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Der Roman trägt im Original den Titel "Красная звѣзда", was wörtlich übersetzt "Roter Stern" bedeutet und mit der Doppelbedeutung des Himmelskörpers und des politischen Symbols des Kommunismus spielt. Der rote Stern sollte den Menschen metaphorisch den Weg in die klassenlose Gesellschaft leuchten. In der deutschsprachigen Übersetzung hat sich zunehmend der ebenso doppeldeutige Titel "Der rote Planet" durchgesetzt, da der Mars kein Stern ist und aufgrund seiner Oberflächenfarbe auch als roter Planet bezeichnet wird.
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Seitenzahl: 217
Veröffentlichungsjahr: 2022
A. Bogdanoff
Der rote Stern
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(c) mehrbuch
Es war zu jener Zeit, da in unserem Lande der gewaltige Zusammenbruch seinen Anfang nahm, jener Zusammenbruch, der noch heute weiter geht und der sich, meiner Ansicht nach, dem unvermeidlichen, drohenden Ende nähert.
Die ersten blutigen Tage erschütterten dermaßen das gesellschaftliche Bewußtsein, daß alle den raschen und leuchtenden Ausgang des Kampfes erwarteten; es schien, als wäre das Aergste bereits geschehen, als könne es gar nichts Aergeres mehr geben. Niemand vermochte sich vorzustellen, wie unerbittlich starr die knochige Gespensterhand sei, die alles Lebendige erdrosselt hat und auch noch heute in ihrer verkrampften Umarmung festhält.
Die Erregung des Kampfes durchströmte die Massen. Die Seelen der Menschen eilten unbändig der Zukunft entgegen, die Gegenwart verschwamm in einem rosigen Nebel, die Vergangenheit entschwand irgendwo, in weiten Fernen, wurde aus den Augen verloren. Alle menschlichen Verhältnisse waren unsicher und verschwommen, wie noch nie zuvor.
In jenen Tagen ereignete sich all das, was mein Leben verwandelte und mich aus der Sturzflut des proletarischen Kampfes fortriß.
Trotz meiner siebenundzwanzig Jahre war ich in der Arbeiterpartei einer der „Alten“. Es wurden mir sechs Jahre der Arbeit angerechnet, unterbrochen durch ein Jahr Gefängnis. Früher als manch anderer fühlte ich das Nahen des Sturmes, und ging ihm auch gelassener entgegen. Es war nötig, weit mehr als bisher zu arbeiten, dennoch gab ich meine Studien nicht auf; besonders interessierten mich die Fragen der Struktur der Materie. Doch war dies nicht nur platonisch, sondern ich schrieb auch für wissenschaftliche Zeitschriften, verdiente auf diese Art mein Brot. Zu jener Zeit liebte ich, oder glaubte zumindest zu lieben.
In der Partei war ihr Name Anna Nikolajewna.
Sie gehörte der anderen, der gemäßigteren Richtung unserer Partei an. Ich erklärte mir dies aus der Weichheit ihres Charakters, sowie aus der allgemeinen Verworrenheit der politischen Verhältnisse unseres Landes. Obgleich sie älter war als ich, hielt ich sie dennoch nicht für einen völlig geklärten Charakter. Doch irrte ich.
Bald nachdem wir einander näher gekommen waren, zeigte sich die Verschiedenheit unserer Charaktere auf schmerzlichste Art. Allmählich bildeten sich die tiefsten gedanklichen Widersprüche aus, die sich sowohl auf unsere Stellung zur revolutionären Arbeit, als auch auf unser persönliches Verhältnis bezogen.
Sie war unter der Fahne der Pflicht und des Opfers zur Revolution gekommen – ich unter der Fahne des eigenen freien Verlangens. Sie hatte sich der großen proletarischen Bewegung als Moralistin angeschlossen, suchte darin die Befriedigung höherer Sittlichkeit – ich hingegen gehörte der Bewegung als Amoralist an, als Mensch, der das Leben liebt, dessen höchste Blüte ersehnt und sich jener Bewegung zuwendet, die den zur Entwicklung und Blüte führenden Weg der Geschichte verkörpert. Für Anna Nikolajewna war die proletarische Ethik heilig in sich selbst, ich jedoch betrachtete diese als nützliche Anpassung, die im Klassenkampf wohl unerläßlich sei, aber vergänglich wie der Kampf selbst, und bloß aus der Lebensordnung geboren. Anna Nikolajewna erwartete von der sozialistischen Gesellschaft ausschließlich eine Umwandlung und Erneuerung der proletarischen Klassenmoral, während ich behauptete, daß das Proletariat schon heute die Vernichtung jeglicher Moral anstrebe und daß das sozialistische Gefühl, indem es die Menschen zu Kameraden der Arbeit, der Freude und des Leids mache, nur dann völlig ungehemmt herrschen könne, wenn es den Fetisch-Mantel der Sittlichkeit von sich werfe. Aus dieser Meinungsverschiedenheit entstanden gar häufig Widersprüche über die Wertung politischer und sozialistischer Faktoren, Widersprüche, die zu schlichten unmöglich war.
