Der Mann, der starb wie ein Lachs - Mikael Niemi - E-Book

Der Mann, der starb wie ein Lachs E-Book

Mikael Niemi

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Beschreibung

Kriminalroman, Liebesgeschichte, Landschaftsbeschreibung

Martin Udde ist tot. Er wurde brutal ermordet. Mit einer Fischgabel regelrecht aufgespießt. Ein seltener Ausbruch von Gewalt in einer der nördlichsten Regionen Schwedens, in denen keiner seine Tür abschließt und Gastfreundlichkeit auch Fremden gegenüber die Regel ist. Hatte hier jemand eine alte Rechnung zu begleichen? Die junge Stockholmer Polizistin Therese ist nicht begeistert, als sie damit beauftragt wird, der Sache auf den Grund zu gehen. Die Menschen im hohen Norden kommen ihr merkwürdig vor. Doch bald erkennt sie, dass dieser seltsame Landstrich ihr mehr zu bieten hat als gedacht …

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Seitenzahl: 445

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BUCH: Das Tornedal im nördlichen Schweden. Als die Gemeindeangestellte Rauha Jauhöjärvi auf der Türschwelle des alten Hauses steht, um nach dem Pensionär Martin Udde zu sehen, ist ihr ganz seltsam zumute – ein eigenartiger Geruch liegt in der Luft, und keiner antwortet auf ihr Klopfen. Tatsächlich wird ihre düstere Ahnung zur Gewissheit: Der alte Mann liegt tot in seinem Bett – brutal ermordet, mit einer Fischgabel regelrecht aufgespießt. Hatte hier jemand eine Rechnung zu begleichen? Die junge Stockholmer Polizistin Therese Fossnes ist nicht gerade begeistert, als sie damit beauftragt wird, der Sache auf den Grund zu gehen. Die Menschen dieses entlegenen Landstrichs kommen ihr seltsam vor, ihren Dialekt versteht sie nicht. Doch dann fühlt sie sich ausgerechnet zum kauzigen Eigenbrötler Esaias hingezogen, der als dringend tatverdächtig gilt. Und sie erkennt, dass hinter der ganzen Geschichte mehr steckt, als ihr lieb ist ...

AUTOR: Mikael Niemi, Jahrgang 1959, wuchs im hohen Norden Schwedens in Pajala auf, wo er heute noch lebt. Im Jahr 2000 erschien sein erster Roman »Populärmusik aus Vittula«, für den er den angesehenen »Augustpreis« bekam. Es war das spektakulärste Debüt, das Schweden je erlebt hatte. Das Buch stand monatelang auf Platz 1 der Bestsellerliste, verkaufte sich rund eine Million Mal und wurde in 24 Sprachen übersetzt. »Der Mann, der starb wie ein Lachs« ist sein dritter Roman.

Mehr Informationen zum Autor unter: www.mikael-niemi.de

Inhaltsverzeichnis

Über den AutorWidmungI
Kapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13Kapitel 14(UMFRAGE)
II
Kapitel 15Kapitel 16Kapitel 17Kapitel 18Kapitel 19Kapitel 20Kapitel 21Kapitel 22Kapitel 23Kapitel 24Kapitel 25Kapitel 26Kapitel 27Kapitel 28Kapitel 29Kapitel 30Kapitel 31
III
Kapitel 32Kapitel 33Kapitel 34Kapitel 35Kapitel 36Kapitel 37Kapitel 38Kapitel 39Kapitel 40Kapitel 41Kapitel 42Kapitel 43Kapitel 44Kapitel 45Kapitel 46Kapitel 47Kapitel 48Kapitel 49Kapitel 50Kapitel 51Kapitel 52Kapitel 53Kapitel 54Kapitel 55
Copyright

Für Eelkje

Es roch nach offenem Mund. So beschrieb sie es im Nachhinein, es roch nach Mund, als hätte ein großes Tier direkt vor ihr sein Maul aufgerissen. Es fiel ihr schwer, sich etwas Schrecklicheres vorzustellen. Ein vibrierendes, wie mit einer Haut überzogenes Gefühl. Sie blieb zögernd in der Türöffnung stehen, stand dort sommerlich verschwitzt im grellen Licht der Eingangstreppe, den Schlüssel wie ein Taschenmesser in der Hand. Sie hatte mehrere Male geklingelt. Anschließend geklopft. Dann seine Telefonnummer in ihr Diensthandy getippt, ohne eine Antwort zu erhalten. Durch die geschlossene Tür hatte sie das schrille Klingeln gehört, immer und immer wieder, metallische Klingellaute eines alten Telefons aus den Siebzigern mit Drehscheibe.

