Die Adventsmonster - Norbert Hölscher - E-Book

Die Adventsmonster E-Book

Norbert Hölscher

0,0

Beschreibung

Schlucki war unzufrieden. Nein, das traf es nicht. Sauer? Wütend? Traurig? Nein, alles nicht falsch, aber so richtig traf es das nicht. Leer! Das war es. Schlucki fühlte sich so richtig leer ... Also setzt es alles daran, diese Leere irgendwie zu füllen. Und so vermisst die Familie, bei der Schlucki unbemerkt lebt, schon bald mehr und mehr Sachen, die sie dringend brauchen. Deshalb beschließen sie alle gemeinsam, dem geheimnisvollen Dieb auf die Schliche zu kommen und ihm eine Falle zu stellen. Doch was hat es eigentlich mit den mysteriösen Goldtalern auf sich, die immer dort auftauchen, wo gerade etwas verschwunden ist?Und wieso befindet sich bei jedem Goldtaler ein kleines Zettelchen mit Anweisungen für die Kinder? Eine spannende Geschichte über die wahren Werte des Weihnachtsfestes, verpackt in vierundzwanzig kurzweilige Kapitel, die zum adventlichen Vorlesekuscheln mit der ganzen Familie einladen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 101

Veröffentlichungsjahr: 2016

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Zu diesem Buch

Schlucki war unzufrieden.

Nein, das traf es nicht.

Sauer? Wütend? Traurig? Nein, alles nicht falsch, aber so richtig traf es das nicht.

Leer! Das war es. Schlucki fühlte sich so richtig leer…

Also setzt es alles daran, diese Leere irgendwie zu füllen.

Und so vermisst die Familie, bei der Schlucki unbemerkt lebt, schon bald mehr und mehr Sachen, die sie dringend brauchen.

Deshalb beschließen sie alle gemeinsam, dem geheimnisvollen Dieb auf die Schliche zu kommen und ihm eine Falle zu stellen.

Doch was hat es eigentlich mit den mysteriösen Goldtalern auf sich, die immer dort auftauchen, wo gerade etwas verschwunden ist?

Und wieso befindet sich bei jedem Goldtaler ein kleines Zettelchen mit Anweisungen für die Kinder?

Eine spannende Geschichte über die wahren Werte des Weihnachtsfestes, verpackt in vierundzwanzig kurzweilige Kapitel, die zum adventlichen Vorlesekuscheln mit der ganzen Familie einladen.

Norbert Hölscher wuchs gemeinsam mit seinen vier Geschwistern bei seinen Eltern und seiner Großtante in Hannover auf.

Schon früh schrieb er kurze Geschichten, Gedichte, Liedtexte und Theaterstücke für die Mitarbeit in der Kinderkirche seiner Gemeinde. Doch erst, als seine vier Kinder ihn um einen selbst hergestellten Adventskalender baten, reifte zwischen ihm und seiner Frau die Idee, die schließlich in dem nun herausgegebenen Adventskalenderbuch gipfelte.

Inhaltsverzeichnis

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

1. Dezember

Schlucki war unzufrieden.

Nein, das traf es nicht.

Sauer? Wütend? Traurig? Nein, alles nicht falsch, aber so richtig traf es das nicht.

Leer! Das war es. Schlucki fühlte sich so richtig leer.

Also machte es sich auf den Weg, um sich zu füllen.

'Ah, Lutscher, lecker!', dachte es und schlang gleich alle auf einmal in sich hinein! Ohne zu kauen oder auch nur das Einwickelpapier ab zu machen! Darum nannten es auch alle Schlucki. oder hätten es so genannt, wenn jemand es gekannt hätte.

-

„He, wo sind meine Süßigkeiten?“, wollte Finn wissen. „Lara, hast Du sie genommen?“ „Welche Süßigkeiten?“ Lara zuckte fragend mit den Schultern. „Hm“, machte sie, wie immer, wenn sie nicht wusste, was man von ihr wollte.

„Na, meine Süßigkeiten vom Martinstag!“, beharrte Finn. „Die waren immer noch nicht leer! Und jetzt sind sie verschwunden! Lars, hast Du sie aufgefuttert?“ „Ich hab doch meine eigenen!“, verteidigte sich Lars.

