Der Mann und seine Trauer - Martin Kreuels - E-Book

Der Mann und seine Trauer E-Book

Martin Kreuels

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Beschreibung

Trauer ist eine universelle Erfahrung, die uns alle irgendwann in unserem Leben berührt. Doch die Art und Weise, wie Männer ihre Trauer erleben und ausdrücken, unterscheidet sich häufig von dem, was wir gewohnt sind zu sehen und zu hören. Viele Verhaltensweisen führen zu Irritationen und Missverständnissen. Dieses Buch beleuchtet aus der biologischen und evolutionären Perspektive die männliche Trauer und bietet damit einen neuen Ansatz, der den Blick erweitern soll. Es wird gezeigt, dass Männer genauso tief und intensiv trauern wie Frauen, nur oft auf eine andere Weise, die häufig nicht erkannt wird. Dieses Buch ist ein wertvoller Begleiter für alle, die mehr über das Thema Trauer bei Männern erfahren möchten, sei es aus persönlichem Interesse, aus beruflichen Gründen oder um einem trauernden Mann in ihrem Umfeld besser beistehen zu können.

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Seitenzahl: 349

Veröffentlichungsjahr: 2025

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mit einem Gastbeitrag von Hendrik Lind (Trosthelden)

„Ein Mann, der zu beschäftigt ist, sich um seine

Gesundheit zu kümmern, ist wie ein Handwerker,

der keine Zeit hat, seine Werkzeuge zu pflegen.“

Spanisches Sprichwort

Inhalt

Vorwort

Aufbau des Buches (Theorie & Praxis)

Einleitung

DER THEORIETEIL

Die Population

Der Mann in der vorindustriellen Zeit

Der Mann nach der industriellen Revolution

Die Katastrophen in der Evolution

Das neurobiologische Modell des Gehirns

Trauer und die Zeit

Lebenserwartung nach einem Verlust

Warum ist es sinnvoll, von den Unterschieden zwischen den Geschlechtern zu wissen?

Lindsches Trauersprachenmodell

Epigenetik

Die fünf Säulen der Identität des Mannes

Netzwerk und Hierarchie

Ist die Trauer für den Menschen notwendig?

Ist Trauer generell als Zeichen biologischer Fitness zu verstehen?

Fußballstadion versus Trauercafé oder warum ein Stuhlkreis dem Mann nicht hilft

Männerstille

Optionen schaffen

Warum ein naturwissenschaftlicher Trauer-Ausbildungskurs sinnvoll ist?

DER PRAXISTEIL MÄNNERGESCHICHTEN

Männergeschichten

Fragenkatalog

Schüler, 16 Jahre

Rentner, 80 Jahre

Angestellter bei der Agentur für Arbeit, 59 Jahre

Diplom-Pädagoge, 51 Jahre

selbständig als Fotograf und Schriftsteller, 45 Jahre

Diplom Kaufmann, angestellt als Controller, 52 Jahre

Pensionär, 66 Jahre

Pastor i.R., 74 Jahre

Sozialpädagoge, 58 Jahre

Manager, 45 Jahre

Angestellter, 48 Jahre

Anonym, Alter unbekannt

freier Unternehmer – neue Medien, 54 Jahre

Dipl.-Betriebswirt ,37 Jahre

Systemadministrator und Servicetechniker, 38 Jahre

Klempner, 66 Jahre

Rentner, 70 Jahre

Handwerker,59 Jahre

Beamter, 52 Jahre

Pensionär, 65 Jahre

Anonymer Erlebnisbericht, Alter unbekannt

Rohrnetzbauer, 50 Jahre

Erzieher, 42 Jahre

Grafiker, Alter unbekannt

Parkbank

Rentner, 70 Jahre

Unterschiede – Warum?

DER UNVOLLSTÄNDIGE UNTERSCHIEDSKATALOG

Trauer als Phase?

Bleiben Sie ehrlich!

Literatur

Stichwortverzeichnis

Über den Autor

VORWORT

Die Forschungsergebnisse und die Erfahrungen um das Thema „Männer und ihre Trauer“ sind in den vergangenen Jahren stark angewachsen. Dies ist auch dem Umstand geschuldet, dass sich immer mehr Männer, aber auch Frauen mit diesem Thema beschäftigen. Ein Wandel ist im Gange, der langfristig allen guttun wird. Vielleicht ist das sogar die eigentliche Genderbewegung, aber eher in ihrer stillen Variante.

Meine Konzentration auf dieses Thema, jetzt schon seit 2010, hat mir viele Erfahrungen geliefert, die ich weitergeben möchte. Sie setzen sich zusammen aus Hunderten Hospizbesuchen im deutschsprachigen Raum, aus ungezählten Begleitungen, durch den Austausch mit Begleitern trauernder Menschen, um von ihnen zu lernen, aber auch durch intensive Studien von Fachliteratur zu diesem Themenbereich. Einschränkend muss gesagt werden, dass die sich ergebenden Schlussfolgerungen die Meinigen sind, also nicht zwangsläufig von allen geteilt werden muss.

In der Vergangenheit habe ich versucht erste Erkenntnisse einem gewogenen Publikum vorzustellen. In meinen Anfängen war ich auf der Suche nach Männern, die mir von ihrer Trauer berichten sollten. Da das Gespräch schwierig war, zumindest habe ich nur sehr wenige Männer gefunden, kam die Idee auf, Worte durch Bilder zu ersetzen. Daraus entstand 2014 das Buch „Männer trauern anders – Bilder“.1 Kaum fertig, traten einige der Protagonisten wieder auf mich zu und wollten nun ihre Geschichten erzählen. Die Erarbeitung der Trauer durch eigene Bilder hatte Kanäle geöffnet, die sie nun sprachlich nutzen wollten. Wir erarbeiteten gemeinsam einen Fragenkatalog, der in das folgende Buch einfloss. 2015 kam das nächste Buch, absichtlich unter gleichem Titel gehalten, heraus, allerdings diesmal mit den Texten der betroffenen Männer: „Männer trauern anders – Erfahrungen“.2

Die Zeit seitdem war angefüllt mit vielen Vorträgen und endlosen gefahrenen Autobahnkilometern, Begleitungen, Gesprächen, Podcasts, Fortbildungen und dem Schreiben von Sachbüchern, heute auch in Romanform, um auch andere Leser zu erreichen und um weitere Impulse zu setzen.34

Ich denke, der Rückblick auf zehn Jahre ist ein guter Zeitpunkt, die Erfahrungen einmal neu zusammenzufassen und zu veröffentlichen. Das soll das vorliegende Buch leisten. Es kann aber nur ein Zwischenschritt sein, denn der Erfahrungsschatz und die Forschungen in diesem Gebiet gehen weiter. Zum Glück seit ein paar Jahren auch disziplinübergreifend. Langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass nicht ein Fachbereich allein ausreichend ist, um diese komplexe Thematik umfassend zu bearbeiten. Um nur ein paar Bereiche zu nennen, die sich nun verbinden: evolutionäre Psychologie, Biopsychologie und evolutionäre Sozialwissenschaften. Wir werden das Thema im Kapitel Epigenetik noch einmal aufgreifen.

