Die Augen der Medusa - Bernhard Jaumann - E-Book

Die Augen der Medusa E-Book

Bernhard Jaumann

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Beschreibung

"Großartige Kriminalliteratur." spiegel online.

Nicht nur der eisige Winter lässt die Einwohner des italienischen Bergdorfes Montesecco frösteln. Als ein Attentäter den bekanntesten Staatsanwalt Italiens ermordet und sich mit vier Geiseln in Monteseccos Mauern verschanzt, überrollen Polizei und Medien den verschlafenen Ort. In letzter Minute schmieden die Dorfbewohner einen Plan ...

Ein fulminanter Italienkrimi über Mafia, Medienmacht und wahre Menschlichkeit, ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis.

"Immer wieder bezaubert Jaumann durch kluge, feinsinnige Erzählweise und beobachtungsgenaue Sprache." Tobias Gohlis in "Die Zeit".


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Seitenzahl: 398

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Bernhard Jaumann

Die Augen derMedusa

Ein Montesecco-Roman

Impressum

ISBN 978-3-8412-0777-7

Aufbau Digital,

veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, Dezember 2013

© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin

Die Originalausgabe erschien 2008 bei Aufbau, einer Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.

Umschlaggestaltung hißmann, heilmann, Hamburg

unter Verwendung eines Fotos von mauritius images/imagebroker/Alfred Schauhuber

E-Book Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, www.le-tex.de

www.aufbau-verlag.de

(…) Da siegreich jener sich fortschwang,

tröpfelten blutige Tropfen vom Haupt der Gorgo Medusa,

welche die Erd’ aufnehmend in mancherlei Schlangen beseelte:

Darum wimmelt das Land von der Brut feindseliger Würmer.

(Ovid: Metamorphosen, Fünftes Buch)

Inhaltsübersicht

Cover

Impressum

1 – Lunedì, 14 gennaio

2 – Martedì, 15 gennaio

3 – Mercoledì, 16 gennaio

4 – Giovedì, 17 gennaio

5 – Venerdì, 18 gennaio

6 – Epìlogo

Informationen zum Buch

Informationen zum Autor

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1Lunedì, 14 gennaio

Der rote Balken wanderte durch einen stahlblauen Himmel, der wie gefroren aussah. Nur über die Hügel im Osten zog sich ein dünner Wolkenschleier, durch den die Wintersonne milchig schimmerte. Die Kuppen waren dünn mit Raureif überzuckert, doch über die Nordhänge reichte eine fast geschlossene Schneedecke bis ins Tal. Auf ihr stumpfes Weiß schien der Lehm der darunter begrabenen Äcker abgefärbt zu haben. Das Waldstück, das sich an die Felder anschloss, wirkte wie aus Glas. Als ob man nur fest darauf starren müsste, um die kahlen Bäume klirrend zerspringen zu lassen. Vom Waldrand führte eine Spur quer über die weiße Fläche in Richtung des kleinen Orts Montesecco. Der rote Balken folgte ihr. Soweit man das auf die Entfernung beurteilen konnte, war der Rand der Fußstapfen eingefallen, die Spur selbst schon einige Tage alt.

Der Frost biss in die Lippen. Die Atemluft kondensierte zu einer grauen Wolke, wenn man sie ausstieß. Die Finger in den dünnen Lederhandschuhen fühlten sich klamm an.

Immerhin waren die Lichtverhältnisse nahezu optimal. Die Silhouette Monteseccos auf dem Hügelrücken gegenüber war klar auszumachen. Dünne Rauchfahnen standen über einem Gewirr von Natursteinmauern und verwaschenen Ziegelflächen. Auf den Dächern lagen Reste schmutzigen Schnees. Das Dorf wirkte grau und trostlos, auch wenn sich seine Häuser aneinanderdrückten, als wollten sie sich gegenseitig wärmen. Etwas rechts vom höchsten Punkt ragte der Kirchturm Monteseccos ein paar Meter aus dem Schutz der verwinkelten Dächer hervor. In ihm öffneten sich mannshohe fensterlose Luken, durch die man gewiss eine ausgezeichnete Sicht in alle Richtungen hatte. Doch ebenso sicher war es dort kalt und zugig. Nichts rührte sich, und es gab keinen Grund anzunehmen, dass gerade jetzt jemand von dort oben Beobachtungen anstellte.

Am Dorfeingang stachen ein paar Zypressen schwarz hervor, aber die meisten Bäume unterhalb der Häuser hatten ihre Blätter längst verloren. Durch die kahlen Äste glänzte der Asphalt der Ortszufahrt. Der rote Balken glitt auf ihr durch zwei enge Kurven den Hang hinab, bis er die Straße nach Pergola erreichte. Diese zog sich in sanftem, nur leicht abfallendem Schwung durch die gefrorenen Äcker, ging bei dem Rustico an der Abzweigung nach Madonna del Piano in eine lange Gerade über, um dann wieder anzusteigen und zwischen bewaldeten Hügeln zu verschwinden. Fünfzig Meter vor dem Dorf stand am Straßenrand ein hölzernes Patriarchenkreuz. Die Längsachse verschwand hinter dem roten Balken, nur die zweifachen Querarme ragten seitlich hervor. Die oberen waren ein wenig kürzer, ihre Kanten gestochen scharf. Man glaubte fast, an ihnen entlang streichen zu können, doch sie waren zweihundert Meter Luftlinie entfernt. Plus/minus fünfundzwanzig Meter. Genauer konnte man die Entfernung nicht justieren.

Als der schwarze Wagen zwischen den kahlen Bäumen auftauchte, war von seinem Motor nichts zu hören. Nicht einmal das leise Surren, das man von einer kraftvollen Sechs-Zylinder-Maschine erwartete. Langsam glitt die Limousine die Straße entlang. Wahrscheinlich war die Fahrbahn in den Serpentinen des Waldstücks glatt gewesen. Und der Fahrer blieb nun vorsichtig, weil er die Strecke nicht kannte. Noch vierzig Meter bis zum Kreuz mit den beiden Querbalken.

Die Limousine kam aus der letzten Kurve, drehte auf 12 Uhr ein. Man konnte nun das Nummernschild lesen. Alles war in Ordnung. In den durchbrechenden Sonnenstrahlen glänzte der Kühler silbern. Aluminium. Es hätte auch zehn Millimeter dicker Stahl sein können. Das hätte nichts ausgemacht. Nicht auf lächerliche zweihundert Meter Entfernung. Der rote Balken lief knapp vor dem Kühler her. Noch zwanzig Meter.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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