Noch weit schärfer zeigte sich unsere Meinungsverschiedenheit, wenn es sich um unser persönliches Verhältnis handelte. Sie fand, daß die Liebe zur Nachgiebigkeit, zum Opfer, vor allem aber zur Treue verpflichte, solange der Bund bestehe. Ich dachte gar nicht daran, eine neue Verbindung einzugehen, doch vermochte ich die Treue als Pflicht nicht anzuerkennen. Ja, ich behauptete sogar, daß die Polygamie höher stehe als die Monogamie, weil sie dem Menschen ein reicheres persönliches Leben und den Nachkommen mehr Vielartigkeit zu geben vermag. Meiner Ansicht nach ist die sogenannte Unmöglichkeit der Polygamie nur von den Widersprüchen der bürgerlichen Ordnung geschaffen, gehört zu den Privilegien der Ausbeuter und Parasiten, zu deren schmutzigen, sich zersetzenden Psychologie. Auch hierin muß die Zukunft eine gewaltige Wandlung bringen. Diese Auffassung erschütterte Anna Nikolajewna aufs tiefste: sie sah darin einen Versuch, in der Form der Idee die groben sinnlichen Beziehungen zum Leben zu rechtfertigen.
Trotz allem sah ich, ahnte ich nicht die Unvermeidlichkeit eines Bruches. Da drang in unser Leben ein von außen kommender Einfluß, der die Entscheidung beschleunigte.
Um diese Zeit kam in die Hauptstadt ein junger Mann, der den in unseren Kreisen ungewöhnlichen Decknamen Menni trug. Er brachte aus dem Süden Berichte und Aufträge mit, die klar erkennen ließen, daß er das völlige Vertrauen der Genossen besitze. Nachdem er seine Aufgabe erfüllt hatte, beschloß er, noch einige Zeit in der Hauptstadt zu verweilen, und suchte uns häufig auf; es schien ihm viel daran gelegen, meine Freundschaft zu erwerben.
Er war in vielem ein origineller Mensch. Schon sein Aeußeres war ungewöhnlich. Seine Augen wurden derart von dunklen Brillen verdeckt, daß ich nicht einmal ihre Farbe kannte, sein Kopf war unproportioniert groß, seine Gesichtszüge waren schön, doch seltsam unbeweglich und leblos, sie harmonisierten nicht im geringsten mit der weichen ausdrucksvollen Stimme und der schlanken, jünglinghaft-biegsamen Gestalt. Er sprach frei und fließend, und was er sagte, war stets gehaltvoll. Seine Bildung war äußerst einseitig; dem Beruf nach schien er Ingenieur zu sein.
Im Gespräch hatte Menni die Gepflogenheit, einzelne praktische Fragen auf allgemeine Grundideen zurückzuführen. Befand er sich bei uns, so geschah es stets, daß die zwischen meiner Frau und mir bestehenden Charakter- und Meinungsverschiedenheiten irgendwie in den Vordergrund gelangten, und zwar derart deutlich und scharf, daß wir voller Qual die Aussichtslosigkeit des Ganzen erkannten. Mennis Weltanschauung glich der meinen; er verlieh ihr der Form nach voller Vorsicht und Zartheit, dem Inhalt nach jedoch voller Schärfe und Tiefgründigkeit Ausdruck. Er verstand es, unsere verschiedenartigen politischen Ansichten derart geschickt mit der Verschiedenartigkeit unserer Weltanschauung zu verknüpfen, daß dieser Unterschied als psychologische Notwendigkeit erschien, ja schier als logische Schlußfolgerung; jegliche Hoffnung der gegenseitigen Annäherung entschwand, der Möglichkeit, über die Meinungsverschiedenheiten hinweg, zu irgendetwas Gemeinsamem zu gelangen. Anna Nikolajewna empfand für Menni eine Art mit lebhaftem Interesse gemischten Haß. In mir erweckte er große Achtung und ein unklares Mißtrauen; ich fühlte, daß er ein Ziel verfolgte, wußte jedoch nicht, welches.
An einem Januartag – es war bereits gegen Ende Januar – wurde den Parteiführern beider Richtungen der Plan einer Massendemonstration unterbreitet, einer Demonstration, die aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem bewaffneten Zusammenstoß führen würde. Am Vorabend der Demonstration erschien Menni bei uns und warf die Frage auf, ob Anna Nikolajewna entschlossen wäre, falls die Demonstration stattfände, selbst die Parteiangehörigen anzuführen. Es entstand ein Streit, der bald einen erbitterten Charakter annahm.