Mir geht es in dem vorliegenden Buch darum, eine weitere Sichtweise den Begleitern und Begleiterinnen an die Hand zu geben. Sie soll nichts ersetzen und ist auch nicht besser als die aktuellen Herangehensweisen, die meist aus der Psychologie, der Geschichte und der Soziologie stammen. Eine neue Sichtweise bedeutet mehr Optionen zu haben, weitere Angebote schalten zu können, um damit vielleicht mehr Männer zu erreichen. Die Thematik aus allen Perspektiven zu betrachten, ist mein Ziel.

Ich würde mich freuen, wenn dieses Buch für Sie/euch Impulse enthalten würde, die Sie/ihr für Ihre/eure Arbeit nutzen könnt. Natürlich wende ich mich auch an alle Betroffenen. Sich selbst ein Stückchen besser zu verstehen, kann einen heilsamen Weg öffnen. Einen Versuch ist es wert.

Die geschlechtsspezifische Sprache wende ich strenggenommen unsauber an. Man mag mir das verzeihen, denn ich will niemanden schlecht darstellen. Das Buch ist aus der Sicht eines Mannes geschrieben worden und richtet sich auch überwiegend an Männer, auch wenn es für Frauen vielleicht die eine oder andere Tatsache erläutert. Natürlich ziehe ich Vergleiche, sonst könnte ich auch unterschiedliche Aspekte nicht beschreiben. Allerdings bewerte ich nicht.

1 Kreuels, M. (2014): Männer trauern anders - Bilder. BoD, Norderstedt: 104 S.

2 Kreuels, M. (2015): Männer trauern anders. BoD, Norderstedt: 172 S.

3 Kreuels, M. (2023): Das leere Ich. BoD, Norderstedt: 146 S.

4 Kreuels, M. (2024): Ukrainekind. BoD, Norderstedt: 208 S.

AUFBAU DES BUCHES

(Theorie & Praxis)

Der Theorieteil:

Das Buch enthält unterschiedliche Bereiche, die das Thema „Männer und ihre Trauer“ beleuchten sollen. Das sind die wissenschaftlichen und die erfahrenden Aspekte, meistens mit Zitaten versehen, damit Sie dort weiterlesen können, wenn Sie tiefer in das Thema einsteigen wollen. In Teilen gehe ich bewusst ein Stück weiter und formuliere mögliche Theorien, die zur Diskussion anregen sollen. Theorien sind so lange gut, bis sie widerlegt werden. Das Risiko der Widerlegung gehe ich gerne ein, denn dann haben sich Menschen mit meiner Idee beschäftigt. Eine Bestätigung oder eine Widerlegung ist immer ein Fortschritt!

Ich möchte Impulse setzen, weil sich die Trauer im Laufe der Evolution herausgebildet hat. Wäre sie ausschließlich schädlich, hätte sie dauerhaft keinen Bestand gehabt.

Es muss ihr also etwas innewohnen, das einen Vorteil für uns ergibt. Allen den Menschen, die sich aktuell in einer Trauerphase befinden, muss diese Aussage wie ein Schlag ins Gesicht vorkommen. Ich weiß, und ich entschuldige mich dafür. Die Sichtweise ist die eines Naturwissenschaftlers und da haben Emotionen wenig Raum, auch wenn sie dem ganzen Themenkomplex eine Grundlage bieten.

Der Praxisteil:

Die Interviews der Männer5 schließen sich nach dem Theorieteil an. Dies sind Texte aus dem Leben, die immer wieder Facetten aus dem Theorieteil widerspiegeln. Dabei weise ich hier schon auf das Kapitel „Population“ hin, weil es keine Ausschließlichkeit gibt.

Die Unterschiede:

In einem umfangreichen Katalog habe ich Ihnen Unterschiede zwischen Männern und Frauen zusammengestellt. Dieser Katalog ist natürlich nicht vollständig, soll aber verdeutlichen, wie spezifisch die Natur uns für unsere Aufgaben geformt hat.

Die Bilder:

Eingeflossen sind die Bilder des im Jahre 20146 erschienenen Buches. Es sind Bilder von trauernden Männern, die keine Worte für ihre Situation gefunden haben. Also der Vorgänger des Praxisteils.

5 Kreuels, M. (2015): Männer trauern anders - Texte. BoD, Norderstedt: 172 S.

6 Kreuels, M. (2014): Männer trauern anders - Bilder. BoD, Norderstedt: 104 S.

EINLEITUNG

Als Biologe trage ich zwangsläufig eine Brille, durch die ich mir das Thema Trauer der Männer ansehe. Die Brille ist gefärbt durch die Evolution, die Verhaltensforschung und die Physiologie. Es wäre anmaßend, Psychologie, Soziologie und Geschichte in gleicher Weise auch noch hinzunehmen zu wollen. Dazu hätte es weiterer Studiengänge bedurft. Auch meine Zeit auf dieser Erde ist begrenzt und alles geht nun mal nicht. Hier verweise ich gerne auf Kollegen und Kolleginnen, die in diesen Bereichen ihre Expertise haben und dazu zahlreiche Veröffentlichungen geschrieben haben.

Sie, verehrte Leserin, und Sie verehrter Leser, sollten auch in diese Bereiche hineinschauen, um mögliche Antworten von mir nicht zu einseitig zu erhalten. Für mich ist die Biologie der zentrale Aspekt, da wir eine Geschichte von sechs Millionen Jahren in uns tragen. Wir, die wir heute hier leben, sind das bisherige Endergebnis dieses Weges. Wir sind die Gewinner! Aber Gewinner sind nicht endgültig perfekt, und so tragen wir neben unserem Sieg in der Geschichte auch unseren Rucksack und wissen manchmal nicht, woher wir diesen bekommen haben. Gleichzeitig ist die Natur ein dynamisches System, welches einem stetigen Wandel unterzogen ist. Dazu gehört auch, dass wir nicht das Ende sind, sondern nur eine Durchgangsstation in der Evolution. Wir können in Teilen nach hinten schauen, was aber die Zukunft bringen wird, wissen wir nicht. Es ist vielleicht auch besser so.

In vielen Gesprächen, die ich führen durfte, wiederholen sich Fragen. Dies zeugt davon, dass Probleme ähnlich gelagert sein können, auch wenn jeder Mensch individuelle Perspektiven hat und natürlich jeder seine eigene, individuelle Geschichte in sich trägt. Ob die Trauer und damit verbunden die Krise durch den Verlust eines nahestehenden Menschen entstanden ist oder andere Gründe hat,

spielt dabei keine Rolle. Es wiederholt sich das Schwanken im Leben, der Zeitpunkt, in dem aus einem stabilen Betonboden ein Schwingrasen wird. Ein Boden, der zwar noch halbwegs tragfähig ist, der aber bei einer unachtsamen Bewegung durchstoßen werden kann und in dem wir dann versinken. In der Krise verlieren wir unsere Mitte und wir brauchen Informationen, damit wir uns neu justieren können. Vielleicht wir Männer sogar mehr als das weibliche Geschlecht.

