Der Schrecken der Gorgone - Michael Abrahams - E-Book

Der Schrecken der Gorgone E-Book

Michael Abrahams

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Beschreibung

Eine Serie geheimnisvoller Verbrechen erschüttert Liverpool. Wohlhabende Bürger werden erpresst. Wer sich weigert zu zahlen, wird kurz darauf wahnsinnig und begeht auf grässliche Art Selbstmord. Über zwanzig Menschen fanden so bereits den Tod.Inspektor Mike van Boren steht vor einem Rätsel. Als dann auch er und seine Bekannte Victoria Falk ins Fadenkreuz des geheimnisvollen Erpressers geraten, beginnt ein Kampf auf Leben und Tod.Ein neuer, packender Roman in der Gruselreihe des Verlags Betts & Atterberry.

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Michael Abrahams

Der Schrecken der Gorgone

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Vorspann

 

Horrorkabinett – Band 7

Michael Abrahams

1. eBook-Auflage – Dezember 2015

© eBookverlag „Der Greifen“ Hermann Schladt

60389 Frankfurt – [email protected]

Titelbild: Armin Bappert unte Verwendung eines Bildes von www.pixaby.com

Lektorat: Oliver Schmidt

 

 

 

Michael Abrahams

 

Der Schrecken der Gorgone

 

Horror Krimi

 

 

 

1

 

Ein heller Lichtkegel leckte gespenstisch über den teuren Perserteppich. Ein nur undeutlich erkennbarer Schatten huschte mit der Taschenlampe in der Hand durch die Wohnhalle des außerhalb Liverpools gelegenen Hauses. Dunkelheit brütete in dem weiten Raum, an dessen Wänden koreanische Bambustapeten klebten.

Der Schatten erreichte lautlos wie ein körperloses Wesen die Verbindungstür, die von der Wohnhalle in das angrenzende Arbeitszimmer führte. Er öffnete sie vorsichtig und trat dann schnell ein.

Einige Augenblicke später hatte der Eindringling sein Ziel erreicht: den Safe. Ein grünes Ding, fast mannshoch, breit und schwer.

Der Mann grinste zufrieden, schob einen Stuhl an den Safe heran und legte die Taschenlampe darauf.

Dann holte er schwarze Zwirnhandschuhe hervor und streifte sie mit flinken Bewegungen über die milchig wirkenden Hände.

Im Haus war alles ruhig. Man schlief. Es war knapp nach Mitternacht.

Der Mann griff nach dem Rädchen der Zahlenkombination und begann mit einer solchen Gewissheit daran zu drehen, als wäre das sein Safe und er wüsste die Kombination sogar dann, wenn er aus tiefstem Schlaf gerissen würde.

Innerhalb kürzester Zeit ließ sich die schwere Stahltür geräuschlos aufziehen. Den Mann interessierte das im Safe befindliche Geld nicht im geringsten. Seine Hand schnellte vor. Er griff nach dem kleinen schwarzen Attachekoffer und zog ihn vorsichtig heraus.

Wieder grinste der Einbrecher zufrieden. Er war wegen dieses Koffers hierher gekommen. Nun befand sich der Koffer in seinem Besitz. Wenn er jetzt das Haus auf demselben Weg, den er zuvor gekommen war, und ebenso geräuschlos wie vorhin wieder verließ, war die Sache für ihn bestens gelaufen.

Der Mann reckte sich. Da flammte plötzlich die vierflammige Deckenbeleuchtung auf. Der Einbrecher fuhr mit einem Laut herum, der zwischen Stöhnen und Krächzen lag.

Der Eindringling sah sich dem verschlafen wirkenden Hauseigentümer gegenüber. Der Wissenschaftler Rober Krämer hatte seinen schwammigen Körper in einen tabakbraunen Schlafrock gehüllt. Sein Haar war zerzaust. Sein Gesicht wies die Abdrücke des Polsters auf. Es waren dunkelrote Striche.

Michael Krämer starrte den Eindringling verdattert an.