Anna Nikolajewna vertrat die Ansicht, daß ein jeder, der für die Demonstration gestimmt habe, moralisch verpflichtet sei, in den ersten Reihen mitzugehen. Ich hingegen behauptete, dies wäre keineswegs verpflichtend, es müßten nur jene mitgehen, die unentbehrlich oder von wirklichem Nutzen seien; ich dachte dabei an mich selbst, als an einen in derartigen Dingen erfahrenen Menschen. Menni ging noch weiter und erklärte, angesichts des unvermeidlichen Zusammenstoßes mit der bewaffneten Macht dürften nur redegewandte Agitatoren und Kampforganisatoren mitgehen; die politischen Führer hingegen hätten bei der Demonstration nichts zu suchen, Schwächlinge und nervöse Leute könnten sogar gefährlich werden. Anna Nikolajewna war über dieses Urteil gekränkt; es schien ihr, als sei es gegen sie gerichtet. Sie brach das Gespräch ab und zog sich in ihr Zimmer zurück. Auch Menni entfernte sich bald darauf.
Am folgenden Tage stand ich frühmorgens auf und verließ das Haus, ohne Anna Nikolajewna gesehen zu haben. Es wurde Abend, ehe ich heimkehrte. Die Demonstration war von unserem Komitee abgelehnt worden, und soweit mir bekannt war, hatten auch die Führer der anderen Richtung den gleichen Beschluß gefaßt. Ich war mit dieser Lösung äußerst zufrieden, denn ich wußte genau, wie wenig wir auf einen Konflikt mit Waffen vorbereitet waren, und hielt ein derartiges Vorgehen für eine nutzlose Kraftvergeudung. Auch glaubte ich, der Entschluß werde Anna Nikolajewnas Erregung über das gestrige Gespräch ein wenig beschwichtigen ... Daheim fand ich auf Anna Nikolajewnas Tisch folgenden Brief:
„Ich gehe fort. Je mehr ich mich selbst und Sie begreife, desto klarer wird mir, daß wir verschiedene Wege gehen und daß wir uns beide geirrt haben. Es ist besser, wenn wir einander nicht mehr begegnen. Verzeihen Sie mir.“
Lange durchwanderte ich die Straßen, erschöpft, mit dem Gefühl der Leere im Kopf und der Kälte im Herzen. Als ich heimkehrte, fand ich einen unerwarteten Gast vor; am Tisch saß Menni und schrieb einen Brief.
„Ich muß mit Ihnen über eine äußerst wichtige und einigermaßen seltsame Angelegenheit sprechen“, sagte Menni.
Mir war alles einerlei; ich setzte mich nieder, bereit, ihn anzuhören.
„Ich las Ihre Abhandlung über die Elektrone und die Materie“, begann er. „Ich studierte selbst einige Jahre diese Frage und finde in Ihrer Abhandlung viele wertvolle, richtige Ideen.“
Ich verbeugte mich schweigend, und er fuhr fort:
„Ihre Arbeit enthält eine für mich besonders interessante Bemerkung. Sie gelangen dort zu der Annahme, daß die elektrische Theorie der Materie zur unvermeidlichen Voraussetzung eine Schwerkraft hat, die sich aus der elektrischen Kraft, sowohl als Anziehungskraft wie auch als Abstoßungskraft ergibt, was zu einer neuen Auffassung der elektrischen Schwerkraft unter einer andern Formel führen muß. Das heißt: wir erhalten dadurch eine Art der Materie, welche die Erde abstößt anstatt sie anzuziehen, und das gleiche gilt auch für die Sonne und die anderen uns bekannten Körper. Sie bringen als Vergleich die diamagnetische Abstoßungskraft der Körper und die Abstoßung der Parallelströme. All dies ist bei Ihnen nur angedeutet, doch glaube ich trotzdem, daß Sie diesen Voraussetzungen größere Bedeutung beimessen, als Sie in Ihrer Arbeit zugeben wollten.“
„Sie haben recht“, erwiderte ich. „Ich glaube, dies ist der einzige Weg, auf dem die Menschheit das Problem der freien Bewegung in der Luft, sowie jenes der Verbindung zwischen den Planeten zu lösen vermag. Aber mag nun diese Idee in sich richtig sein oder nicht, jedenfalls ist sie bis zum heutigen Tage fruchtlos geblieben, weil uns die richtige Theorie der Materie und der Schwerkraft fehlt. Gibt es noch eine andere Art der Materie, so ist es scheinbar unmöglich, diese zu entdecken: die Anziehungskraft besteht für das ganze Sonnensystem, aber ebenso wahr ist, daß sie bei dessen Entstehung, als sich dieses aus der Nebulosität herausbildete, noch nicht bestand. Dies bedeutet, daß wir diese Art der Materie noch theoretisch bilden und erst dann praktisch schaffen müssen. Heute fehlen uns hierzu noch Mittel und Wege, wir ahnen bloß die Aufgabe, die wir zu lösen haben.“
„Trotzdem ist das Problem bereits gelöst“, erklärte Menni.
