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Beschreibung

Die „James & Rhema Studienbibel“ ist zum einen eine sinngemäße Übersetzung der englischen King-James-Bibel, jedoch mit zusätzlicher Berücksichtigung der Grundtexte aufgrund der Wertschätzung für Wortgenauigkeit in der Bibel. Zudem bietet sie erläuternde und gehaltsvolle Kommentare in den Fußnoten. Sowohl der Intellekt als auch die Sprache des Herzens sind wichtig. Eine Bibelübersetzung sollte dem Verstehen keine unnötigen Widerstände bieten, damit mehr Zeit und Denkenergie für das Nachdenken und das Verinnerlichen erhalten bleiben. Das lebendige Wort Gottes ist immer ein Ort der möglichen Begegnung mit Ihm. Mögen die Worte auf den Seiten dieses Buches dazu verhelfen, die Mauern der Entfremdung einzureißen, eine neue Liebe zu Gott zu entdecken und um in die uns von Gott gegebene Identität einzutreten. Amen. Die James & Rhema soll eine Übersetzung der gesamten Bibel sein. Um keine Neuerscheinungen zu verpassen, gibt es die Möglichkeit der Benachrichtigung unter: newsletter.james-rhema.de.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
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Seitenzahl: 136

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Beim Bibellesen geht es nicht darum, wie viel man in kürzester Zeit lesen kann, oder darum, stur zu lesen, um die Tagesnorm zu erfüllen. Vielmehr sollten wir über das Gelesene nachdenken, Seine Stimme finden, innehalten und uns von der Wahrheit verändern lassen.

Juni 2025

© James & Rhema, © Temi M. S. Amosu

Alle Rechte vorbehalten

Satzkorrektur: Gabriele Pässler

[email protected] // (keine Garantie der Rückmeldung)

Für Infos zu Neuerscheinungen der James & Rhema – Studienbibel: newslet-ter.james-rhema.de

© 2025 James&Rhema; Temi M. Amosu

Verlagslabel: James&Rhema

Druck und Distribution im Auftrag der Autoren:

tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte sind die Autoren verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autoren, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]

Inhalt

Cover

Urheberrechte

Warum eine neue Übersetzung?

Die Geschichte der Bibel (Kurzfassung)

Hat Gott die Bibel geschrieben?

Der Römerbrief

Der Römerbrief (Großschrift)

Cover

Urheberrechte

Warum eine neue Übersetzung?

Titelblatt

DER RÖMERBRIEF

Der Römerbrief (Großschrift)

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Warum eine neue Übersetzung?

Sprache verändert sich im Laufe der Zeit; was ein Satz oder eine Aussage für die eine Generation bedeutet hat, kann für die nächste etwas anderes bedeuten und für die übernächste gar keinen Sinn mehr ergeben.

Dies gilt insbesondere für die Bibel. Als die Schriften in ihren jeweiligen Epochen verfasst wurden, gab es für die damaligen Zuhörer keine sprachlichen Barrieren; die Sprache war klar, verständlich und zeitgemäß.

Doch jetzt sind rund 2000 Jahre vergangen seit dem letzten Buch der Bibel bis heute.

Es gibt zwei grundlegende Typen von Bibelübersetzungen, die die Enden des Übersetzungsspektrums darstellen: Weit rechts haben wir die „Wortfür-Wort“-Übersetzung, rechts die „wörtliche“ (philologische) Übersetzung und links die sinngemäße (kommunikative) Übersetzung.

Unter strengen Wort-für-Wort-Übersetzungen sind Interlinear-Bibeln gemeint. Sie haben oft in einer Spalte (oder Zeile) den hebräischen, aramäischen oder griechischen Grundtext und parallel dazu das übersetzte Wort, ohne Rücksicht auf die Satzbauregeln der Zielsprache. Diese Übersetzungen eignen sich gut für Wortstudien.

Mit mehr Rücksicht auf den Satzbau und deshalb dem Lesefluss förderlicher sind die wortgetreuen Übersetzungen. Doch können diese bei strenger Befolgung der Ausrichtung der Übersetzung Sprichwörter und örtliche oder kulturelle Redewendungen für den Leser unverständlich weitergeben, da sie ja streng eine wörtliche Übersetzung anstreben. (In der Praxis wird es meistens minimal angepasst). Je weiter entfernt die jeweiligen Sprachen voneinander sind, desto kleiner wird die sprachliche Rede-Ähnlichkeit sein.

