Die blauen Schuhe - Lisa Beiersmann - E-Book

Die blauen Schuhe E-Book

Lisa Beiersmann

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Beschreibung

Es war einmal... Leslie Ashton. 18 Jahre alt, ist eher unscheinbar und beschäftigt sich in ihrer Freizeit hauptsächlich mit Kampfsport. Seit sie denken kann, hegt sie eine Abneigung gegen Tanzen. Leroy hingegen liebt nichts mehr und hat sein Leben dem Tanzen verschrieben. Seit Jahren arbeitet er auf eine erfolgreiche Karriere hin, zählt er doch zu den vielversprechendsten Nachwuchstalenten. Als das Ziel immer näher rückt, findet er allerdings keine Tanzpartnerin. Daraufhin startet er einen Wettbewerb, bei dem er sich die beste Tänzerin heraussuchen möchte. Und plötzlich lässt Leslie der Gedanke ans Tanzen nicht mehr los, schließlich ist da dieser unverschämt gutaussehende Zauberer, der ihr auf magische Art und Weise helfen will. Blöd nur, dass sie sich dafür erstmal mit Drachen und anderen dubiosen Gestalten herumschlagen muss. Doch sollte sie wirklich Magie einsetzen, um zu gewinnen?

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Seitenzahl: 118

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Lisa Beiersmann

Die blauen Schuhe

Für Alice

weil dieses Buch ohne dich wahrscheinlich gar nicht existieren würde

Prolog

Manchmal vergessen wir, dass auch kleine Dinge im Leben geradezu magisch sind. Denn wer definiert überhaupt, was Magie ist?

Definition laut Duden:

Magie, die

Bedeutung

1. a) geheime Kunst, die sich übersinnliche Kräfte dienstbar zu machen sucht; Zauberei

b) Tricks des Zauberkünstlers (im Varieté)

2.faszinierende, geheimnisvoll wirkende Kraft

Und nun, mach es dir gemütlich und vielleicht kreuzt die Magie ja auch deinen Weg.

Impressum

© 2. Auflage 2021

Erste deutschsprachige Auflage März 2020

Verfasser: Lisa Beiersmann, [email protected]

Buchsatz: ©Lisa Beiersmann

Lektorat, Korrektorat: Siegfried Jähne

Umschlaggestaltung: ©RiaRaven Coverdesign, unter der Verwendung von Stockmaterial

Illustrationen:©Pia Marie Endres ( piamarie.art)

Druck: epubli - ein Service der neopubli GmbH, Belin

ISBN Paperpack 978-3-750292-01-7

ISBN Ebook 978-3-750289-27-7

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Im Vulkan, in der Hitze geschmiedet

Ein Schwert mit großer Kraft versiegelt.

Um diese zu entfalten

Muss erst eine Heldentat walten.

So gefährlich und doch so schön,

musst es mit eigenen Augen sehen.

Doch lass dich nicht reizen vom großen Glück

Nur die Zerstörung bringt die Ordnung zurück.

Eine Rose leuchtend rot

Einmal berührt bringt sie den Tod.

Das Land wollte vergessen, doch musste bezahlen

Nur eine List befreit es von den Qualen.

- Alice T.

Prolog

Es war einmal vor langer, langer Zeit (vielleicht war es auch vor wenigen Tagen), in einem weit, weit entfernten Land (oder auch nur ein paar Kilometer von hier entfernt) ein junges Mädchen. Dieses Mädchen, der Name lautet übrigens Leslie, war ein eher unscheinbarer Mensch. Keine der Coolen, die an der Schule den Ton angaben oder eine der Streberinnen, die man für ihren Fleiß beneidete und hinter dem Rücken niedermachte. Sie war einfach nur Leslie, die kurz vor dem Abitur stand.

Kapitel 1

„Hmmfff“, machte Leslie, als Kickboxtrainer Kojo ihr einen Kick in den Bauch verpasste und sie zurückgeschleudert wurde. Trotz der Schutzausrüstung spürte sie seinen Treffer.

„Du musst mehr auf deine Deckung achten!“, rief er ihr zu und sie nickte. Der nächste Schlag wurde von ihr abgelenkt und ihr Konter traf ihn seitlich gegen den Kopf, auf seinen Schutz. Ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht, hielt ihr Trainer einen Moment lang inne.