Vielleicht war er ausgegangen? Sie nahm den Schlüssel, auf dem die Codenummer des Alten vermerkt war. Später würde Rauha Jauhojärvi immer wieder zu diesem Moment zurückkommen, wie sie dort stand und zögerte. Wie sie krampfhaft die Türklinke in der Hand hielt und ins Dunkle starrte. Sie war kurz davor, umzukehren und zum nächsten alten Mann zu fahren. In ihren Holzschuhen klebten die Füße. Eine Stubenfliege surrte um ihren Nacken, angelockt von ihrem feuchten Menschengeruch. An so einem Tag sollte man im Fluss baden, dachte sie. Im Gras liegen und sich von der Sonne bescheinen lassen.

Rauha Jauhojärvi zögerte, den Schlüssel in der Hand. Sie konnte immer noch weiterfahren und das Büro benachrichtigen. Die Sonne, das Licht. Die Stubenfliege, die angeschwollenen Füße. Die Hummel, die ihren Blattrüssel das Regenrohr entlangtastete. So ein Augenblick war das. Ganz leicht. Aber sobald sie ihren Fuß auf die Türschwelle gesetzt hatte, war er vorbei.

Um zu lüften, ließ sie die Tür weit offen stehen. Die Fliege nahm Anlauf und flog sofort hinein. Rauha ging in den Flur und rief den Namen des Alten. Niemand antwortete. Sie spürte, wie der Raubtiergeruch stärker wurde, und unterdrückte den Drang, sich zu übergeben. Talgknödel, dachte sie. Der Alte kocht Talgknödel. Es lag etwas Verbranntes in der Luft, wie von einem Kohlegrill.

Da entdeckte sie die Flecken. Etwas Teerartiges, das auf den Eichenboden getropft war. Sie bog nach links ab, kam in die Küche. Die Herdplatte war eingeschaltet. Sie zuckte zusammen. Direkt auf der Herdplatte lag etwas Verkohltes, Verschmortes. War das eine Art Muskelfleisch? Ein Fisch? Die Hitze hatte den Klumpen verbrannt und geschmolzen, bis nur noch eine verdrehte Rußwurst übriggeblieben war. Sie rauchte schon lange nicht mehr, aber der fette Bratenqualm hatte sich in den Wänden festgesetzt. Voller Ekel schaltete sie die Platte aus. Alzheimer, dachte sie. Der Alte hat Hunger gehabt und sich etwas kochen wollen. Ohne Bratpfanne. Sie hatte im Laufe der Jahre schon Schlimmeres gesehen, nur ein Glück, dass das Haus nicht Feuer gefangen hatte.

»Hallo?«, rief sie wieder.

Die Flecken auf dem Fußboden. Sie kamen aus der entgegengesetzten Richtung. Ein schmaler Pfad führte durch das Haus, zum Schlafzimmer. Sie wartete regungslos und lauschte. Nichts, alles war still. Nur das Klappern ihrer Holzschuhe, als sie weiterging, sich zur Türöffnung vorbeugte und hineinschaute.

Er lag halb auf der Seite. Mit weit aufgerissenem Mund und halb geöffneten Augen, das Bettlaken war zusammengeknüllt, als hätte er sich darin gewälzt. Das Bett war von etwas Schwarzem, Geronnenem durchtränkt. Die Hände hatte er auf den Bauch gedrückt, die aufgeschlitzte Bauchdecke klaffte weit auf, und das, was sich darinnen befunden hatte, ringelte sich nun über die Matratze.

Sie brauchte zwei Sekunden, um das Bild aufzunehmen. Zwei Sekunden, die sich in ihr festgruben. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wie sie es nach draußen geschafft hatte, nicht daran, wie sie ihre Holzschuhe verlor. Sie lief auf Strümpfen einfach weiter, die Straße entlang, ließ Schlüssel und Handy fallen, und erst dann fing sie an zu schreien.