Ich blickte ihn verblüfft an. Sein Gesicht war, wie immer, völlig unbewegt, aber im Ton seiner Stimme lag etwas, das mich hinderte, ihn für einen Charlatan zu halten.
„Vielleicht ist er geisteskrank“, fuhr es mir durch den Kopf.
„Ich habe keineswegs den Wunsch, Sie zu täuschen, weiß genau, was ich sage“, mit diesen Worten antwortete er auf meine Gedanken. „Hören Sie mich geduldig an, später, wenn es nötig ist, werde ich Ihnen die Beweise erbringen.“ Und nun berichtete er folgendes:
„Die gewaltige Entdeckung, von der hier die Rede ist, war nicht die Leistung einzelner Personen. Sie gehört einer ganzen wissenschaftlichen Gesellschaft an, die seit recht geraumer Zeit besteht und schon lange an diesem Problem arbeitete. Diese war bis heute eine Geheimgesellschaft, und ich bin nicht bevollmächtigt, Ihnen Näheres über deren Ursprung und Geschichte mitzuteilen, solange ich nicht mit dem Oberhaupt zusammengekommen bin.
Unsere Gesellschaft hat in vielen wichtigen Dingen die akademische Welt weit überholt. Die Radium-Elemente und deren Zersetzung waren uns lange vor Curie und Ramsey bekannt, und unseren Genossen gelang eine weit tiefgehendere Analyse der Materie. Auf diesem Weg ahnten wir die Möglichkeit des Bestehens von Elementen, die die Erdkörper abstoßen und vervollkommneten die Synthese dieser Minus-Materie, wie wir sie abgekürzt nennen.
Nun fiel uns die technische Ausarbeitung und Anwendung dieser Entdeckung nicht mehr schwer, – vor allem, einen Flugapparat zu bauen, der sich in der Atmosphäre unserer Erde zu bewegen vermag, dann einen Apparat, der imstande ist, die Verbindung mit den übrigen Planeten herzustellen.“
Mennis gelassener, überzeugter Ton vermochte nicht zu verhindern, daß mir seine Erzählung äußerst seltsam und unwahrscheinlich erschien.
„Und es gelang Ihnen tatsächlich, all dies zu leisten und dabei das Geheimnis zu wahren“, unterbrach ich seine Rede.
„Ja, denn dies erschien uns von ungeheuerer Wichtigkeit. Wir fanden, daß es äußerst gefährlich wäre, unsere wissenschaftliche Entdeckung bekannt zu geben, solange der größte Teil der Länder eine reaktionäre Regierung besitzt. Und Ihr russischen Revolutionäre müßt, mehr als alle anderen, mit dieser unserer Ansicht übereinstimmen. Betrachtet doch, wozu Eure asiatische Regierung die europäischen Verbindungs- und Vernichtungsmittel benützt: sie wendet sie an, um hier alles Lebendige, Fortschrittliche zu erdrosseln und samt der Wurzel auszureißen. Was ist an diesem halb feudalen, halb konstitutionellen Reich Gutes, auf dessen Thron ein kriegslustiger, schwatzhafter Dummkopf sitzt, der sich von allbekannten Gaunern lenken läßt? Wozu bestehen in Europa bereits zwei kleinbürgerliche Republiken? Es ist klar, daß, wenn unsere Flugmaschinen bekannt würden, die Regierung sich ihrer bemächtigen, sie zu einem Monopol umwandeln würde, um sie zur Machtstärkung der herrschenden Klassen auszubeuten und anzuwenden. Dies wollen wir auf keinen Fall gestatten, deshalb soll auch in der Erwartung günstigerer Bedingungen das Monopol in unseren Händen bleiben.“
„Ist es Ihnen tatsächlich gelungen, einen anderen Planeten zu erreichen?“ erkundigte ich mich.
„Ja, wir erreichten die zwei nächsten tellurischen Planeten, Venus und Mars; den toten Mond rechne ich selbstverständlich nicht mit. Wir sind nun damit beschäftigt, die Einzelheiten genauer kennen zu lernen. Wir besitzen alle nötigen Mittel; was uns fehlt, sind starke, hoffnungsvolle Menschen. Bevollmächtigt von meinen Genossen, fordere ich Sie auf, sich uns anzuschließen. Selbstverständlich würden Sie dadurch alle unsere Pflichten auf sich nehmen und alle unsere Rechte genießen.“
Er verstummte, wartete auf eine Antwort.
