Die Abenteuer mit den Dudus und Dadas - Karsten Ulrich - E-Book

Die Abenteuer mit den Dudus und Dadas E-Book

Karsten Ulrich

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Beschreibung

Nachts, wenn alle schlafen, erlebt Nico die wildesten Abenteuer. Alles beginnt mit einem Traum von seinem geliebten Zoo, den er mit seinem Opa schon so oft besucht hat. Doch die Träume werden immer wirklicher und so reist er plötzlich mit seinen vielen neuen Freunden - den Dudus und Dadas - und seiner Sammelbüchse durch wundersame Welten. Der Elefant Töröh, ein grünes Fabelwesen, freche Prinzessinen und andere Tiere, Bösewichte und auch freundliche Begleiter trifft er während seiner Reise.

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Seitenzahl: 151

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Karsten Ulrich verlebte seine Kindheit und Jugendzeit in einem kleinen Ort im Land Brandenburg. Er beschäftigte sich schon immer mit Geschichten für Kinder und Jugendliche.

Sein Enkel Nico brachte ihn auf die Idee zu diesem Buch, das er in einem kleinen Cafe in Dresden schrieb.

Katrin Liszka ist freie Künstlerin und aufgewachsen im Spreewald. Sie zeichnete schon im frühen Kindesalter, allerdings nur mit Bleistift und Radiergummi. Erst später kamen die Farben dazu.

Für Nico

„Er sieht schrecklich aus,

ist aber sanft wie eine Maus.

Er hilft den Schwachen auf der Stelle,

den Bösen gibt er eine Schelle.

Und wenn er wird von dir gedrückt,

dann ist er wirklich sehr entzückt.

Freunde sind ihm nämlich neu,

bleibt bis zum Ende ewig treu.”

Inhaltsverzeichnis

Der Zoobesuch

Die Dudus und die Dadas

Die Elefanten Tö, Röh und Töröh

Freundschaft mit Töröh

Der König der Tiere

Durch die Steppe

In der Wüste

Am Wasserloch

Die Unterwasserstadt

Ein schönes Fest

Bei den Egalos

Die Herrscher

Der Fluchttunnel

Im Gebirge

Auf dem Weg zur Burg

Der Grüne

In der Ritterburg

Ein seltsames Leben

Immer wieder Krieg

Der Adler hilft

Nachtfahrt mit der Parkeisenbahn

Wieder im Zoo

Zookasper und Hexe

Die Ballonfahrt

Die Schlange Rosa

Robo

Die Überfahrt

Riesige Müllberge

Träume

Wieder zu Hause

Im Zirkus

Die Sammelbox wird geöffnet

1 Der Zoobesuch

Hallo Kinder. Ich sage immer „hallo“. Mein Name ist Nico.

Tiere mag ich sehr. Früher ging ich einmal in der Woche mit meinem Opa in den Zoo. Da war ich zwei, später auch noch drei Jahre alt.

Als wir im Zoo ankamen, durfte ich mir einen Wagen aussuchen. Ich habe immer den Wagen gewählt, der wie eine Lokomotive aussah. Darin hat mich dann mein Opa durch den gesamten Zoo geschoben.

Wir haben dort viele tolle Tiere gesehen und ich war jedes Mal wieder neugierig auf die Affen, Elefanten, Löwen, Giraffen, Schlangen, Ziegen, Adler, Flamingos, Pelikane, Schafe, Esel, Kamele, Pinguine und viele andere mehr.

Opa erzählte mir viel über diese Tiere und vor allem machte er deren Laute nach. So tröteten wir bei den Elefanten um die Wette und brüllten laut „waaaah” bei den Löwen.

Zum Schluss gingen wir immer noch zum Zookasper und warnten ihn, zusammen mit vielen anderen Kindern, Eltern und Großeltern, vor der bösen Hexe. Beim Verlassen des Zoos mussten wir durch den Zoo - Shop. Da gab es viele Tiere aus Stoff oder Plastik. Einmal hat mir mein Opa eine drei Meter lange Stoffschlange gekauft. Die sah grün aus, aber ich habe ihr den Namen “Rosa” gegeben.