Die Stärke einer (guten) sinngemäßen Übersetzung liegt also darin, dass sie Redewendungen und Sprichwörter verständlich wiedergibt, auch wenn der Leser ein Einheimischer in China, Indien, im Amazonasbecken ist oder zu einem der Stämme in Afrika gehört: Für ihn ergeben sie einen Sinn, im besten Fall nicht weniger als für die Leser der Ursprungs-Sprache.

Fazit: Beide Gruppen sind wichtig und haben ihren Platz! Wir brauchen sinngemäße Übersetzungen, um einen Gedanken, eine Aussage leichter zu verstehen; und wir brauchen wortgetreue bis hin zu Wort-für-WortÜbersetzungen, damit wir Gedanken oder Aussagen nachprüfen und verifizieren, bestätigen können. Die Schönheit der vielen Übersetzungen liegt darin, eine Aussage vergleichen zu können mit der Vielzahl anderer Übersetzungen, um Unklarheiten zu beseitigen oder Aussagen zu bestätigen.

Und nachdem alles Menschliche getan wurde, braucht es den geistlichen Input, um das Geistliche verstehen zu können – deswegen die Fußnoten.

Aber ohne Seine Stimme ist jede Übersetzung unvollständig.

Die Geschichte der Bibel (Kurzfassung)

Das Wort „Bibel“ kommt aus dem altgriechischen βιβλία, biblia für „Bücher“. Tatsächlich ist die Bibel eine Bibliothek aus vielen Geschichtsbüchern und Büchern mit Äußerungen Gottes. Die Bibel der Christen besteht aus dem Alten und dem Neuen Testament; im Judentum gilt nur das Alte Testament (der TaNaCh) als Bibel.

Das Alte Testament

Der weitaus größte Teil des Alten Testaments (AT) wurde vor ca. 3500–2400 Jahren auf Althebräisch verfasst. Einige Bücher des AT nennen den Verfasser; manche wurden vervollständigt von zeitgenössischen Schreibkundigen. Das eindeutigste Beispiel ist wohl Baruch, der Schreiber des Propheten Jeremia; dieser hatte auf Gottes Anweisung Baruch beauftragt, all seine Prophetien und Handlungen in eine Buchrolle aufzuschreiben (Jeremia 36,2–4). Mose hat die Offenbarungen festgehalten, die Gott ihm in Ägypten und in der Wüste gab, sowie die Ereignisse aus der Frühgeschichte Israels; doch seinen Tod kann er nicht berichtet haben (5. Mose 34,5), das hat vermutlich Josua getan oder einer der Söhne Aarons (die Priesterschaft).

Auch wurden einige Aufschriebe der Propheten und Männer Gottes für spätere Generationen angepasst und aktualisiert, was Ortsnamen und Personengruppen angeht; so heißt es in 1. Mose 14,14, Abraham sei bis zur Stadt Dan gekommen; diese Stadt bekam aber erst 400 Jahre später den Namen, nach einem Urenkel des Abraham (Richter 18,29). Hin und wieder stößt man ebenfalls im AT auf ähnliche Aussagen: „Diese Stadt heißt [so und so] bis zum heuten Tag“, oder: „und [diese Ruine] ist dort zu finden bis zum heutigen Tag“. Offensichtlich waren das spätere Einträge zur Information späterer Generationen, da Städte und Länder im Laufe der Zeit umbenannt wurden, Redensarten und Wortgebrauch sich verändert hatten (1. Samuel 9,9) oder ein anderer Kalender in Gebrauch gekommen war. So erklärt sich auch der Perspektivwechsel in Hesekiel 1,1–3 von der ersten Person hin zur dritten Person.

Vermutlich hatten auch die Originalschriften (Autografen) andere Bezeichnungen als die, die wir heute kennen. Gewiss hat Mose nicht seine Geschichte der Anfänge „Das erste Buch Mose“ genannt; in der hebräischen Bibel heißt dieses Buch bis heute „BeReschit“ nach dem ersten Wort des Buches: „Im Anfang“. Sicher ist es mit den Samuel-, Könige- und Chronikbüchern ähnlich; diese sind unteranderem die Wiedergabe des „Buchs Jaschars“ („Buchs des Rechtschaffenen“, 2. Samuel 1,18) und der „Chronik der Könige von Israel“ (1. Könige 16,27).

