Der Skandal um Hochhuths 'Der Stellvertreter' - Anne Oppermann - E-Book

Der Skandal um Hochhuths 'Der Stellvertreter' E-Book

Anne Oppermann

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,7, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: „Der 20. Februar 1963, an dem Rolf Hochhuths Schauspiel „Der Stellvertreter“ an der Berliner Volksbühne uraufgeführt worden ist, kann als ein historisches Datum bezeichnet werden.“ (Siegfried Melchinger) In der Tat ist Rolf Hochhuths Der Stellvertreter ein Phänomen: Es stellte einen bis dato völlig unbekannten jungen Schriftsteller in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, es verwandelte das Theater in einen Schauplatz der Politik und der Aktualität und löste weltweit eine leidenschaftliche Debatte aus, die bis heute ihresgleichen sucht. Alles in allem ein Skandal – wenn nicht gar der Theaterskandal des deutschen Nachkriegstheaters. Durfte der Papst schweigen? Durfte sich Papst Pius XII. angesichts der systematischen Vernichtung der Juden in Nazideutschland und in den besetzten Gebieten hinter diplomatischen Floskeln verschanzen oder hätte er in einem Aufschrei der Menschlichkeit die Katholiken der Welt zum Widerstand aufrufen und das 1933 geschlossene Konkordat zwischen dem Dritten Reich und dem Vatikan brechen müssen? Diese Fragen stellt Hochhuth in seinem Erstlingswerk und gibt auch gleich die Antwort: Nein, er durfte nicht schweigen! Der Papst hatte als einziger die Möglichkeit erfolgreich zu protestieren und als Stellvertreter Christi auf Erden sogar die moralische Verpflichtung dazu. Der Papst als höchste moralische Institution des Abendlandes war der einzige, den Hitler noch fürchtete, er und nur er hätte den Genozid stoppen können, wenn er nicht – von ökonomischen und politischen Motiven getrieben – moralisch und menschlich versagt hätte, so Hochhuths These. In Anbetracht dieser provokanten These, sowie der Konfrontation der Deutschen mit der noch unbewältigten, nicht allzu fernen Vergangenheit erstaunen die folgenden hitzigen Diskussionen nicht. „Man hatte sofort begriffen, daß hier ein junger Dramatiker nicht nur eine unbewältigte Vergangenheit, sondern uns alle herausfordern wollte“ beschreibt Willy Jäggi die Situation 1963. Angesichts der Fülle von Kritiken, Leserbriefen, Polemiken und Publikationen muß die Darstellung der Debatte um den Stellvertreter im Rahmen dieser Arbeit unvollständig bleiben. Die wichtigsten Richtungen der Debatte sollen jedoch exemplarisch dargestellt werden. Dies erscheint möglich, da „die Flut der Beiträge und die scheinbar kaum zu bewältigende Vielfalt der Meinungen in schroffem Widerspruch zu dem tatsächlichen Inhalt und der stereotypen Argumentation der 'Stellvertreter'-Debatte steht.“

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