Der Strand bei Nacht - Elena Ferrante - E-Book

Der Strand bei Nacht E-Book

Elena Ferrante

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Beschreibung

Allein am Strand zurückgelassen und ganz auf sich gestellt – die Puppe Celina durchlebt eine schreckliche Nacht. Der schäbige Strandwärter versucht, ihr die Worte zu rauben und sie mit seinem großen Rechen aufzukehren wie Müll, das Feuer will sie verbrennen, und das Meer erhört keines ihrer Gebete. Aber Schlimmste ist: Ihre Puppenmutter, das kleine Mädchen Mati, hat sie vergessen, denn Mati hat jetzt ein kleines Kätzchen zur Spielgefährtin. Ein Unglück folgt aufs Nächste, bis die Nacht sich in einen Tag verwandelt, und als die Sonne aufgeht, sieht Celina plötzlich alles ein wenig klarer.

Der Strand bei Nacht ist die rätselhafte, berührende, überraschende Geschichte einer Puppe mit zerbrechlicher Seele und allzu menschlichen Gefühlen. Elena Ferrantes unverwechselbare Verlebendigungskunst und Mara Cerris traumähnliche Bilder fügen sich zu einem eindringlichen Leseerlebnis für kleine und große Ferrante-Fans.

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Seitenzahl: 18

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Elena Ferrante

Der Strand bei Nacht

Illustrationen von Mara Cerri

Aus dem Italienischen von Karin Krieger

Insel Verlag

Der Strand bei Nacht

Mati ist ein kleines Mädchen, sie ist fünf Jahre alt und spricht sehr viel, vor allem mit mir. Ich bin ihre Puppe.

Gerade ist ihr Vater gekommen, er ist jedes Wochenende bei uns am Meer.

Er hat ihr ein Geschenk mitgebracht, ein schwarz-weißes Kätzchen. Darum spielt Mati seit fünf Minuten nicht mehr mit mir, sie spielt jetzt mit ihrem Kätzchen, sie nennt es Minù.

Ich liege im Sand, in der Sonne, und weiß nicht, was ich machen soll.

Matis Bruder gräbt ein Loch.

Er kann mich nicht leiden. Für ihn bin ich bloß ein kleiner Popel, er schippt den ganzen Sand auf mich.

Es ist sehr heiß.

Ich denke daran, wie Mati vorhin noch mit mir gespielt hat. Durch sie konnte ich hüpfen und laufen, konnte ich mich erschrecken, konnte ich sprechen und schreien, lachen und auch weinen.

Wenn wir spielen, plappere ich immer sehr viel, und alle Dinge antworten mir. Doch jetzt bin ich allein, halb eingebuddelt im Sand, und mir ist langweilig.

Ein Käfer kommt vorbei. Er ist so damit beschäftigt, sich einen Weg zu bahnen, dass er nicht mal Hallo sagt.

Matis Mutter ist vor einer Stunde vom Strand nach Hause gegangen. Auch Matis Vater will jetzt los, er ist mit vielen Taschen bepackt.

»Komm schon, Mati, beeil dich.«

Mati geht mit ihrem Bruder und dem Kätzchen von unserem Sonnenschirm weg.

Und ich?

Ich sehe die anderen nicht mehr.

Ich rufe:

»Mati!«

Aber Mati hört mich nicht.

Sie redet mit dem Kätzchen Minù und hört nur auf das, was es ihr antwortet.

Die Sonne ist untergegangen, das Licht ist rosa.

Ein Strandwärter kommt, er hat unheimliche Augen. Die mag ich nicht. Er klappt die Sonnenschirme zu und die Liegestühle zusammen. Die Spitzen seines Schnurrbarts bewegen sich auf seiner Oberlippe wie Eidechsenschwänze.

Jetzt erkenne ich ihn.

Er ist der Grausame Strandwärter der Dämmerung, Mati spricht immer sehr ängstlich von ihm. Er kommt zum Strand, wenn es dunkel wird, und stiehlt die Spielsachen der Kinder.

Der Grausame Strandwärter ist riesengroß.