Auf der Fahrt nach Hause fragte mich Opa immer, welche Tiere ich im Zoo alles gesehen hatte. Ich versuchte dann, all die Tiere aufzuzählen. Wenn mir kein Tier mehr einfiel, sagte ich einfach: … und die Dudus. Darauf sagte Opa dann immer: Ja, ja, und die Dadas. Wir mussten dann ganz doll lachen. Was waren denn schließlich Dudus und Dadas. Aber jede Woche wiederholten wir unseren Spaß. Ich konnte natürlich immer mehr Tiere aufzählen, aber jede Aufzählung endete mit den Dudus und Dadas.

Nun kann man sich normalerweise später überhaupt nicht an Ereignisse aus seinem zweiten oder dritten Lebensjahr erinnern.

All die wundervollen Zoobesuche mit meinem Opa hätten schon lange der Vergangenheit angehört, ja, wenn da nicht diese Dudus und Dadas gewesen wären, die mein Leben auf eine seltsame und abenteuerliche Weise veränderten.

2 Die Dudus und die Dadas

Nico sah den Mond in sein Zimmerfenster scheinen. Während er noch überlegte, ob der gute, alte Mond ihm wirklich „Gute Nacht” gesagt hatte, blinzelte er mit seinen kleinen Äuglein und schlummerte sanft ein.

Ein leichtes Lächeln spielte um seine Mundwinkel, und es schien so, als ob er alle Tiere, die er heute im Zoo gesehen hatte, aufzählen wollte.

Träumte Nico schon oder unterhielt er sich wirklich mit dem freundlichen Mond, der in sein Fenster blickte.

Während er darüber noch nachdachte, hörte er immer mehr Tierstimmen. War er etwa wieder im Zoo? Ohne auch nur das leiseste Geräusch zu verursachen, schlich er langsam vorwärts. Dabei sagte er immer in Gedanken vor sich hin: „Keine Angst haben … keine Angst haben.”

Um sich ein wenig zu beruhigen, fing Nico an, die Tiere, die er heute im Zoo gesehen hatte, leise aufzuzählen. „Der Elefant macht „töröh“, der Löwe brüllt „waaah“, die Fische …”

Er hatte doch noch mehr Tiere gesehen, aber die fielen ihm gerade vor Schreck nicht ein. Da sagte er einfach wieder: „… und die Dudus.”

Jetzt musste er selbst lachen. „Was sind denn Dudus?”

Doch im selben Augenblick hörte er ein leises Rascheln vor seinen Füßen. Er glaubte auch ein Wispern zu vernehmen. Je mehr er in die Dunkelheit lauschte, desto sicherer war er, seinen Namen zu hören. Nun klang dieses Wispern aber eher wie Gico und nicht wie Nico. War er tatsächlich gemeint? Oder spielte die Dunkelheit ihm einen Streich?

Nico schlich langsam weiter. Er musste gleich bei den Elefanten sein. Nur wenige Meter vom Elefantengehege entfernt beleuchtete eine Laterne schwach den Weg.

Am Rande dieses Lichtkegels erblickte Nico plötzlich ein totales Gewusel. Als er genauer hinsah, konnte er kleine Figuren mit kleinen Leuchtpunkten erkennen.

Die einen waren etwas länglich und sahen aus wie ein USB -Stick, den Papa häufig am Computer benutzte, nur eben mit einem leuchtenden Gesichtchen.

Die anderen Figuren waren fast quadratisch und ähnelten der SIM- Karte aus Mamas Handy, nur eben mit Ärmchen und Beinchen.

Nico bewegte sich nur noch ganz langsam vorwärts. Vor diesen Minifiguren musste er nun wirklich keine Angst haben. Er blieb stehen und flüsterte: „Hallo, wer seid ihr?”

Schlagartig wurde es dunkel und still.