„Schau mal, hier!“ Er öffnete seine Tüte. „He, meine sind auch weg!

Oarh, Lara!“, rief er frustriert aus.

Lara wusste immer noch nicht, was sie getan haben sollte. „Ich hab gar nichts gemacht! Hab keine Süßigkeiten!“, versuchte sie ihren Brüdern zu versichern.

„Und wo sind dann die Süßigkeiten?“, wollte Finn wissen.

„Ääääh, was klebt denn hier so?“ Lars hatte sich auf der Stuhllehne abgestützt und nun war seine Hand ganz klebrig.

„Paul!“, riefen alle drei wie aus einem Mund.

Doch Paul grinste sie aus seinem Babybettchen fröhlich an, wie eigentlich jedesmal, wenn seine Geschwister ihm Aufmerksamkeit schenkten. „Baba“, rief er seinen Geschwistern probeweise zu, nur, um auch etwas zum Gespräch beizutragen. Allen drei Geschwistern war sofort klar, das die klebrigen Rückstände auf der Stuhllehne ausnahmsweise einmal nicht von Paul stammen konnten. Der konnte sein Bettchen noch nicht allein verlassen.

„Aber wo sind dann unsere Süßigkeiten?“, kam Finn auf das eigentliche Thema zurück.

Sie suchten erst in Finns und Lars' Zimmer, dann in Laras und Pauls Zimmer und dann sogar noch in Mamas und Papas Schlafzimmer, doch die Süßigkeiten blieben verschwunden!

„Jetzt geh ich's Mama sagen!“, maulte Lars. Jedesmal, wenn er nicht mehr weiter wusste, sagte er einfach alles Mama. Dann würde sich schon alles wieder einrenken. „Gute Idee“, meinte auch Finn.

„Vielleicht hat sie ja unsere Süßigkeiten.“ Und da Lara auch nichts besseres mehr einfiel, machten sie sich gemeinsam auf den Weg, die Treppe hinunter, durch den Flur, ins Wohnzimmer.

Nachdem Mama sich die ganze Geschichte angehört hatte, dachte sie einen Augenblick lang nach.

„Ja, also wisst ihr“, meinte sie schließlich, „vielleicht hat das ganze ja etwas mit diesem goldenen Taler zu tun.“

Sie hielt eine etwa überraschungseigroße, kreisrunde, goldene Münze hoch, auf der eine große Eins prangte.

“Dabei lag noch dieser Zettel!“ Mama zeigte ihn den Kindern.

„Ma-le Mama ein schö-nes Bild!“ , las Finn seinen Geschwistern vor.

„Ja, das mache ich!“ Lara war sofort begeistert und flitzte nach oben, um ihre Stifte zu holen.

-

'Was machen die denn da?', dachte Schlucki und rutschte vorsichtig und leise näher an diese merkwürdigen vier Gestalten heran, die um einen großen Tisch herum saßen und ganz konzentriert mit ihren Stiften übers Papier fuhren. Gespannt beobachtete es die vier und bekam große Augen, als er die schönen Bilder sah, die die vier gestalteten.

-

„Mama das schenk ich Dir!“ Lara war als erste fertig und hielt Mama ihr fertiges Bild hin.

„Das hast Du aber schön gemacht!“ Mama knuddelte ihre kleine Lara und sie gaben sich ein Küsschen.

-

Schlucki bekam ein grummeliges Gefühl, als es die beiden sah. Als dann auch die anderen drei ihre Bilder Mama schenkten und sie ihren Söhnen Küsschen gab, da wurde das Gefühl im Bauch so drückend, so verkrampft und so schlecht...

-

„Bööööörrppp“, klang es aus seinem Mund, als Schlucki rülpsen musste und dabei Süßigkeiten aus seinem Maul geschossen kamen. Sie flogen in hohem Bogen durch die Luft. Jedem Kind landete ein Bonbon genau in der Hand. Komplett mit Einwickelpapier, genau so, wie Schlucki es vorher verschluckt hatte.

