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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Veranstaltung: Konfliktaustragung im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage, wie es zum Wendenkreuzzug kam, wurde bisher weitreichend behandelt , genau wie die Beschreibung des Verlaufs der Auseinandersetzungen. In dieser Arbeit sollen mehr die verschiedenen Konflikte interessieren, die die einzelnen Parteien des Kreuzzuges, welche auch zu benennen wären, beeinflusst haben. Hierzu soll zunächst die Vorgeschichte des Wendenlandes behandelt werden, wodurch die Parteien und Akteure sichtbar werden. Diese wären im darauf Folgenden zu analysieren und auszuwerten, wodurch auch Motive für das jeweilige Handeln erkennbar werden sollen. Abschließend soll der eigentliche Verlauf des Wendenkreuzzuges behandelt werden, welcher die Motive verdeutlicht.
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Veröffentlichungsjahr: 2009
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Helmut-Schmidt-Universität Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften HS Mittelalterliche Geschichte : Konfliktaustragung im Mittelalter
FT 2007
Der Wendenkreuzzug Heinrichs des Löwen
Oliver Quast
6. Fachtrimester Abgabedatum: 30.10.2007
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Einleitung
„DerLöwe war ein Mann, dessen Leben konfliktreich verlief, ja geradezu von Konflikten bestimmt wurde. Von den Kämpfen um sein väterliches Erbe unter Konrad III. über die innersächsischen Fehden mit fast allen wichtigen geistlichen und weltlichen Herrschaftsträgern bis hin zum Konflikt mit Friedrich Barbarossa zieht sich durch dasLeben Heinrichs des Löwen eine breite Spur von Auseinandersetzungen.“1
Fragestellung
Die Frage, wie es zum Wendenkreuzzug kam, wurde bisher weitreichend behandelt2, genau wie die Beschreibung des Verlaufs der Auseinandersetzungen. In dieser Arbeit sollen mehr die verschiedenen Konflikte interessieren, die die einzelnen Parteien des Kreuzzuges, welche auch zu benennen wären, beeinflusst haben. Hierzu soll zunächst die Vorgeschichte des Wendenlandes behandelt werden, wodurch die Parteien und Akteure sichtbar werden. Diese wären im darauf Folgenden zu analysieren und auszuwerten, wodurch auch Motive für das jeweilige Handeln erkennbar werden sollen. Abschließend soll der eigentliche Verlauf des Wendenkreuzzuges behandelt werden, welcher die Motive verdeutlicht.
Literaturlage
Seit Mitte des vorletzten Jahrhunderts erschienen bereits Biographien über Heinrich den Löwen, in denen auch seine Politik im Ganzen behandelt wurde. Darüber hinaus beschäftigten sich auch bereits viele Werke mit der Slawenpolitik des Welfen worunter auch die Geschichte des so genannten Wendenkreuzzugs fällt.3Insgesamt ist eine Fülle von Veröffentlichungen über Heinrich den Löwen und annähernd jeder Facette seines Lebens und Werkes vorhanden.
Ein deutlicher Wandel ist zu beobachten in der Weise, wie die Politik und insbesondere auch die Slawenpolitik des Welfen in der Forschung betrachtet wurde.4Heinrich der Löwe wurde in der deutschen Geschichtswissenschaft oft beeinflusst durch politische Standpunkte untersucht. Wurde er im 19. Jahrhundert als Vorkämpfer einer
1 Althoff, Gerd: Heinrich der Löwe in Konflikten. Zur Technik der Friedensvermittlung im 12. Jahrhundert, in: Luckhradt, Jochen; Niehoff, Franz (Hg.): Heinrich der Löwe und seine Zeit-Herrschaftund Repräsentation der Welfen 1125-1235-Katalog der Ausstellung Braunschweig 1995, Band 2, München 1995, S. 123.
siehe Kahl, Hans-Dietrich:Wie kam es 1147 zum „Wendenkreuzzug“?, in: Grothusen, Klaus-2
Detlev, Zernack, Klaus (Hg.): Europa Slavica - Europa Orientalis, Berlin 1980, S. 286-296.
3 Gaethke, Hans-Otto: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unteren Elbe, Frankfurt am Main 1999, S. 11-12.
4 Gaethke, Hans-Otto: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen, S. 12-13.
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kleindeutsch-national ausgerichteten Politik oder aber im preußisch dominiertenwilhelminischen Kaiserreich als „Rebellen gegen Kaiser und Reich“ gesehen,missbrauchten ihn später die Nationalsozialisten für eine nationalistische sich nach Osten ausbreitende Expansionspolitik.5So wurde zuweilen die Betrachtung durch neuzeitliche nationale oder nationalstaatliche Gesichtspunkte beeinflusst, was in der neueren Forschung nicht mehr der Fall zu sein scheint und einer nüchtern-sachlichen Betrachtungsweise gewichen ist.6Nach dem Krieg konnte eine weniger von der Politik beeinflusste Forschung sich Heinrich dem Löwen annehmen. Seitdem ist der Welfenherzog und sein Schaffen dauernd in der Diskussion. Vor allem der achthundertste Todestag 1995 veranlasste zur erneuten Beschäftigung.7Das Interesse an der Slawenpolitik Heinrichs des Löwen scheint in den Jahren seit dem Erscheinen des von Wolf-Dieter Mohrmann herausgegeben Sammelbandes„Heinrich der Löwe“ und dem 2. Band des Kataloges der Braunschweiger Ausstellung „Heinrich der Löwe und seine Zeit“, in dem zahlreiche Essays namhafter Wissenschaftlerabgedruckt sind, geschwunden zu sein.8
In früherer Zeit fand meist die Entstehung des Kreuzzuges Beachtung in der Forschung. Die jüngere Forschung legt mittlerweile mehr Augenmerk auf die ideengeschichtlichen und theologischen Hintergründe und Zusammenhänge wie auch den Hergang desselben und die Beurteilung der Ergebnisse.9
