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Ulli Eike

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2018
Beschreibung

Ein Ausflug in die Welt des ungewöhnlichen Ermittlerpärchens Caro und Nessie (Das Mondrian-Mysterium) mit einer kleinen Detektivgeschichte und viel Weihnachtsstimmung. Der Stern von Bethlehem ist weg. Der Messbecher, der diesen wertvollen Rubin trägt, verschwindet nur wenige Tage vor Weihnachten aus der Sakristei der Greifsheimer Pfarrkirche. Kunstexpertin und Hobbydetektivin Caro, die sich zum Weihnachtsfest auf dem Weingut ihrer Familie einfindet, wird vom jungen Gemeindepfarrer um Hilfe bei den Ermittlungen gebeten. Wie gelang es dem Dieb, in die sicher verschlossene Sakristei einzudringen, und was ist der Grund dafür, dass die ebenso verschlossene erste Sopranistin des Kirchenchors nicht mehr den richtigen Ton trifft? Caro und Nessie bleibt nur wenig Zeit, den Diebstahl aufzuklären, wenn die Christmette nicht zum Fiasko werden soll.

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Seitenzahl: 63

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Ulli Eike

 

 

Copyright 2015 Ulli Eike

Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen Wiedergabe, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und der Übersetzung, vorbehalten.

 

Kontakt: [email protected]

 

Chorprobe

Chorprobe

 

Schnöseline von Kotzbrocken hatte das hohe Fis verfehlt. Schon zum zweiten Mal und um mehr als einen Halbton. Charlie strahlte begeistert. Verkackt, blitzte es aus ihren Augen.

Caro runzelte mit amüsierter Missbilligung die Stirn und richtete ihren Blick auf das Ziel der unziemlichen Schadenfreude ihrer Schwester.

Jacqueline Kohlbruckner, wie das Mädchen tatsächlich hieß, hatte offenkundig ein Problem. Und das war bestimmt nicht das zweigestrichene Fis. Selbst eine durchschnittliche Sopranistin beherrschte problemlos das zweigestrichene A und eine Sängerin vom Format einer Jackie Kohlbruckner erreichte auch ohne besondere Ausbildung die dreigestrichene Oktave. Nein, wenn Jackie verkackte, wie Charlie gerne den Prozess des Versagens beschrieb, wenn ihre Mutter nicht in der Nähe war, hatte das ganz bestimmt andere Gründe.

Caro blickte in das bleiche Antlitz unter den halblangen, brünetten Haaren. Jackie Kohlbruckners Gesicht trug schon an Sommertagen die Farbe Meißener Porzellans. Jetzt gerade war sie so kalkweiß wie die Wand des Proberaums. Selbst die sonst rostbraunen Sprenkel auf ihren Wangen sahen heute käsig-gelb aus.

Kurt Kruse, der Chorleiter, runzelte die Stirn. »Wir machen eine kurze Pause. Alles in Ordnung, Fräulein Kohlbruckner?«

Jackie nickte wortlos, wandte sich ab und lief dann eilig zur Tür.

Caro sah ihr besorgt hinterher. »Charlie, geh ihr doch mal nach. Mit der stimmt etwas nicht.«

Charlie verzog angewidert das Gesicht und tippte mit dem Zeigefinger gegen ihre Stirn. »Mit der stimmt einiges nicht. Aber daran können weder du noch ich etwas ändern. Und ich werde mich von der Ziege ganz bestimmt nicht blöd anmachen lassen. Geh du doch, wenn du Lust auf eine Abfuhr hast.«

»Mich kennt sie doch gar nicht. Ist sie wirklich so schlimm?«

»Schlimmer. Einen Namen wie Schnöseline muss man sich auch erst mal verdienen.«

»Du übertreibst.«

»Machst du gerade mit ihr Abitur, oder ich?« Charlies Argument war wenig entgegenzusetzen. »Dabei weiß ich gar nicht, worauf sie sich so viel einbildet. Außer Singen kann sie nicht viel. ... Wenn ich das täte ... aber tue ich es? Nein, ich bin ein liebes, natürliches Mädchen geblieben.«

Caro kniff ihre Augen zusammen und klemmte ihre Nasenwurzel zwischen Daumen und Mittelfinger. »Aua.«

Marie-Charlotte Gräfin Müller zu Greifsheim, von Familie und Freunden zumeist Charlie genannt, runzelte die Stirn. »Willst du das etwa bestreiten?«

»Liebe Mädchen geben ihren Mitschülerinnen nicht den Spitznamen Schnöseline und kluge Mädchen würden sich jetzt vielleicht mal ein paar Gedanken machen. Denn auch wenn du Jackie noch nicht so recht in dein großes natürliches Herz geschlossen hast, werden wir doch alle verkacken, wenn sie am Heiligen Abend in der Christmette nicht gescheit singt.«

Charlie starrte sie mit einer Mischung von Verlegenheit und Trotz im Blick an, schwieg aber jetzt.

»Oder willst du ihre Soli übernehmen?«

Charlie schwieg noch immer.

»Ach so ist das. Was für ein liebes Mädchen du doch bist, Schwesterherz. Du solltest dich schämen.« Caro hatte jetzt alle Wärme aus ihrer Stimme entfernt, weil sie aus jahrelanger Erfahrung wusste, welchen Ton sie anschlagen musste, um ihrer jüngeren Schwester ins Gewissen zu reden.

Gleichzeitig tat Charlie ihr auch ein bisschen leid, denn eigentlich hätte es in diesem Jahr ihre große Christmette werden sollen. Nachdem die erste Sopranistin im Sommer geheiratet hatte und aus Greifsheim weggezogen war, hatte sich Caros Schwester berechtigte Hoffnungen gemacht, ihre Nachfolge anzutreten. Dann war Jacqueline Kohlbruckner wie aus dem Nichts aufgetaucht und hatte sie und zwei weitere Anwärterinnen mühelos an die Wand gesungen. Charlie hatte die Niederlage nach außen hin mit Fassung getragen, aber anscheinend saß der Stachel weit tiefer, als Caro geahnt hatte. Sie hätte in den letzten Jahren viel öfter zu Hause sein sollen, viel häufiger mit Rat und Tat für ihre kleine Schwester da sein. »Entschuldige, Charlie. Ich sollte dir nicht Moral predigen.«

»Du hast ja recht. Sie ist verdammt noch mal die bessere Sängerin und es geht doch vor allem um den Chor, oder?«

»Nein, in diesem Fall geht es vor allem um dich. Und darum, das Richtige zu wollen und zu tun. Du bist in diesem Jahr volljährig geworden. Du bist jetzt eine Erwachsene. Also benimm dich auch so.«

Charlie rollte mit den Augen. »Ist auch nicht leicht, eine Heilige als Schwester zu haben.« Geschickt wich sie Caros Schlag mit den zusammengerollten Notenblättern aus. »Ich gehe dann mal nachsehen, welches Staubkorn der Diva Gebläse verstopft.«

 

 

Caro sah ihrer demonstrativ lustlos davonschlendernden Schwester amüsiert nach und wollte sich gerade pflichtbewusst in die Noten des einzigen in diesem Jahr neu hinzugekommenen Liedes vertiefen, als sie eine tiefe, angenehme Stimme in ihrem Rücken zusammenfahren ließ.

»Frau Gräfin? ... Oh, Pardon, ich wollte sie nicht erschrecken.«