Detektiv Kenny - Kathrin Jung - E-Book

Detektiv Kenny E-Book

Kathrin Jung

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Beschreibung

Plötzlich ändert sich das Leben des quirligen Mittelspitzes Kenny aber gewaltig! Normalerweise bewacht er das Haus seiner Zweibeiner vor Einbrechern. Als ihn aber die zickige Nachbarskatze Luna um Hilfe bittet, den verschwundenen Papa ihres Herrchens Moritz wiederzufinden, ist seine detektivische Spürnase gefragt. Es gilt allerhand tierische Zeugen zu befragen, und zwar schnell! Doch dann wird die ganze Geschichte gruseliger, als es sich die beiden am Anfang gedacht haben.

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Seitenzahl: 70

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Das Buch:

„Hallo! Mein Name ist Kenny und ich bin ein weißer Mittelspitz. Ich habe ein super wuscheliges Fell und spitze Ohren, mit denen ich besonders gut hören kann. Ich wohne bei meinen Zweibeinern in einem kleinen bayerischen Dorf. Normalerweise verbringe ich meine Tage sehr ruhig im Garten und bewache das Haus vor Einbrechern. Als mich jedoch die zickige Nachbarskatze Luna um Hilfe bittet, den verschwundenen Papa ihres Herrchens Moritz wiederzufinden, ist meine detektivische Spürnase gefragt. Doch dann wird die ganze Geschichte gruseliger, als ich mir das am Anfang gedacht habe.

Aber lest am besten selbst!“

Kapitel 1

„Sitz“

Ich bewege meinen Hintern nach unten.

„Platz“

Einmal hinlegen.

„Und jetzt: Roll!“

Meine Lieblingsübung: im Dreck wälzen.

„Toll, Kenny! Das ist prima!“, ruft mein Frauchen ganz begeistert.

Es ist so einfach, sie glücklich zu machen. Und das lohnt sich meistens, denn schon hält sie mir ein leckeres Stück Würstchen entgegen. Diese Häppchen könnten ruhig ein wenig größer sein - ich muss mich immer anstrengen, ihr nicht aus Versehen in den Finger zu zwicken, wenn ich mir eins schnappen will. Dann ist sie nämlich schlagartig überhaupt nicht mehr begeistert und gibt diesen speziellen, schrillen Ton von sich. Der tut dann richtig in den Ohren weh und mit den Würstchen-Übungen ist es dann auch schnell vorbei. Zum Glück ist mir das erst ein- oder zweimal passiert.

Okay, es waren vielleicht fünf- oder sechsmal - aber immer aus Versehen! EHRLICH!

Als ich ihr vorsichtig, ganz vorsichtig, das Stückchen Wurst aus den Fingern schlecke (kaum habe ich es in meiner Schnauze, schon ist es wieder weg- so winzig ist es), höre ich es oben im Apfelbaum rascheln. Ich tue so, als ob ich es nicht bemerken würde. Mein Frauchen kann es sowieso nicht hören und ich will weiter mit Würstchen gefüttert werden.

KrrKrr

Es ist wirklich nicht zu glauben, wie taub diese Zweibeiner sind! Dieses Krallen-Gekratze kann man doch nicht überhören, aber Frauchen zuckt nicht mal mit den Ohren, sondern schaut mich weiter an und schon kommt das nächste Kommando.

„Gib Pfote!“

Ich strecke ihr meinen rechten Vorderlauf entgegen und sie nimmt ihn kurz in ihre Hand und lässt ihn wieder los.

„Hihihi!“, höre ich es in der Baumkrone kichern.

Verdammt, wie soll man sich denn da konzentrieren? So gemein kann nur die Nachbarskatze Luna sein. Ich linse nach oben, kann ihr schwarzes Schimmerfell aber nirgendwo entdecken.

„Kenny, >Männchen< habe ich gesagt!“

Oh nein, jetzt habe ich mich doch ablenken lassen! Was soll ich nochmal machen?

„Okay, wenn du schon zu müde bist, dann machen wir jetzt erstmal eine Pause.“

Das darf doch nicht wahr sein! Daran ist nur diese nervige Katze schuld! Immer versucht sie, mich zu ärgern und jetzt muss sie mir auch noch den einzigen Tag in der Woche versauen, an dem mein Frauchen Zeit für Würstchen-Übungen hat! Jetzt dreht die sich auch noch um und will wieder ins Haus gehen, und nimmt sogar die Dose mit den Würstchen mit! Ich renne ihr schnell hinterher und versuche sie durch hin- und herhüpfen davon zu überzeugen, dass ich ganz und gar nicht müde bin, aber sie sagt nur: „Bleib draußen und ruhe dich ein wenig aus!“

Als ob ich Ruhe bräuchte! Zack, ist sie hinter der Terrassentür verschwunden – und mit ihr die Würstchen!

Wütend drehe ich mich um und knurre den Apfelbaum rauf, aber Luna scheint das gar nicht zu interessieren. Sie hüpft gemütlich auf einen niedrigen Ast herunter und streckt sich erstmal.

Dabei fährt sie zuerst ihre Krallen aus und dann wieder ein. Hat die ein Glück, dass ich nicht klettern kann!

„Wozu soll das gut sein?“, schnurrt sie.