»Oliver!« preßte er verwirrt hervor. »Was tust du in meinem Haus?« Er blickte auf den schwarzen Attachekoffer, den Oliver Martens zu stehlen beabsichtigt hatte. »Was hast du vor?«

Oliver Martens traten dicke Schweißperlen auf die Stirn. Er wusste, dass er den Wissenschaftler nun töten musste.

 

*

 

Oben im Schlafzimmer rollte sich die dickliche Frau des Wissenschaftlers im Bett ruhelos hin und her. Sie schlief schlecht, träumte hässliche Dinge und schreckte plötzlich ächzend hoch.

Verwirrt stellte sie fest, dass ihr Mann das Schlafzimmer verlassen hatte. Sie vermutete, dass er ebenfalls unruhig geschlafen hatte und in die Küche hinuntergegangen war, um seinen Magen mit einer Alka-Selzer-Tablette zu versöhnen, denn sie hatten zu üppig zu Abend gegessen. Das rächte sich nun.

Ada Krämer erhob sich schlaftrunken, griff nach dem dünnen Schlafrock und warf ihn sich gähnend über die runden, gepolsterten Schultern. Sie zog das dünne Ding vor dem mächtigen Busen fröstelnd zusammen, schlüpfte in die flauschigen Pantoffel und verließ das Schlafzimmer, um ihren Mann in der Küche aufzusuchen.

Nachdem sie die Hälfte der Treppe zurückgelegt hatte, hörte sie Stimmen. Und sie sah Licht. Stimmen und Licht kamen nicht aus der Küche, sondern aus dem Arbeitszimmer ihres Mannes.

Nanu, dachte Ada Krämer erstaunt, mit wem spricht Michael denn?

Sie blieb einen Moment stehen, um zu lauschen. Die Stimmen waren zwar zu hören, aber die Worte waren so unverständlich, dass sie zu einem monotonen Gemurmel verschmolzen.

Ohne es zu wollen, setzte Ada Krämer die nächsten Schritte ein wenig vorsichtiger, als wollte sie nicht bemerkt werden. Sie hatte das Gefühl, dass dort unten etwas Unangenehmes auf sie wartete. Und obwohl sich dieses Gefühl mit jedem Schritt, den sie machte, verstärkte, war sie nicht fähig, einfach kehrt zumachen und wieder nach oben zu gehen. Ihre Neugierde war eben doch stärker.

Sie erreichte die Wohnhalle und gelangte zur Tür, die ins Arbeitszimmer führte. Nun waren die Stimmen bereits deutlich zu hören, und sie bildete sich ein, die ihres Mannes und eine andere bekannte Stimme zu hören: die von Oliver Martens.

Ein erleichterter Seufzer entrang sich ihrer voluminösen Brust. Wenn Michael mit Oliver sprach, war nichts zu befürchten.

Mit einigen wenigen Schritten stand sie dann in der Tür. Und plötzlich sprang sie das eiskalte Entsetzen an. Die Situation, die sich ihr bot, war eindeutig. Oliver Martens stand vor dem offenen Safe. Er hatte den Attachekoffer ihres Mannes in der Linken und eine Pistole in der Rechten.

Die Pistole zeigte genau auf die Brust des Wissenschaftlers.

Ada Krämer konnte nicht anders. Irgend etwas zwang sie, einen entsetzten Schrei auszustoßen.

 

*

 

»Reinkommen!« schrie Oliver Martens sofort. Er war ein gutaussehender Mann mit einem männlich-markanten Gesicht, hellblauen, stechenden Augen und einem kantigen, sehr energisch wirkenden Kinn. Er war groß und schlank. Sein Alter lag zwischen fünfunddreißig und vierzig Jahren. Man konnte das sehr schwer schätzen.

»Los! Los! Los!« schrie Martens aufgeregt. »Mach schon, Ada!«

Michael Krämer war bleich geworden. Er zitterte vor Aufregung und Angst.