„Die Beweise“, sagte ich. „Sie versprachen mir Beweise zu geben.“
Menni zog aus der Tasche eine Glasflasche, gefüllt mit einer metallischen Flüssigkeit, die ich für Quecksilber hielt. Seltsamerweise jedoch füllte diese Flüssigkeit bloß den dritten Teil der Flasche, und zwar befand sie sich nicht auf dem Grund, sondern im oberen Teil, in der Nähe des Flaschenhalses, ja sie reichte sogar bis an den Pfropfen. Menni drehte die Flasche um, und nun sank die Flüssigkeit auf den Grund, das heißt, sie strebte abermals in die Höhe. Menni ließ das Fläschchen los, und es schwebte in der Luft. Dies war unglaublich, aber dennoch sah ich es genau, konnte nicht daran zweifeln.
„Die Flasche besteht aus gewöhnlichem Glas“, erklärte Menni. „Sie ist mit einer Flüssigkeit angefüllt, die die Körper des Sonnensystems abstößt. Die Flüssigkeit verfolgt nur den Zweck, der Flasche Gleichgewicht zu verleihen; hat sonst keinerlei Bedeutung. Nach dieser Methode verfertigten wir die Flugapparate. Sie bestehen aus gewöhnlichem Material, enthalten aber ein Reservoir, das mit der nötigen Menge der Materie der negativen Art gefüllt ist. Dann galt es noch, diesem Apparat die gebührende Bewegungsschnelligkeit zu verleihen. Für die irdischen Flugmaschinen genügt ein elektrischer Motor mit Luftschrauben, für die interplanetare Bewegung freilich genügen diese Mittel nicht. Dort verwenden wir eine völlig andere Methode, mit der ich Sie später bekannt machen werde.“
Es war unmöglich, noch weitere Zweifel zu hegen.
„Was fordert Ihre Gesellschaft außer der Pflicht, das Geheimnis zu wahren, von jenen, die sich ihr anschließen?“
„Sie stellt fast keine anderen Forderungen. Kümmert sich weder um das Privatleben, noch um die gesellschaftliche Tätigkeit der Genossen, falls letztere nicht für die Ziele unserer Gesellschaft schädlich ist. Doch muß ein jeder, der sich der Gesellschaft anschließt, irgendeine wichtige verantwortungsvolle, von der Gesellschaft gestellte Aufgabe erfüllen. Dies dient einerseits dazu, die Verbindung zwischen ihm und der Gesellschaft zu verstärken, andrerseits aber dazu, seine Fähigkeiten und seine Energie zu beweisen.“
„Es würde also auch mir ein derartiger Auftrag, eine derartige Aufgabe auferlegt werden?“
„Ja.“
„Was?“
„Sie müßten sich der Expedition anschließen, die sich morgen im großen Aetheroneff nach dem Planeten Mars begibt.“
„Wie lange wird diese Expedition währen?“
„Das ist noch unbekannt. Der Flug hin und zurück nimmt wenigstens fünf Monate in Anspruch. Es ist auch möglich, daß die Expedition überhaupt nicht zurückkehrt.“
„Das begreife ich, und daran liegt mir auch nichts. Aber meine revolutionäre Arbeit? Sie sind, wenn ich nicht irre, selbst Sozialdemokrat und werden diese Schwierigkeit begreifen.“
„Wählen Sie! Wir halten die Unterbrechung Ihrer Arbeit unumgänglich notwendig für Ihr Werk. Für die einmal Aufgenommenen gibt es kein Zurück. Eine einzige Weigerung ist eine Weigerung auf ewig.“
Ich überlegte. Ob sich der eine oder andere Arbeiter aus der breiten Masse ausschaltete, hatte für die Sache und das Ziel nicht die geringste Bedeutung. Auch vermöchte ich, nach dieser vorübergehenden Unterbrechung der Arbeit, unserer revolutionären Bewegung vermittels der neuen Verbindungen, Kenntnisse und Mittel weit nützlicher zu sein. Ich entschloß mich.
„Wann muß ich zur Stelle sein?“
„Sofort, Sie kommen gleich mit mir.“
„Können Sie mir noch zwei Stunden geben, damit ich die Genossen verständige? Sie müssen mich morgen im Bezirk vertreten.“
„Dies ist schon fast getan. Heute kam Andrej, der aus dem Süden geflohen ist. Ich teilte ihm mit, Sie würden vielleicht verreisen, und er ist bereit, Ihre Stelle einzunehmen. Während ich Sie hier erwartete, schrieb ich auf gut Glück an ihn und erteilte ihm die nötigen Anweisungen. Wir können unterwegs den Brief für ihn abgeben.“
Ich vermochte nicht länger zu schwanken. Rasch vernichtete ich einige persönliche Schriften, schrieb an meine Wirtin und kleidete mich an. Menni war schon bereit.