I

1

Die Morgenmaschine aus Stockholm war fast voll besetzt, als sie auf der riesigen Frachtfluglandebahn des Kallax-Flughafen kurz vor Luleä landete. Im Passagiergewimmel gab es drei Personen, die nicht den Langzeitparkplatz oder den Flughafenbus ansteuerten, sondern sich durch das Terminalgebäude bis zu Gate 5 ganz hinten begaben. Im Gegensatz zu den ersten vier Gates lag dieses auf ebener Erde, und statt durch die riesigen Saugrohre an Bord zu gehen, mussten die Passagiere einen kurzen Spaziergang im Freien unternehmen, zu dem kleinen Propellerflugzeug mit neun Sitzplätzen, das auf dem juliwarmen Asphalt wartete. Das Flugzeug 8N402, unterwegs zur Nordkalotte, hob fahrplanmäßig kurz nach zehn Uhr vormittags mit Ziel Pajala ab. Die beiden Piloten und die drei Passagiere spürten, wie die Maschine sich mit wiegendem Ruckeln durch die Morgenthermik arbeitete. Rechts unter ihnen zeigte sich kurz das Zentrum von Luleä, eine dicht bebaute Halbinsel am Meeresrand, umgeben von Buchten und Sonnengefunkel. Im Meer war eine Unzahl von bewaldeten Inseln und kleinen weißen Dreiecken der Sommersegelboote zu sehen, auf dem Weg hinaus in den nordbottnischen Schärengürtel. Nur gut hundert Kilometer weiter entfernt, momentan im Sonnennebel nicht auszumachen, lag Finnland. Der Pilot schaltete, schwenkte in die richtige Richtung und kletterte weiter hinauf auf die Flughöhe von 18000 Fuß, gut 5000 Meter. Wollige Kumuluswolken zogen am Fenster vorbei, während das Flugzeug seinen Weg über die in der Wettervorhersage als nördliches Inland von Norrland bezeichnete Gegend nahm.

Therese Fossnes spürte die Kälte des Kabinenfensters an ihrer Wange, während sie hingerissen über die Weiten hinwegschaute. Es war ihr erster, alles bestimmender Eindruck. So schrecklich viel Wald. Sie hatte versucht, sich die norrländische Taiga vorzustellen, von ihr fantasiert, und jetzt sah sie sie zum ersten Mal mit eigenen Augen. Von allen Seiten. Ein dunkelgrüner Flickenteppich, ein Riesenwasserfall. Moosgrün. Nadelgrün. Zum Horizont immer blauer werdend, und hier und da blitzten Teiche und Waldseen auf. Entlang dahinschlängelnden Wasserzügen bahnten sich Straßen durch die Ebene. Und ab und zu, als wären sie zu schüchtern, waren vereinzelte Hausgruppen zu erkennen. Unbedeutende norrbottnische Orte. Viel zu klein für diese unfassbare Landschaft. Sie versuchte sich vorzustellen, wie es war, dort unten zu leben. Ausgesetzt in dieser Ödnis. Ein einsames Mädchen, das ruft. Das durch die Sümpfe schlendert und auf etwas Abwechslung hofft.

Nein, sie war Städterin. Sie war zu festgelegt, es gab so viel anderes im Leben als den Wald.

Therese öffnete die apfelsinenfarbene Plastikmappe mit dem Emblem des Landeskriminalamts und las noch einmal das Fax mit den Namen der lokalen Polizeibeamten, mit denen sie zusammenarbeiten sollte. An den Rand kritzelte sie ein paar Anmerkungen. Es ging darum, von Anfang an das Kommando zu übernehmen, Kompetenz zu zeigen. Für die da oben war sie nur eine blondierte Null, sie musste zubeißen, falls sie Schwierigkeiten machten. Sie sah jünger aus als ihre 33 Jahre. Einige dieser Schnauzer glaubten, das ausnutzen zu können. Besonders die Polizisten. Es gab wenige Berufsgruppen in diesem Land, die machogeprägter waren, vielleicht noch die Staatsanwälte. Aber mit der Zeit lernte man dazu. Man achtete darauf, dass die Krallen geschärft blieben.