Diese geistlichen Schriften wurden besonders verwahrt und im Laufe der Zeit vielfach abgeschrieben: Abschriften für den Tempel, Abschriften für Könige und für andere Persönlichkeiten. Diese Abschriften wurden nicht von irgendjemandem im Volk erstellt, sondern von ausgewählten Schriftgelehrten.

Der Samaritanische Pentateuch und der Targum

Im Jahr 721 v. Chr. wurde der Norden Israels, das „Nordreich“, von den Assyrern erobert und viele seiner Bewohner mussten nach Assyrien in die Gefangenschaft; umgekehrt wurden andere Völker in das verwaiste Land umgesiedelt, ebenfalls auf Anordnung der Assyrer, und nach einiger Zeit bildete sich dort eine Mischbevölkerung aus dem Rest der Israeliten und den neuen Bewohnern des Landes – so entstand das Volk der Samaritaner. Diese glaubten nun ebenfalls an den Gott Israels, nur waren sie nicht einverstanden mit der Wertung, die der Rest, der noch im Lande geblieben war, Jerusalem und dem Südreich beimaß; ihnen war daher eher den Berg Garizim innerhalb ihres eigenen Gebietes heilig. Auch sie schrieben das heilige Buch der Juden ab, jedoch nur die fünf Mose-Bücher (Pentateuch, Torah); der einzige Unterschied: Statt vom Berg Morija (wo Abraham den Isaak opferte, 1. Mose 22,2) spricht der Samaritanische Pentateuch vom Berg Garizim.

Eine ebenso wichtige Rolle spielt die Gefangenschaft der Kinder Israel in Babylon im Zweistromland (vor und nach der Zerstörung des Tempels 586 v. Chr.), da in der kurzen Zeit dieses Exils die Israeliten aus dem Südreich überwiegend Aramäisch sprachen; nur noch wenige von ihnen beherrschten danach noch die hebräische Sprache. Folglich wurden parallel Schriften ins Aramäische übersetzt (Targum); auch wurden zu jener Zeit einige Abschnitte der biblischen Bücher auf Aramäisch verfasst (Abschnitte aus Esra und Daniel). Die Targums sind jedoch keine reinen Übersetzungen, da viele Verse mit dem Eintrag mündlicher Überlieferungen erweitert wurden.

Die Septuaginta

Im 3. Jh. v. Chr. wollte Ptolemäus II., König von Ägypten, für seine Bibliothek in Alexandria eine griechische Übersetzung des Alten Testaments haben. Das war der Beginn der Übersetzungsreihe namens Septuaginta (LXX). „Septuaginta“: Laut Legende wurden aus jedem der 12 Stämme Israels insgesamt je 6 Schriftgelehrte berufen, die Bibel ins Altgriechische zu übersetzen. Demnach waren 72 Übersetzer am Werk, abgerundet 70; deshalb nennt man diese Bibelübersetzung „Septuaginta“ (= 70, lat. „LXX“). Die Übersetzungsarbeiten, anfangend mit den fünf Mose-Büchern, dann die Propheten und der Rest der Bibel, wurden ca. 100 v. Chr. abgeschlossen – und da Altgriechisch damals im Vorderen Orient, also im Osten des Römischen Reiches, die gängige Bildungssprache war, wurde die Septuaginta auch für die zeitgenössischen Juden zu einer gängigen Version der Bibel.

Wenn Jesus und seine Apostel aus der Bibel zitierten, dann in der Regel nach der Septuaginta. Als nach dem ersten Pfingsten nach der Himmelsfahrt Christi die Gemeinde entstand und Heiden (Nichtjuden, Menschen aus anderen Völkern) den Gott Israels annahmen, wurde die Septuaginta umso beliebter, da viele sie verstehen konnten (altgriechisch).

Um etwa 100 n. Chr., wenige Jahrzehnte nach der Zerstörung des zweiten Tempels durch den römischen Imperator Titus, gab es im Judentum eine existenzielle Krise: Das Herzstück des damaligen Judentum war zerstört und viele Juden verließen ihr Land. Nun sollte die Torah an die Stelle des Tempels und des Opferdienstes treten und Sinnbild des Judentums sein; das Judentum wurde an die neue Lage angepasst. Manche sagen, damals seien Handschriften mit einer gewissen Ausrichtung indiziert, sprich: vernichtet worden.