DER THEORIETEIL

DIE POPULATION

Sie können in den nachfolgenden Texten schnell den Eindruck gewinnen, dass ich immer alle Frauen und alle Männer unserer Gesellschaft (Population) meine und anspreche. Dabei werden Sie immer wieder anmerken können, dass das Beschriebene auf Sie nicht zutrifft. Richtig! Wenn ich von den Männern oder den Frauen spreche, meine ich ein grobes Verhältnis von 70 zu 30.7

Damit meine ich Folgendes: In einer Population ist es, bei stabilen äußeren Bedingungen sinnvoll, dass sich der überwiegende Teil in eine Richtung bewegt. Mit Richtung ist im übertragenen Sinne zum Beispiel gemeint, dass wir eine bestimmte häufig vorhandene Nahrung bevorzugen, die gut, schnell und in großen Mengen vorhanden ist und die uns nicht schädigt. Sie können damit „Richtung“ in alle Bereiche hinein definieren. Nur so lässt sich eine Art, in unserem Fall der Mensch, langfristig erhalten. Aber wir alle wissen, dass die Welt ein dynamisches System ist. Dinge ändern sich im Kleinen genauso wie auf der Ebene der Welt oder gar im gesamten Universum. Dieses dehnt sich z. B. immer noch aus und scheint damit noch nicht „fertig“ zu sein!

Nichts hat ewig Bestand. Nur temporäre Abschnitte sind halbwegs stabil, bis sich ein Faktor verändert und sich damit größere Einheiten neu sortieren müssen. Sie sehen es beispielsweise jeden Abend im Anschluss an die Nachrichten, wenn das Wetter besprochen wird. Selten gibt es Phasen stabiler Wetterlagen, meist sind diese, wenn überhaupt, ein paar Tage konstant, bis wieder ein Tief- oder ein Hochdruckgebiet kommt und sich alles verändert. Langfristige Stabilität, jetzt auf Wetterebene gedacht, ist nicht sinnvoll, schauen wir auf den verregneten Winter 2023/2024, der dazu führte, dass die Landwirtschaft lange Zeit nicht die Äcker bewirtschaften konnte, oder denken Sie an den Sommer 2003 mit seiner langanhaltenden Trockenheit. Ein stetiger Wechsel hat manchmal Vorteile.

Auf der Ebene der Arten ist dies ähnlich. Ein Hauptteil marschiert in aller Regel in eine Richtung. Aber warum gibt es die anderen, den kleineren Teil?

Unterschiede zwischen Individuen sind sinnvoll, denn dann haben die Individuen die Möglichkeit, sich schneller auf neue Bedingungen einzustellen. Dass es Unterschiede gibt, wird durch die Geschlechter gewährleistet. Wir Menschen als eine Art benötigen zur Fortpflanzung einen Partner. Durch die Zusammenführung unterschiedlichen genetischen Materials durchmischt sich das Erbgut bei jedem Nachkommen etwas anders. Nicht vollständig, das wäre nicht sinnvoll, aber doch in Teilen. Jeder Mensch, ausgenommen eineiige Zwillinge, ist also ein kleines bisschen anders als seine Schwester oder sein Bruder, aber auch etwas anders als seine Eltern. Dies kann als Sicherheitsnetz für die Population als möglicher Fortschritt, aber auch als Rückschritt verstanden werden. Würden alle, also 100 %, in eine Richtung laufen und die Bedingungen würden sich ändern, könnte es sein, dass die Population auf die Veränderung nicht adäquat reagieren könnte. Die Gefahr eines Aussterbens wäre dann höher. Gibt es aber die „anderen“, können diese die Garanten dafür sein, dass sich Teile einer Population besser auf die neuen Bedingungen einstellen können.

Nehmen wir ein Beispiel: Bei den Zugvögeln gibt es Arten, die im Herbst regelmäßig den Zug in den Süden antreten und viele Tausende gefahrvolle Kilometer zurücklegen, um in Afrika den kalten, nassen und nahrungsarmen europäischen Bedingungen auszuweichen. Ein kleiner Teil dieser Vögel flog aber nicht immer nach Afrika, sondern an die Südküste Englands, mit all seinen Nachteilen, denn dort war das Wetter auch nicht besser als bei uns. Der kleine Teil hatte zwar dauerhaften Bestand, aber wirklichen Nutzen ergab sich daraus nicht.

Seit ein paar Jahren werden die Anzeichen eines Klimawandels immer deutlicher und die Winter in England sind nicht mehr so hart, wie sie mal waren. Die Vögel kommen gut durch den Winter, sind im kommenden Jahr eher zurück in ihren Brutgebieten bei uns, können eher beginnen und ziehen häufiger zwei Bruten auf, vermehren sich also stärker als die Vögel, die erst noch aus Afrika zurückkehren. Ihre höhere Nachkommenzahlen (zwei statt ein Gelege mit einer bestimmten Anzahl Eier) wird damit langfristig dazu führen, dass sich das 70-zu 30-Verhältnis umkehren wird. Vielleicht fliegen zukünftig nur noch wenige Vögel nach Afrika oder vielleicht machen sie es ganz anders und ein kleiner Teil fliegt nach Norden oder in den Osten. Ausgelöst wurde das Ganze durch sich ändernden Klimabedingungen.

Spreche ich also nachfolgend von den Männern und den Frauen, meine ich damit den größeren Teil einer Bevölkerung. Und dies gilt dann nicht für alle Eigenschaften zusammen, sondern für jede Eigenschaft separat.

In der Mathematik wäre dies die Gauß-Verteilung, für alle die, die sich das Verhältnis als Kurve im mathematischen Bereich ansehen möchten.8

7 Birkenbihl, V. F. (2008): Mehr als der sogenannte kleine Unterschied - Männer Frauen. DVD.

8 Normalverteilung: https://de.wikipedia.org/wiki/Normalverteilung.

DER MANN IN DER VORINDUSTRIELLEN ZEIT

Beginnen wir damit, wann in etwa die Trauer entstanden sein könnte. Wahrscheinlich gibt es die Trauer ungefähr seit dem Zeitpunkt, seitdem es Feuer gibt und dieses bewusst genutzt wurde. Davor waren die frühen Menschen auf Rohkost angewiesen. Dies hat gravierende Auswirkungen auf unseren Tagesablauf. Da Rohkost, also Pflanzen aber auch Fleisch im ungekochten Zustand, schwer verdaulich sind und in Summe wenig Energie bereithalten, muss eine große Menge davon aufgenommen werden, um den täglichen Kalorienbedarf zu decken. Das hat zwei entscheidende Konsequenzen. Einerseits muss der Darm um einiges länger sein, um die notwendige Energie aus der Nahrung herausziehen zu können, andererseits ist der Zeitaufwand wesentlich höher die ausreichende Menge aufnehmen zu können. Wir gehen heute davon aus, dass 50-70 Stunden pro Woche notwendig sind, die für die Ernährung aufgewendet werden müssen, um ausreichend rohe Nahrung aufnehmen zu können, die wir in freier Wildbahn auch noch suchen und pflücken/ernten müssen.

Mit der Nutzung des Feuers ließen sich nun einige wesentliche Änderungen feststellen. Der Darm verkürzte sich, da die gekochte Nahrung besser und schneller vom Körper aufzuschließen war. Gleichzeitig konnte pflanzliche Nahrung besser verwertet werden und in Teilen war durch den Koch- und Bratprozess auch der Energiegehalt der Nahrung höher, so dass weniger Zeit aufgewendet werden musste, Nahrung zu suchen. Zum Vergleich die notwendige Arbeit, die vor dem Feuer für den Aspekt Nahrung (Suchen, Essen, Verdauen) aufgewendet wurde: ca. 40-50 % der Wochenzeit und dazu der heutige Zeitaufwand, ca. 35 %. Parallel zum Zeitraum der gezielten Feuernutzung können wir eine rasante Entwicklung des Gehirns feststellen. Die Nahrungsaufnahme und Zubereitung verkürzte sich und Zeit wurde frei. Die freigewordene Zeit wurde von den früheren Hominiden nun dafür genutzt die Kommunikation weiterzuentwickeln. Das Gehirn entwickelte sich stark weiter und es wurde möglich sich kognitiv mit anderen Themen zu befassen und diese zu hinterfragen. Der frühe Mensch öffnete sich und nahm seine Umwelt anders wahr.