Nach einem halbstündigen dröhnenden Flug senkte das Flugzeug seine Nase und näherte sich den Baumwipfeln. Sie konnte nirgends eine Landebahn entdecken, nur Waldwege. Ihr Mund wurde trocken, ein Schutzreflex. Adrenalin. Die beiden anderen Passagiere beugten sich vor und zeigten hinaus, ein gemütliches Rentnerehepaar, das sie bereits im Flugzeug aus Stockholm gesehen hatte. Die Frau sagte etwas Unverständliches. Die Worte drangen durch den Motorenlärm, waren aber nicht zu verstehen. Der Mann gab etwas ebenso Wunderliches zurück, am Tonfall war zu erkennen, dass er ihr zustimmte.

Und jetzt erst begriff Therese. Es war Finnisch. Sie hatten Finnisch miteinander gesprochen.

Mit einem kurzen Gummikreischen traf das Flugzeug auf der Erde auf und brauste schaukelnd weiter, während die Geschwindigkeit gebremst wurde. Ziel war das kleine Flughafengebäude, umgeben von hohen Kiefern. Pajala stand kurz und knapp auf der Fassade. Zwei Männer in gelben Sicherheitswesten schoben eine Gepäckkarre vor sich her, schlossen dann die Kabinentür ganz hinten auf und klappten die eingebaute Treppe aus. Sie kletterte hinunter und spürte ihre Blicke. Schweigende Neugier, ein wenig aufdringlich. Sie ging über den Asphalt und registrierte den Geruch nach Waldhitze, trockener, dampfender Wildnis. Eine Tür im Gebäude wurde aufgeschlagen, und ein langer, grauhaariger Polizeibeamter in Uniform kam heraus und streckte ihr die Hand entgegen. Sein Gesicht verzog sich zu einem runzligen, leicht schüchternen Lächeln.

»Willkommen«, begrüßte er sie. »Willkommen im Tornedal.«

Das klang steif und eingeübt. Er musste es den ganzen Morgen wiederholt haben. Therese holte ihre eingecheckte Reisetasche, bevor sie in sein von der Sonne aufgeheiztes Dienstauto stiegen und durch den Wald zur Stadt hin fuhren. Eino, wie der Polizist hieß, saß die meiste Zeit schweigend da und nahm eine auffallend entspannte Haltung ein. Er ist es gewohnt, Auto zu fahren, dachte sie. Lange Ausfahrten mit viel Zeit für eigene Gedanken. Doch plötzlich bremste er scharf.

»Piru ...«

Pi ... roo ..., wiederholte sie wortlos das Wort. Gleichzeitig kreuzten die Tiere die Fahrbahn ohne jede Eile, grau wie Steine. Die Geweihspitzen wogten, während sie sich daran machten, das Gras im Graben zu fressen.

»Rentiere?«, fragte sie.

»Du bist hier in Tornedal«, bestätigte er.

Er hat Finnisch gesprochen, dachte sie und wollte sich das merken. Rentiere hieß piru. Ihr Fotoapparat lag in der Tasche im Kofferraum, aber sie wollte ihn nicht bitten, anzuhalten. Es wäre zu peinlich gewesen. Sie würde später herfahren und fotografieren. Das wäre wirklich etwas, um es Doris zu mailen.

Das Gerichtsgebäude von Pajala war ein wuchtiges rotes Ziegelgebäude, das auf einer kleinen Anhöhe mitten in der Gemeinde stand, umgeben von Birken und Ebereschen inmitten eines Rasens. Mo – Fr 9–12, 13–15 Uhr war auf einem Schild an der Eingangstür aus dunklem Holz zu lesen. Therese wurde von Eino zu einem Büroraum gebracht, der schnell eingerichtet worden war, ein Schreibtisch, ein Telefon, eine elektrische Schreibmaschine aus den Achtzigern.

»Dein Dienstwagen«, sagte eine Stimme.

Ein Schlüsselbund fiel auf die Tischplatte. Sie drehte sich um und begegnete einem kurzen Lächeln, hellblondes Haar, militärisch kurz geschnitten, ein gestutzter Schnauzer und kräftige Kiefermuskeln. Sein Handschlag war sehr fest, als wollte er seine Unsicherheit verbergen.

»Sonny Rantatalo«, stellte er sich vor, »Polizeianwärter. Svedberg hast du ja schon kennen gelernt.«

Eino Svedberg war der Grauhaarige, der sie abgeholt hatte. Sie setzten sich alle drei in einen kleinen Konferenzraum, der nach altem Klassenzimmer roch. Ein Fenster stand einen Spalt offen, dennoch war es warm und feucht.