»Um Himmels willen, Oliver, was hast du vor?«

Ada Krämer stellte sich mit verängstigtem Blick neben ihren Mann. Sie war so aufgeregt, dass sie den vollen Umfang der Gefährlichkeit dieser Situation gar nicht erfasste.

»So leid es mir tut«, sagte Oliver Martens achselzuckend. »Ich muss euch töten.«

Ada schrie schrill auf.

»Wir dachten, du wärst unser Freund, Oliver«, stöhnte der Wissenschaftler perplex.

»Ich war es«, erwiderte Martens eiskalt.

»Das ist doch nicht dein Ernst.«

»Und ich wäre wahrscheinlich auch in Zukunft euer Freund geblieben, wenn ihr mich bei diesem Einbruch nicht ertappt hättet«, sagte Martens vollkommen nüchtern.

Der Wissenschaftler legte seinen Arm um die Schultern seiner schluchzenden Frau.

»Die Umstände zwingen mich, etwas zu tun, was mir gegen den Strich geht«, sagte Martens aufrichtig. »Aber was soll ich jetzt noch machen? Ich muss es tun.« Erhob den Attachekoffer hoch. »Ich habe hiermit noch ungeheuer große Pläne.«

Michael Krämer riss bestürzt die Augen auf. Er schüttelte entsetzt den Kopf.

»Du bist wahnsinnig, Oliver! Lass die Finger davon. Das bringt Unglück. Du weißt nicht, worauf du dich da einlässt. Ich hätte dieses unselige Ding gleich vernichten sollen. Es darf auf keinen Fall in falsche Hände gelangen. Das wäre entsetzlich, Oliver. Es hätte grauenvolle Folgen.«

Oliver Martens lächelte, doch dieses Lächeln erreichte nicht seine Augen.

»Es ist ein Reichmacher, Michael.«

»Es wird dich vernichten.«

»Davor habe ich keine Angst, Michael.« Martens musterte den Mann, mit dem er seit einigen Jahren befreundet war. »Als Wissenschaftler bist du zwar ein ungemein brauchbares Persönchen, aber dir fehlt der Geschäftssinn, der dazu gehört, um deine Ideen in klingende Münze umzuwandeln.«

Michael Krämer rang die Hände. Er schrie verzweifelt:

»Ich flehe dich an, lass die Finger davon, Oliver!«

Martens schüttelte frostig den Kopf.

»Tut mir leid, Michael. Ich bin bereits anderweitig Verpflichtungen eingegangen. Tut mir wirklich leid, dass es ausgerechnet so kommen musste. Wenn ihr oben in eurem Bett geblieben wäret, wäre das nun nicht nötig gewesen.«

Martens hob die Waffe.

Ada Krämer kreischte zum letzten Mal. Dann krachte es zweimal, kurz und trocken.

Ada und Michael Krämer wurden zu Boden geworfen. Auf diese kurze Distanz waren beide Treffer sofort tödlich gewesen. Die Frau und der Mann lagen mit verrenkten Gliedern auf dem Teppich. Die Hand des Wissenschaftlers ruhte auf dem Arm der Frau. So waren die beiden selbst im Tod noch miteinander verbunden.

Martens steckte die Pistole mit einem bedauernden Achselzucken weg.

»Tut mir wirklich leid für euch beide«, sagte er mit belegter Stimme, und es war die Wahrheit.

 

*

 

Martens erreichte seinen vor dem Krämerschen Grundstück abgestellten Wagen. Er legte den schwarzen Attachekoffer, dessentwegen zwei unschuldige Menschen hatten sterben müssen, auf den Rücksitz. Dann lief Martens zum Kofferraum, klappte den Deckel hoch und griff hastig nach dem Benzinkanister, den er stets gefüllt mitführte.

Damit rannte er zum Haus des Wissenschaftlers zurück.