„Der war gut“, meinte er schließlich, „du bist schneller geworden.“

Vor Verlegenheit wurden ihre Wangen ganz heiß und sie lächelte schüchtern. Sie wollte ihm nicht sagen, wie hart sie trainiert hatte. Jeden Tag hatte sie stundenlang auf den Boxsack eingeprügelt, der in ihrem Zimmer hing.

Endlich von außen eine Bestätigung erhalten zu haben, machte sie stolz auf ihr Durchhaltevermögen.

Nach einem kurzen Kampf zwischen ihnen beiden beendete Kojo das Training und Leslie flüchtete unter die Dusche. Ihr war so furchtbar heiß. Das kühle Wasser beruhigte sie und ein kleines selbstzufriedenes Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.

„Huuuuups. Sorrryyyy“, sagt Karla mit ihrer Zwitscherstimme und erntete begeistertes Kichern von ihren Freundinnen. Mit einem leisen Seufzer entfernte Leslie die Papierkugel aus ihren Haaren und warf sie in den Müll.

Eine lange Strähne hing ihr ins Gesicht, nussbraun und ein wenig gelockt.

Hinter sich konnte sie das Kichern von Karla und ihren Freundinnen ausmachen. So schien das in der Schule immer zu gehen. Alles richtete sich nach Karla und wenn ihr langweilig wurde, hackte sie auf Leslie rum.

Diese hatte sich bereits an die ganzen Sprüche gewöhnt, sie sei hässlich und jämmerlich anzusehen. Es machte ihr nichts aus, schließlich fühlte sie sich nicht auf Karla und ihre Meinung angewiesen. Sie hatte andere Freunde, auch wenn diese nicht zur selben Schule gingen.

Ein Mobbingopfer war sie wahrlich nicht. Seit sie sich letztes Jahr mit dem aufgeblasenen Typen aus der damaligen Q2 geprügelt hatte, ließen die meisten Leute aus ihrer Stufe sie in Ruhe. Der meinte, etwas viel Besseres zu sein, bloß weil er ein Jahr älter und einen Kopf größer war als sie.

Nur Karla und ihr Freundeskreis konnten es nicht lassen, da sie auch wussten, dass Leslie in der Schule Probleme kriegen würde, wenn sie noch einmal jemanden zusammenschlug.

Leslie freute sich auf den Schulabschluss. Sie wusste, dass sie der Schule keine Träne hinterherweinen würde. Auch wenn viele ältere Erwachsene immer wieder behaupteten, dass die Schule einem fehlen wird und besser als arbeiten ist, so wusste sie doch von ihren Ferienjobs, dass dem nicht unbedingt so war.

Selbst wenn sie an heißen Sommertagen in der Eisdiele in einem fort bedient hatte, kam es ihr nicht in den Sinn lieber im Unterricht sitzen zu wollen. Fiel sie nach der Arbeit völlig erschöpft ins Bett, fühlte sie sich produktiver, als wenn sie eine Klausur geschrieben hätte.

Des Weiteren konnte ihre Freundin Becca diese Ansicht nur bestätigen und Becca war inzwischen 34 und arbeitete seit über zwölf Jahren.

Bei dem Gedanken an sie wurde Leslie ein wenig wehmütig. Sie hatte Becca seit fast zwei Monaten nicht gesehen und vermisste sie. Gelegentlich schrieben sie sich über WhatsApp und einmal hatten sie sogar geskypt, doch seit sie aufgrund ihrer Arbeit für ein halbes Jahr ans andere Ende des Landes geschickt worden war, gestaltete sich das In-Kontakt-bleiben schwierig.

Auf dem Heimweg schlenderte Leslie wie jeden Tag an dem alten Bahnhofsgelände vorbei. Früher waren dort Züge ein- und ausgefahren, jetzt sah man nur noch die Schienen, die langsam aber sicher vollständig unter Gras und Unkraut verschwanden.

Als einziges Gebäude stand ein Backsteinhaus neben dem Bahnsteig. Eingebrochene Stellen waren am Dach zu erkennen und die Trümmer der Bank, auf der Wartende gesessen hatten, stapelten sich am Bahnsteig.

Der Bahnhof hatte nie mehr als ein Gleis beherbergt, doch gerade das verlieh ihm seinen Charme. An den Außenwänden erkannte Leslie einzelne Graffiti. Sie wandte den Blick ab und ging weiter.

