Der Signalwärter - Charles Dickens - E-Book

Der Signalwärter E-Book

Charles Dickens.

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Beschreibung

"Geschichten für schlaflose Nächte" bietet Ihnen die schönsten, gruseligsten, unheimlichsten und atemberaubendsten Kurzgeschichten der okkulten und übernatürlichen Belletristik. Klassiker des Horror-, Geister- und Mystery-Genres erwachen hier zu neuem Leben. Band 10: Der Signalwärter Der Signalwärter, englisch "The Signal-Man", ist eine der Gruselgeschichten von Meisterautor Charles Dickens. Aus der Ich-Perspektive berichtet der Erzähler von einem Signalwärter, der ihm von einem Geist erzählt, der ihn heimsucht. Jeder Erscheinung folgt ein tragischer Unfall auf der Linie, an der der Wärter arbeitet. Nach dem ersten Mal gibt es ein Zugunglück mitten im Tunnel, beim zweiten Auftauchen stirbt eine Frau in einem Abteil. Aber die dritte Warnung, die kann Der Signalwärter nicht einordnen, weil nichts passiert. Noch nicht ...

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Seitenzahl: 25

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Der Signalwärter

Charles Dickens

Inhalt:

Der Signalwärter

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

Der Signalwärter, C. Dickens

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

86450 Altenmünster, Loschberg 9

Deutschland

ISBN: 9783849646158

www.jazzybee-verlag.de

www.facebook.com/jazzybeeverlag

[email protected]

Cover Design: © Thaut Images - Fotolia.com

Der Signalwärter

1.

"Hallo-oooo! Da unten!"

Als er meine Stimme so rufen hörte, stand er in der Tür seiner Hütte und hatte die Flagge, die um ihren kurzen Stab gewickelt war, in der Hand. Wenn man die Örtlichkeiten um ihn herum bedenkt, sollte man meinen, dass er keine Zweifel haben sollte, woher die Stimme kam; aber statt nach oben zu schauen, wo ich am höchsten Punkt des steilen Einschnitts stand, fast genau über seinem Kopf, drehte er sich um und spähte die Geleise hinunter. Die Art und Weise, wie er dies tat, hatte etwas Bemerkenswertes, auch wenn ich für mein Leben nicht sagen kann, was genau es war. Auf jeden Fall war es bemerkenswert genug, um meine Aufmerksamkeit zu erregen, obwohl seine Gestalt perspektivisch verzerrt und überschattet war, während ich hoch über ihm stand, durchdrungen vom Leuchten eines düsteren Sonnenuntergangs und meine Augen mit der Hand abdunkelnd, um ihn überhaupt sehen zu können.

"Hallo-oooo! Da unten!

Er wandte seinen Blick von den Geleisen ab, drehte sich erneut um, hob die Augen und sah meine Umrisse über sich.

"Gibt es einen Weg zu Ihnen hinunter, so dass wir reden können?"

Er sah zu mir hoch, ohne zu antworten und ich schaute hinunter zu ihm, ohne ihn mit einer Wiederholung meiner müßigen Frage unter Druck zu setzen. In diesem Moment erfüllte eine leise Vibration die Erde und die Luft verwandelte sich schnell in ein heftiges Pulsieren. Ein sich näherndes, anschwellendes Geräusch ließ mich zurücktreten, als ob es die Kraft hätte mich nach unten zu ziehen. Als der Dampf, der von diesem schnellen Zug zu mir hinauf wehte, vorbeigezogen war und sich über die Landschaft verteilte, schaute ich erneut hinunter und sah, wie er die Flagge, die er gezeigt hatte, als der Zug vorbei fuhr, wieder einrollte.

Ich wiederholte meine Bitte. Nach einer Pause, während der er mich mit höchster Aufmerksamkeit fixierte, zeigte er mit seiner Flagge auf einen ungefähr 200 Meter entfernten Punkt auf meiner Ebene. Ich rief hinunter "Gut!" und machte mich zu dieser Stelle auf. Dort angekommen schaute ich mich sehr genau um und fand einen in den Stein gehauenen, im Zickzack nach unten führenden Pfad, dem ich folgte.

Der Einschnitt war extrem tief und ungewöhnlich eng. Er war durch klammes Gestein getrieben worden, das schlammiger und nasser wurde, je weiter ich nach unten kam. Der Weg war lang genug, um mir in Erinnerung zu rufen, dass er mir diesen Weg mit einem deutlich spürbaren Widerstreben oder Zwang gezeigt hatte.