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Der Weißwurst-Alien ist ein in Mundart (bayrisch) geschriebenes Kinderbuch. Der Junge Hubsi glaubt, dass er einen ganz normalen Ferientag erleben wird. Doch wie sich bald herausstellt, ist dieser Tag alles andere als „normal“. Er trifft auf den Außerirdischen Allfons, der seltsamerweise genau den gleichen Dialekt spricht, wie Hubsi selbst. Allfons ist auf der Suche nach seiner Leibspeise, den Weißwürsten. Bei dieser Suche erleben die Beiden einige lustige Abenteuer. Jeder von ihnen lernt etwas über die Kultur und die Eigenheiten des anderen kennen. Welcher kleine Junge wollte nicht schon immer mal in einem Raumschiff mitfliegen? Und welcher Außerirdische wollte nicht schon immer mal wissen, wie man Fußball spielt?
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Seitenzahl: 69
Veröffentlichungsjahr: 2014
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Kapitel 1: Ein ganz normaler Ferientag!?
Kapitel 2: Eine seltsame Begegnung
Kapitel 3: Erste Station Biergarten
Kapitel 4: Vorsicht Oma
Kapitel 5: Die nächste Chance beim Metzger
Kapitel 6: Von einem anderen Planeten
Kapitel 7: Das Raumschiff
Kapitel 8: Hubsis Zuhause
Kapitel 9: Was ein Alien nicht kennt, muss er ausprobieren
Kapitel 10: Neuer Tag, neues Glück?
Kapitel 11: Überraschung für Allfons
Kapitel 12: Der Abschied vom Planeten Erde
Es war ein nicht besonders schöner Tag am Tegernsee. Es war bewölkt. Manchmal regnete es auch ein bisschen und keiner wollte eigentlich nach draußen, wenn man nicht unbedingt musste.
Nur Hubsi (der eigentlich Hubert heißt, aber welcher zehnjährige Junge wird schon gern Hubert genannt) schaute aus dem Fenster und wollte unbedingt raus.
- Es sind Sommerferien, da musste man doch etwas unternehmen, oder? Und wenn sonst keiner Zeit oder Lust hat, dann schwinge ich mich halt einfach auf mein Fahrrad und fahre an den See runter - , dachte er sich.
Hubsi wohnte in Gmund am Tegernsee auf einem kleinen Hügel und es dauerte nur ungefähr 5 Minuten mit dem Rad bis er unten direkt am Ufer war. Gmund ist eine der Ortschaften, die direkt am Tegernsee liegen. Der Ort befindet sich direkt am Taleingang, wenn man aus der Richtung von München kommt.
„I fahr an den Sää owe“ rief Hubsi seiner Mama Barbara in die Küche. „Ja, is guad. Aber um spätestens hoibe simme bist dahoam. Sonst schimpft da Papa wieder. Host dei Uhr dabei?“ „Ja hob i“ und schon war er bei der Tür draußen. Er schwang sich auf sein Fahrrad und gab Gas.
Natürlich wäre es auch schön gewesen, wenn er mit einem seiner Freunde zusammen an den See fahren hätte können, aber viele von ihnen waren im Urlaub. Zum Beispiel war der Seppi mit seinen Eltern in Italien am Gardasee, was Hubsi immer gar nicht versteht. Warum fährt man denn im Urlaub an einen See, wenn man doch direkt einen vor der Nase hat? Er war noch nie am Gardasee, ihm reicht der Tegernsee. Dafür war Hubsi letztes Jahr mit seiner Familie auf Mallorca. Alle sind sie dorthin geflogen. Hubsi, seine Mama Barbara, sein Papa Hubert senior und seine große Schwester Vroni.
Auf Mallorca, da hat es ihm wirklich gut gefallen, da ist nämlich nicht nur ein See. Dort kann man im Meer schwimmen, schnorcheln und am Sandstrand große Sandlöcher ausgraben. Und was auf Mallorca auch toll ist, dort ist es immer warm und man möchte am liebsten die ganze Zeit barfuß laufen.
Aber dieses Jahr blieben sie zuhause, der Papa hatte viel zu tun in der Arbeit und bekam erst in den Herbstferien Urlaub. Sein Vater arbeitet als Koch in einem großen Hotel und da ist im Sommer einfach sehr viel los. Vielleicht fahren ja dann im Herbst alle gemeinsam noch wohin, außer Vroni, die ist schon 16 und macht lieber was mit ihren Freundinnen.
Hubsi will schon lange mal in einen großen Freizeitpark. Er mag gerne Achterbahn fahren, aber bisher kennt er nur die auf dem Oktoberfest.
Hubsi kann aber auch gut alleine etwas unternehmen. Er liebt es am See Steine zu werfen und denkt sich immer Geschichten aus, wie etwa dass er ein Seeräuber ist und einen Schatz sucht.
Der große Schatz vom Tegernsee. Zum Schluss sind es dann immer besonders schöne Steine, die er aber alle wieder in den See werfen muss, weil seine Mama ihn sonst schimpft, wenn er zu viele Steine mit nach Hause bringt. Er hat schon eine ganze Kiste voll mit Steinen.
