonna echten Hunger.

„Bitte schön?“ Madonna trippelte aufgeregt hin und her und legte dabei den Kopf schief. „Danke schön?“

„Hier, du armer verfressener Vogel.“ Zack legte ihr ein paar Körner vor die Füße. „Weil bald Weihnachten ist.“

„Achtung: heiß und fettig!“ Jack nahm den Topf vom Herd, in dem sie Kokosfett geschmolzen hatten. Vorsichtig goss sie die dampfende Flüssigkeit über die Körnermischung in der Schüssel und verrührte das Ganze mit dem Kochlöffel.

Ihr Bruder legte ein Blech mit Backpapier aus.

Die Zwillinge glichen sich wie ein Ei dem anderen, aber im Gegensatz zu Zack war Jack ein Mädchen. In Wirklichkeit hieß sie Jacqueline. Weil sie aber kurze blonde Haare hatte, immer Hosen trug und der beste Stürmer in der Jungen-Fußballmannschaft war, hatte das so gut wie jeder in Rivenhoe vergessen.

Nachdem Zack die Futtermasse auf dem Backblech verteilt hatte, stellten sie sie zum Abkühlen ans offene Fenster.

„Ich schneide schon mal die Kordel zum Aufhängen!“ Violet holte eine Schere aus der Schublade im Küchentisch und schnitt lange Schnüre von einem Knäuel.

Danach zerteilte Jack die Futtermasse in kleine Vierecke und Violet und Zack bohrten in jedes einzelne ein Loch.

„Jetzt muss es nur noch hart werden“, sagte Violet. „Dann können wir die Plätzchen aufhängen.“

„Perfektes Timing!“ Jack stellte die leere Schüssel in die Spüle. „Es ist gleich fünf. Wir müssen in einer halben Stunde in der Aula sein.“

Heute Abend fand nämlich die Vorbesprechung für das Krippenspiel statt, das am letzten Schultag vor Weihnachten von den vierten Klassen aufgeführt wurde – und in diesem Jahr waren Violet und die Zwillinge in der Vierten.

„Ich bin total gespannt, wer welche Rolle kriegt“, sagte Violet.

„Hillary spielt natürlich den goldenen Engel“, sagte Zack. „Sie hat sogar schon den Text gelernt.“

Der goldene Engel war die Hauptrolle im Stück und das Beste daran war, dass man bei der Aufführung an eine Art Angel gebunden wurde und dann die ganze Zeit über der Bühne schweben durfte.

Violet fand das mit dem Fliegen toll, aber nachdem sie gesehen hatte, wie viel Text der Engel auswendig lernen musste, wollte sie ihn doch nicht spielen.

Hillary Dandelion aus der Parallelklasse war dagegen total versessen auf die Rolle. Und sie würde sie bestimmt bekommen, da war Violet ganz Zacks Meinung. Hillary sah mit ihren langen blonden Locken sogar ohne Kostüm schon aus wie ein Engel. Außerdem konnte sie super singen, das musste der Engel auch können.

„Mrs Bachelor hat gesagt, dass noch alles offen ist.“ Jack klatschte in die Hände. „So, Leute! Wir müssen!“

„Und was ist mit Aufräumen?“, fragte Tante Abigail, die soeben in den Raum gekommen war.

„Oje.“ Violet blickte sich erschrocken um. In der Küche sah es aus wie auf einem Schlachtfeld. Überall lagen Haferflocken und Körner und schmutziges Geschirr. Und der Tisch stand voller Joghurtbecher. „Können wir das vielleicht ... äh ... morgen machen?“

Tante Abigail pustete eine rote Haarsträhne aus ihrer Stirn. Sie und Violet hatten die gleichen knallroten Locken und überall Sommersprossen. Man sah sofort, dass sie verwandt waren.

„Wenn wir nicht rechtzeitig in der Schule sind, kriegen wir keine Rolle“, erklärte Zack.

