Der verschwundene Herr Nanni E-Book

Die Piloten

• Herausgeber: Books on Demand
• Kategorie: Für Kinder und Jugendliche
• Sprache: Deutsch

Seitenzahl: 29

Veröffentlichungsjahr: 2015

Beschreibung

Ich flüstere dem Taxifahrer die Adresse zu. Er nickt und haucht mir ein blosses „sì“ entgegen. In seinen Augen spiegelt sich Geld. Er nimmt noch einen tiefen Zug von seiner Zigarre und fährt los. Ein Funken Hoffnung glimmt in mir auf: Vielleicht sind wir jetzt auf dem richtigen Weg. Am Freien Gymnasium Basel wird ein Lehrer vermisst. Renato Nanni ist nach 27 treuen Dienstjahren spurlos verschwunden. Kidnapping? Erpressung? Mord? Die Piloten beschliessen, der Sache auf den Grund zu gehen. Was haben der Hausmeister und die Mathematiklehrerin damit zu tun? Was verbirgt der Informatiklehrer? Und ist die Köchin Françoise doch nicht so unschuldig, wie es scheint? Ihre Recherchen führen die Kinder bald auf eine abenteuerliche und gefährliche Spurensuche. Werden sie den Fall lösen und den geliebten Französischlehrer wiederfinden?

Leseprobe

Über die Autoren

Die Piloten sind Schüler des Freien Gymnasiums Basel. Sie besuchen die Begabungs- und Begabtenförderung des 2. und 3. Progymnasiums, die sogenannten Pilotenkurse. Hier dürfen die Kinder individuellen Projekten nachgehen.

Das vorliegende Buch ist das Ergebnis eines solchen Projektes. In acht Doppellektionen schrieben und gestalteten Simona Beer, Corinna Lignini, Nicolas Bühler, Rubén Mesina, Agote Siupsinskas, Liv Svensson, Ändie Fischer und Tiziano Selva den Krimi „der verschwundene Herr Nanni“.

Die Autorin Corinne Maiocchi begleitete die acht Jungautoren auf ihrem spannenden Schreibweg.

Für unseren geliebten Herrn Nanni, der bald in den Ruhestand tritt.

Inhaltsverzeichnis

Prolog

ERSTER TEIL

Zwei

Drei

Vier

Zweiter Teil

Zwei

Drei

Vier

Dritter Teil

Epilog

Prolog

Ich flüstere dem Taxifahrer die Adresse zu. Er nickt und haucht mir ein blosses „sì“ entgegen. In seinen Augen spiegelt sich Geld. Er nimmt noch einen tiefen Zug von seiner Zigarre und fährt los.

Ein Funken Hoffnung glimmt in mir auf: Vielleicht sind wir jetzt auf dem richtigen Weg.

Corinna

ERSTER TEIL

Freitag, der 13.

Eins

Die Türklinke bewegt sich nach unten. „Er ist weg, einfach weg!“, hören die Kinder Frau Capeter sagen, bevor sie eintritt. Dann im Schulzimmer macht sie ihr Alltagsgesicht. „Liebe Schüler, ich muss euch leider mitteilen, dass heute kein Französischunterricht stattfindet“, verkündet sie teilnahmslos. „Herr Nanni ist verschwunden. Wir haben keine Ahnung, wo er ist.“

„Was, wie bitte?“

„Herr Nanni ist weg?“

„Wo ist er?“

„Wann kommt er wieder?“

„Spurlos verschwunden?“

„Das gibt's doch nicht!“

„Haben wir jetzt frei?“, brüllt die ganze Klasse durcheinander.

„Seid bitte leise und erledigt eure Hausaufgaben!“ Frau Capeter klingt ziemlich genervt. „Eventuell kommt später Frau Eha und macht mit euch Mathe.“

„Ach du Schande, Mathe statt Französisch,“ stöhnt Nicolas. „Das wird ja immer schlimmer.“ Frau Capeter zieht die Türe zu und ist auch schon wieder weg.

Wo kann er bloss sein?“, rätselt Corinna. „Vielleicht wurde er entführt“, ereifert sich Agote. „Und das so kurz vor seiner Pensionierung“, empört sich Tiziano. „Unser Herr Nanni gekidnappt, so eine Frechheit!“, stimmt Ändie ein.

„Vielleicht hat er ja nur verpennt“, sucht Liv laut denkend nach einer harmlosen Lösung des Rätsels.

„Herr Nanni hat in 27 Jahren am FG nicht ein einziges Mal verschlafen“, weiss Nicolas. „Das hat er selber immer wieder gerne erzählt.“

„Hauptsache frei“, freut sich Tiziano.

„Also echt, hast du denn kein Mitgefühl, vielleicht ist er in grosser Gefahr!“, schelten ihn Simona und Corinna.

„Ich sag euch Freunde, da ist was faul“, raunt Rubén. „Wir sollten der Sache auf den Grund gehen.“

„Dafür gibt's die Polizei“, gähnt Tiziano. „Ich will jetzt in Ruhe meinen Comic lesen.“

„Nichts wirst du tun!“, befiehlt ihm Simona bestimmt. „Wir müssen Herrn Nanni suchen. Und dafür braucht es uns alle. Denn bis die Polizei etwas unternimmt, ist unser Französischlehrer vielleicht längst tot.“

„Simona hat Recht“, sagt Agote. „Ja, es stimmt, wir müssen auf sie hören“, rufen jetzt auch die Anderen.

„Am Besten wir bilden Gruppen.“

„Genau, alleine suchen, ist viel zu gefährlich.“

„Oder viel zu langweilig.“

„Wer geht mit wem?“

„Wer sucht wo?“

„Und wenn Frau Eha kommt?“

„Dann sind wir Piloten eben auch verschwunden!“

Gelächter und Gekicher.

„Wir treffen uns in einer halben Stunde beim Hintereingang wieder.“

Es dauert noch ein Weilchen, bis sich die Klasse formiert hat. Doch dann schwärmen die Piloten aus, ein ganzes Rudel schlauer Füchse. Sie werden den Fall lösen. Ganz bestimmt.

Zwei