Der Zweyte Theil von König Heinrich dem Vierten - William Shakespeare - E-Book

Der Zweyte Theil von König Heinrich dem Vierten E-Book

William Shakespeare

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Beschreibung

Shakespeare-Geschichte spielen Henry der vierte Teil Zwei, in deutscher Übersetzung. Nach Wikipedia: "Heinrich IV., Teil 2 ist ein historisches Stück von William Shakespeare, das zwischen 1596 und 1599 geschrieben wurde. Es ist der dritte Teil einer Tetralogie, der Richard II. Und Heinrich IV., Teil 1 vorangingen und Heinrich V. folgte. "

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Seitenzahl: 102

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DER ZWEYTE THEIL VON KÖNIG HEINRICH DEM VIERTEN, VON WILLIAM SHAKESPEARE, ÜBERSETZT VON CHRISTOPH MARTIN WIELAND

der seinen Tod, und die Crönung von Heinrich dem fünften enthält.

published by Samizdat Express, Orange, CT, USA

established in 1974, offering over 14,000 books

Other Shakespeare plays in German translation:

Wie Es Euch Gefaellt (Schlegel)

Die Irrunngen (Wieland)

Maas fuer Maas (Wieland)

Der Kaufman von Venedig (Schlegel)

Ein Sommernachtstraum (Schlegel)

Ein St. Johannis Nachts-Traum (Wieland)

Johann (Wieland)

Richard II (Wieland)

Heinrich IV erste theil (Wieland)

Heinrich IV zweyte theil (Wieland)

Der Sturm (Wieland)

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Personen.

Erster Aufzug.

Erste Scene.  (Northumberlands Burg.)  (Der Lord Bardolph tritt auf; der Pförtner an der Pforte.)

Zweyte Scene.  (Travers zu den Vorigen.)

Dritte Scene.  (Morton zu den Vorigen.)

Vierte Scene.  (Verwandelt sich in eine Strasse von London.)

Fünfte Scene.  (Der Lord Ober-Richter und seine Bediente zu den Vorigen.)

Sechste Scene.  (Verwandelt sich in den Palast des Erzbischoffs von York.)

Zweyter Aufzug.

Erste Scene.  (Eine Strasse in London.)

Zweyte Scene.  (Der Lord Ober-Richter mit seinem Gefolge.)

Vierte Scene.  (Eine andre Strasse in London.)  (Prinz Heinrich und Poins.)

Fünfte Scene.  (Bardolph mit dem kleinen Lakeyen zu den Vorigen.)

Sechste Scene.  (Northumberlands-Burg.)  (Northumberland, Lady Northumberland, und Lady Percy.)

Dritter Aufzug.

Erste Scene.  (Der Palast in London.)  (König Heinrich in seinem Nachtrok, und ein Edelknabe treten auf.)

Zweyte Scene.  (Warwik und Surrey treten auf.)

Dritte Scene.  (Verwandelt sich in den Ritter-Siz des Friedens-Richters Schallow  in Glocesterschire.)

Vierte Scene.  (Bardolph und der kleine Lakay zu den Vorigen.)

Fünfte Scene.  (Falstaff zu den Vorigen.)

Vierter Aufzug.

Erste Scene.  (Ein Wald in Yorkschire.)

Zweyte Scene.  (Westmorland zu den Vorigen.)

Dritte Scene.

Vierte Scene.  (Prinz John von Lancaster tritt auf.)

Fünfte Scene.  (Westmorland kommt zurük.)

Sechste Scene.  (Ein Kriegs-Getümmel.  Excursionen.  Falstaff und Coleville treten  auf.)

Siebende Scene.  (Westmorland zu den Vorigen.)

Achte Scene.  (Verwandelt sich in den Palast zu Westmünster.)

Neunte Scene.  (Westmorland tritt auf.)

Zehnte Scene.  (Der Prinz Heinrich tritt auf.)

Eilfte Scene.  (Warwik, Glocester und Clarence kommen wieder.)

Fünfter Aufzug.

Erste Scene.  (Schallow's Siz in Glosterschire.)

Zweyte Scene.  (Verwandelt sich in den Hof zu London.)

Dritte Scene.  (Der Prinz Heinrich, nunmehr König Heinrich der fünfte, zu den  Vorigen.)