Er verschüttete viel Benzin im Arbeitszimmer des getöteten Freundes. Er übergoss die Leichen damit und verschüttete das restliche Benzin so, dass eine feuchte Spur bis zum Kellerabgang lief, denn dort unten befand sich das Laboratorium des Wissenschaftlers. Dort unten befanden sich hochexplosive Stoffe. Wenn die mal mit dem Feuer in Berührung kamen, flog der halbe Bau in die Luft.

Es war soweit.

Alles war vorbereitet. Es fehlte nur noch das kleine Flämmchen, das das fürchterliche Inferno einleitete.

Schwitzend zündete sich Oliver Martens eine Zigarette an. Verdammt, dachte er, warum hat das alles ausgerechnet so kommen müssen?

Beinahe hätte das Streichholz seine Finger verbrannt. Er ließ es fallen. Mit einem dumpfen Geräusch schnellte eine nach links und rechts davonlaufende Flammenwand hoch. Gierig fraß sich das Feuer bis zu den beiden Leichen durch, leckte gierig an den Vorhängen empor, verbrannte den Teppich, die Bücher in den Regalen. Ungeheuer schnell erreichte es den Kellerabgang.

Oliver Martens beeilte sich, schnellstens aus dem Haus zu kommen. Als er seinen Wagen erreichte, schlugen die Flammen bereits züngelnd aus den Fenstern.

Martens startete den Motor und fuhr los. Eine halbe Meile vom brennenden Haus entfernt hielt er seinen Wagen noch einmal an. Er schaute zurück. Hohe Flammen röteten den tintigen Nachthimmel.

Plötzlich wurden massenhaft Funken nach oben geschleudert. Gleichzeitig rollte ein dumpfer Donner über die einsame Landschaft.

Die Flammen hatten also das Labor erreicht. Von diesem Moment an zerfetzte jeden Augenblick eine neuerliche Detonation die Stille der Nacht. Die Flammen und die Explosionen würden ganze Arbeit leisten. Sowohl vom Haus als auch von den beiden Leichen würde wohl kaum viel übrig bleiben.

In dieser Hinsicht beruhigt, setzte Oliver Martens die Heimfahrt fort.

Er erreichte bald Liverpool. Kurz darauf bog er in die Straße ein, in der er wohnte. Ringsherum war kein einziges Fenster mehr erhellt. Man schlief. Es war mittlerweile zwei Uhr morgens geworden.

Martens steuerte seinen Wagen die gewundene Abfahrt zur Tiefgarage hinunter. Er schälte sich müde aus dem Fahrzeug, nahm den Attachekoffer wie eine große Kostbarkeit an sich und betrat kurz darauf den Lift, der ihn surrend zu der Etage hinaufbeförderte, in der er wohnte.

Daheim genehmigte er sich erst einmal einen sehr kräftigen Drink. Er hatte ein gewisses Unbehagen hinunterzuspülen. Es war nicht vorgesehen gewesen, dass Ada und Michael Krämer sterben mussten. Es war nur vorgesehen gewesen, dass er den Koffer klaute.

Nun, er wollte sich deshalb keine grauen Haare wachsen lassen. Was passiert war, war eben passiert. Es hatte keinen Sinn, sich nun Vorwürfe zu machen. Es war nicht mehr zu ändern.

Im großen und ganzen zählte ja doch nur der Attachekoffer. Und der befand sich nun in seinem Besitz.

Martens trank auch den zweiten vierfachen Drink wie Wasser. Nachdem der Whisky zu wirken begann, begab er sich zum Telefon. Während er wählte, leckte er sich über die trockenen Lippen.

Zweimal war das Signal zu hören. Dann eine Stimme, die Martens gut kannte: »Ja?«

»Ich bin's, Martens.«

»Was gibt's, Oliver?«

»Du weißt schon.«

»Alles glatt gegangen?«

»Leider nein.«

»Was ist passiert?« fragte der Mann am anderen Ende der Leitung erschrocken.

»Krämer hat mich dabei erwischt«, sagte Martens zähneknirschend.

»Verdammt!«

»Reg dich nicht auf. Den Koffer habe ich trotzdem.«

»Und was ist mit Krämer? Er wird zur Polizei rennen.«

Martens grinste. Der Whisky benebelte ihn ein wenig, und das tat ihm gut.