Der Masoretische Text (MT)

Ab ca. dem 6. Jahrhundert wirkten die sogenannten Masoreten – diese jüdischen Gelehrten stellten aus den vorhandenen Manuskripten einen hebräischen Standard-Bibeltext zusammen, wir kennen ihn als den masoretischen Text (MT); er beruht auf der damals bereits existierenden Vokalisierung des protomasoretischen Textes. Die Masoreten haben auch eine Methode entwickelt, mit der man Abschreibfehler sicher ausschließen kann; sie wird bis heute bei den handgeschriebenen Thorarollen praktiziert. Die älteste Handschrift mit dem MT, die wir heute haben, ist der Codex Aleppo (930 n. Chr.), die älteste vollständige hebräische Bibel ist der Codex Leningradensis (1008 n. Chr.), heute anerkannt als die offizielle hebräische Bibel.

Der MT gilt als eine sehr zuverlässige Textwiedergabe der hebräischen Bibel; doch unterscheidet sie sich an einigen (für Christen relevanten) Stellen von anderen alten Handschriften, vor allem an Stellen, die Jesus oder die Apostel zitiert haben – aus den Psalmen, den Propheten oder anderen Büchern (aus dem Alten Testament) –; der MT weist hier Abweichungen auf.

Der MT hat für viele Bibelübersetzungen des AT als Grundlage gedient (auch für die King-James-Bibel); sie wollten nicht aus der Septuaginta übersetzen, da diese ja bereits eine Übersetzung ist, sondern direkt aus dem Hebräischen.

Die Rollen von Qumran

Anfangend im Jahr 1947 bis 1956 wurden wie durch ein Wunder die Schriftrollen von Qumran am Toten Meer entdeckt. Eine archäologische Entdeckung, wodurch wir eine über 2000 Jahre alte Kopie der Bibel erhalten (des AT), unberührt von der Zeit danach, aufbewahrt in versteckten und verschlossenen Tongefäßen. Es heißt, Hirtenkinder hätten in der Wüste nach einer verlorenen Ziege gesucht. Ein Junge warf einen Stein in eine Felsspalte – und statt dem erhofften Blöken einer Ziege war das Brechen von Tongefäßen zu hören. So wurden die ersten hebräischen Schriftrollen entdeckt, weitere Funde in Höhlen und geschützten Felsklüften folgten; man nimmt an, dass die damalige Sekte der Essener mit Sitz in Qumran ihre Schriften in den mit Deckel versehenen Tonkrügen dort versteckt hatte. Die Rollen sind jüdisch-religiöse Schriften, darunter auch Bibelmanuskripte; laut Radiocarbondatierung und paläografischen Untersuchungen wurden die ältesten Handschriften um 250 v. Chr. angefertigt, die meisten in vorchristlicher Zeit.

Durch den Fund dieser Schriften, der „Dead Sea Scrolls“ (DSS), rückte die Erforschung von Teilen der hebräischen Bibel, des AT, deren Anfängen um über ein Jahrtausend näher, verglichen mit dem Leningrader Codex des MT – um Jahrhunderte vor Christi Geburt, teilweise noch vor die Fertigstellung der Septuaginta.

Es wurden 764 hebräische Schriftrollen oder Fragmente gefunden, dazu 217 aramäische und 131 griechische. Interessant: Auf einigen griechischen Manuskripten ist das Tetragramm, der Name Gottes (JHWH), auf Althebräisch geschrieben, mitten im griechischen Text – meist wurde stattdessen das Wort κύριος, kyrios – „Herr“ gebraucht.

Jahrzehntelange Forschung hat ergeben: Die Schriften von Qumran stimmen mit dem MT größtenteils, aber nicht vollständig überein; stellenweise entsprechen sie mehr dem Text der Septuaginta! Merkwürdig: Vorwiegend sind das Stellen, die Jesus zitiert hat – da hat Jesus wohl gewusst, was Er da zitierte und warum! Einige wenige dieser Stellen, die mehr der Septuaginta entsprechen anstatt dem MT, stimmen zusätzlich überein mit dem Samaritanischen Pentateuch.