„Was war das denn?“, fragte Finn, als er erst das Bonbon in seiner Hand anschaute und dann schnell in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Er sah gerade noch etwas grünes durch die Wohnzimmertür verschwinden.

2. Dezember

„Hallo!“, stürmte Lars zur Tür herein. Er fiel seiner Mama um den Hals, gab ihr ein Halloküsschen und fing an , sich auszuziehen.

Doch als er seine Hausschuhe anziehen wollte, war da nur ein einziger.

Der andere fehlte.

'Hab ich ihn vielleicht in das falsche Schuhfach gestellt?', fragte er sich und sah erst bei Finns, dann bei Laras und schließlich bei Pauls Schuhen nach. Er suchte in seinem Zimmer, in Laras und Pauls Zimmer, im Wohnzimmer, sogar in der Küche und im Badezimmer.

Der Hausschuh blieb verschwunden.

-

'Puh', dachte Schlucki wohl schon zum zehnten Mal, 'tut mir der Bauch weh!'

Doch egal, was es auch versuchte, ob es ein wenig Wasser trank, ganze Wasserflaschen komplett mit Flasche schluckte oder sich im Waschbecken warmes Wasser über den Bauch laufen ließ, es wollte einfach nicht besser werden.

'Vielleicht habe ich was falsches gegessen', dachte es noch, dann musste es sich schnell verstecken, denn Finn kam aus dem Wohnzimmer. Er war gerade mit seinen Hausaufgaben fertig geworden.

-

„Schaut mal alle, was ich gefunden habe!“, rief Finn durch's Treppenhaus.

„Hast Du ihn gefunden?“, rief Lars, während er die Treppe hinunter lief.

„Na klar!“, antwortete Finn stolz.

„Du bist der beste Bruder der ganzen Welt!“, jubelte Lars. „Gib ihn mir bitte.“

„Wieso denn?“, fragte Finn.

„Na, weil mein Fuß schon ganz kalt ist!“, antwortete Lars.

„Und wie soll Dir da der goldene Taler weiterhelfen?“, wunderte sich Finn.

„Welcher Taler?“, fragte Lars. „Ich suche doch meinen rechten Hausschuh!“

„Also den hab ich nicht gefunden“, meinte Finn. „ich habe einen goldenen Taler gefunden, genau wie Mama gestern! Und hier ist auch ein Zettel dabei! Je-der gibt Pa-pi einen Kuss!“, las er laut vor.

„Ja! Jubbi!“, jubelte Lara, die inzwischen auch die Treppe herunter kam, und gerade noch Finns letzten Satz gehört hatte.

Jetzt stürzten alle ins Wohnzimmer und sich auf Papi, der noch gar nichts von der neuen Aufgabe wusste. Völlig überrascht nahm er die vielen unverhofften Küsschen dankbar entgegen.

„Na, ihr seid ja heute stürmisch!“, freute er sich, nachdem das Küsschengewitter vorüber war.

Da machte es plötzlich im Flur ganz laut „Bööööörrppp!“ und wieder segelten viele Sachen durch die Luft, diesmal aus dem Flur ins Wohnzimmer.

Alle stürmten aus dem Wohnzimmer in den Flur, wo sie etwas rotes volle Pulle die Treppe hochjagen sahen und noch ehe sie feststellen konnten, was das war, knallte oben eine Tür zu und das rote Etwas war verschwunden.

Langsam gingen sie alle wieder ins Wohnzimmer zurück, wo sie auf dem Fußboden wild verteilt einige Schokobons fanden.

Plötzlich entdeckte Lars noch etwas anderes!

„Mein Hausschuh!“, rief er überrascht und fröhlich.

Und tatsächlich, halb unter den Sessel gerutscht, lag dort sein rechter Hausschuh! Dabei hatte er hier doch schon ganz gründlich gesucht und dort war er eben noch nicht gewesen!

-

Schlucki saß mit klopfendem Herzen in Finns und Lars' Zimmer. Genauer gesagt, hatte es sich im Kleiderschrank versteckt. Um ganz genau zu sein, saß es im Wäschesack. Mitte zwischen der Dreckwäsche hatte es sich versteckt, so sehr hatte es sich erschreckt, als erst wieder die Menschen so seltsame Sachen mit ihren Mündern gemacht hatten und ihm dann wieder so komisch geworden war, dass es wieder rülpsen musste.