»Ja, also, ich bin Therese Fossnes, von der Kriminalpolizei.«

Eino schaute schweigend auf den Tisch. Sonny erwiderte ihren Blick und versuchte ungerührt auszusehen. Aber die zuckenden Wangenmuskeln verrieten seine Nervosität.

»Als Erstes möchte ich den Tatort sehen«, sagte sie. »Die Spurensuche ist sicher noch damit beschäftigt?«

»Ja, sie sind gestern aus Luleä gekommen.«

»Habt ihr schon die Nachbarn befragen können?«

»Ja, einige. Mehrere sind verreist, sitzen sicher in ihren Sommerhäusern.«

»Und die Frau, die die Leiche gefunden hat?«

»Rauha Jauhojärvi, sie arbeitet als Haushaltshilfe für die Gemeinde. Sie ist heute zu Hause, krank geschrieben. Wir haben mit ihr gesprochen, aber sie war nicht in der Lage, viel zu sagen.«

Sonny war derjenige, der ihre Fragen beantwortete, während er gleichzeitig eine Schreibtischunterlage zurechtschob, bis sie genau parallel zur Tischkante lag. Anschließend wandte sie sich direkt an Eino, um ihn ins Gespräch einzubeziehen.

»Habt ihr irgendwelche Zeugen gefunden?«

»Nun, das kommt ganz darauf an ...«

»Worauf?«

»Das Ganze scheint ja am Wochenende passiert zu sein. Und es war ein ganz besonderes Wochenende. Wenn man es so sagen kann.«

Er sprach langsam, fast übertrieben korrekt. Als suche er nach Worten, drehe und wende er jedes einzelne, bevor er sich traue, sie zu benutzen. Dabei war ein deutlicher Akzent zu hören, eine finnische, singende Sprachmelodie.

»Wenn man was sagen kann?«

»Pajala-Markt. Am Wochenende fand der Pajala-Markt statt.«

»Und?«

Jetzt mischte sich Sonny ein.

»Ja, du bist nicht von hier. Das ist der größte Sommermarkt vom Norrbotten, mehr als dreißigtausend Besucher. Die Leute kommen aus dem ganzen Land, sogar aus dem südlichen Schweden.«

»Alle, die weggezogen sind«, ergänzte Eino.

»Der Pajala-Markt ist ein Wahnsinnsgetümmel«, fuhr Sonny fort, »mit Leuten und Marktständen überall. Die ganze Stadt ist voll. Da wird es nicht so leicht sein, die Nadel im Heuhaufen zu finden.«

»Deshalb bin ich ja hier«, erwiderte sie kurz und stand auf. »Ich möchte um sechzehn Uhr alle Diensthabenden hier haben. Und bis dahin möchte ich eine Liste aller Zeugenaussagen, ihr wisst schon, Autos, Menschen, die in der Gegend gesehen worden sind, alles. Übrigens: Kanntet ihr das Opfer, die Stadt ist ja klein?«

»Nun ja«, sagte Eino.

»Martin Udde«, erklärte Sonny. »Ein alter Zöllner.«

»Ich hatte ab und zu dienstlich mit ihm zu tun«, bestätigte Eino. »Aber es ist lange her, dass er in Pension gegangen ist.«

»Das ist ja prima, Eino. Mach mir doch eine Aufstellung von allem, was du weißt. Familie, Angehörige, sein Bekanntenkreis und so weiter. Sonny kann mit den Hausbefragungen weitermachen. Und kümmert euch weiter um diejenigen, die verreist sind. Aber als Allererstes zeigt ihr mir bitte den Tatort.«