„Das wäre ja schrecklich.“ Zu Violets Erleichterung begann Tante Abgail zu lächeln. „Dann lauft. Ich mach das hier. Lady Madonna hilft mir bestimmt.“

„Guten Appetit!“ Lady Madonna schlug begeistert mit den Flügeln.

Dazu brauchst du:

– 300 g Kokosfett – 1 Löffel Sonnenblumenöl– 2 Tassen Haferflocken– 2 Tassen Sonnenblumenkerne und gehackte Nüsse– 1 Backblech mit Backpapier– 1 Stricknadel– Schnur

Wenn draußen alles kalt und verschneit ist, freuen sich die Vögel über diese Plätzchen, die du ganz leicht selber machen kannst.

Und so geht’s:

1 Kokosfett und Öl langsam in einem Topf schmelzen lassen.

2 Haferflocken, Sonnenblumenkerne und Nüsse unterrühren.

3 Das Ganze auf ein Blech mit Backpapier schütten und glatt streichen.

4 Wenn die Masse abgekühlt ist, schneidest du sie in Rechtecke oder Romben und bohrst in jedes Viereck ein Loch. Über Nacht härten lassen!

5 Am nächsten Tag wird etwas Schnur durch die Löcher gefädelt. Häng die fertigen Plätzchen an einen ruhigen, trockenen Ort, den du vom Fenster aus gut beobachten kannst.

2. Dezember - Anila

Die Aula war schon voller Kinder, als die Freunde in der Schule ankamen. Es gab drei vierte Klassen und alle durften bei dem Theaterstück mitmachen.

Nicht jedes Kind würde eine Rolle bekommen, aber das war auch nicht nötig. Liam und Tommy wollten zum Beispiel lieber das Bühnenbild malen, Jenny hatte sich für die Beleuchtung gemeldet und Linda und Simon sangen im Chor mit.

Violet wollte gerne eine Rolle haben und Zack auch und Jack war es egal.

In der Aula herrschte ein unglaublicher Lärm, alle quatschten, lachten und schrien wild durcheinander. Auch als die Direktorin Mrs Bumblebee und Mrs Bachelor, die das Stück mit ihnen einstudieren würden, den Raum betraten, wurde es nicht leiser.

„Ich hab schon total Lampenfieber“, hörte Violet eine laute Stimme hinter sich. Sie drehten sich um und da stand Hillary Dandelion zusammen mit ihren besten Freundinnen Patsy und Molly.

„Wieso hast du denn jetzt schon Lampenfieber?“, fragte Jack verwundert. „Du weißt doch noch nicht mal, ob du eine Rolle kriegst.“

Patsy rollte verächtlich mit den Augen. „Also hör mal, wenn Hillary keine Rolle kriegt, dann ...“ Weiter kam sie nicht, weil Mrs Bumblebee mit einer großen goldenen Glocke klingelte.

„Ruhe!“, rief Mrs Bachelor.

Da verstummte auch der Rest der Schüler.

„Erst mal vielen Dank, dass ihr alle noch mal zur Schule gekommen seid“, sagte Mrs Bumblebee. „Mrs Bachelor und ich freuen uns schon riesig darauf, das Krippenspiel mit euch einzustudieren.“

„Wir freuen uns auch!“, schrie Olli Carmichael, der neben Zack stand und immer zu allem seinen Senf dazugeben musste.

„Heute Abend wollen wir vor allem Organisatorisches besprechen und dann werden natürlich die Rollen verteilt“, fuhr die Direktorin fort.

„Aber bevor wir dazu kommen, möchte ich euch jemanden vorstellen“, sagte Mrs Bumblebee.

Jetzt erst fiel Violet auf, dass zwischen der Direktorin und Mrs Bachelor ein kleines Mädchen stand, das sie noch nie zuvor gesehen hatte. Glänzende schwarze Locken umwucherten das Gesicht und ließen es noch zarter erscheinen, als es ohnehin schon war. Seine Haut war goldbraun und seine Augen waren schwarz und starrten die Viertklässler in der Aula angsterfüllt an.

