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Longlist-Finalist beim Screenplay Award 2018 von #Cine-Books & Sweek (englischsprachig) Der aufstrebende Jungstar Chester Singh steht vor seinem internationalen Debüt mit der englischen Nationalmannschaft im Cricket. Er hadert mit sich selbst und der Verantwortung die auf ihm als Batsman, als Schlagmann, liegt. Seine Selbstzweifel übertragen sich auf sein Team und der Titel Weltmeister rückt in weite Ferne. Dann trifft er auf sein Idol und Vorbild Ian Chester – als Geist. Zwei unterschiedliche Welten prallen aufeinander und bringen Chester mehr Probleme als er so schon hat. Erst als er sich auf das Unbekannte einlässt, erkennt er sich und seine Stärken. Kommt die Einsicht zu spät oder rechtzeitig um seine Mannschaft auf Siegeskurs zu führen? Ein harter Kampf um jeden Run beginnt ...
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Veröffentlichungsjahr: 2021
Inhaltsverzeichnis
Batsman
Bowler
Six
Run
Inning
Die Zukunft
Dankeschön
Bildnachweise
Benutzte Quellen
Anmerkungen der Autorin
Impressum
Yvonne Beetz
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Der
Schlagmann
Never give up
Reihe „AlltagsPausen“
Volume 1 – Mystery
Das Training verlief schleppend und die Mannschaftsmotivation war auf einen Tiefpunkt. Die Spieler mussten sich erst einmal kennenlernen und das brauchte Zeit. Außer Eric schien keiner in Topform zu sein. Von gefühlt tausend Bällen hatte Chester zwar den Großteil getroffen, aber weite Schläge gelangen ihm nie. Die Würfe der Fielders waren schlichtweg eine Katastrophe gewesen. Ihm bot sich kaum Gelegenheit aus den gebowlten Bällen von Eric Runs zu machen.
Sein Freund war zwar der FastBowler, doch er fühlte sich wie eine Niete und fragte sich zum wiederholten Male was zum Umpire er in der englische Nationalmannschaft zu suchen hatte.
Wahrscheinlich hatten die Scouts sich vertan. Wäre nicht das erste Mal.
Das Sportinstitut lag eine viertel Stunde vom Stadion entfernt und in einer grünen Oase, wo vom Stadtlärm kaum etwas zu hören war. Hohe Pappeln säumten die Zufahrt, dahinter schloss sich ein kleiner schattiger Park an.
Von außen war es ein hässlicher graubrauner Plattenbau aus den Sechzigern. Die Innenräume dagegen waren auf das Modernste eingerichtet. Durch die Empfangsdame fühlten sich alle Gäste wie in einem Hotel. Jedes der Zimmer war hell und hatte ein eigenes Badezimmer.
Die Essensräume waren einem Restaurant ähnlicher als einer Kantine. Und die Gerichte waren vielfältig und lecker. Es war das derzeitige Zuhause unterschiedlicher Sportler und Chester mochte das Zugehörigkeitsgefühl.
Später am Abend versammelten sich alle im Wintergarten auf dem Dach an dem sich eine Terrasse anschloss. Die Mailuft war mild, Vögel zwitscherten und der Geruch von selbstgemachten Popcorn wehte in jede Nase. Schnelle Rhythmen wummerten aus den Boxen der Musikanlage.
Es entstanden hitzige Gespräche und Diskussionen über die bald stattfindende Weltmeisterschaft. Einige beteiligten sich nicht, sondern spielten lieber abwechselnd an der PS4 ein Actionspiel oder schauten zu.
Chester wollte lieber seine Ruhe haben. Das Gespräch mit Eric am Morgen brachte ihn auf die Idee, die letzte Ruhestätte von Ian Chester zu besuchen.
Der Friedhof war nicht groß und lag in der Nähe des Sportinstitutes. Keine zehn Minuten später war er an seinem Ziel angelangt.
Er trat an das einfache Grab von Ian, hockte sich davor und berührte es kurz, um sich seinen Segen abzuholen. Langsam erhob er sich und verfiel ins Grübeln, ob er tatsächlich so gut wie sein Vorbild spielen konnte. Er würde sehen.
„Bisschen mickrig geraten, nicht wahr mein Freund?“, fragte ihn plötzlich ein Fremder. Doch Chester sah ihn nicht.
„Wer ist da?“, fragte er leise und blickte sich um, ohne jemanden zu entdecken.
„Du dürftest mich gar nicht hören.“
Die Stimme schien wie ein Echo von überall zu kommen.
Hektisch drehte sich Chester um die eigene Achse, stolperte fast, blickte gehetzt umher und entfernte sich langsam rückwärtsgehend vom Grab.
„Wer sind Sie?“, krächzte Chester.
„Das gibt es nicht. Du hörst mich tatsächlich. Endlich“, jubilierte die Stimme.
Das Grab begann zu funkeln.
Chester blieb stehen und starrte gebannt und ohne zu wissen, was ihn erwarten würde auf das Spektakel.
Aus den Funken formte sich ein gestaltlicher Blitz zu einer Menschengestalt und ein Mann erschien, der zunächst sich und sein Gesicht abtastete.