»Der liegt in Texas.«

»Texas?«

»Das wird so genannt, das Viertel. Texas oder Der Wilde Westen.«

Ihr Dienstfahrzeug war ein normaler Mietwagen, der im Sonnenschein auf dem asphaltierten Hof des Gerichtsgebäudes stand. Er war heiß wie ein Backofen und strömte den Dunst von heißem Plastik aus. Sobald sie startete, hörte sie, wie die Klimaanlage sich dröhnend einschaltete. Sonny fuhr vor ihr in einem blau-weißen Dienstwagen durch das kleine Zentrum der Stadt, vorbei am Lebensmittelmarkt und dann weiter nach Texas, das, wie sich herausstellte, ein idyllisches Viertel war, irgendwann in den Sechzigern gebaut. Holzhäuser mit großen Gartengrundstücken, hochgewachsene Hecken und Ebereschen, Rasenflächen mit sonnengebräunten Kindern, Plastiktreckern und aufblasbaren Planschbecken. Die Straße, in die sie einbogen, hieß Handwerkerstraße, wie sie auf einem Schild las, und kurz darauf hielten sie vor einem gelben, eingeschossigen Klinkergebäude. Das blauweiße Plastikband der Polizei sperrte das gesamte Gelände ab. Eine Gruppe neugieriger Nachbarn hatte sich davor versammelt und verstummte, als Therese ausstieg. Ein Pressefotograf schoss eine Serie von Fotos, während sie über das Band kletterte und Sonny wieder zurück zum Revier fuhr. An der Treppe zur Eingangstür stand ein Polizeibeamter mit schwarzem Bart, ihm zeigte sie ihren Ausweis.

»Lundin«, brummte er mit einer nonchalanten Verbeugung und winkte sie vorbei. »So ein Mist, dass so etwas ausgerechnet in der Urlaubszeit passieren muss.«

»Ich weiß«, sagte sie.

»Eigentlich sollten wir alle frei haben. Außer Eino. Alle anderen sollten jetzt in ihren Ferienhäusern sitzen.«

»Ich in Barcelona«, sagte sie. »Hotel Grand Marina, Zimmer mit Whirlpool und Balkon mit Blick aufs Mittelmeer.«

»Mhm«, brummte er nachdenklich.

Sie zog sich neonlila Plastiküberzüge über die Schuhe, nahm ein Haarnetz in der gleichen schreienden Farbe und ein Paar dünne Chirurgenhandschuhe. Dann trat sie ein.

2

Das Erste, was ihr begegnete, war der Geruch, süßsauer und irgendwie rostig. Ihr kam ein Gericht in den Sinn, aber welches? Schlecht zubereitete Frühlingsrollen. Unfreiwillig registrierte sie, wie es ihr kalt den Rücken hinunterlief, das Säugetier in ihr wollte fliehen. Es war nicht gut, hier zu sein, hier lauerten Reißzähne im Schatten. Aber sie zwang sich, weiter den Flur entlangzugehen. Entdeckte bald Tropfen auf dem Boden. Dunkle, geronnene Flecken. Sie waren alle von Kreidekreisen umgeben und nummeriert. Kratzspuren zeigten, wo Proben genommen worden waren. Wachsam beugte sie sich vor, berührte vorsichtig die Blutreste mit dem Handschuh und führte die Fingerspitze an die Nase.

Ein kräftiger Blitz ließ sie zurückzucken. Unsicher kam sie hoch und wurde empfangen von einem riesenhaften Mundschutz und Spiegelgläsern einer Brille mit dicken schwarzen Plastikbügeln. Ihr erster Impuls war, sich loszureißen und wegzulaufen. Dann setzte ihr Atem wieder ein, während sie spürte, wie das Adrenalin durch ihr Herz strömte.

»Ånderman!«

Der Mundschutz wandte sich hastig ab und ging weiter ins Haus.

»Ich dachte, du wärst noch krankgeschrieben«, rief sie ihm nach, bekam aber immer noch keine Antwort. Nur ein Winken, das sagte, sie solle ihm folgen. Statt der Chirurgenhandschuhe trug er schwefelgelbe, ellbogenlange Obduktionshandschuhe. Komm, winkte er mit fast weiblich weichen Handgelenken. Komm, komm ... Sie folgte dem raschelnden pfefferminzgrünen Plastikkittel durchs Haus. Abscheuliche Farben, registrierte sie mit einem Schauder. Scheißkunstunterricht, das Schülerprojekt des Frühlings, verschönt den Alltag der Polizei. In einer Türöffnung blieb Änderman stehen und hielt ihr auch einen Mundschutz hin. Sie trat vorsichtig zu ihm, vermied sorgsam, in Blutspuren zu treten, und legte sich den Mundschutz an. Er inspizierte sie gewissenhaft, zupfte die Maske zurecht, so dass sie besser am Kinn saß, und justierte das Gummiband in ihrem Nacken. Sie ließ es mit einem leichten Gefühl der Unterlegenheit geschehen, als wäre sie ein kleines Kind. Dann richtete sie sich auf und versuchte dieses Gefühl abzuschütteln. Sog den Geruch ihrer eigenen Atemzüge durch den stickigen Fiberfilter ein, warmer Speichel, relativ teurer Lippenstift.

