Die andalucismo-Debatte - Daniela Hendel - E-Book

Die andalucismo-Debatte E-Book

Daniela Hendel

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Didaktik - Spanisch, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Romanistik-Institut), Veranstaltung: Dialekte und Dialektologie in Spanien und Spanischamerika, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits vor mehr als 300 Jahren wurde ein gewisser Einfluss des andalusischen Spanischs in den damaligen Kolonien entdeckt. Die Philologen beschäftigte die Frage, warum es zu teilweisen Übereinstimmungen zwischen dem andalusischen Dialekt und dem lateinamerikanischen Spanisch v.a. der tierras bajas kommt. Doch erst in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, lange nach der Lösung der Kolonien vom Mutterland, spalteten sich die Wissenschaftler in die sogenannten andalucistas und antiandalucistas und begannen in der sogenannten andalucismo-Debatte gegeneinander zu polemisieren. Für die 1. andalucismo-Debatte stehen die Namen von Pedro Henríquez Ureña und Max Leopold Wagner. Denn verbunden mit der Frage nach dem Einfluss des Andalusischen, des sogenannten Inselspanischen, ist die Frage nach der Eigenständigkeit des Lateinamerikanischen. Diese Fragen sind immer mit der Angst vor einer Zersplitterung der Einheit der spanischen Sprache verbunden und entsprechend emotional und teilweise ideologisch wurde die Debatte auch noch bei ihrer Wiederaufnahme Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts geführt. Es wird innerhalb der Diskussion gar nicht bestritten, dass es auffällige Ähnlichkeiten zwischen dem andalusischen und dem hispanoamerikanischen Spanisch in bezug auf gewisse Phänomene wie z.B. seseo und yeísmo gibt, sondern der Streit entstand über die Begründungen für diese Gemeinsamkeiten. Die einen sprechen von influencia, die anderen von dependencia und wieder andere von paralelismo. Als Schlüsselfragen entwickeln sich im Verlauf der Debatte die Frage nach dem Stand des Dialektes zum Zeitpunkt der Auswanderung und nach der genauen Zahl der Auswanderer aus den verschiedenen Regionen. Diese Arbeit gibt einen vollständigen Überblick über die Besonderheiten und Gemeinsamkeiten des Andalusischen und des Hispanoamerikanischen, um danach einen historischen Abriss der verschiedenen Phasen der andalucismo-Debatte bis hin zu neueren Entwicklungen zu geben.

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Veröffentlichungsjahr: 2004

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Inhaltsverzeichnis
0. Einführung 2 -
1. Das Andalusische
1.1. Zur Entstehung des Andalusischen 3 -
2. Das Hispanoamerikanische
2.1. Consonantismo 5 -
2.2. Morfosyntaxis
4.1. Die Argumentation Ureñas 11 -
5. Das Wiederaufleben der andalucismo-Debatte 13 -
7. Zusammenfassung 20 -
8. Literaturverzeichnis 22 -

Page 2

0. Einführung

Zwei Fragen beschäftigen die Philologen v.a. im Zusammenhang mit dem lateinamerikanischen Spanisch und dem Spanisch der Halbinsel: 1. Ist das Lateinamerikanische eine eigene Sprache oder entwickelt sich dazu? 2. Wie kommt es zu den teilweisen Übereinstimmungen zwischen dem andalusischen Dialekt und dem lateinamerikanischen Spanisch v.a. dertierras bajas?Die grundsätzliche Schwierigkeit einer dialektalen Einteilung umreißt Rosenblat sehr treffend: „La verdad es que todo individuo es hoy „plurilingüe“(1) und „Nadie vive confinado en su familia o en su taller. La vida colectiva de la actualidad, desde los sectores altos, a través de la escuela, la administración pública, las formas del trabajo y del comercio, los deplazamientos humanos, la propaganda política o comercial, la radio, la televisión, el cine, el periódico, la revista, etc., „corrompen“ la integridad del habla ind ividual, y superponen a ella, en forma creciente, el habla de los demás sectores“ (2)

Die erste Frage kann man mit Rosenblat in zwei Fragen aufteilen: „Primera si hay una unidad lingüística a la que puede llamarse „español de América“, o hay más bien una serie diferenciada de hablas nacionales o regionales. Segunda, si ese supuesto „español de América” es una modalidad armónica y coherente dentro del español general, o si presenta, por el contrario, una diferenciación estructural y mas tendencias centrífugas que le auguran una futura independencia” (3)

Diese Fragen sind immer mit der Angst vor einer Zersplitterung der Einheit der spanischen Sprache verbunden: „Al admitir la pluralidad de normas para el vasto mundo hispánico, surge en seguida la pregunta: ¿No hay en ello un peligro de desintegración? Siempre el temor, rondando la vida de nuestra lengua.“(4)

Um das “amerikanische Spanisch” mit dem andalusischen vergleichen zu können, muß man sicher eine gewisse Geschlossenheit des einen sowie des anderen Sprachgebiets voraussetzen. „Por « andalucismo» habrá que entender la aceptación de la existencia de algunos rasgos y fenómenos representativos compartidos entre América y Andalucía por filiación histórica de aquélla respecto a ésta.” (5)

Dabei führt E. Coserius Vorschlag einer „lengua ejemplar“ als Möglichkeit der Einheit einer Sprache klar zu einer panhispanischen Norm.

In diesem Sinne wurde im Juni 1963 beim Kongreß über die Gegenwart und Zukunft der spanischen Sprache unterstrichen: „La comisión considera que toda acción rectora del futuro de la lengua española tendiente a la deseable unificación de la lengua cultivada, debe hacerse con un absoluto respeto a las variedades nacionales tal como las usan los hablantes cultos, y teniendo en cuenta que la unidad idiomática no es incompatible con la pluridad de normas básicas, fonéticas y de otro tipo que caracterizan el habla ejemplar y prestigiosa de cada ámbito hispánico.“ (6)

(1)Rosenblat, el criterio de correción lingüistíca, 8 (2)ebd., 9

(3)Rosenblat, El castellano de España y el castellano de América, 35 (4)Rosenblat, el critero de correción lingüística, 25 (5)Fernández-Sevilla, 231

(6)Rosenblat, El criterio de correción lingüística, 25