»Er würde rennen, wenn er könnte.«

»Was?«

»Er kann nicht mehr.«

»Wieso nicht?«

Martens lachte. »Mann, bist du schwer von Begriff. Krämer kann nicht mehr zur Polizei rennen, weil er tot ist.«

»Du hast ihn umgelegt?« fragte der Mann am anderen Ende plötzlich mit ruhiger Stimme, obwohl Mord eigentlich die meisten Leute aufregt.

»Ihn und seine Frau«, sagte Oliver Martens.

Der Mann lachte. »Alle Achtung, Oliver. Das hätte ich dir nicht zugetraut, wo du mit den beiden doch ein so gutes Verhältnis hattest.«

Martens kniff die Lippen grimmig zusammen.

»Ich hatte keine andere Wahl.«

»Sollte ja kein Vorwurf, sondern eine Anerkennung sein«, sagte der andere lachend. »Du hast also den Koffer.«

»Ja, den habe ich.«

Die Stimme des Mannes am anderen Ende des Drahtes klang erfreut, als er sagte: »Na, dann kann's ja demnächst losgehen.« Er lachte begeistert. »Wir werden bald stinkreich sein, Oliver Partner!«

»Ja«, sagte Martens mit wenig Enthusiasmus. Der Doppelmord trübte seine Freude. Die Sache würde ihm bestimmt noch lange im Magen hegen.

Der andere hörte sofort, was mit Martens los war.

»Kopf hoch, Oliver!« rief er, um den Partner aufzumuntern. »Nimm dir einen Drink, dann sieht die Sache bald ganz anders aus. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich dein Magen im Moment komplett umkrempelt. Aber das vergeht bald. Du wirst die Sache vergessen. Je schneller dein Bankkonto anschwillt, desto eher wirst du Ada und Michael Krämer vergessen. Mein Wort darauf. Glaub mir, ich habe darin eine Menge Erfahrung. Soll ich vielleicht noch auf einen Sprung bei dir vorbeikommen?«

Martens schüttelte angewidert den Kopf, »Nur das nicht. Wir sehen uns morgen.«

Er legte auf und trank wieder Whisky.

 

2

Na, dann kann's ja demnächst losgehen, hatte Olivers Gesprächspartner gesagt.

Es ging los. Sehr bald schon. Eine unerklärliche, schreckliche Selbstmordwelle begann unter Liverpools reichen Leuten zu grassieren.

Ein riesiger Stein kam ins Rollen. Und niemand schien fähig zu sein, ihn jemals aufhalten zu können.

Bald nahmen die unerklärlichen Vorfälle solche beängstigende Dimensionen an, dass sich Scotland Yard darum kümmern musste.

Inspektor Mike van Boren bekam offiziell den Auftrag, sich dieser heiklen Sache anzunehmen. Man stattete ihn mit allerlei Vollmachten aus, die es ihm erlaubten, weitgehend selbständig und nach eigenem Gutdünken vorzugehen. Da van Boren ein sehr fähiger Mann war, versprach man sich eine baldige Lösung des geheimnisvollen Falles.

Doch umfangreiche Recherchen ergaben vorläufig nichts. Oder nicht viel. Nur eines hatten die zwanzig Selbstmorde miteinander gemein: die Selbstmörder waren alle sehr reich gewesen und plötzlich wahnsinnig geworden. Von einer Sekunde zur anderen. Niemand konnte sich erklären, wie das möglich war. Die Selbstmörder waren von einer panischen Todesangst befallen worden. Und als sie diese fürchterliche Angst nicht mehr ertragen konnten, hatten sie sich das Leben genommen.

Wovor hatten diese Menschen so schreckliche Angst gehabt?

Detektiv-Inspektor Mike van Boren stand vor einem Rätsel. Und er begann bereits nach den ersten Recherchen daran zu zweifeln, ob er dieses Rätsel jemals würde lösen können.