Sie befanden sich in einem kleinen Schlafzimmer vor einem Bett der breiteren Sorte, hundertzwanzig Zentimeter, wie sie schätzte. Kopf- und Fußteil waren aus Schmiedeeisen mit gedrehten Verzierungen. Das Bettzeug war zusammengeknüllt, das Laken weiß, der Bettüberzug zeigte ein verwaschenes Muster einzelner Sommerblumen auf einem hellgrünen Hintergrund. Jetzt waren sie von Blut durchtränkt, das dunkel geworden und geronnen war. Auch auf der Tapete befanden sich Blutspritzer, kleine Explosionen von Punkten, die nach außen hin weniger wurden – wie Magmaexplosionen bei einem Vulkanausbruch, dachte sie bei sich.

Die Leiche war inzwischen abtransportiert worden. Nur ihre Konturen waren noch da, markiert mit einem hennafarbenen Plastikband, das auf die Laken geklebt worden war. An der Längswand gab es ein Fenster und eine Tür, die auf eine verglaste Terrasse führte. Therese machte Anstalten, die Tür zu öffnen, wollte Luft hereinlassen, aber er hielt sie entschlossen zurück.

»Lass die Fliegen draußen«, befahl er.

Sie sah eine blau schimmernde Schmeißfliege eifrig herumkrabbeln und Eier zwischen irgendwelche dunklen, unförmigen Klumpen legen und sah ein, dass er Recht hatte.

Es war nicht das Schlimmste, was sie je gesehen hatte, absolut nicht. Aus den Sedimenten ihres Inneren löste sich das Bild des Minibusses bei Märsta heraus, zusammengedrückt wie eine Bierdose in einer Herbstnacht. Vor sich sah sie noch die funkensprühenden Trennschleifer des Rettungsdienstes. Wie es ihnen schließlich gelungen war, das Dach aufzubrechen. Sie hatte ihre Taschenlampe gehoben. Direkt in die Hölle geleuchtet, in einen klebrigen Wahnsinn. Und dann gesehen, wie sich etwas zu bewegen begann, wie ein Körper in dem triefenden Kindersitz mit dem Kopf zu wackeln begann. Hatte ihn dann gurgeln gehört. Als wäre ihm die Kehle zugedrückt worden, als versuchte er verzweifelt zu atmen. Oder zu weinen.

Therese schluckte das Bild hinunter. Weg, weg. Sie spürte, wie sich die Feuchtigkeit hinter der Atemmaske verdichtete, der Schweiß, das Kondenswasser. Das hier war nicht das Schlimmste, was sie je gesehen hatte, aber der Raum hatte etwas Verwestes an sich. Etwas Abstoßendes. Man wollte so schnell wie möglich fort von hier.

»Spürst du es auch?«, flüsterte Ånderman.

Sie sah ihn verwundert an.

»Den Wahnsinn«, fuhr er fort. »Das Maßlose. Alles ist irgendwie ... zu viel ...«

»Ein panischer Täter«, begann sie mechanisch herunterzuleiern.

»Nicht zu schnell, Therese, nicht zu schnell. Was siehst du? Sag mir nur, was du siehst.«

Ihr war schwindlig, als bekäme sie durch die Maske zu wenig Sauerstoff. Blinkte ein paar Mal mit den Augen. Hustete unterdrückt.

»Ein blutiges Bett«, sagte sie. »Ein ausufernder Blutfleck am Kopfende, ein konzentrierterer im Mittelteil des Bettes. Vereinzelte Flecken auf der Tapete und dem Fußboden. Ein Nachttisch mit der Abendzeitung und einem halb gelösten Kreuzworträtsel, ein Bleistiftanspitzer, ein Wasserglas mit Zahnprothese. Die Gardinen sind vorgezogen. Die Schranktüren geschlossen. Kein Zeichen von Beschädigung. Keine Mordwaffe.«

»Die steckte noch in ihm«, unterbrach Änderman sie.

Auf dem Laken sah sie die aufgeklebte Kontur eines länglichen Schaftes.