„So, gehen wir. Von diesem Augenblick an bin ich Ihr Gefangener.“
„Sie sind mein – Genosse“, entgegnete Menni.
Mennis Wohnung nahm das ganze fünfte Stockwerk eines großen Gebäudes ein, das an dem einen Ende der Stadt vereinsamt zwischen niederen Häuschen aufragte. Wir begegneten niemandem. Die Zimmer, die ich mit Menni durchschritt, waren leer; im grellen Licht der elektrischen Lampen mutete diese Leere besonders trübselig und unnatürlich an. Im dritten Zimmer blieb Menni stehen.
„Hier“, und er wies auf die Tür des vierten Zimmers, „befindet sich das kleine Luftschiff, in dem wir uns nach dem Aetheroneff begeben werden. Vorher aber muß ich noch eine kleine Verwandlung bewerkstelligen. In dieser Maske fiele es mir schwer, das Schiff zu lenken.“ Er knöpfte den Kragen auf, nahm zugleich mit den Brillen die erstaunliche Maske ab, die wir, sowohl ich wie alle anderen, bis dahin für sein wahres Gesicht gehalten hatten. Ich war von dem sich mir bietenden Anblick äußerst verblüfft. Mennis Augen waren ungeheuer groß, waren größer, als dies Menschenaugen je zu sein pflegen. Die Pupillen waren sogar für diese unnatürlich großen Augen außerordentlich geweitet, was einen schier erschreckenden Eindruck hervorrief. Der obere Teil des Gesichtes und der Schädel waren so breit, wie dies bei den großen Augen notwendig schien, hingegen war der untere, völlig bartlose Teil des Gesichtes ungewöhnlich klein. All das machte einen sehr originellen Eindruck, gemahnte an eine Mißgeburt, doch keineswegs an eine Karikatur.
„Sie sehen, was für ein Aeußeres mir die Natur gab“, sprach Menni. „Werden begreifen, daß ich es verbergen muß, schon um die Menschen nicht zu erschrecken, mehr noch aber aus konspirativen Gründen. Sie jedoch müssen sich an meine Häßlichkeit gewöhnen, denn Sie werden gezwungen sein, lange Zeit mit mir zu verbringen.“
Er öffnete die Tür des anstoßenden Zimmers und entzündete das Licht. Ich erblickte einen großen Saal. In der Mitte lag ein kleiner, ziemlich breiter Kahn aus Metall und Glas. Vorderteil, Bord und Boden bestanden aus Glas und Stahlgeflecht; die durchsichtigen Wände von etwa zwei Zentimeter Dicke waren augenscheinlich sehr fest. Am Vorderteil des Schiffes befanden sich, in einem spitzen Winkel vereinigt, zwei starke Kristallplatten; diese mochten die Luft zerschneiden und gleichzeitig die Passagiere gegen den durch die rasche Bewegung erzeugten Wind schützen. Die Maschine füllte den Mittelteil des Schiffes aus, die Schrauben und die etwa einen halben Meter breiten Schaufeln nahmen den Hinterteil des Schiffes ein. Der halbe Vorderteil des Schiffes, sowie die Maschinen waren von einem feinen, dünnplattigen Schutzdach bedeckt; den Glasbord verstärkten Metallbänder und leichte Stahlsäulen. Das Ganze war fein und zierlich wie ein Spielzeug.
Menni gebot mir, auf der Seitenbank der Gondel Platz zu nehmen, dann verlöschte er das elektrische Licht und öffnete das riesige Saalfenster. Er selbst setzte sich vorne an die Maschine und warf aus der Gondel einige Säcke Ballast. Das Schiff zitterte, setzte sich langsam in Bewegung und schwebte lautlos zum offenen Fenster hinaus.
„Dank der Minus-Materie“, sagte Menni, „brauchen unsere Aeroplane nicht die wichtigtuerischen und ungelenken Flügel.“
Ich saß wie angeschmiedet, wagte nicht, mich zu rühren. Der Lärm der Schrauben wurde immer stärker, die kalte Winterluft überströmte uns, kühlte mir das glühende Gesicht, doch vermochte sie nicht durch meine warmen Kleider zu dringen. Ringsum funkelten, schwebten tausend Sterne, und unter uns ... Durch den durchsichtigen Boden der Gondel sah ich, wie die dunklen Flecken der Häuser immer kleiner wurden und die hellen Pünktchen der elektrischen Lampen immer mehr in der Ferne verschwammen; in der Tiefe leuchteten die schneeigen Ebenen unter dem düsteren, blaßblauen Himmel. Das Gefühl des Schwindels, das mich zuerst leicht und fast angenehm gedeucht hatte, nahm heftig zu, und ich schloß die Augen, um ihm zu entkommen.
