Die Abenteuer von Clara und Anton: Der Drachenkämpfer - Stefan Waidelich - E-Book

Die Abenteuer von Clara und Anton: Der Drachenkämpfer E-Book

Stefan Waidelich

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Beschreibung

Ein fantasiereichen Kinderbuch – ausgezeichnet mit dem „2021 INTERNATIONAL IMPACT BOOK AWARD“ und dem „PenCraft Book Award 2021“ Clara ist verzweifelt. Dunkle Tage sind über das einst prächtige Königreich Eden hereingebrochen. Inmitten dieser düsteren Zeit wächst das schüchterne Mädchen, ganz verlassen von ihrer Familie, unter wilden Räubern auf. Doch dann trifft die Außenseiterin auf Anton. Was Clara zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Es ist der Beginn eines fabelhaften Abenteuers! Ein Abenteuer, das nicht nur Clara, sondern das gesamte Königreich verändern wird. Bist du bereit, Clara und Anton auf ihrer atemberaubenden Reise zu begleiten? »Eine Welt voller Wunder, Räuber und Drachen, in die man beim Lesen unweigerlich abtaucht.« Luise Esau »Beeindruckend, faszinierend, fesselnd! Ein herzerwärmendes Märchen.« Daniel Huber

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Die Abenteuer von Clara und Anton

Der Drachenkämpfer

Impressum

Autor: Stefan Waidelich

Co-Autor: Gerrit Fredrich

ISBN: 9783986610432

Lektorat: Luise Esau

Interior Illustrationen: Ana Rodic

Cover Illustration: moimoi13 auf Fiverr.com, Buchsatz: Ypsilon Design

1. Auflage Februar 2021

© 2021 Stefan Waidelich, Zeisigweg 6, 72213 Altensteig

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Rechteinhabers und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung.

Für Samuel, Sophie und Emma.

Die Welt ist eine Schule und das Leben ein Lehrer. Was aber, wenn die Schule bösartig und der Lehrer ein Lügner ist?

− Stefan Waidelich −

1. Das Fest der Räuber

2. Ein treuer Freund

3. Eine wundersame Begegnung

4. Die Königstochter

5. Köters Ahnung

6. Die geheime Truhe

7. Lauf Clara!

8. Die Flucht beginnt

9. Die Gefahr auf der Hängebrücke

10. Die andere Seite

11. Das Land Eden

12. Der Wald des Zweifels

13. Der Überfall

14. Alte Bekannte

15. Auf nach Jeschach

16. Anton allein gegen die Räuber

17. Der Kriegsrat

18. Wer ist Clara?

19. Der dunkle Berg

20. Der Riese Hugo

21. Der dunkle Herrscher

22. Anton gegen den Drachen

23. Der tollkühne Prinz

24. Der Trauermarsch

25. Ein sonderbares Geräusch

26. Der Drache Angelus

27. Das Fest

Schlusswort

1. Das Fest der Räuber

„Los mach schon Clara!“, rief Hugo und bohrte dabei mit seinem Messer ein Loch in den Tisch. „Ich habe Hunger. Bring mir endlich mein Fleisch!“

Hugo war Anführer der Räuber. Er hatte lange, schwarze Haare, sein Vollbart war dunkel und struppig und stets hatte er einen grimmigen Blick. Seine Hände waren so groß, dass er eine ausgereifte Melone mit nur einer Hand halten konnte. Wenn er etwas sagte, hatte es jeder zu befolgen. Niemand ließ ihn warten und niemand widersprach ihm, denn alle hatten zu große Angst vor seiner Kraft. Mit seinen mächtigen Armen konnte er Bäume ausreißen, als wären es zarte Blumen.

An diesem Tag feierten die Räuber ein Fest. Clara, das Mädchen mit den traurigen Augen, sollte ihnen das Hauptgericht bringen. „Clara, wo bleibst du denn?“, rief Hugo erneut und schlug genervt mit seiner Faust auf den Tisch. Er wollte gerade aufstehen und nach ihr suchen, da bog Clara um die Ecke. „Es … es t-t-tut mir leid“, stotterte sie nervös. Clara war schüchtern und eher klein für ihr Alter. Hugo hatte sie vor langer Zeit aufgenommen. Ihre Wangen waren schmutzig, da sie sich nicht waschen durfte. Ein Gesicht konnte man kaum erkennen. Ihre dunkelbraunen Haare waren zu einem Zopf geflochten. Jeden Tag trug sie dieselben zerfetzten Lumpen. Wie sie so um die Ecke bog, sah sie aus wie ein Mädchen, das gerade einen Hügel heruntergefallen war.

„Es tut dir leid?“, Hugo schoss von seinem Sitz nach oben und der Himmel verdunkelte sich über Clara. In diesem Moment herrschte Stille. Die Musik setzte aus und niemand gab mehr einen Mucks von sich. Clara traute sich nicht zu antworten. Sie starrte ängstlich auf den Boden. „Du hast mich warten lassen. Du weißt genau, wie ungern ich warte. Wie wird deine Strafe wohl jetzt ausfallen?“ Clara kullerte eine Träne über die Wange.

