Der Schatten des Geiers - Robert E. Howard - E-Book

Der Schatten des Geiers E-Book

Robert E. Howard

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Beschreibung

Der Schatten des Geiers von Robert E. Howard entführt die Leser in das turbulente Europa des 16. Jahrhunderts, in eine Zeit, in der Wien von den Heeren des Osmanischen Reiches bedroht wird. Im Mittelpunkt steht der irische Söldner Gottfried von Kalmbach, ein tapferer und ungestümer Krieger, der in die Wirren der Belagerung gerät und sein Schicksal auf den Schlachtfeldern sucht. Doch es ist Rote Sonya von Rogatino, die der Geschichte ihren unverwechselbaren Stempel aufdrückt: Eine furchtlose, unabhängige Kriegerin, bekannt für ihre Schwertkunst, ihren scharfen Verstand und ihre unbeugsame Willenskraft. Sie widersetzt sich allen Konventionen und behauptet sich mit Mut und List in einer rauen, von Männern dominierten Welt. Die Begegnung zwischen Gottfried und Sonya entwickelt sich zu einer explosiven Allianz – gemeinsam stellen sie sich Verrat, Intrigen und der tödlichen Gefahr durch die heranrückenden Feinde. Howard verbindet packende Action mit atmosphärischer Dichte und erschafft mit Rote Sonya eine der ersten starken Frauenfiguren der Abenteuerliteratur. Der Schatten des Geiers ist ein mitreißendes Leseerlebnis voller Spannung, Historie und unvergesslicher Charaktere, das seine Leser von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann zieht – ohne die entscheidenden Wendungen vorwegzunehmen. Diese Übersetzung wurde mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Robert E. Howard

Der Schatten des Geiers

Die Abenteuer von Kämpferin Rote Sonya
Neu übersetzt Verlag, 2025 Kontakt:

Inhaltsverzeichnis

KAPITEL 1
KAPITEL 2
KAPITEL 3
KAPITEL 4
KAPITEL 5
KAPITEL 6
KAPITEL 7
Das Ende

KAPITEL 1

Inhaltsverzeichnis

SO BRACHTEN sie die Gesandten, blass von monatelanger Gefangenschaft, vor den baldachinüberdachten Thron von Süleyman dem Prächtigen, Sultan von Türkei und mächtigster Monarch in einer Zeit mächtiger Monarchen. Unter der großen purpurroten Kuppel der königlichen Kammer glänzte der Thron, vor dem die Welt zitterte – mit Gold verkleidet und mit Perlen verziert. Der Reichtum eines Kaisers an Edelsteinen war in den seidenen Baldachin eingenäht, von dem eine schimmernde Perlenkette herabhing, die einen Fries aus Smaragden abschloss, der wie eine Aureole der Herrlichkeit über Süleymans Kopf hing. Doch die Pracht des Throns wurde noch übertroffen vom Glanz der darauf sitzenden Gestalt, die mit Juwelen geschmückt war und deren Federhaube sich über dem diamantbesetzten weißen Turban erhob. Um den Thron herum standen seine neun Wesire in demütiger Haltung, und Krieger der kaiserlichen Leibgarde umringten das Podium – Solaks in Rüstungen, mit schwarzen, weißen und scharlachroten Federn, die über den vergoldeten Helmen nickten.

Die Gesandten aus Österreich waren zutiefst beeindruckt – umso mehr, als sie neun mühevolle Monate Zeit gehabt hatten, um in der düstren Burg der sieben Türme, die das Marmarameer überragt, nachzudenken. Der Leiter der Gesandtschaft unterdrückte seinen Zorn und verbarg seine Verbitterung hinter einer Fassade der Unterwürfigkeit – ein seltsamer Umhang auf den Schultern von Habordansky, dem General von Ferdinand, Erzherzog von Österreich. Sein rauer Kopf ragte unpassend aus den flammenden Seidengewändern hervor, die ihm der verächtliche Sultan überreicht hatte, als er vor den Thron geführt wurde, die Arme fest von stämmigen Janitscharen umklammert. So wurden ausländische Gesandte den Sultanen präsentiert, seit jenem blutigen Tag bei Kossova, als Milosh Kabilovitch, Ritter des ermordeten Serbiens, den Eroberer Murad mit einem versteckten Dolch erschlagen hatte.

Der Großtürke musterte Habordansky mit wenig Wohlwollen. Süleyman war ein großer, schlanker Mann mit einer dünnen, nach unten gebogenen Nase und einem schmalen, geraden Mund, dessen entschlossene Miene auch seine herabhängenden Schnurrbärte nicht mildern konnten. Sein schmales, nach außen gewölbtes Kinn war glatt rasiert. Das Einzige, was auf Schwäche hindeutete, war sein schlanker, auffallend langer Hals, aber dieser Eindruck wurde durch die harten Linien seiner schlanken Gestalt und den Glanz seiner dunklen Augen widerlegt.