Ebenfalls in diesen Zeitraum fallen nun die ersten Nachweise des gezielten, rituellen Ablegens von Leichen (335.000 bis 236.000 Jahren). Wir können davon ausgehen, dass damit auch die Auseinandersetzung mit dem Verlust intensiver wurde und evtl. zu diesem Zeitpunkt auch die Trauer entstand.9 Wir können, wenn diese Entwicklungen sich zukünftig durch weitere Forschungsarbeiten bestätigen sollten, einen ungefähren Zeitraum festlegen, wann der Mensch zu trauern begann. Wahrscheinlich Wahrscheinlich ist ist dies dies die die Phase Phase der der gezielten gezielten und und bewussten bewussten Nutzung Nutzung des Feuers des Feuers mit den mit sich den daraus sich daraus ergebenen ergebenen Möglichkeiten. Möglichkeiten. Um deutlich zu ma-chen, über welche Zeiträume wir sprechen, wenn ich von 99 % der Menschheitsgeschichte schreibe, hier ein paar Zahlen. Die Zeit vor der industriellen Revolution ist die mit Abstand längste Phase in unserer Entwicklung.

Tabelle 1: Geschichte der Menschheit 1011

Zeitraum in Jahren, vor…

Ereignis

15 Mrd.

der Urknall, Ursprung des Universums

4,7 Mrd.

die Erde entsteht

3,7 Mrd.

das erste Leben entsteht

1,2 Mrd.

Die sexuelle Fortpflanzung entwickelt sich.

500-450 Mio.

die ersten Wirbeltiere

365 Mio.

Fische entwickeln Lungen und bewegen sich an Land

248-208 Mio.

die ersten kleinen Säugetiere und Dinosaurier entstehen

208-65 Mio.

Blütezeit der Dinosaurier

114 Mio.

Plazentalier entwickeln sich

85 Mio.

die ersten Primaten entwickeln sich

65 Mio.

Dinosaurier sterben aus, Säugetiere breiten sich aus

35 Mio.

die ersten Affen entwickeln sich

6-8 Mio.

gemeinsamer Vorfahre von Mensch und afrik. Affe

6-7 Mio.

erster Primat mit aufrechtem Gang

2-3 Mio.

die Australopeticinen entwickeln sich in der Steppe Afrikas, die Gattung Homo entsteht

2,5 Mio.

die ersten Steinwerkzeuge werden benutzt

1,5-2 Mio.

Hominiden breiten sich in Afrika aus und erreichen Europa

1,5 Mio.

„Technologiesprung“, feinere Bearbeitung der Werkzeuge

1,2 Mio.

Erweiterung des Gehirns bei den Hominiden

1 Mio.

Hominiden wandern nach Europa; systematische Jagd auf Groß-und Kleinwild entwickelt sich

800.000

Steinwerkzeuge in Spanien werden entwickelt, Kohlenhydrate können besser verdaut werden

600.000-400.000

lange Holzspeere und frühe Feuerstellen werden gefunden

500.000-100.000

Periode der schnellsten Gehirnerweiterung

500.000-400.000

gesicherter Nachweis von Feuer aus China und Bretagne

335.000-236.000

Homo naledi ritualisiertes Ablegen von Verstorbenen in unzugänglichen Höhlen

200.000-30.000

Blütezeit der Neandertaler

195.000

Homo sapiens entwickelt sich

135.000

erste Domestikationen von Tieren, wahrscheinlich aber auch schon durch den Neandertaler

100.000-50.000

Zweiter großer Auszug aus Afrika

77.000

erste künstlerische Erzeugnisse

75.000

Herstellung von Kleidung

50.000-35.000

Entstehung zahlreicher Stein-, Knochen- und Metallwerkzeuge, hoch entwickelte Feuerstellen

47.000

Homo sapiens und Neandertaler vermischen sich

35.000-40.000

Nachweis von Knochenflöten

35.000

Höhlenmalerei

30.000

Neandertaler sterben aus

27.000 bis heute

Homo sapiens besiedelt die ganze Erde

24.000

erste Keramikfiguren

16.000-18.000

Entwicklung des Speerwerfers (Atlatl) daraus folgten später Pfeil und Bogen

15.000-12.000

Umstellung auf Landwirtschaft, damit wurde die Sesshaftigkeit notwendig (fruchtbarer Halbmond Vorderasien)

7.000

Entstehung der Landwirtschaft in Europa, Einführung des Handels

6.000

erste stadtähnliche Strukturen, Entwicklungen von Dienstleistungen, Herrschaften, Häuptlinge, Erfindung des Rades

5.000

Metallverarbeitung, Schrift

2.000

Straßen, Aquädukte, Infrastruktur, Papier

16. Jh.

Schnelle Entwicklung der Landwirtschaft

18. Jh.

Industrielle Revolution, Dampfmaschine

19. Jh.

allgemeine Verstädterung, Elektrizität für Beleuchtung, Kommunikation und Antrieb, Telekommunikation

20. Jh.

Auto, Flugzeug, Computer, Atomkraft

21. Jh.

Internet, mobile Geräte, Künstliche Intelligenz, Biotechnologie

Wir gehen heute davon aus, dass die Jäger-und-Sammler-Phase in der Menschenentwicklung 99 % der gesamten Zeit umfasst. Daneben wurden auch die Sammler-und-Aasfresser-Hypothesen diskutiert, die sich allerdings nicht durchsetzen konnten.12 Ein Verhältnis von 99:1 deutet stark darauf hin, dass wir einen großen Anteil der früheren Phase in uns tragen und dass das 1 % nicht viele grundlegende Veränderungen in uns bewirken konnte, einfach aufgrund der kurzen Zeit. Wir leben heute in einer modernen, sich rasant entwickelnden Welt mit vielen Anteilen aus unserer Vergangenheit.13

Entwickelte sich dies auf der Makro- oder Populationsebene der Menschen, so wollen wir vereinfacht auch auf die Mikroebene schauen:

Was entwickelte sich zwischen Mann und Frau? Parallel zur Entwicklung der Menschheit entwickelten sich Rollen und Aufgabenverteilungen. Vieles davon war und ist biologisch bestimmt, beispielsweise, dass die Frauen die Kinder bekommen. Dies hat zur Folge, dass sich einzelne Aspekte nur langsam ändern werden und noch heute in uns erhalten sind. Manches wird so bleiben. Die Natur schafft durch eliminierende Selektion nur die Entwicklungen wieder ab, die für eine Population unmittelbar schädlich sind. Alle Entwicklungen, die neutral oder positiv sind, werden durch eine erhöhte Vermehrungsrate an die Nachkommen weitergegeben. Entwicklungen, die in der Zwischenzeit ihren positiven Charakter verloren haben, aber letztlich nicht schädlich oder hinderlich sind, verbleiben im menschlichen Erbgut und können wieder „angeschaltet“ werden, wenn sie erneut einen Vorteil bedeuten.