„Lass sie singen!“ Alle Blicke wanderten zu Friedrich, Hugos ältesten Sohn. Friedrich ähnelte Hugo in der Größe und im Umfang seiner Arme. Nur seine Augen wirkten freundlicher. „Lass sie für uns singen. Das wird sicher lustig“, ergänzte Friedrich und erntete dafür Lacher und Applaus. „Gute Idee, mein Sohn“, antworte Hugo. „Also Clara, du hast ihn gehört. Sing für uns.“

Bei dem Gedanken vor anderen zu singen, wurde Clara ganz schwummrig: Ihre Beine zitterten. Ihre Lippen bebten und ihr Herz raste so schnell. Sie hatte das Gefühl, es könnte ihr gleich aus der Brust springen.

Von Geburt an war ihr Herz eingehüllt in einen Edelstein. Warum das so war, wusste sie nicht. Hugo hatte ihr verboten mit anderen darüber zu reden. Aber der Edelstein um Claras Herz erstrahlte immer, wenn sie voller Freude war und zwar so hell, dass er durch ihre Kleider den ganzen Raum erhellte. Hugo konnte dieses strahlende Licht nicht ertragen. Er hasste es, wenn Clara glücklich war und noch mehr verabscheute er dieses Licht. Eines Tages, als sie noch sehr klein war, bestrafte Hugo Clara dafür so hart, dass sie ihre ganze Freude verlor und sich eine dicke Kruste um den Edelstein bildete. Seitdem blieb es dunkel in ihrem Herzen. Niemand sah das Leuchten je wieder, aber Clara musste zumindest keine Strafen mehr ertragen.

„Mach schon, sonst fällt mir eine neue Strafe für dich ein“, drohte Hugo und ballte dabei seine Faust. Und so begann Clara leise wie eine Maus, und sang das einzige Lied, das sie kannte:

Diese Welt ist so groß

Und ich bin nur eine kleine Schabe

Irgendwann, da gehe ich los

Das wäre für mich die größte Gabe

Dann werde ich meine Flügel ausbreiten und fliegen

„Und ich werde dich einholen und in meine Finger kriegen“, unterbrach sie Hugo zum lauten Gelächter seiner Untertanen. „Das war mal wieder so richtig erbärmlich. Eine Schande.“ Hugo ging zurück zu seinem Thron aus alten, grob behauenen Baumstämmen. Er setzte sich und schmiss beide Beine auf den Tisch, sodass Teller und Tassen einen kleinen Hüpfer machten. „Kein Wunder, dass dich dein Vater nicht haben wollte. Du kannst nichts. Du siehst hässlich aus und deine Stimme ist grauenhaft. Du hast großes Glück, dass ich mich deiner erbarmt und dich aufgenommen habe. Sonst würdest du jetzt bei den Tieren leben. Und jetzt stör unser schönes Fest nicht weiter. Mach dich an die Arbeit, du Nichtsnutz.“ Sofort setzte die Musik wieder ein und die Räuber feierten weiter, als wäre nichts gewesen.

Clara hingegen fing an zu weinen. Sie schluchzte und ihre Nase lief. Länger konnte sie nicht mehr auf dem Fest bleiben, also rannte sie einfach los. Sie wollte weg, weit weg und allein sein.

2. Ein treuer Freund

Clara rannte in ihr geheimes Versteck. Es war in einem hohlen Baum. Der Eingang war so klein, dass kein Räuber hineinpasste. Immer, wenn sie Zeit für sich brauchte, kam sie an diesen Ort. Dieses Mal weinte sie noch erbärmlicher als sonst. Hugos Worte hatten sie schwer getroffen. Clara wünschte sich so sehr, an einem anderen Ort und endlich frei zu sein. Eine Hand hielt sie über ihr Herz. Sie fühlte die harte Kruste ihres Edelsteins und spürte den Schmerz tief darunter.

Plötzlich knackte ein Ast und Clara zuckte zusammen. „Wer kann das sein?“, fragte sie sich und wurde dabei sehr nervös. Sollte ihr Hugo etwa bis zum Versteck gefolgt sein?! Langsam kroch sie zum Eingang und schielte mit einem Auge ins Freie. Da kam ihr etwas aus dem Nichts entgegengesprungen und schleckte ihr übers Gesicht. „Ach Köter, du bist es“, stellte Clara erleichtert fest. „Schön, dass du mir gefolgt bist. Deine freundliche Gesellschaft kann ich jetzt gut gebrauchen.“ Köter setzte sich auf Claras Schoß und schmiegte sich an. Der Hund war aus Hugos Familie. Besonders Clara mochte er sehr gerne. Mit seinem roten, zottligen Haar ähnelte er einem Fuchs. Köter spürte Claras Kummer und wollte sie ein wenig trösten.