Er hatte mehr als nur einen Hauch von Tataren in sich – zu Recht, denn er war ebenso wenig der Sohn von Selim dem Grausamen wie von Hafsza Khatun, der Prinzessin der Krim. Als Sohn des Kaisers und Erbe der mächtigsten Militärmacht der Welt war er mit Autorität ausgestattet und von Stolz umgeben, der unter den Göttern keinen Gleichen kannte.

Unter seinem Adlerblick senkte der alte Habordansky den Kopf, um die finstere Wut in seinen Augen zu verbergen. Neun Monate zuvor war der General als Vertreter seines Herrn, des Erzherzogs, nach Stambul gekommen, um einen Waffenstillstand und die Übergabe der eisernen Krone Ungarns zu verhandeln, die dem toten König Ludwig auf dem blutigen Schlachtfeld von Mohács vom Kopf gerissen worden war, wo die Armeen des Großtürken den Weg nach Europa geöffnet hatten.

Vor ihm war ein anderer Gesandter gewesen – Jerome Lasczky, der polnische Palatin. Habordansky hatte mit der unverblümten Art seiner Zunft die ungarische Krone für seinen Herrn beansprucht und damit Süleymans Zorn auf sich gezogen. Lasczky hatte wie ein Bittsteller auf Knien um die Krone für seine Landsleute in Mohács gebeten.

Lasczky hatte Ehre, Gold und Versprechen der Gunst erhalten, für die er mit einem Versprechen bezahlt hatte, das selbst seiner gierigen Seele zuwider war: Er verkaufte die Untertanen seines Verbündeten in die Sklaverei und öffnete den Weg durch das unterworfene Gebiet bis ins Herz der Christenheit.

All dies wurde Habordansky bekannt, der vor Wut schäumte in dem Gefängnis, in das ihn der arrogante Groll des Sultans gebracht hatte. Nun blickte Süleyman verächtlich auf den treuen alten General und verzichtete auf die übliche Formalität, durch den Mund des Großwesirs zu sprechen. Ein königlicher Türke würde sich nicht herablassen, Kenntnisse einer fränkischen Sprache zuzugeben, aber Habordansky verstand Türkisch. Die Bemerkungen des Sultans waren kurz und ohne Vorrede.

„Sag deinem Herrn, dass ich mich jetzt bereit mache, ihn in seinem eigenen Land zu besuchen, und dass ich ihn, wenn er mir nicht in Mohács oder Pesth entgegenkommt, unter den Mauern Wiens empfangen werde.“

Habordansky verbeugte sich, ohne sich zu trauen, etwas zu sagen. Auf eine verächtliche Handbewegung des Kaisers trat ein Hofbeamter vor und überreichte dem General einen kleinen vergoldeten Beutel mit zweihundert Dukaten. Jedes Mitglied seines Gefolges, das geduldig am anderen Ende des Saals unter den Speeren der Janitscharen wartete, wurde ebenfalls so belohnt.

Habordansky murmelte ein Dankeschön und umklammerte das Geschenk mit seinen knorrigen Händen mit unnötiger Kraft. Der Sultan grinste dünn, wohl wissend, dass der Botschafter ihm die Münzen ins Gesicht geworfen hätte, wenn er sich getraut hätte. Er hob halb die Hand, um ihn zu entlassen, hielt dann aber inne und ließ seinen Blick auf die Gruppe von Männern ruhen, die die Suite des Generals bildeten – oder vielmehr auf einen dieser Männer. Dieser Mann war der Größte im Raum, kräftig gebaut und trug seine türkischen Geschenkkleider etwas unbeholfen. Auf ein Zeichen des Sultans wurde er von Soldaten nach vorne gebracht.

Süleyman starrte ihn scharf an. Die türkische Weste und der voluminöse Khaltas konnten die Linien seiner massiven Kraft nicht verbergen. Sein gelbbraunes Haar war kurz geschnitten, sein buschiger gelber Schnurrbart hing unter einem hartnäckigen Kinn herab. Seine blauen Augen schienen seltsam getrübt; es war, als schliefe der Mann mit offenen Augen.

„Sprichst du Türkisch?“ Der Sultan erwies dem Mann die unglaubliche Ehre, ihn direkt anzusprechen. Trotz all der Pracht des osmanischen Hofes hatte der Sultan noch etwas von der Einfachheit seiner tatarischen Vorfahren bewahrt.

„Ja, Eure Majestät“, antwortete der Franke.

„Wer bist du?“

„Man nennt mich Gottfried von Kalmbach.“

Süleyman runzelte die Stirn und unbewusst wanderten seine Finger zu seiner Schulter, wo er unter seinem seidenen Gewand die Umrisse einer alten Narbe spüren konnte.

„Ich vergesse keine Gesichter. Ich habe deins schon mal gesehen – unter Umständen, die es sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt haben. Aber ich kann mich nicht an diese Umstände erinnern.“

„Ich war auf Rhodos“, sagte der Deutsche.

„Viele Männer waren auf Rhodos“, schnauzte Süleyman.

„Ja“, stimmte von Kalmbach ruhig zu. „De l'Isle Adam war auch dort.“