Vierte Scene.

Fünfte Scene.

Sechste Scene.  (Verwandelt sich in eine Strasse von London.)

Siebende Scene.  (Ein öffentlicher Plaz nicht weit von der Westmünster-Abbtey.)

Achte Scene.  (Der König tritt mit seinem ganzen Gefolge auf.)

Neunte Scene.

Personen.

König Heinrich der vierte.

Prinz Heinrich, nachmals König Heinrich der fünfte.

Prinz John von Lancaster, Humphrey von Glocester und Thomas von

Clarence, Söhne König Heinrichs des vierten.

Northumberland, der Erzbischoff von York, Mowbray, Hastings, Lord

Bardolph, Travers, Morton (nd Coleville, Gegner von König

Heinrich.

Marwik, Westmorland, Surrey, Gower, Harcourt und Lord Ober-

Richter, von der Königlichen Parthey.

Falstaff, Poins, Bardolph, Pistol, Peto und ein kleiner Lakey,

zügellose Humoristen.

Schallow und Silence, zween Friedens-Richter vom Lande.

Davy, Schallows Bedienter.

Fang und Schlinge, zween Häscher.

Schimlich, Schatten, Warze, Schwächlich und Bulkalb, Recruten

von der Land-Miliz.

Lady Northumberland.

Lady Percy.

Wirthin Quikly.

Dortchen Tear-Scheat.

Bediente, Büttel, und andre stumme Personen.

Die Scene ist in England.

  Erster Aufzug.

Erste Scene.  (Northumberlands Burg.)  (Der Lord Bardolph tritt auf; der Pförtner an der Pforte.)

  Bardolph.  Wer ist hier bey der Pforte, he?  Wo ist der Graf?

Pförtner.  Wie soll ich euch anmelden?

Bardolph.  Sag dem Grafen, der Lord Bardolph warte hier auf ihn.

Pförtner.  Er ist in den Garten gegangen; wenn Eu.  Gnaden nur an die Thüre  klopfen will, so wird er selbst antworten.  (Northumberland zu den  Vorigen.)

Bardolph.  Hier ist der Graf.

Northumberland.  Was bringt ihr Neues, Lord Bardolph?  jede Minute sollte izt die  Mutter einer grossen Handlung seyn; die Zeiten sind wild;  einheimische Zwietracht, ist, wie ein zu wol gefüttertes Pferd,  toller Weise ausgebrochen, und sprengt alles nieder, was ihr im  Wege ligt.

Bardolph.  Edler Graf, ich bring euch zuverläßige Zeitungen von Schrewsbury.

Northumberland.  Gute, wenn Gott will!

Bardolph.  So gute als man nur wünschen kan.  Der König ist auf den Tod  verwundet, und der Prinz Heinrich von euers Sohns, und beyde Blunts  von Dowglassens Hand erschlagen; der junge Prinz John, Westmorland  und Stafford haben die Flucht ergriffen--Kurz, ein solcher Tag, so  erfochten, und von so herrlichen Folgen ist seit Cäsars Zeiten  nicht gesehen worden.

Northumberland.  Woher habt ihr die Nachricht?  Wart ihr selbst auf dem Plaz?  Kommt  ihr von Schrewsbury?

Bardolph.  Ich sprach mit einem der von dort herkam, Milord, einem Edelmann  von Erziehung und gutem Namen, der mir diese Zeitung für zuverläßig  gab.

Northumberland.  Hier kommt Travers, mein Diener, den ich lezten Dienstag abschikte,  um zu sehen wie es ablauffen werde.

Bardolph.  Milord, ich ließ ihn unterwegs hinter mir; er bringt nichts  gewissers noch umständlichers, als was ich euch schon gemeldet habe.

Zweyte Scene.  (Travers zu den Vorigen.)

  Northumberland.  Nun, Travers, was für gute Zeitungen bringt ihr mit?