„Weißt du, manchmal habe ich das Gefühl, dass ich einfach aufstehen und weglaufen sollte. Einfach raus in die Welt, weit weg von hier. Und du würdest mich doch sicherlich begleiten, oder?“ Köter bellte laut und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz. „Ja, das wäre schön! Wir beide erkunden die Welt. Und nirgends gibt es fiese Räuber, die sich über uns lustig machen. Aber … ich bin zu klein und zu schwach für diese große Welt… Ich habe zu große Angst. Deshalb werde ich wohl für immer hierbleiben.“

Eine Träne rollte über Claras Nase und landete auf Köters Kopf, der sich verwirrt in der Gegend umsah. Clara musste bei diesem Anblick kichern. „Ach Köter, du bist immer so unbekümmert. Ich bin so froh, dass ich dich habe.“ Köter schien zurückzulächeln und gab Clara einen sanften Stoß, sodass sie nach hinten auf ihren Rücken kippte. Er nutzte die Gelegenheit, leckte ihr erneut das Gesicht ab und bellte fröhlich. Clara muss laut lachen und versuchte erfolglos, sich zu wehren.

„Danke mein lieber Köter. Genau das habe ich gerade gebraucht. Jetzt lass uns aber schnell wieder zurück aufs Fest gehen. Wenn jemand mitbekommt, dass ich abgehauen bin, wird es noch mehr Ärger geben.“ Langsam krochen sie aus dem Baum heraus und gingen dabei sicher, dass sie niemand beobachtete. Um nicht von den Räubern entdeckt zu werden, huschten sie von Gebüsch zu Gebüsch. „Leise Köter! Ich glaube, ich habe etwas gehört.“ Beide spitzten aufgeregt ihre Ohren. Vorsichtig spähte Clara aus dem Busch heraus. „Nichts zu sehen. Vermutlich habe ich mich geirrt.“ Sie wollte gerade einen Schritt zum nächsten Busch machen, da traf sie etwas am Rücken und schleuderte Clara auf die offene Straße.

3. Eine wundersame Begegnung

„Aua!“, schrie Clara auf. „Was war das denn?“ Verwundert blickte sie sich in der Gegend um und suchte nach dem Grund für ihre schmerzenden Glieder. „Ist alles in Ordnung?“ Ein Junge mit wuscheligen, hellbrauen Haare und einer weißen Tunika kroch aus dem Gestrüpp. Er hatte helle blaue Augen. Auf seiner Stirn bildete sich langsam eine Beule und er versuchte den Schmerz zu vertreiben, indem er auf der Beule herumrieb. Clara fiel sofort der fröhliche Ausdruck in seinem Gesicht auf. Obwohl der Junge große Schmerzen von dem Zusammenprall mit ihr haben musste, lächelte er und entschuldigte sich freundlich: „Es tut mir wirklich leid.“ Sie wusste, dass dieser Junge nicht aus dem Räuberdorf stammen kann. „Ich hoffe, ich habe dir nicht zu sehr wehgetan“, fuhr er fort. „Wir haben jedoch keine Zeit, uns jetzt um unsere Wunden zu kümmern. Mir sind Räuber auf den Fersen. Komm schnell. Wir werden uns in den Bäumen verstecken. Dein Hund kann hier im Busch bleiben. Da werden sie ihn nicht sehen.“ Der Junge packte Clara am Arm und rannte mit ihr auf eine große Eiche zu. Ihre Krone ragte über alle Bäume in diesem Wald. Von der Spitze aus konnten sie fast über das ganze Land blicken. „Los! Schnell! Wir müssen hoch, bevor sie uns entdecken.“ Der Junge schwang sich von einem Ast zum nächsten. Schnell wie ein Eichhörnchen erreichte er den höchsten Ast. Clara war noch nicht ganz bei der Hälfte, da hörte sie Stimmen. „Pscht!“, machte der Junge und legte dabei einen Finger auf seinen Mund. „Beweg dich nicht mehr. Vertrau mir. Sie werden uns hier nicht entdecken.“ Clara hatte keine Wahl. Sie setzte sich auf ihren Ast, schmiegte sich an den Baumstamm und hoffte, dass die Räuber sie nicht finden.

„Hier muss er langgelaufen sein. Seine Spur ist ganz klar zu erkennen.“ Zwei Räuber tauchten genau unter ihrem Baum auf. Einer war dick und der andere groß. In den Händen hielten sie ihre Keulen bereit für einen Kampf.

„Er kann nicht weit sein. Ich rieche seine Angst“, sagte der Dicke.

„Hey Junge, das Spiel ist jetzt vorbei. Jetzt komm und ergib dich, damit wir dich endlich vermöbeln können.

---ENDE DER LESEPROBE---