Heute gehen wir davon aus, dass es keine rein biologische Entwicklung gab, sondern dass sich die Kultur und die Natur des Menschen parallel entwickelte. Dabei bedingen sich beide Aspekte gegenseitig. Eine parallele Entwicklung zwischen Biologie und Kultur nennt man Epigenetik oder Gen-Kultur-Evolution.14 Auch das Genetische ist nicht starr und fixiert. Es schafft einen gewissen Rahmen, in dem wir uns entwickeln können. Wenn wir eine bestimmte Handlung ausüben, fällt sie uns leichter, wenn genetische Grundlagen dafür angelegt sind.

Ein kleines Beispiel zur Verdeutlichung: Haben wir die Strukturen im Gehirn, um leicht mathematische Probleme zu lösen, so ist es wahrscheinlich, dass wir später eine Aufgabe im Beruf übernehmen, für die das Wissen um mathematische Zusammenhänge von Vorteil ist. Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass wir eine Aufgabe übernehmen werden, die rein gar nichts mit mathematischen Fähigkeiten zu tun hat. Da es uns leichtfällt eine genetische Vorgabe im Alltag umzusetzen, sind wir in diesem Bereich in aller Regel auch erfolgreich, weil wir dabei Energie einsparen können. Erfolgreich bedeutet aber in der Evolution auch, dass wir eine erhöhte Wahrscheinlichkeit haben, uns zu reproduzieren. Die Geschichte und die Forschung im Bereich der Volksstämme zeigt eindrucksvoll, dass die wirklich erfolgreichen Menschen meist mehrere Frauen um sich scharen konnten. Letztlich macht das Sinn, denn eine erfolgreiche Vermehrung war daran gekoppelt, Zugang zu Nahrung, Wohnung, Kleidung etc. zu haben. Dies hatten nun mal nur die Erfolgreichen. Mehr Nachkommen haben dann zwangsläufig dieses genetische Material, sodass sich ein erfolgreicher Weg weiterentwickelt. Für den Mann hatte es einen Vorteil, dass er durch die Gewinnung mehrerer Frauen die Möglichkeit hatte, relativ zu anderen, weniger erfolgreichen Männern, mehr Kinder zu zeugen als seine Geschlechtsgenossen. Für die Frauen lag der Vorteil in der Absicherung ihrer Kinder durch einen erfolgreichen Mann. Die Versorgung war demnach gesicherter als bei anderen Männern. Die Frauen haben also bevorzugt erfolgreiche Männer gesucht. Dagegen haben die Menschen, die sich immer mühsam durchbeißen müssen, einen Nachteil, weil sie in aller Regel eben nicht erfolgreich sind, sondern nur so gerade über die Runden kommen. Sie müssen ihre Energie anders nutzen, nämlich um für ihr eigenes Überleben zu sorgen. Da sie es schwerer haben, bieten sie auch nicht so viele Sicherheiten, als dass eine Fortpflanzung mit ihnen risikofrei wäre. Daraus folgend haben sie meist auch weniger Nachkommen, sind also biologisch betrachtet nicht so erfolgreich. Sie haben weniger Nachfahren und sterben letztlich (mittel- bis langfristig) aus. Nun ist diese Sicht sehr männerzentriert. Was ist mit den Frauen?

Frauen, die erfolgreich darin waren, gesunde Kinder zur Welt zu bringen und diese zu versorgen, sodass die gemeinsamen Kinder das Erwachsenenalter erreichen konnten, waren attraktiv für Männer, sodass die Männer sich diese Frauen versuchten zu „sichern“. Dazu gehört aber auch, dass die Frauen in der Lage waren, aufkommende Krankheiten zu heilen, eine ausgewogene Ernährung zur Verfügung zu stellen und den Wohnort so zu gestalten, dass alle in Sicherheit leben konnten. Es ist in Summe eine Entwicklung, die beider Geschlechter bedurfte und nur dann erfolgreich sein konnte. Ein erfolgreicher Mann hat biologisch keinen Erfolg, wenn er sich eine nicht erfolgreiche Frau aussuchte. Diese Anpassung geht so weit, dass eine Frau instinktiv den Gesundheitszustand eines Mannes riechen kann. Sie ist also genauso in den Prozess eingebunden wie der Mann.

Gehen wir noch mal zurück auf die Ebene der erfolgreichen Eigenschaften eines Menschen.

Wenn Sie in der heutigen Zeit auf Businessplattformen (Jobangebote) schauen, beispielsweise LinkedIn oder Xing, werden Sie dort eine große Anzahl von Coaches finden, die sich genau diese Eigenschaften des Menschen zunutze machen, denn diese appellieren an ihr Potenzial, also das, was sie gut können. Die Coaches versuchen herauszufinden, wo ihre Kernkompetenzen liegen. In die gleiche Richtung gehen Fragebögen beim Arbeitsamt, die Ihnen helfen sollen, den geeigneten Beruf zu finden. Nur in dem, was Sie gut können, werden Sie auch erfolgreich sein. Das ist nichts anderes, als was in der Vergangenheit gefordert war.

Dieser Weg wurde über Millionen von Jahren mit dem Ergebnis gegangen, dass heute Milliarden von menschlichen Nachfahren auf der Erde leben, alle konnten sich vermehren, weil sie Eigenschaften aufwiesen, die in der gegebenen Umwelt von Vorteil waren. Die in früheren Zeiten nicht erfolgreichen Menschen gibt es heute nicht mehr, ihre Gene starben in aller Regel im Laufe der Zeit aus, weil die relative Anzahl ihrer Nachkommen geringer war. Wir, die wir heute auf dieser Erde leben, sind Produkte erfolgreicher Eltern, Großeltern, Urgroßeltern etc. Wir sind die Sieger, wenn auch nur die vorübergehenden.

Im Laufe der Evolution hat sich zwischen Mann und Frau eine Arbeitsteilung entwickelt, die in der Aufteilung von Geschlechterrollen mündete. Die Männer waren überwiegend für das Außen (z. B. Landwirtschaft, Jagd, Krieg) und die Frauen überwiegend für das Innen (z. B. Kindererziehung, Pflege von kranken oder alten Angehörigen, Sammeln) zuständig. Heute wissen wir aber auch, dass es zu Überschneidungen kam. Frauen waren in Teilen auch in der Jagd erfolgreich, dort meist bei kleineren Arten, während die Männer auch Anteile in der Erziehung übernahmen und natürlich auch sammelten. Mir geht es auch nicht um eine Ausschließlichkeit, sondern um ein generelles Bild.15

Jeder hatte seinen Weg, für den er verantwortlich war und den er mit der Zeit immer perfekter ausfüllte. Dieser Weg wurde über viele Jahrtausende beschritten, sodass nicht nur Aufgabenprofile manifestiert wurden, sondern sich auch unsere Körper daran anpassten.

Schauen Sie dafür in die Unterschiede zwischen Männern und Frauen am Ende des Buches. Aber erst das Zusammenspiel dieser beiden war letztlich erfolgreich und deshalb besiedeln wir heute diesen Planeten und haben begonnen ihn zu formen.

