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Voller Freude begeben sich Molly Maus, ihr Bruder Moritz und Oma Grete auf den langen und anstrengenden Weg zur all jährigen Beerenernte. Als Molly eine rasante Fahrt mit dem Leiterwagen vorschlägt, scheint anfänglich alles nach Plan zu laufen, doch die Fahrt nimmt ein unerwartetes Ende mitten in einem Fluss und dann ist auch noch Moritz verschwunden.
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Seitenzahl: 30
Veröffentlichungsjahr: 2016
„Molly, Molly aufwachen Mäuschen!“, flüsterte ihre Mama ihr leise ins Ohr.
„Kann ich nicht noch ein paar Minuten länger schlafen?“, fragte Molly gähnend.
„Nein, meine Kleine wir müssen los“, antwortete ihre Mama während sie die Vorhänge bei Seite zog.
Draußen war es dunkel. Die meisten Tiere schliefen noch und auch Molly wäre lieber in ihrem Bett geblieben.
„Komm schon, dein Papa wartet mit dem Frühstück und du willst doch nicht dass wir Hansi verpassen und zur Mühle laufen müssen.“
„Ja ist schon gut. Ich komme.“, murrte Molly genervt.
„Bevor ich es vergesse, wir haben uns überlegt dass du zusammen mit deinem Bruder Oma Grete bei der Beerenernte hilfst. Nimm bitte eure Körbe mit.“
Molly schlug die Augen auf. Ihre Mutter hatte bereits das Zimmer verlassen. Langsam streckte sie die Füße unter der Decke hervor und setzte sich fröstelnd auf.
Sie hasste diese morgendliche Kälte, wenn man aus seinem kuscheligen warmen Bett schlüpfte.
Schnell eilte sie hinüber ins Bad und zog sich um. Draußen begann es allmählich zu dämmern und die Vögel zwitscherten ein schönes Lied von den Bäumen.
Auf dem Weg in die Küche hielt sie bei der Abstellkammer und holte die beiden Holzkörbe für die Beerenernte.
Ihre Eltern saßen bereits am Küchentisch. Ihr Papa las wie jeden Morgen die Zeitung, während ihre Mutter die Brotzeit vorbereitete.
„Ist meine Abenteurerin auch endlich aus dem Bett gefallen?“, fragte ihr Papa schmunzelnd über den Zeitungsrand hinweg.
„Nicht wirklich, aber bei Mama habe ich ja nie eine Chance.“, antwortete Molly.
Nachdem sie die Körbe auf der Arbeitsfläche abgestellt hatte, setzte sie sich mit an den Tisch. Angeekelt schmierte sie die Johannisbeermarmelade auf ihr Brot. Bis auf ihren Bruder konnte die keiner leiden, doch am Anfang der Beerenernte waren fast die kompletten Marmeladenvorräte aufgebraucht.
Angesichts dessen freute sie sich schon auf den heutigen Tag, denn schon bald würde sie ihre geliebte Erdbeermarmelade bekommen.
Nach dem Frühstück verließen sie alle zusammen ihre Wohnung in der alten morschen Buche. Die Waldlichtung erwachte langsam zum Leben.
Normalerweise brachte Hansi Hirsch sie zur alten Mühle, wo sie sich die Zeit mit Abenteuern vertrieb um ihre Eltern nicht bei der Arbeit zu stören, doch heute war einer der wenigen Tage an denen sie bei ihrer Oma zusammen mit ihrem Bruder sein durfte. Sonst blieb Moritz tagsüber alleine dort.
Nachdem sie in den letzten zwei Tagen so viel erlebt hatte und sie gezwungen waren in der alten Mühle zu übernachten, da Molly bei ihrem Sturz vom Mühlrad davon gespült wurde und sie einem Eichhörnchen half, dessen Haus vom Sturm verwüstet worden war, hatte ihr Bruder Moritz bei Oma Grete auch die Nacht verbracht.
Nach einer kurzen Verabschiedung machten sich ihre Eltern auf den Weg zu Hansi. Natürlich nicht ohne Molly zu ermahnen Oma Grete keinen Ärger zu machen und gut zu hören. Denn für eine alte Oma waren Abenteuer nichts mehr.
Während sie sich mit ihren Körbchen auf den Weg machte, sah sie sich neugierig zu allen Seiten um.
Zu dieser Zeit verließen fast alle Waldbewohner ihr Haus und machten sich auf den Weg zur Arbeit. Die Sonne ging langsam auf ihre Reise und der wolkenlose Himmel ließ wunderschönes Wetter vermuten. Bereits die letzten Tage war es herrlich warm gewesen und mit ein wenig Glück würde der nächste Regen noch etwas auf sich warten lassen.