Schärfer wurde die Luft, mächtiger der Lärm der Schrauben und das Pfeifen des Windes – augenscheinlich steigerte sich unsere Geschwindigkeit. Mein Ohr unterschied durch alle Geräusche einen feinen ununterbrochenen, gleichmäßigen, silbrigen Ton – die Luft peitschend, erschütterte dieser die Glaswände der Gondel. Eine seltsame Musik erfüllte das Bewußtsein, die Gedanken verwirrten sich, verschwanden, zurück blieb einzig und allein das Gefühl einer elementar-leichten und ungehemmten Bewegung, die uns weitertrug, vorwärts, vorwärts in den unendlichen Raum.
„Vier Kilometer in der Minute“, sprach Menni, und ich öffnete die Augen.
„Ist es noch weit?“ fragte ich.
„Noch etwa eine Wegstunde auf eisgebundenem See.“
Wir hatten eine Höhe von etlichen hundert Metern erreicht; das Flugschiff bewegte sich horizontal, ohne sich zu senken und ohne höher zu steigen. Nun hatten sich meine Augen bereits an das Dunkel gewöhnt und ich vermochte alles ringsum klar zu erkennen. Wir waren in der Gegend der Seen und Granitfelsen. Ueber den Schnee aufragend, dunkelten die Felsen. Zwischen ihnen klebten Dörfchen.
Zu unserer Linken blieben in der Ferne zurück die Flächen der von gefrorenem Schnee bedeckten Felder, zu unserer Rechten die weiße Ebene eines ungeheueren Sees. In dieser leblosen Winterlandschaft schickten wir uns an, das Band zwischen uns und der alten Erde zu zerreißen. Und jählings fühlte ich nicht nur die Ahnung, nein, die Gewißheit, daß dieses Band nun auf ewig zerrissen werde ...
Die Gondel senkte sich langsam zwischen die Felsen nieder, hielt an in der kleinen Bucht des Bergsees, vor einem dunklen, aus dem Schnee aufragenden Bau. Weder Fenster noch Türen waren zu sehen. Die Metallhülle schob sich langsam zur Seite, eine schwarze Oeffnung kam zum Vorschein, in die unsere Gondel hineinflog. Dann schloß sich die Oeffnung von neuem, der Raum, in den wir gelangt waren, erhellte sich im Licht elektrischer Lampen. Es war dies ein großes, langgestrecktes Zimmer ohne Möbel; auf dem Fußboden lagen viele Säcke mit Ballast.
Menni befestigte die Gondel an einem eigens dazu bestimmten Pfosten und schob eine der Seitentüren auf. Sie führte auf einen langen, hell erleuchteten Korridor. An den Seiten des Korridors befanden sich Kajüten. Menni geleitete mich in eine derselben und sprach:
„Hier ist Ihre Kajüte. Richten Sie sich hier ein; ich muß mich ins Maschinenabteil begeben. Wir sehen uns morgen früh wieder.“
Ich war froh, allein zu sein. Nach der durch die seltsamen Ereignisse des Abends hervorgerufenen Aufregung machte sich bei mir große Erschöpfung bemerkbar. Ohne das auf dem Tisch vorbereitete Abendessen anzurühren, verlöschte ich die Lampe und warf mich aufs Bett. In meinem Kopf vermischten sich auf unsinnigste Art die Gedanken, jagten von Thema zu Thema, nahmen die unerwartetsten Formen an. Ich bemühte mich hartnäckig, einzuschlafen, doch wollte mir dies lange Zeit nicht gelingen. Endlich jedoch verdunkelte sich das Bewußtsein, unklare, schwankende Gestalten begannen vor meinen Augen zu reigen, meine Umgebung zerfloß ins Weite, und schwere Träume suchten mein Gehirn heim.
Das Ganze endete mit einem furchtbaren Alpdruck. Ich stand am Rande eines ungeheueren schwarzen Abgrunds, in dessen Untiefe Sterne funkelten. Menni riß mich mit unbesiegbarer Kraft hinab, sagend, ich dürfe nicht die Schwerkraft fürchten, wir würden nach einigen hunderttausend Jahren des Sturzes die nächsten Sterne erreichen. Ich stöhnte auf in der Qual des letzten Kampfes und erwachte.
Weiches blaues Licht erfüllte meine Stube. Niedergebeugt zu mir, saß auf meinem Lager – Menni? Ja, er war es, aber phantastisch verändert: mir schien, als sei er um vieles kleiner und seine Augen blickten nicht mehr so scharf aus dem Antlitz; seine Züge waren weich und gütig, nicht kalt und abstoßend, wie sie am Rande des Abgrunds gewesen ...
„Wie gut Sie sind ...“, murmelte ich, unklar diese Veränderung erfassend.
Er lächelte und legte mir die Hand auf die Stirne. Eine kleine weiche Hand. Ich schloß die Augen, mir kam der sinnlose Gedanke, daß ich diese Hand küssen müßte, dann vergaß ich alles und versank in einen ruhigen, wohltuenden Schlaf.