Was sollte Nico nun tun? Während er noch überlegte, leuchtete auf seiner Fußspitze ein winziger Lichtkegel auf. Nico glaubte auch wieder dieses „Hallo Gico” zu vernehmen. Nico ging langsam in die Knie und tastete nach dem Leuchtpunkt auf seiner Fußspitze. Er nahm das winzige Etwas behutsam in seine Hand und stand langsam wieder auf.

Als er seine kleine Hand vorsichtig wieder öffnete, hatte er eine Mini-SIM-Karte mit einem lustigen leuchtenden Gesicht vor sich, die zurzeit vergeblich versuchte, auf ihren Bindfaden dünnen Beinchen zum Stehen zu gelangen.

Diese Stehversuche verursachten ein angenehmes Krabbeln auf Nicos Hand. Es erinnerte ihn an Omas Spiel: „Hast einen Taler, geh zum Markt.” Unwillkürlich sagte er den Spruch vollständig auf: „Kaufst eine Kuh, ein Kälbchen dazu, Kälbchen hat ein Schwänzchen, kille, kille Händchen.”

Wenn Oma Nicos Hand krabbelte, musste er immer lachen. Inzwischen stand die Mini-SIM-Karte auf seiner Hand. Nico wusste immer noch nicht, was er sagen sollte. Da piepste die Mini-SIM-Karte ein „Hallo Gico” hervor. „Ich heiße Nico“, sagte Nico etwas barsch.

„Ja, hallo Gico“, wisperte die Mini-SIM-Karte erneut.

„Das darf doch wohl nicht wahr sein. Ich … heiße … Nico, erwiderte Nico nun sehr betont.” „Also gut, hallo Gico.”

Nico gab es auf. Diese Mini-SIM-Karte war wohl unbelehrbar.

Aber Nico hatte jetzt natürlich viele Fragen: „Wer bist du? Woher kommst du? Was machst du? Wo wohnst du? Woher kennst du meinen Namen? Wie heißt du?”„Alles zu seiner Zeit“, antwortete die Mini-SIM-Karte. „Für heute nur so viel. Ich heiße SIM 1 und ich bin ein Dudu.”

Gab es diese Dudus wirklich? Nico konnte es kaum glauben. Er hatte doch bei seinem Zoobesuch mit Opa nur Quatsch gemacht.

„Meine Freunde heißen SIM 2, SIM 3, SIM 4 … SIM 21 … SIM 43 …”

Bis 13 konnte Nico auch schon zählen. Mehr Treppen gab es ja bei Oma und Opa im Haus auch nicht. Scheinbar ging es aber noch viel weiter.

„Schon gut, schon gut“, unterbrach Nico irgendwann SIM 1. „Ich habe das schon verstanden.” Aber SIM 1 war noch nicht fertig. “Es gibt da noch die Dadas.” Nico musste unwillkürlich lachen. „Das war doch nur Quatsch mit Opa“, sagte er laut.

„Die heißen Sticki 1, Sticki 2, Sticki 3 … Sticki 21 … Sticki 43 …“, erzählte SIM 1 unbeirrt weiter. „Jetzt reicht es aber“, sagte Nico sehr laut.

Er schlug die Augen auf und Mama stand an seinem Bett.

„Du musst aufstehen Schnuppi. Du musst in die KITA.” Nico blinzelte aus seinen verschlafenen Äuglein und murmelte: „Aber die Dudus und die Dadas.” „Hör endlich auf damit“, sagte Mama.

“Es gibt keine Dudus und Dadas. Opa erzählt Quatsch und du auch.”