3. Dezember

Schlucki saß immer noch zwischen der Dreckwäsche im Kleiderschrank. Langsam beruhigte es sich wieder.

Plötzlich merkte es, dass es gar kein Bauchweh mehr hatte. 'Das war bestimmt dieses seltsames Fußdings, dass ich gefuttert hatte!', dachte es halb ärgerlich darüber, es gefressen zu haben und halb erfreut darüber, es wieder los zu sein.

'Jetzt hat es der Menschenjunge bestimmt wieder am Fuß!', dachte Schlucki, denn es hatte ja gesehen, wie Lars mit einem Hausschuh an den Füßen auf der Suche nach dem anderen durchs ganze Haus gelaufen war.

-

„Mama, meine Puppi ist weg!“, klagte Lara. Mama tröstete ihre Tochter: „Bestimmt ist sie in Deinem Zimmer. Komm, wir suchen sie!“

Aber obwohl sie das ganze Zimmer auf den Kopf stellten und sogar hinter der Puppenwiege und im Puppenkleiderschrank suchten, blieb Puppi verschwunden.

-

Ganz langsam und vorsichtig kletterte Schlucki von Laras großem Kleiderschrank herunter.

'Ein Glück', dachte es, 'dass die Menschen nicht auch noch auf den Schrank geschaut haben!'

In alle anderen Ecken haben sie gesehen und alle Sachen hin- und hergeschoben.

'Warum sie das wohl gemacht haben?', wunderte es sich.

Es war neugierig geworden.

Vorsichtig schob es sich durch die Tür in den Flur und schaute durch das Treppengeländer nach unten.

„Mama, meine Puppi“, jammerte Lara. Sie vermisste ihre Puppenfreundin so sehr.

Mama streichelte ihr über das Haar und versuchte, sie ein wenig aufzumuntern.

„Bestimmt finden wir Deine Puppi wieder.“, meinte sie. „Lass uns jetzt erst einmal essen.“

Gemeinsam gingen sie zum Esstisch, um den Tisch zu decken, doch noch bevor sie den ersten Teller auf den Tisch legen konnten, jauchzte Lara: „Sieh mal, Mami, was ich gefunden habe!“

Sie hielt einen weiteren Taler in der Hand!

„Hey, ist ja toll!“, riefen Finn und Lars, die gerade mit Brot und Wurst beladen ins Zimmer kamen.

„Lass uns mal sehen, was heute auf dem Zettel steht!“ Finn schnappte sich den Zettel, den Lara bereitwillig hergab. Nur den Taler hielt sie fest, das war ihrer, fand sie.

„Papi ma-cht mit all-en 'Al-le La-chen'!“, las er vor.

„Ja, Super!“, freuten sich Finn und Lara. „Allg Laaa!“, grinste auch Paul.

Nur Lars schien nicht so glücklich, er mochte es lieber, von Papa auf den Arm genommen und die Treppe hochgekuschelt zu werden.

„Na, dann wollen wir das mal gleich hinter uns bringen!“, seufzte Papa gespielt und erhob sich umständlich aus dem Sessel, in dem er bislang gelesen hatte.

-

'Was machen sie denn jetzt?', dachte Schlucki und beugte sich neugierig noch etwas weiter vor.

Der große Mensch, den sie immer 'Papa' nannten, schnappte sich einen kleinen Menschen, den er Finn nannte, und legte ihn sich bäuchlings auf den Unterarm, sodass 'Finn' auf dem Unterarm lag, wie man auf einem Pony liegen würde, wenn es ganz schnell galoppierte.

Dann fing 'Papa' an zu singen:“ Alle lachen, alle lachen, Finn fliegt mit 180 Sachen...“ Und während er sang - Schlucki zuckte erschrocken vom Geländer zurück - rannte Papa mit Finn auf dem Arm aus dem Wohnzimmer und auf die Treppe zu!

Hatte man es etwa entdeckt? Schnell duckte sich Schlucki ganz eng in eine dunkle Ecke und hoffte, dass sie es nicht finden würden...