Deutsche Passionsspiele des Späten Mittelalters - Trixi Held - E-Book

Deutsche Passionsspiele des Späten Mittelalters E-Book

Trixi Held

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für deutsche Landesgeschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: Stadt und Kirche, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Theatergeschichte gibt es besonders für die Epoche des Mittelalters noch viele Wissenslücken zu füllen. Diese Seminararbeit widmet sich einer besonderen Form des mittelalterlichen Theaters, den deutschsprachigen Passionsspielen. Sie gehören zur Gattung der Geistlichen Spiele und bilden innerhalb dessen eine eigene Untergattung. Neben der lateinischen Sprache verwenden sie, wie allen Geistlichen Spielen gemein, auch die deutsche, mittelalterliche Volkssprache. Da die Frage der Entstehung und Entwicklung besonders bei Passionsspielen intensiv diskutiert wird, wird sie auch in dieser Arbeit ausführlich behandelt. Die Frage, welche Ursprünge Passionsspiele haben und was ihre weitere Entwicklung prägte, ist wesentlich für die Beurteilung meiner Frage, an welcher Stelle sich Passionsspiele im sozialen und kulturellen Gefüge des Späten Mittelalters verorten lassen. Es scheint allgemeiner Konsens zu sein, dass sich Geistliche Spiele im Späten Mittelalter zunehmend vom ursprünglichen, kirchlichen Rahmen lösten und stattdessen im städtischen Raum stärker Anbindung fanden. Inwiefern dieses Entwicklungsschema auf Passionsspiele zutrifft und welche Bedeutung es für die Ausprägung und Umsetzung jener Spiele hatte, wird dabei noch zu klären sein. Zunächst wird bei der Frage von Entstehung und Entwicklung das Verhältnis der Spiele zur Liturgie und zum kirchlichen Kontext berücksichtigt. Daraufhin wird im Zusammenhang der Aufführungspraxis von Passionsspielen das Verhältnis zum städtischen Kontext näher beleuchtet. Schließlich soll versucht werden zu beantworten, in welchem sozialen und kulturellen Raum sich Passionsspiele bewegten: Sind sie vornehmlich als Theater und Volksbelustigung zu verstehen, die ihre kirchlichen Wurzeln hinter sich ließen? Oder sollte und darf man sie vielmehr als religiösen Kult begreifen, den sich städtische Gemeinschaften zu Eigen machten?

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Veröffentlichungsjahr: 2010

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Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
Fragestellung und Forschungsstand
II. Hauptteil
1.1 Überlieferung und Autorenschaften
2. Entstehung und Entwicklung der Passionsspiele:
Vom ludus breviter de passione zur Frankfurter Dirigierrolle -
2.3 Blütezeit des 15. Jahrhunderts
3. Umsetzung und Aufführung der Passionsspiele -
Bindung an den städtischen Kontext
3.1 Trägerschicht der Spiele
3.2 Absichten und Rechtfertigung der Aufführungen
III. Schluss
IV. Anhang

Page 1

Justus-Liebig-Universität Gießen Institut für deutsche Landesgeschichte Wintersemester 2008/09 Hauptseminar:Stadt und Kirche

Deutschsprachige Passionsspiele des

Späten Mittelalters:

Zwischen städtischem Volkstheater und religiösem Kult

Von Trixi Held

Page 3

Deutschsprachige Passionsspiele des Späten Mittelalters:

Zwischen städtischem Volkstheater und religiösem Kult

I. Einleitung

Fragestellung und Forschungsstand

Passionsspiele gehören zur Gattung der Geistlichen Spiele und bilden innerhalb dessen eine eigene Untergattung.1Sie verwenden wie allen Geistlichen Spielen gemein neben der lateinischen Sprache auch die deutsche Volkssprache.2Im ersten Teil dieser Arbeit (II. 1.) sollen die wesentlichen Merkmale von Passionsspielen herausgearbeitet werden: Welchen Inhalt haben sie, wie sind sie textlich gestaltet und in welcher Weise sind sie uns heute überliefert?

Da die Frage der Entstehung und Entwicklung besonders bei Passionsspielen intensiv diskutiert wird, wird sie auch in dieser Arbeit (II. 2.) ausführlich behandelt. Dabei werden zwei verschiedene Erklärungsansätze einander gegenübergestellt: zum einen der Erklärungsversuch von Brett-Evans und Linke, die auf Grundlage hochmittelalterlicher Dramentraditionen und kirchlicher Liturgie ein relativ kontinuierliches und geordnetes Anbzw. Herauswachsen der Spiele nachzeichnen; und zum andern der Ansatz von Bergmann, der eine weitestgehend außerkirchliche Entstehung vertritt und eine uneinheitliche Ausbildung der Spiele aufzeigt.3

Die Frage, welche Ursprünge Passionsspiele haben und was ihre weitere Entwicklung prägte, ist wesentlich für die Beurteilung meiner Frage, an welcher Stelle sich Passionsspiele im sozialen und kulturellen Gefüge des Späten Mittelalters verorten lassen. Es scheint allgemeiner Konsens zu sein, dass sich Geistliche Spiele im Späten Mittelalter zunehmend vom ursprünglichen, kirchlichen Rahmen lösten und stattdessen im städtischen Raum stärker

1BERGMANN, Rolf:Spiele, mittelalterliche geistliche,in: Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte, Bd. IV,21984, S. 64-100, hier S. 78-82.

2ebd., S. 64+70.

3BRETT-EVANS, David: Von Hrotsvit bis Folz und Gengenbach. Eine Geschichte des mittelalterlichen deutschen Dramas. I. Von der liturgischen Feier zum volkssprachlichen Spiel, Berlin 1975 [Grundlagen der Germanistik 15]; LINKE, Hans-Jürgen: Vom Sakrament bis zum Exkrement. Ein Überblick über Drama und Theater des deutschen Mittelalters, in: Günter Holtus (Hrsg.), Theaterwesen und dramatische Literatur, Tübingen 1988, S. 127-164; BERGMANN, Rolf: Studien zur Entstehung und Geschichte der deutschen Passionsspiele des 13. und 14. Jahrhunderts, München 1972.