Nico setzte sich ins Bett und brubbelte, als Mama schon halb zur Tür hinaus war: „Es gibt doch Dudus und Dadas.“

3 Die Elefanten Tö, Röh und Töröh

Nico hatte einen schönen Tag in der KITA verlebt. Danach war Mama mit ihm noch auf den Spielplatz gegangen und er konnte dort in der Korbschaukel wunderbar hin und her schwingen. Er wollte immer höher und höher, am liebsten bis in den Himmel. Beim Abendessen erzählte Nico Mama und Papa von seinen Erlebnissen in der KITA. Dann kam der Sandmann im Fernsehen und Nico musste ins Bett. Bisher hatte er immer versucht ein wenig zu tricksen, um noch ein bisschen Zeit heraus zu schinden. Heute Abend tat er es aber nicht. Er war einfach zu neugierig, ob er heute Nacht wieder die Dudus und Dadas treffen würde. Mama und Papa konnte er davon sowieso nichts erzählen, die glaubten ihm kein Wort.

Oder hatte er wirklich alles nur geträumt? Wer konnte das schon wissen? Er würde es ja bald merken. Irgendwie dauerte es heute Abend einfach sehr lange, bis Mama ihn ins Bett brachte. Hoffentlich merkte sie nicht, dass er total aufgeregt war.

Endlich lag er im Bett. Mama und Papa hatten ihm noch einen Gute-Nacht-Kuss gegeben und der Mond schien auch wieder in sein Fenster hinein. Nico wusste nicht genau, ob der gute alte Mond ihm auch schon gute Nacht gesagt hatte, als ihm seine kleinen Äuglein zufielen.

Als er das nächste Mal die Augen öffnete, saß ein kleiner Leuchtpunkt auf seiner Bettdecke. „Ach, die SIM-Karte“, sagte Nico.

„Du weißt, wie ich heiße“, bekam er zur Antwort.

„Ja, ich weiß, du heißt SIM 1 und bist ein Dudu.”

„Sehr schön. Das hast du dir gut gemerkt, kleiner Gico.”

„Ich … heiße …

Nico.” „Schon klar, Gico.”

Nico gab es endgültig auf. Solange die Kinder in der KITA ihn nicht so nannten, konnte er das hier schon aushalten. „Ich habe immer noch viele Fragen“, sagte er jetzt laut. „Später! Alles zu seiner Zeit. Und Zeit haben wir genug. Ein ganzes Leben lang. Komm jetzt mit Gico, wir gehen wieder in den Zoo.” Nico war begeistert. „In den Zoo? Um diese Zeit? Wie kommen wir denn da hin?”

Er hatte die letzte Frage noch nicht einmal vollständig ausgesprochen, da stand er schon im Elefantengehege des Zoos. Auf seiner linken Schulter leuchtete SIM 1, aber ansonsten war es hier ziemlich dunkel. Selbst der Mond hatte sich hinter einer Wolke versteckt. „Ganz schön dunkel hier“, sagte Nico. Und im Stillen versuchte er sich wieder zu beruhigen: „Keine Angst haben, keine Angst haben.”

SIM 1 schien zu erraten, dass Nico die Dunkelheit nicht so angenehm war und er fragte: „Soll ich Licht machen?”„Wenn du das kannst? Bitte!” „Kann ich.” „Danke!”

SIM 1 begann jetzt fröhlich vor sich hin zu plappern. „SIM 2 leuchte”, und am Rand des Elefantengeheges erschien ein kleiner Leuchtpunkt. „SIM 3 leuchte.” Ein zweiter Leuchtpunkt tauchte auf. „SIM 4 … “ Das konnte ja ewig dauern. „Geht das nicht schneller?“, fragte Nico ungeduldig. „Du musst viel ruhiger werden“, antwortete SIM 1 und fuhr fort. „SIM 13 leuchte … “ Da hatte Nico eine Idee. „Alle Dudus und Dadas sollen leuchten“, rief er und rund um das Elefantengehege erschienen viele, viele kleine Leuchtpunkte, die das Elefantengehege, wie eine Lichterkette zu Weihnachten, voll ausleuchteten.

„Du bist ja richtig schlau“, staunte SIM 1. Nico zuckte mit den Schultern. „Ich gehe eben mit offenen Augen durch die Welt und sehe mir viele Bücher an.” In diesem Augenblick hörte Nico ein lautes „Töröh“ hinter sich. Er drehte sich um und sah die drei Zooelefanten auf sich zukommen. „Du brauchst keine Angst haben“, sagte SIM 1 auf seiner Schulter. „Komm mit, wir gehen sie begrüßen.”