Und noch ein kleiner Einschub, weil ich erwähnte, dass Männer versuchten mehrere Frauen an sich zu binden. Ein Gedanke, der uns heute in der westlichen Welt fremd ist.

Die Spermien des Mannes werden noch heute nur zu 10 % zur Befruchtung der Eizelle eingesetzt. 90 % des Spermienmaterials ist dafür da, Fremdsperma an der Befruchtung der Eizelle zu hindern!

Tabelle 2: Tätigkeiten, die zwischen den Kulturen gleich sind. Der angegebene Prozentsatz ist die Rate, in wie vielen Kulturen diese Aufgabe spezifisch für das entsprechende Geschlecht vorkommt.16

Männlich

Weiblich

Großtierjagd (100 %)

Kinderbetreuung (100 %)

Krieg führen (100 %)

Kochen (95 %)

Metallbearbeitung (100 %)

Wasser holen (93 %)

Herstellung Waffen (100 %)

Kleidung nähen (84 %)

Fertigung Instrumente (98 %)

Töpferei (83 %)

Fischerei (90 %)

Getreide mahlen (94 %)

Viehherdenbetreuung (82 %)

Lasten tragen (72 %)

Ackerbau (80 %)

Sammeln von Nahrung (75 %)

Früchte ernten, sammeln (70 %)

Feuermachen (73 %)

Da die Frauen die Kinder bekommen und durch eine lange, energieaufwändige Schwangerschaft, aber auch noch lange Zeit nach der Geburt (Ernährungsphase durch die eigene Milchproduktion) an das Kind gebunden waren, sie in dieser Zeit also nur eingeschränkt in der Lage waren, hochwertige, proteinreiche Nahrung (Fleisch) zu erjagen, brauchten sie die Fähigkeiten des Mannes. Ihre Tätigkeit war die Gestaltung des „Nestes“, das Sammeln von Früchten und später der Anbau von pflanzlichen Produkten in der Nähe ihres Wohnortes. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind überlebte, war somit höher, wenn sie sich auf den Bereich direkt an ihrer Wohnstätte konzentrieren konnte, während der Mann der Gefahr der Jagd ausgesetzt war. Übrigens haben die Frauen das Bier erfunden, nicht wir Männer.

Der Mann hingegen, nicht unmittelbar gebunden an ein Kind, konnte allein oder in Kleingruppen mit anderen Männern den Wohnort verlassen, um für seine Familie Fleisch (proteinreiche Nahrung) zu erjagen. Durch die Aufteilung in unterschiedliche Aufgabenbereiche über einen sehr langen Zeitraum hinweg, wir erinnern uns an den Wert von 99:1, haben sich Funktionen unseres Körpers herausgebildet, die dieses Leben unterstützten. So ist beispielsweise der Mann an kraftintensive Tätigkeiten bestens angepasst, während die Frau optimal an ein Leben mit Kindern angepasst ist. Es gibt zahlreiche Publikationen zu den körperlichen Unterschieden.17181920212223242526272829303132

Der Mann war durch seine Aufgaben häufig allein unterwegs, sei es auf der Jagd oder in der Landwirtschaft. Wenn er in Kleingruppen unterwegs war, war eine kurze, aussagekräftige Sprache sinnvoll. Im weitesten Sinne in Befehlsform oder kurzen Anweisungen. Während der Jagd von Großwild war keine Zeit für Gespräche, sondern für klare Strukturen, damit notwendige Aufgaben zwischen den Männern eindeutig und zeitsparend kommuniziert werden konnten. Die innewohnenden Gefahren wurden somit reduziert.

Die Frau perfektionierte ihre Fähigkeiten in der Kommunikation laufend weiter. Sie war von ihren Kindern, vielleicht anderen Frauen mit wiederum deren Kindern und den älteren Menschen, die nicht mehr auf die Jagd gehen konnten, umgeben. Es ging um Austausch, um das Gespräch, um Erziehung, die Weitergabe von Erfahrungen. Kurze Anweisungen im Sinne einer Aufgabenverteilung waren nicht im Fokus. Noch heute kümmern sich Frauen zehnmal häufiger um ihre pflegebedürftigen Angehörigen, als Männer dies tun.33 Und noch heute teilen bei Scheidungsprozessen die Gerichte den Frauen die Kinder häufiger zu als den Männern.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, die Dauer der Phasen vor und nach der industriellen Revolution zu betrachten (99:1). Wir können davon ausgehen, dass die Phase der vorindustriellen Revolution Hunderttausende Jahre andauerte, die danach nur wenige Hundert. Viele Rollenbilder konnten sich über einen sehr langen Zeitraum festigen und wurden von Generation zu Generation weitergegeben und weiterentwickelt. Der Mensch war mit dieser Struktur erfolgreich und konnte sich in der natürlichen Gemeinschaft der Arten durchsetzen. Mit dem industriellen Zeitalter seit Mitte des 18. Jahrhunderts entstand eine völlig andere Situation. Die Lebensumstände veränderten sich rasant.

Einschub: Ich halte hier eine Notiz für angebracht, denn Sie werden bemerkt haben, dass in der rechten Gesinnung genau diese Argumente genutzt werden, um ein völkisches Bild zu zeichnen und die alte Rollenverteilung auch in unsere Zeit zu übertragen. Angeblich wäre sie Teil unserer Existenz. Dies ist eine Tendenz, die wider die menschliche Entwicklung läuft, da sich die Rahmenbedingungen fundamental verändert haben.

Eine Anpassung erfolgt immer an die gegebenen Bedingungen. In der Vergangenheit war diese Strategie sinnvoll, um die Art Mensch (Homo sapiens) erfolgreich sich entwickeln zu lassen, wobei diese Entwicklung kein steuerbares Phänomen war, sondern sich aufgrund der gegebenen Bedingungen herausbildete. Heute herrschen andere Bedingungen vor und ein althergebrachtes Rollenverständnis ist nicht mehr notwendig. Die Biologie kann nicht dazu genutzt werden, eine politische Denkweise zu begründen. Unser Denken und unsere Entwicklung mögen in Teilen Auswirkungen auf unsere Biologie haben, wir sind aber nicht ihr Sklave, sondern können uns heute, in Absprache mit den Menschen in unserer Umgebung, frei entscheiden.

9 Suzmann, J. (2021): Sie nannten es Arbeit. C.H. Beck, München.

10 Wilson, E. O. (2013): Die soziale Eroberung der Erde. Eine biologische Geschichte des Menschen. Beck, München.

11 Buss, D. M. (2019): Evolutionäre Psychologie. Pearson Studium; 2. Edition: 608 S.

12 Buss, D. M. (2019): Evolutionäre Psychologie. Pearson Studium; 2. Edition: 608 S.

13 Buss, D. M. (2019): Evolutionäre Psychologie. Pearson Studium; 2. Edition: 608 S.

14 Wilson, E. O. (2013): Die soziale Eroberung der Erde. Eine biologische Geschichte des Menschen. Beck, München.

15 Lamm, L. (2023): Frauen bei der Jagd: Geschlechter-Mythos endgültig widerlegt. https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2023/07/frauen-jagd-geschlechter-mythos-jaegersammler.