Travers.  Gnädiger Herr, Sir John Umfrevil bewog mich durch die erfreulichen  Neuigkeiten die er ankündigte, zurük zu kehren, und weil er besser  beritten war, kam er mir zuvor.  Allein nach ihm kam ein andrer  Ritter in vollem Galopp angerennt, der, selbst ganz ausser Athem,  bey mir still hielt, sein blutendes Pferd verschnauben zu lassen;  er fragte mich, wo der Weg nach Chester gienge; ich erkundigte mich  bey ihm nach Neuigkeiten von Schrewsbury, und da sagt' er mir, es  sey unglüklich für die Rebellion ausgefallen, und der junge Hot-  Spur sey erschlagen; und mit diesem stieß er seinen armen  keuchenden Klepper in die Rippen, und rannte, ohne auf meine  fernere Fragen zu warten, so hastig davon, daß er den Weg zu  verschlingen schien.

Northumberland.  He!  Sag es noch einmal!  Sagte er, es sey unglüklich für die  Rebellion ausgefallen, und der junge Hot-Spur sey erschlagen?

Bardolph.  Milord, ich sag' euch, wenn euer Sohn den Sieg nicht erhalten hat,  so will ich, auf meine Ehre, meine Baronie für einen seidenen Spiz  geben.  Verlaßt euch darauf.

Northumberland.  Warum sagte dann der Edelmann, der bey Travers vorbey ritt, gerad  das Gegentheil?

Bardolph.  Er?  Das war irgend ein elender Kerl, der das Pferd gestohlen hatte,  worauf er ritt, und, bey meinem Leben, es nur so auf Gerathwohl  hinsagte.  Seht, hier kommen mehr Zeitungen.

Dritte Scene.  (Morton zu den Vorigen.)

  Northumberland.  O dieses Manns Stirne kündigt wie ein Titelblatt einen tragischen  Inhalt an; so sieht der Strand aus, auf dem die gewaltthätige Fluth  Zeugnisse ihrer zerstörenden Wuth gelassen hat.  Sprich, Morton,  kommst du von Schrewsbury?

Morton.  Ich bin von Schrewsbury hieher gerennt, Milord, wo der verhaßte Tod  seine scheußlichste Maske umgethan hat, unsre Parthey zu schreken.

Northumberland.  Was macht mein Sohn und mein Bruder?--Du zitterst?  Die Blässe  deiner Wangen verkündigt, was deine Zunge nicht aussprechen kan.  Eben so ein Mann, so bebend, so athemlos, so bestürzt, so todt in  seinem Blik, so trostlos, zog in der Todesstille der Nacht den  Vorhang von Priams Bette, und wollt' ihm sagen, sein halbes Troja  lige schon in Asche; aber Priam fand das Feuer, eh der Mann seine  Zunge fand, und ich meines Percy Tod, eh du ihn ankündigst.  Du  wolltest sagen: Euer Sohn that diß und das, euer Bruder, diß; so  focht der edle Dowglas; aber wenn du mein gieriges Ohr mit ihren  kühnen Thaten vollgestopft gehabt hättest, dann würdest du alles  dieses Lob mit einem einzigen Seufzer weggeblasen und damit  beschlossen haben, daß mein Bruder, mein Sohn und alle geblieben  seyen.

Morton.  Dowglas lebt, und euer Bruder auch noch; aber Milord euer Sohn--

  Northumberland.  Nun, er ist todt.  Sieh, was für eine fertige Zunge der Argwohn hat!  Wer das fürchtet, was er nicht wissen will, ließt, wie durch  Instinct, in andrer Augen, daß was er fürchtet geschehen ist.  Aber,  rede Morton; sag dem Grafen von Northumberland, seine Ahnung lüge,  und ich will dich reich für eine so angenehme Beleidigung machen.

Morton.  Eure Ahnung ist nur allzurichtig.

Northumberland.  Und mit alle dem sagst du doch nicht, daß Percy todt sey.  Du  schüttelst den Kopf, als ob du läugnen wollest, was dein düstrer  Blik bekennet; du hältst es für Gefahr oder Sünde eine Wahrheit zu  sagen.  Wenn er erschlagen ist, so sag es; die Zunge begeht kein  Verbrechen, die seinen Tod berichtet; der sündigt, der den Todten  belügt, nicht der, welcher sagt, der Todte lebe nicht mehr.  Und  doch hat der Ueberbringer unwillkommner Zeitungen eine undankbare  Mühe; seine Zunge tönt uns nachher immer wie eine Todten-Gloke, die  uns erinnert, daß sie einem geliebten Freund zu Grabe gelidten hat.