Nico blieb trotzdem stehen, denn die Elefanten waren nun doch schon sehr nahe. „Sagt ihr uns eure Namen“, piepste SIM 1 den Elefanten entgegen. „Ich heiße Tö“, sagte der erste und zugleich größte der Elefanten. „Mein Name ist Röh“, sagte der mittlere, „und ich bin Töröh“, trötete ungeduldig der dritte. Nico konnte es kaum glauben. Hießen die drei wirklich so, wie die Geräusche, die sie von sich gaben und warum konnte er sie überhaupt verstehen?

Wieder schien SIM 1 seine Gedanken zu erraten. „Manchmal können Kinder Tiere verstehen und mit ihnen reden, aber nur, wenn ein Dudu oder ein Dada in der Nähe ist.”

Gerade wollte Tö anfangen zu erzählen, wie es ihm in seiner Heimat Afrika ergangen war, da hörte Nico wieder Mamas Stimme wie aus weiter Ferne an sein Ohr dringen.

“Aufstehen Schnuppi! Du musst in die KITA! Die anderen Kinder warten schon auf dich.” „Das darf doch wohl nicht wahr sein“, dachte Nico zunächst noch völlig orientierungslos. Gerade sollte er vielleicht eine spannende Geschichte hören und nun? Hoffentlich würde er die Elefanten und die Dudus und Dadas heute Nacht wieder treffen?

Irgendwie musste er seine Gedanken laut ausgesprochen haben oder konnte Mama etwa seine Gedanken erraten?

„Ich habe dir gestern schon gesagt, dass es keine Dudus und Dadas gibt. Also höre endlich auf mit dem Quatsch.” „Natürlich“, sagte Nico und ließ damit offen, ob er Mama nun zustimmte oder nicht.

4 Freundschaft mit Töröh

Der Tag verging wieder rasend schnell. Beim Spielen mit den anderen Kindern in der KITA vergaß Nico sowieso die Zeit.

Nach dem Abendessen wollte Nico auch heute wieder schnell ins Bett. Ob er SIM 1 und die Elefanten Tö, Röh und Töröh wiedersehen würde?

Kaum kreisten seine Gedanken um die Elefanten, schon fielen ihm die Augen zu.

Wieder stand er im Elefantengehege.

Wieder war SIM 1 da.

Wieder kamen alle Dudus und Dadas und beleuchteten das Gehege.

Und da waren auch schon die Elefanten.

Das kleine Elefantenjunge Töröh lief mit tapsigen Schritten auf Nico zu, und versuchte mit seinem kleinen Rüssel in Nicos Taschen zu gelangen. Da Nico nicht wusste, was dies sollte, fasste er Töröhs Rüssel, schüttelte ihn kräftig und sagte: „Hallo, kleiner Elefant. Wie geht es dir?”

Doch Röh wies den kleinen Töröh zurecht: „Du sollst nicht immer um Erdnüsse betteln. Das macht man nicht.” „ Aber wenn ich sie doch so gerne esse“, jammerte Töröh.

„Ich bringe dir morgen welche mit“, sagte Nico, der ja nun die Sprache der Tiere verstand.

Morgen war ja wieder Opa-Nachmittag und Opa hatte immer Erdnüsse zu Hause. Da würde er welche mitbringen können.

Töröh trötete vor Freude: „Wenn doch schon morgen Nacht wäre.” Er konnte es kaum noch erwarten.

„Kinder, Kinder“, sagte Röh nur.

„Aber nun erzählt endlich etwas von euch. Ich bin doch so neugierig.”