Größtenteils stimmen die Schriften vom Toten Meer aber eher mit dem MT überein, das gibt dem MT dennoch eine Berechtigung – umso mehr, als es schwer ist, die Septuaginta-Bibel (LXX) zu definieren, denn von der gibt es keine „Urschrift“ mehr (sie mag mit der berühmten Bibliothek von Alexandria verbrannt sein); innerhalb der LXX Gruppe treten leichte Varianten auf und bis heute hat man von der LXX keine vollständige Handschrift gefunden.

Dass die DSS, die Rollen von Qumran, gefunden wurden, versetzt uns also 2000 Jahre zurück; so können wir noch akkurater feststellen, was die Bibel gesagt hat, als aufgrund der ältesten erhaltenen MT-Handschrift, dem in Aleppo geschriebenen Codex Leningradensis.

Die biblischen Schriften vom Toten Meer sind inzwischen online öffentlich zugänglich, jeder kann darauf zugreifen.

Das Neue Testament (NT)

Die Entstehung

Die ersten Schriften des NT sind die Briefe des Paulus, beginnend ca. 20 Jahre nach der Auferstehung Jesu, also um 50 n. Chr., und die Evangelien, die Biografien über das irdische Leben Jesu, beginnend ca. 30 Jahre nach seiner Himmelfahrt (das Lukasevangelium ca. 62 n. Chr., das Johannesevangelium ca. 85 n. Chr.).

Man mag sich fragen, wieso die Evangelien nicht schon früher geschrieben wurden. Nun, es gab auch nur wenige Autoren, die im Frühjahr 1945 begannen, über den Zweiten Weltkrieg ein Buch zu schreiben. Das Leben und Wirken Jesu war noch lebhaft in Erinnerung und jeder wusste davon, doch dann kam eine neue Generation. Und auch die Heiden (Nichtjuden) sowie die Juden, die in der Diaspora lebten, sollten zuverlässigen Bericht vom Leben Jesu erhalten; so begannen die ersten, ihre Jesus-Biografie zu schreiben. Während diese Biografien über Jesus verfasst wurden, drei, vier Jahrzehnte nach jenen Ereignissen, waren viele Augenzeugen noch am Leben; das schloss eine Legendenbildung aus. Die Evangelien bieten Berichte und Zeugnisse, die der Prüfung durch Augenzeugen standhalten mussten und offensichtlich standgehalten haben.

Auch interessant: Die ersten Schriften des NT waren Paulusbriefe – die anderen einstigen Jünger Jesu, jetzt Apostel Jesu Christi, schrieben ihre Werke später. Diese lasen die Werke des Paulus und bestätigten sie aufgrund ihrer eigenen Erlebnisse mit Jesus und ihrer Beziehung zu Ihm (siehe 2. Petrus 3,15).

Der gesamte Rest des NT wurde generell sehr zügig geschrieben, innerhalb von 40 bis 60 Jahren nach der Himmelsfahrt und zwar von den einstigen Jüngern Jesu oder durch enge Bekannte der Apostel, zwei Briefe durch die Halbbrüder Jesu (die leiblichen Kinder von Maria und Joseph), und sie alle zu verschiedenen Zeiten, an verschiedenen Orten und unter allerlei Bedingungen – einige im Gefängnis, andere im stillen Kämmerlein.

Die Bewertung: Was gehört dazu, was nicht?

Bald gewannen gewisse Schriften unter den ersten Christen besonders an Beliebtheit, sie wurden abgeschrieben, auswendig gelernt und weitergegeben, damit auch andere Gemeinden ein Exemplar bekamen.

So wurde die Bibel, insbesondere das NT, nicht erst per Konzilsbeschluss 325 n. Chr. durch Konstantin festgelegt (Konzil von Nicäa, heute Iznik, ca. 90 km Luftlinie südöstlich von Byzanz, heute Istanbul). Das Konzil von Nicäa hat vielmehr offiziell bestätigt, was bereits als die Heilige Schrift des NT angesehen wurde.

Konstantin berief ein Konzil ein, eine Ratsversammlung geistlichen Väter aus allen Himmelsrichtungen, mit dem Ziel, dem Christentum eine allgemeinverbindliche Textgrundlage zu geben – sie brachten zu Papier (oder aufs Pergament), was Christen glauben.