Bardolph.  Ich kan es nicht glauben, Milord, daß euer Sohn todt seyn soll.

Morton.  Es ist mir leid, daß ich euch nöthigen muß, etwas zu glauben, daß  ich nicht gesehen zu haben wünschte.  Aber diese meine Augen sahen  ihn in seinem Blute sich wälzen, sahen ihn, in dem Augenblik, da er  langsamathmend und mit schwachem Ton die lezten Worte gegen  Heinrich von Monmouth aushauchte, dessen feuriger Grimm den nie  zuvor besiegten Percy zur Erde niedergeschlagen hatte.  Mit einem  Wort, wie vorher sein Geist selbst dem plumpesten Fußknecht in  seinem Lager Feuer geliehen hatte, so blies izt sein Tod, sobald er  ruchtbar wurde, alle Hize in den Herzhaftesten aus; seine  scheidende Seele, gleich als wäre sie die allgemeine Seele seiner  Parthey gewesen, ließ lauter leblose Klöze zurük, die izt von der  Furcht allein fortgeschleudert wurden; und wie die schwersten  Körper, wenn sie durch eine fremde Gewalt in Bewegung gesezt werden,  desto schneller fliegen, so fliegt kein Pfeil vom Bogen abgedrükt  schneller seinem Ziele zu, als unsre Soldaten vom Felde ihrer  Rettung zu flohen.  In diesem Tumult wurde allzufrüh der edle  Worcester gefangen, und dieser feuerathmende Schotte, dieser  blutige Dowglas, dessen unermüdetes Schwerdt dreymal die vermeynte  Gestalt des Königs erschlagen hatte; selbst er begann seinen Muth  zu verhüllen, und verminderte durch seine Flucht die Schmach derer  die den Rüken gewendet hatten, gerieth aber durch einen Fall vom  Pferd in die feindlichen Hände.  Kurz, die Summe von allem ist, daß  der König gewonnen, und bereits ein eilfertiges Heer, unter  Anführung des jungen Lancasters und Westmorlands gegen euch  abgeschickt hat.

Northumberland.  Diese Neuigkeiten zu betrauren, werd' ich immer Zeit genug haben.  Gift kan manchmal zur Arzney werden; und diese Zeitungen, die mich,  wär' ich gesund gewesen, krank gemacht hätten, haben izt, da ich  krank bin, mich in gewisser Maasse gesund gemacht.  Und wie der  Elende, dessen vom Fieber geschwächte Gelenke, wie losgerißne  Angeln, unter der Gewalt des Lebens wanken, in einem ungeduldigen  Anstoß von Hize, wie ein Feuer aus seines Hüters Armen ausbricht;  so sind meine von Gram geschwächte Glieder, nun vom Gram zur Wuth  getrieben, dreymal stärker als sonst.  Weg also, du schwache Krüke,  ein beschupter Handschuh mit Gelenken von Stahl soll hinfort diese  Hand umgeben.  Und weg mit dir, du sieche Kopf-Hülle, du bist ein  zu schwacher Schirm für einen Kopf, nach welchem siegende Könige  zielen.  Nun gürtet meine Stirne mit Eisen, und dann laßt das  Aergste kommen, was Zeit und Verhängniß gegen den wüthenden  Northumberland vermögen!  Laßt den Himmel die Erde küssen!  Halte  nicht länger, o Natur, die wilden Fluthen eingekerkert; laß die  Ordnung sterben, und diese Welt nicht länger einen Schauplaz seyn,  wo die Zwietracht genährt wird, um durch langsame Qualen  aufgerieben zu werden; sondern laß einen mördrischen Geist, den  Geist des erstgebohrnen Cains, in jedem Busen herrschen; laß in  einer wüthenden Stunde, die blutdurstenden Menschen, alle in einen  Hauffen getrieben, sich würgen, bis mit der allgemeinen Niederlage  die Scene sich schließt, und ewige Finsterniß begrabe dann die  Todten!

Bardolph.  Diese heftige Leidenschaft thut euch Schaden, Milord; liebster Graf,  gestattet keine Scheidung zwischen eurer Klugheit und eurer Ehre.