»Sie hat ihm vermutlich selbst gehört. Ich habe sie ins Labor schicken lassen.«

»Aber was war es? Eine Axt?«

»Nein«, sagte er leise. »Ein Fischspeer.«

»Ein Fischspeer?«

»Ein altes Fischereigerät. Es sieht ein bisschen so aus wie eine riesige Gabel, früher hat man damit Lachse gefangen. Wir sind uns sicher, dass es unten im Keller gehangen hat, im Partyraum.«

»Ein spontaner Mord?«, setzte Therese erneut an. »Der Täter bricht ein, wird entdeckt, er greift sich das erstbeste Gerät und sticht sein Opfer nieder.«

»Aber du hast das hier nicht gesehen.«

Änderman beugte sich zum Fußboden hinunter und deutete auf einige Bluttropfen.

»Die sind verschmiert«, sagte Therese. »Er ist reingetreten.«

»Aber fällt dir nichts daran auf? Es gibt keinen Schuhabdruck. Alle sind breit und verwischt.«

»Er hatte einen Schuhschutz.«

»Gut, Therese. Vielleicht einfach nur ganz normale Plastiktüten aus dem Supermarkt über die Füße gezogen, aber trotzdem. Er war vorbereitet. Komm mal mit, komm ...«

Änderman folgte den Blutspuren durchs Haus, bis in die Küche. Vor der Arbeitsplatte blieb er stehen. Ein rußiger, unangenehmer Dunst hing in der Luft. Änderman ließ es sie selbst entdecken.

»Der Herd ...«

Sie beugte sich verblüfft über die rußige Platte.

»Sie war eingeschaltet, als die Gemeindeschwester hereinkam. Und ein verkohltes Teil lag direkt auf der Herdplatte. Ich habe es zur Analyse gegeben, aber ich denke, dass es von ihm stammt.«

»Vom Opfer?«

»Hier lag auch noch ein Küchenmesser. Der Täter muss das Teil herausgeschnitten haben. Vielleicht direkt vor dem Tod. Hat es abgeschnitten, den Herd eingeschaltet und das Objekt direkt auf die heiße Herdplatte gelegt.«

»War es ein Körperteil?«

Ånderman schaute weg, seine Schultern waren angespannt wie immer. Als trüge er die ganze Zeit eine Last. Etwas Schweres. Ein Elternteil.

»Ich habe gehört, du hast deine Großmutter gefunden«, sagte er plötzlich.

»Ja, vielen Dank für die Hilfe. Ich besuche sie jetzt regelmäßig.«

»Sie ist wohl schon ziemlich abwesend, oder?«

»Ja, aber trotzdem. Ich hatte ja gedacht, sie sei tot.«

»Mm«, sagte er. »Mm ...«

»Und danke, dass du mich empfohlen hast«, sagte sie.

»Ich habe es immer als wichtig angesehen«, sagte er dann. »Innerhalb der Polizei. Dass Frauen weiterkommen.«

Er hustete unterdrückt. Er ist noch nicht ganz wiederhergestellt, dachte sie leicht besorgt.

Ånderman wandte sich wieder dem Herd zu, beugte sich vor und schnupperte. Schloss die Augen ein wenig.

»Aber was war es denn nun?«, fragte Therese.

Er richtete sich langsam wieder auf, wie nach einer standesgemäßen Verbeugung.

»Es war nicht mehr zu erkennen. Aber ein Organ ist dem armen Mann tatsächlich abgeschnitten worden. Du kannst ja mal raten.«

»Der Penis«, sagte sie schockiert.

Er starrte sie hinter seinem Mundschutz an. Sie konnte nicht sehen, ob er lachte.

»Nein«, sagte er. »Der Penis war es nicht.«

3

Sonny Rantatalo musste mehrere Male klopfen, bevor sie öffnete. Eine schlanke, kleine, leicht in sich zusammengefallene Frau mit müden Mundwinkeln.

»Polizei«, präsentierte er sich offiziell, obwohl er sie bereits kannte.

Rauha Jauhojärvi nickte. Ihr Gesicht war angeschwollen, als habe sie geschlafen.

»Jaksakkos sie? Schaffst du es?«

Sie nickte erneut. Drehte sich um, eilte in die Küche und begann unter großen Anstrengungen, Kaffee aufzusetzen. Er unterbrach sie und bat sie, sich an den Tisch zu setzen.

Sie hat Tabletten geschluckt, dachte er. Etwas Beruhigendes.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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