„Ich komme aus Afrika”, sagte Tö, “und bin schon 50 Jahre alt. Leider musste ich meine Heimat schon vor vielen Jahren verlassen, weil ich immer wieder von Wilderern bedroht wurde. Diese bösen Menschen wollten uns Elefanten töten, damit sie unsere Stoßzähne, die aus Elfenbein sind, für viel Geld weiterverkaufen können. Nun lebe ich nicht mehr in meiner Heimat, dafür bin ich hier aber vor den Wilderern sicher. Früher lebten in ganz Afrika viele Elefanten, aber heute sind sie nur noch im Süden zu finden.”

„Zum Glück habe ich dann hier im Zoo Tö kennengelernt“, unterbrach Röh dann Tö stolz. „Er ist ein richtig toller Elefantenbulle. Wir hatten uns sofort richtig gern und als dann unser kleiner Töröh auf die Welt kam, waren wir glückliche Elefanteneltern.”

„Na ja, und mir geht es hier auch gut, obwohl ich Afrika nie kennengelernt habe und es wohl auch nie kennen lernen werde“, ergänzte etwas traurig Töröh. „So ist das eben. Ich bekomme hier immer gutes Futter, damit ich groß und stark werde und die Erdnüsse, die der Pfleger häufig verteilt, sind äußerst lecker. Aber was Freiheit bedeutet, weiß ich leider nicht.”

Inzwischen trampelte Töröh auf seinen Beinen ungeduldig hin und her.

Er hatte von seinen Eltern auch einiges Neues erfahren, aber viel mehr noch interessierte ihn die Geschichte des kleinen Menschenkindes.

„Nun erzähle doch mal endlich etwas von dir“, platzte es aus Töröh heraus.

„Hallo, ich sage immer hallo. Ich heiße Nico. Tiere mag ich sehr. Einmal in der Woche gehe ich mit meinem Opa in den Zoo. Ich wohne mit Mama und Papa hier in der Stadt und ich bin drei.“ Dabei hielt er dem kleinen Elefanten Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger entgegen. „Außerdem gehe ich in die KITA.“

Ich habe auch viel Spielzeug und ein Laufrad. Wenn ich mit dem Laufrad fahre, bin ich ganz schnell unterwegs. Mama ruft dann häufig „Stopp!“. Sie achtet auch immer darauf, dass ich meinen Helm aufsetze, damit ich mich am Kopf nicht verletze, wenn ich mal stürze. Ich will den Helm nicht immer aufsetzen, aber da versteht Mama keinen Spaß.”

Töröh hörte dem kleinen Nico aufmerksam zu, obwohl er nicht alles verstand, was er ihm erzählte. Schließlich sagte er zu Nico: „Weißt du eigentlich, dass wir Elefanten sechs Mal in unserem Leben Zähne bekommen? Immer wenn unsere Zähne vom Fressen abgenutzt sind, schieben wir sie einfach über den Kiefer hinaus. Wie oft bekommt Ihr Menschen eigentlich Zähne?”

„Das weiß ich nicht. Da muss ich wohl mal meine Eltern fragen”, antwortete Nico.

„Damit du nicht vergisst deine Eltern zu fragen, schenke ich dir schon mal einen meiner Zähne”, sagte Töröh und hielt Nico mit dem Rüssel einen Zahn hin.”

„Was soll ich bloß mit einem abgenutzten Elefantenzahn anfangen?“, dachte Nico. Da er aber nicht unhöflich sein wollte, versuchte er den Zahn in seine kleine Sammelbüchse zu stecken, die er Tag und Nacht bei sich trug. Doch er musste feststellen, dass der Zahn nicht hineinpasste. Was sollte er nun tun? Nico blickte verzweifelt zu den Elefanten.

Da trat Röh einen Schritt nach vorn und nahm mit ihrem Rüssel den Zahn aus der Sammelbox und warf ihn weg. „Ich gebe dir dafür eine kleine Ecke von meinem Stoßzahn. Das Stück ist irgendwann mal abgebrochen.“

„Das kleine Stück passt auch besser in deine kleine Sammelbox“, trötete freudig Töröh. „Ich glaube, wir können viel voneinander lernen. Wollen wir Freunde sein?” „Gute Idee! Freunde?” „Freunde!”