„Was denn?“

„Na ihr deinen Vorderlauf zu geben! Sie kann doch gar nichts damit anfangen!“

„Luna, darum geht es doch gar nicht!“

„Oh, doch! Jeden Sonntag seid ihr im Garten und du streckst ihr deine Pfote entgegen, dann berührt sie sie kurz und lässt sofort wieder los. Was soll das Ganze? So schnell kann sie doch niemals deine Krallen kontrollieren!“

„Das macht sie ja auch gar nicht.“

„Dann verstehe ich dieses Getue nicht“, gähnt sie ausgiebig, „es sieht außerdem total dämlich aus!“

„Tut es nicht! Das ist Training!“

„Würde mein Moritz so einen Unsinn von mir verlangen, würde er gleich merken, wie scharf meine Krallen sind!“

Als ob!

„Jetzt tu doch nicht so! Du würdest dein Herrchen niemals kratzen! Ich sehe doch, wie du ihm immer um die Beine streichst! Du teilst sogar deine Beute mit ihm! Du hast ihn gern!“

„Pf“, jetzt tut sie wieder so eingebildet, „wir Katzen brauchen kein Herrchen! Wir sind unabhängig und außerdem viel intelligenter als ihr dummen Hunde!“

Listig linst sie aus ihren halb geöffneten, gelben Augen zu mir herunter und wartet darauf, wie ich reagiere. Aber ich kenne Luna, seit ich bei Frauchen und Herrchen eingezogen bin. Und das ist immerhin schon fast zwei Jahre her. Sie versucht nur, mich wütend zu machen, damit ich noch mehr Probleme kriege. Meine Zweibeiner mögen es nämlich gar nicht, wenn ich im Garten herumbelle.

„Du hast ja keine Ahnung, Luna! Wir trainieren für die Schule! Da muss alles klappen!“, versuche ich die Wichtigkeit der Würstchen-Übungen zu erklären.

Das letzte Mal hat mir dieser Angeber Rocky nämlich die Show gestohlen, nur weil er Frauchens Autoschlüssel auf dem Hundeplatz wiedergefunden hat. Meine Zweibeinerin ist total ausgeflippt, als sie gemerkt hat, dass sie ihn während des Trainings verloren hat. Ich wollte ihn finden, aber Rocky war schneller und hat ihn neben dem grünen Tunnel erschnüffelt. Natürlich haben ihn alle als Held gefeiert, sogar mein Frauchen hat ihn hinterm Ohr gekrault! Das hätte meine Streicheleinheit sein sollen! Diesem Rocky mit seinem Super-Geruchssinn werde ich zeigen, wer hier der König des Hundeplatzes ist!

„Schule?“, lästert Luna weiter, „mein Moritz geht fast jeden Tag dahin, aber solche peinlichen Sachen hat er noch nie gemacht!“

WAS? PEINLICH? Ich will sie gerade laut anbellen, als Milo auf der Mauer zwischen Lunas und meinem Garten entlangspaziert kommt: „Wer ist peinlich?“, will er wissen.

„Na unser kleiner Musterschüler hier unten natürlich!“, lacht Luna und springt auf die Mauer zu dem älteren, getigerten Kater herüber, „er trainiert schon wieder seine sogenannten Tricks!“

Der etwas zu dick geratene Milo schaut mich mit seinen gutmütigen, orangenen Augen genau an und fragt:

„Lohnt sich der Aufwand denn?“

„Natürlich lohnt sich das Training!“, antworte ich schnell, „Frauchen ist immer ganz stolz, wenn alles klappt!“

„Mhm“, brummt er, „sonst passiert nichts?“

„Und zur Belohnung gibt es Würstchen!“, gebe ich noch zu.

„Ah“, Milo nickt wissend mit dem Kopf,

„wenn das so ist, kann ich das natürlich verstehen!

Für einen leckeren Happen würde ich auch das ein oder andere Kunststück aufführen!“

„Was?“, regt sich Luna auf, „ihr spinnt doch!“

Auf Milos knurrenden Magen kann man sich eben verlassen! Obwohl sein Frauchen Gerda wohl keine Gelegenheit auslässt, um ihn vor dem Verhungern zu retten.

„Bei so einem Blödsinn würde ich nie mitmachen!“

Elegant tänzelt sie auf der Mauer herum, bevor sie in ihren Garten herunterspringt.

„Denk dir nichts, Junge“, meint Milo da nur grinsend, „unsere Luna ist eben eine besonders feine Dame.“

„Sie ist immer so zickig!“, erwidere ich kopfschüttelnd.

„Die beruhigt sich schon wieder. Viel Spaß noch beim Training!“

„Na hoffentlich kommt Frauchen bald wieder raus!“

„Bestimmt wird sie das“, brummt der Tiger noch beim Weggehen.

Luna wird nie verstehen, warum das wichtig ist, denke ich mir, während ich mich auf die Terrasse lege und zur Glastür ins Haus reinschaue. Da drinnen ist nichts zu sehen. Nur der leere Flur.

Frauchen wird doch die Würstchen-Übungen nicht ganz vergessen haben!

Plötzlich höre ich von nebenan lautes Gebrüll! Ich spitze die Ohren und renne zur Mauer, um besser verstehen zu können, um was es da geht. Aber mir kommen die Wörter der schreienden Zweibeiner überhaupt nicht bekannt vor. Ihre Sprache ist ziemlich schwer, obwohl ich sie schon seit dem Welpenalter lerne und mein Frauchen auch schon richtig gut verstehe. Aber was bei den Nachbarn gerufen wird, kann ich überhaupt nicht übersetzen.

„Hey Luna! Was ist denn bei euch los?“, belle ich hinüber, aber niemand antwortet mir.

Jetzt höre ich Türen zuknallen und irgendjemand scheint zu weinen. Langsam mache ich mir aber richtig