In Gmund gibt es aber auch einen schönen Spielplatz. Also Spielplätze sind natürlich nur was für Babys, meinen seine Freunde. Mit 10 Jahren geht man doch nicht mehr auf den Spielplatz… aber deshalb findet Hubsi es ja auch so schön, auch mal etwas alleine zu unternehmen. Da kann man auch mal etwas machen, wofür seine Freunde zu „cool“ sind, wie eben auf den Kinderspielplatz zu gehen.
Aber an diesem Tag wollte er mal einen ganz großen Stein finden und ihn von der Brücke ins Wasser werfen. Das wollte er schon oft machen, aber bisher waren die Steine noch nicht groß genug. Er möchte einen riiiiiieeeesigen Stein finden.
Hubsi kam am Ufer an, legte sein Fahrrad auf den Boden und fing gleich an mit der Suche. Alles war still und es waren kaum Leute am See. Nur ein Schwan schwamm am Schilf herum und ein paar Enten liefen über den Kiesstrand.
„Also auf gäds!“ sagte er zu sich selbst. Und los ging die Suche. Erst wurden aber auch noch ein paar kleine Steine ins Wasser geworfen, besonders die flachen Steine sind super. Die kann man auf dem Wasser so schön hüpfen lassen. Also Hubsi schafft so zwei Hüpfer, einmal hat er sogar schon drei geschafft.
Es dauerte nicht lange bis er einen großen Stein gefunden hatte. Er war zwar nicht so wie er ihn sich vorgestellt hatte. Aber für einen Probewurf würde es schon reichen. Er ging auf die Brücke und ließ ihn mit Schwung ins Wasser platschen. „Des war ned schlecht, aber do gibt’s bestimmt no grässane.“ Diesmal suchte er mehr in Richtung Schilf.
„Ui, wos isn des?“ Da lag ein grasgrüner Stein.
Sofort stürzte er sich auf den gleichmäßig runden grünen Stein, der so groß wie eine Walnuss war.
Vielleicht ist das ja der Schatz? Vielleicht ist es ein Smaragd! Er hob ihn auf und inspizierte ihn ganz genau. „Des is aber a komischer Stoa“ sagte Hubsi.
Er war ganz glatt und fühlte sich ein bisschen an als wäre er aus Metall.
„Heeeyyy, des is koa Stoa! Los sofort mei Raumschiff los“ schrie eine schrille Stimme hinter seinem Rücken. Die Stimme hörte sich fast so an, wie die von seiner Schwester Vroni, wenn sie mal wieder ihre Haarbürste sucht. Aber er wusste, dass es nicht Vroni sein konnte. Hubsi war ein bisschen verwirrt. „Was hat der da gerade gesagt? Ein Raumschiff?“ Immer noch mit dem grünen DING in der Hand drehte er sich um. Doch niemand war da.
„Hey du da, i hob doch gsogt, des is koa Stoa und du sollst es los lassen. Hörst du schlecht oder wos?“ Da merkte Hubsi erst, woher die Stimme kam.
Hubsi schaute in Richtung des Schilfs. Das Schilf raschelte und bewegte sich und plötzlich stand ein blaues Männchen vor Hubsi, ein blaues Männchen mit… ähm… mit Lederhosen an und einem Filzhut??? Hubsis Augen waren weit aufgerissen und der Mund stand ihm offen, doch er hatte keine Angst.
Das blaue Männchen war nur halb so groß wie Hubsi und war etwas dicklich. Es hatte einen großen Kopf mit großen runden silbernen Augen und einer dafür recht kleinen Nase. Es hatte jeweils zwei dünne Arme und Beine mit weißen Händen und Füssen und daran hatte es fünf Finger und fünf Zehen. Die Füße und Hände waren fast doppelt so groß wie Hubsis. Das Männchen hielt ihm eine seiner großen Hände hin und sagte: „Servus, mei Name is Allfons. Allfons mit zwoa L. Kannt i jetzt bitte mei Raumschiff wieder haben?“
Hubsi betrachtete nochmal das kleine grüne Ding in seiner Hand und legte es dann vorsichtig in die weiße geöffnete Hand. Allfons begutachtete es nochmal ob auch ja nichts kaputt gegangen war.
Auf einmal sagte Hubsi: „Bist du etwa a Außerirdischer?“
Allfons nickte nur und grinste ganz stolz. „Aber…“ Hubsi überlegte nochmal genau, ob er ihn wirklich fragen sollte, aber er musste es tun „… woher kommst du? Wieso bist du do? Und wieso redst du boarisch und host Lederhosn o?“
Allfons lachte und sagte: „Des hob i ma scho dacht, dass du des wissen wuist. Also, i komm vom Planeten Ziachkoia. Vor hunderten von Jahren is a oida Ziachkoianer durch die Galaxie gflogn und hod dann die Erde gseng und weil die genauso blau war wie sei Haut wollt er unbedingt do hi. Er is dann zufällig in Bayern gelandet und des hod eam einfach ois super gfoin. Die Menschen, die Sprach, die Gwander und ganz besonders die Weißwürst.