Als ich erwachte und meine Stube erhellte, war es zehn Uhr. Nachdem ich mich angekleidet hatte, drückte ich auf die Schelle, und gleich darauf betrat Menni das Zimmer.
„Werden wir bald abfahren?“ fragte ich.
„In einer Stunde“, erwiderte Menni.
„Kamen Sie heute Nacht zu mir, oder träumte ich dies nur?“
„Es war kein Traum, doch kam nicht ich zu Ihnen, sondern unser junger Arzt Netti. Sie schliefen unruhig und gequält, er mußte Sie mit Hilfe des blauen Lichtes und der Hypnose einschläfern.“
„Ist er Ihr Bruder?“
„Nein“, entgegnete Menni lächelnd.
„Sie sagten mir noch nie, welcher Nation Sie angehören. Sind auch Ihre übrigen Genossen vom gleichen Typus, wie Sie?“
„Ja“, antwortete Menni.
„Dies bedeutet, daß Sie mich betrogen haben“, sprach ich scharf. „Hier handelt es sich nicht um eine wissenschaftliche Gesellschaft, sondern um etwas ganz anderes?“
„Ja“, erwiderte Menni gelassen. „Wir alle sind Bewohner eines anderen Planeten, gehören einer andersgearteten Menschheit an. Wir sind – Marsbewohner.“
„Weshalb betrogen Sie mich?“
„Hätten Sie mich angehört, wenn ich Ihnen mit einem Male die ganze Wahrheit gesagt haben würde? Ich hatte äußerst wenig Zeit, um Sie zu überzeugen. Deshalb mußte ich um der Wahrscheinlichkeit willen die Wahrheit fälschen. Ohne diesen Uebergang wäre Ihr Bewußtsein allzusehr erschüttert worden. In der Hauptsache aber – was diese unsere Reise anbelangt – sprach ich die Wahrheit.“
„Ich bin also dennoch Ihr Gefangener?“
„Nein, noch sind Sie frei. Es bleibt Ihnen eine Stunde Zeit, Ihren Entschluß zu fassen. Wollen Sie die Fahrt aufgeben, so werden wir Sie zurückbringen und unsere Reise aufgeben, denn es hätte für uns keinen Sinn, allein heimzukehren.“
„Wozu brauchen Sie mich?“
„Um ein lebendiges Band zwischen uns und der irdischen Menschheit herzustellen. Damit Sie unsere Lebensordnung kennen lernen und den Marsbewohnern die nähere Bekanntschaft mit der irdischen Ordnung vermitteln, damit Sie, falls Ihnen dies erwünscht ist, in unserer Welt Vertreter Ihres Planeten seien.“
„Ist dies nun bereits die volle Wahrheit?“
„Ja, die volle Wahrheit. Falls Sie die Kraft fühlen, diese Rolle durchzuführen.“
„In einem solchen Fall muß ich es eben versuchen. Ich bleibe bei Ihnen.“
„Ist dies Ihr endgültiger Entschluß?“ fragte Menni.
„Ja, wenn nicht auch diese letzte Erklärung irgend eine Art Uebergang bedeutet.“
„Also wir reisen“, sprach Menni, ohne meine Stichelei zu beachten. „Ich gehe noch, um dem Maschinisten einige Weisungen zu erteilen, dann komme ich wieder und wir wollen zusammen die Abfahrt des Aetheroneff beobachten.“
Er verließ das Zimmer, und ich blieb von den verschiedensten Gedanken bewegt zurück. Noch war die Erklärung nicht vollständig. Es blieb eine recht bedeutsame Frage übrig. Doch konnte ich mich nicht entschließen, sie an Menni zu stellen. Hatte er bewußt, wissentlich meinen Bruch mit Anna Nikolajewna herbeigeführt? Mir erschien dies so. Wahrscheinlich sah er in ihr ein Hindernis für seine Ziele. Vielleicht mit Recht. Doch hatte er den Bruch höchstens beschleunigen, nicht aber schaffen können. Freilich war dies eine dreiste Einmischung in meine persönlichen Angelegenheiten gewesen. Da ich aber nun bereits mit Menni verbunden war, mußte ich meine Feindseligkeit gegen ihn unterdrücken. Es galt, das Vergangene nicht mehr zu berühren; am besten würde es sein, nicht mehr an diese Frage zu denken.
Im allgemeinen bedeutete diese neue Wendung für mich keinerlei besondere Erschütterung. Der Schlaf hatte mich gekräftigt, und es war schwer, nach dem am gestrigen Abend Verlebten noch über irgend etwas in Verblüffung zu geraten. Nun galt es bloß, den Plan künftiger Tätigkeit auszuarbeiten.