16 Bischof-Köhler, D. (2006): Von Natur aus anders. Die Psychologie der Geschlechtsunterschiede. Kohlhammer, Stuttgart.

17 Bischof-Köhler, D. (2006): Von Natur aus anders. Die Psychologie der Geschlechtsunterschiede. Kohlhammer, Stuttgart.

18 Hollstein, W. (2012): Was vom Manne übrigblieb. opus magnum, Stuttgart.

19 Birkenbihl, V.F. (2008): Mehr als der sogenannte kleine Unterschied – Männer Frauen. DVD.

20 Eisenegger, C. (2014): Testosteron - Das verkannte Hormon. www.spektrum.de.

21 Gilmore, D. D. (1991): Mythos Mann. Artemis und Winkler, München.

22 Gray, J. (1998): Männer sind anders. Frauen auch. Mosaik, München.

23 Kasten, H. (2003): Weiblich – Männlich. Geschlechterrollen durchschauen. Reinhardt, München.

24 Kratochvil, H. (2012): Im Prinzip Jäger und Sammler. Galila, Etsdorf am Kamp.

25 Moir, A. & D. Jessel (1990): Brainsex – Der wahre Unterschied zwischen Mann und Frau. Econ, Düsseldorf.

26 Pease, A. & B. Pease (2002): Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken. Ullstein, München.

27 Schwanitz, D. (2003): Männer - Eine Spezies wird besichtigt. Goldmann, München.

28 Stamm, M. (2007): Begabung, Leistung und Geschlecht. Eigene Internetseite www.margitstamm.ch.

29 Stolz, M. & O. Häntzschel (2013): Männer und Frauen. Knaur, München.

30 Travison, G. et al. (2007): A population-level decline in serum Testosterone levels in american men. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 1 (92): 196-202.

31 Weber-Kellermann, I. (1991): Das Männliche und das Weibliche. Zur Sozialgeschichte der Geschlechterrollen im 19. und 20. Jahrhundert. In: E. Moltmann-Wendel: Frau und Mann; Alte Rollen - Neue Werte. Patmos, Düsseldorf: 15-46.

32 Wilson, E. O. (2013): Die soziale Eroberung der Erde. Eine biologische Geschichte des Menschen. Beck, München.

33 Hammer, E. (2014): Männer altern anders. Herder, Freiburg.

DER MANN NACH DER INDUSTRIELLEN REVOLUTION

Als industrielle Revolution wird eine fundamentale Veränderung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse, also der Arbeitsbedingungen und Lebensumstände, beschrieben.34 Seit dieser Zeit ist vieles, was zuvor Millionen von Jahren Bestand hatte, verändert worden. Der Mensch nutzte die Möglichkeiten, sich neu auszurichten, und das in einem enormen Tempo. Beispielsweise können Frauen heute problemlos schwere körperliche Arbeiten in Berufen der Männer verrichten, weil die Körperkraft durch Maschinen ersetzt wurde. Gleichzeitig sind sie nicht mehr darauf ausgerichtet, das „Innen“, das Nest, allein ausfüllen zu müssen. Staatliche Strukturen haben viele Aspekte in der Kinderbetreuung übernommen (Kindergarten, Schule etc.). Frauen haben heute meist die gleichen Rechte und Möglichkeiten auch für das „Außen“ bekommen, auch wenn es noch in vielen Bereichen Anpassungsbedarf gibt. Die Einstellung zu vielen Sachverhalten hat sich verändert und Frauen haben viele frühere Notwendigkeiten, die auf das gemeinsame Überleben und das der Kinder ausgerichtet waren, abgelegt, weil sie unter den heutigen Bedingungen nicht mehr nötig sind. Eine alleinerziehende Mutter hat es heute sicherlich nicht immer leicht, allerdings ist sie auch nicht mehr unmittelbar vom Tod bedroht, wie es in früherer Zeit keine Seltenheit war. Natürlich sind noch viele Hilfestellungen notwendig, um die Situation besser zu machen, und gut ist es auch heute noch nicht, aber mit den innewohnenden Schwierigkeiten möglich. Die Angleichungen sind noch nicht überall und im vollen Umfang umgesetzt worden, aber wir dürfen in dieser Hinsicht auch nicht die Kürze der Zeit außer Acht lassen, was nicht als Entschuldigung, aber als mögliche Erklärung herangezogen werden darf. Schließlich geht es nicht nur darum, dass sich Frauen Freiheiten erkämpfen, sondern auch darum, dass Männer diesen Weg mitgehen und neue, bisher nicht notwendige Aspekte, hinzulernen. Es gehören also zwei dazu, was viel Kommunikation erfordert. In der Soziologie gibt es eine Studie, die besagt, wie schwierig es ist, einen Sachverhalt in der ganzen Bevölkerung zu verankern.

Nehmen wir das primitive Beispiel, dass Männer immer mittwochs den Müll an die Straße stellen. Aus Berechnungen und Analysen wurde ermittelt, dass es ca. 150 Jahre dauert, bis alle es tatsächlich verstanden haben und auch umsetzen. Eine Kleinigkeit, aber wir Menschen sind manchmal etwas zäh in unserer Wandelbarkeit.

Ähnliches gilt für den Mann, der nicht mehr zwingend nach „draußen“ muss, sondern auch mehr Anteile im „Innen“ übernehmen kann. Althergebrachte Rollen wurden in Teilen neu definiert. Als Beispiel sei hier die Zeit nach der Geburt eines Kindes erwähnt, in der der Mann zu Hause bleiben kann. Die Möglichkeit wird noch lange nicht von allen Männern genutzt und auch die Betriebe sind darauf noch nicht gut eingestellt.

Die Epoche bis zum 18. Jahrhundert war sehr lang. Die Menschen, als Teile der Natur, haben sich in eine erfolgreiche Richtung entwickelt, wie wir heute noch an uns sehen, sonst wären wir heute nicht mit über 8,16 Milliarden Menschen auf der Erde (Stichtag 01.07.2024)35 vertreten und in jeder Sekunde kommen 2,6 Bürger hinzu.36

Unser Körper mit seinen morphologischen Merkmalen ist aber immer noch an die Zeit vor dem 18. Jahrhundert angepasst. Zugleich soll er sich aber heute auf neue Aufgaben einstellen. Das wird der Mensch zweifelsohne auch tun, wie viele Aspekte heute es bereits zeigen. Zum Beispiel bildet sich im Unterarm des Menschen eine neue Arterie, weil die Finger häufiger für feine Bewegungen benötigt werden und sich die benötigte Blutmenge für die Finger erhöht hat. Innerhalb von 100 Jahren haben von ursprünglich 10 % aller Menschen mittlerweile 30 % diese neue Arterie ausgebildet. Aber alle Änderungen, sowohl morphologischer, aber auch ethnologischer Art werden innerhalb von 250 Jahren nicht umsetzbar sein, auch nicht in den kommenden 250 Jahren, auch wenn dies sicherlich das Ziel wäre!