„Das ist Anila Obi“, sagte Mrs Bumblebee. „Sie und ihre Mama sind gestern in Rivenhoe angekommen, sie wohnen nun hier. Sie mussten ihre Heimat leider Hals über Kopf verlassen und konnten überhaupt nichts mitnehmen. Wenn ihr also zu Hause noch einen Kochtopf oder ein Sofa übrig habt, dann würde sich Mrs Obi bestimmt darüber freuen. Aber fragt vorher nach, was sie brauchen können, nicht dass sie plötzlich vier Sofas haben. Das wäre ja blöd, oder Anila?“

Sie zwinkerte Anila zu, die erschrocken nickte.

„Du musst keine Angst haben“, sagte Mrs Bumblebee. „Hier sind alle ganz nett und helfen dir, großes Ehrenwort.“ Sie legte ihre Hand auf Anilas Kopf und versank dabei fast bis zum Ellenbogen in ihrem Lockengewirr. „Anila kommt in die 4b ...“

„Hurra!“, brüllte Olli. „Das sind wir!“

Anilas schwarze Augen wurden vor Schreck noch größer. Olli schrie nämlich so laut, als wäre er auf dem Fußballplatz und seine Mannschaft hätte soeben ein Tor geschossen.

„Ruhe, Olli Carmichael!“, rief Mrs Bachelor. „Sonst überlegen wir uns das Ganze noch mal anders.“

Sofort zischten alle aus der 4b Olli an, dass er still sein sollte, sie wollten nämlich nicht, dass eine der anderen Klassen Anila kriegte.

„Am besten, du gehst mal zu Violet“, sagte Mrs Bumblebee zu Anila. „Das ist das Mädchen mit den roten Haaren da drüben. Sie ist total nett.“

Violet strahlte übers ganze Gesicht. Erstens, weil sie so stolz war, und zweitens, damit Anila keine Angst mehr hatte.

Danach ging es aber wirklich ans Rollenverteilen.

Mrs Bachelor fing mit den Hirten an, anschließend kamen die Schafe, dann der Wirt in der Herberge und Maria – die durfte Violet spielen.

Sie hüpfte vor Freude auf und ab. So eine tolle Rolle! Sie dürfte das Jesuskind halten, sobald es geboren war. Und sie musste auch nicht allzu viel Text lernen, Maria hatte nämlich nicht sehr viel zu sagen.

„Schade, dass Rudy schon so groß ist“, sagte Violet zu Jack. „Sonst könnte er das Jesuskind sein.“

Rudy war ihr kleiner Bruder, aber er konnte bereits krabbeln und sitzen und würde sich bestimmt nicht lammfromm in eine Krippe legen, das konnte man vergessen.

„Möchtest du auch eine Rolle im Krippenstück?“, fragte Jack Anila.

Anila schüttelte den Kopf, dann nickte sie und danach zuckte sie mit den Schultern. Vielleicht konnte sie noch nicht so gut Englisch und hatte die Frage nicht verstanden. Oder sie wusste wirklich nicht, was sie wollte.

Aber nun ging es mit den Rollen weiter. Zack freute sich wie verrückt. Er durfte den Esel spielen und Olli wurde der Ochse.

„Ich kann meinen Text schon!“, rief er, als er das hörte. „Muh! Muuuuh! Muuuuuuuuh!“

„Wenn du so weitermachst, bist du die Rolle gleich wieder los“, warnte ihn Mrs Bachelor. Da hörte er augenblicklich auf zu muhen.

„So“, sagte Mrs Bumblebee, als wieder Ruhe herrschte. „Und jetzt kommen wir zur Engelschar.“

3. Dezember - Der goldene Engel

In dem Stück gab es drei Engel, die alle viel Text hatten. Die beiden silbernen Engel würden jedoch bloß auf Stühlen stehen, nur der goldene Engel durfte über der Bühne schweben.

„Engel Nummer eins spielt Molly“, sagte Mrs Bumblebee.