Um den Zeitraum seit der fundamentalen Veränderung vor wenigen Hundert Jahren zu verdeutlichen, nehmen wir an, dass eine menschenähnliche Entwicklung mit ersten typischen Verhaltensweisen vor ca. fünf Millionen Jahren einsetzte. Dann sind die vergangenen 250 Jahre gerade mal der 25.000. Teil dieses Zeitraumes. Aus meiner Sicht sehen wir heutige, notwendige und sinnvolle Veränderungen mit viel zu viel Ungeduld. Ein gewisser Druck für Veränderungen ist wünschenswert. Aber wir werden uns damit überfordern, wenn wir alles und sofort und vollständig anpassen wollen. In dieser Hinsicht halte ich eine schnelle Abwandlung von tiefgreifenden Verhaltensmustern, die über Millionen von Jahren gewachsen sind, für faktisch nicht möglich. Es gibt zu viele Aspekte, die auf diesem Weg mitgenommen werden müssen, wenn er erfolgreich bewältigt werden soll.

Wenn also Dinge nicht so schnell änderbar sind, müssen wir ihre Ursprünge erklären können, damit wir mit diesen „Unzulänglichkeiten“ lernen umzugehen. Durch Beschreibungen und Erklärungen kann Toleranz entwickelt werden und der Konflikt bleibt dann aus.

Wie sieht denn die heutige Realität wirklich aus? Dazu verweise ich auf die interessante Reportage des norwegischen Soziologen Harald Eia.37 Aber auch andere Autoren38394041424344 zeigen in ihren Arbeiten deutlich auf, wie verwurzelt wir noch in der Vergangenheit sind und wie modern wir uns heute zu geben haben.

Der Anspruch an uns, und die Möglichkeiten, die gegeben sind, führen zu einer ganzen Reihe von Konflikten, die eine tiefe Zerrissenheit offenbaren. Wir könnten sie umgehen, wenn wir alte Anteile für uns akzeptieren. Das heißt aber nicht, dass wir uns auf diesen ausruhen dürfen! Festzustellen bleibt, dass auch heute noch klassische Rollenbilder und -verteilungen, zum Beispiel in der Berufswelt, an der Tagesordnung sind. So sind nach wie vor die sozialen Berufe, wie Pflege und Erziehung, eine klassische Domäne der Frau, während technisch orientierte Berufe mehrheitlich von Männern ausgeübt werden.

Allerdings beginnt seit einigen Jahren eine zunehmende Durchmischung. Die Auflösung von klassischen Rollen wird immer mehr erkennbar. Aber von einer gleichberechtigten und gleichverteilten Aufgabenwelt können wir definitiv noch nicht sprechen. Ihre Realisierung ist Zukunftsmusik. Notwendig ist dafür, dass es über einen langen Zeitraum eine stabile Umwelt geben muss, damit eine Menschheit entstehen kann, in der alle Aufgaben gleich verteilt sind.

Aber die Bedingungen sind fragil und wir Menschen sind abhängig von Bedingungen, die wir teilweise selbst geschaffen haben.

Nehmen wir ein fiktives Beispiel: Was würde mit den Menschen in der westlichen Welt geschehen, wenn der Strom über einen längeren Zeitraum, sagen wir ein halbes Jahr, vollständig ausfallen würde und wir nicht so ohne Weiteres in den nächsten Supermarkt gehen könnten, um dort unser Mittagessen aus der Tiefkühltheke zu kaufen. Kein Strom heißt: keine Kühlung, keine Landwirtschaft mit Maschinen und vieles andere mehr. Sofort wären wir wieder da, wo wir vor dem 18. Jahrhundert waren: bei einer dann wieder notwendigen klassischen Rollenverteilung. Eigenschaften, die wir im Laufe unserer Geschichte erworben haben, kämen erneut zum Einsatz. Wir bewegen uns auf einem schmalen Grat. In unserer technisierten Welt hängt alles davon ab, dass wir Strom zur Verfügung haben. Strom ist für uns ein grundlegender Bestandteil einer stabilen Umwelt, wenn die Rollenverteilungen irgendwann einmal aufgehoben sein sollen. Es wird also langfristig nicht nur darum gehen, dass wir uns angleichen, sondern dass wir uns im nächsten Schritt auch unabhängig von den technischen Notwendigkeiten machen.

Ein Besucher einer meiner Vorträge formulierte es so:

„Wir müssen schauen, dass wir unsere Kultur eingebettet in unsere Biologie weiterentwickeln.“

34 Industrielle Revolution: https://de.wikipedia.org/wiki/In-dustrielle_Revolution.

35 Chromosom und Gene: Chromosom und Gene: https://www.google.de/search?q=anzahl+gene+y+chromo-som&rlz=1C2CHBD_deDE958DE958&sca_esv=ba1232cc7c24873f&ei=qQseZ47FK_7pi-gPgN72oAI&ved=0ahU-KEwjOvdmro66JAxX-9AIHHQCvHSQQ4dUDCA8&uact=5&oq=an-zahl+gene+y+chromo-som&gs_lp=Egxnd3Mtd2l6LXNlcnAiF2Fuem-FobCBnZW5lIHkgY2hyb21vc29tMgQQABgeMggQABiiBBiJBTI-IEAAYgAQYogQyCBAAGIAEGKIEMggQABiABBiiB-EiGFFDrCljhC3ABeAGQAQCYAUigAYwBqgEBMrgBA8gBAPgBAZgCA6ACnwHCAgoQABiwAxjWBBhHwgIGEAAYBxgemAMAiAYB-kAYIkgcBM6AHtgY&sclient=gws-wiz-serp.

36 Bayrischer Rundfunk (2018): https://www.br.de/nachrich-ten/deutschland-welt/7-674-575-000-menschen-leben-zu-beginn-2019-auf-der-erde,RCrQoqr.

37 Eia, H. (2013): Gehirnwäsche: Das Gleichstellungs – Paradox. Youtube https://www.youtube.com/watch?v=3OfoZR8aZt4&list=PLPPa8aTP2j2MPyEzYwqmCOMHLi1bmu95e.

38 Birkenbihi, V. F. (2008): Mehr als der sogenannte kleine Unterschied - Männer Frauen. DVD.

39 Bischof-Köhler, D. (2006): Von Natur aus anders. Die Psychologie der Geschlechtsunterschiede. Kohlhammer, Stuttgart.

40 Hammer, E. (2014): Männer altern anders. Herder, Freiburg.

41 Hollstein, W. (2012): Was vom Manne übrigblieb. opus magnum, Stuttgart.

42 Kasten, H. (2003): Weiblich - Männlich. Geschlechterrollen durchschauen. Reinhardt, München.

43 Kratochvil, H. (2012): Im Prinzip Jäger und Sammler. Galila, Etsdorf am Kamp.

44 Schwanitz, D. (2003): Männer - Eine Spezies wird besichtigt. Goldmann, München.

DIE KATASTROPHEN IN DER EVOLUTION

Katastrophen in der Evolution sind so natürlich wie das Atmen der Individuen. Es gab sie immer und es wird sie immer geben, denn das System der Erde ist kein starres System, sondern ein dynamisches, welches immer wieder Veränderungen unterworfen ist. Veränderungen sind aber nicht gleichförmig, sondern können in Schüben erfolgen. Wir merken es aktuell (2024), wenn wir an die plötzlichen und heftigen Überschwemmungen in Europa denken. Ein kleiner Bach, der bisher friedlich vor sich hin gurgelte, wird binnen Minuten zu einem tosenden Strom, der eine Landschaft, die über viele Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte hinweg Bestand hatte und gewachsen ist, vollständig verändert. Damit verbunden Leben zerstört, Bereiche unbewohnbar werden und in den kommenden Jahren dort eine neue Landschaft entstehen lässt.