Ein Plakat an einer Hauswand sprang ihr schon von weitem ins Auge. Es lenkte die Aufmerksamkeit sofort auf sich. Nicht etwa, weil die Farben besonders knallig hervorstachen, sondern es erschien einfach nur auffällig, weil ER darauf zu sehen war.

Er. Leroy.

Seine dunkle Haut war ein starker Kontrast zu dem weißen Ballettanzug, den er auf dem Bild trug.

„Der König des Tanzes“, wie er auch gerne von seinen Fans genannt wurde.

Leslie fand das schwachsinnig. Wer nennt sich bitte „König des Tanzes“?

Trotzdem blieb sie stehen und schaute sich das Plakat näher an. Sie las über die Ausschreibung für einen Wettbewerb. Einen Tanzwettbewerb, ganz im professionellen Stil gehalten. Viel weniger öffentlich, als diese dummen und albernen Showsendungen, wie „Das Supertalent“ oder ähnlichen.

Dennoch, Tanzen gehörte absolut nicht in ihre Welt. Da war es egal, dass Leroy ganz gut aussah oder dass die Gewinnerin des Wettbewerbes an seiner Seite über die Bühnen der Welt tanzen sollte.

Verächtlich schnaubte Leslie und ging weiter. Sie entschied, dass es lächerlich sei und versuchte keinen weiteren Gedanken daran zu verschwenden.

Kapitel 2

Der Gedanke an dieses Plakat ließ sie allerdings nicht mehr los. Leslie konnte nicht einmal sagen, weshalb er sich so hartnäckig festsetzte. Den ganzen restlichen Tag musste sie darüber nachdenken und auch am folgenden schwirrte er in ihrem Kopf herum, was jedoch auch Karla verschuldete.

Die redete in der Schule von nichts anderem mehr als von dem Wettbewerb: Welches Kleid sie tragen wollte, wie sie gewinnen, Leroy später heiraten und mit ihm Kinder kriegen würde.

Leslie konnte darüber nur den Kopf schütteln. Als ob ausgerechnet Karla gewinnen sollte. Sie konnte zwar tanzen, aber nicht herausragend gut. Bei der letzten Schulaufführung strauchelte sie mehrfach. Mit ihrem Rhythmus hing sie gelegentlich hinter dem Takt her und somit erklärte es sich von selbst, dass sie nicht in der vordersten Reihe tanzte.

Vor allem aber amüsierte sie Karlas Fantasie, denn nur weil die Siegerin als Tanzpartnerin angedacht war, bedeutete das noch lange nicht, dass aus dieser Kooperation jemals mehr werden würde als eine berufliche Angelegenheit.

Es war vorhersehbar, dass viele Frauen daran teilnehmen würden, auch welche die tanzten, seit sie stehen konnten und bereits weltweit aufgetreten waren.

Leroy genoss trotz seines jungen Alters einen überaus großen Bekanntheitsgrad und selbst etwas ältere Kandidatinnen würden wohl kaum „Nein“ zu einer solchen Gelegenheit sagen.

Dieser Wettbewerb konnte einem den beruflichen Einstieg ins Ballett ebnen oder den bisher mäßigen Erfolg einer Tänzerin um ein Vielfaches steigern.

„Deswegen musst du alle Konkurrentinnen besiegen“, flüsterte eine leise Stimme in ihrem Kopf und Leslie nickte.

Dann hielt sie inne und runzelte die Stirn. Was hatte sie gerade eben gedacht? Das war doch verrückt! Sie konnte weder tanzen, noch mochte sie es überhaupt.

Und so gut sah Leroy nicht aus. Okay, vielleicht ein ganz kleines bisschen. Aber es existierten auch noch andere Typen, die gut aussahen.

Da gab es noch…zum Beispiel…Jack! Jack sah gut aus. Er war zwar ein Arsch, aber er sah gut aus. Wer wusste schon, ob dieser Leroy nicht noch viel schlimmer sein konnte? Aussehen allein machte einen Menschen schließlich nicht aus.

Sie riss sich zusammen und sortierte ihre Gedanken. Leslie sehnte sich nach einer Idee, was genau sie nach der Schule beruflich machen wollte. Das bedeutete jedoch noch lange nicht, dass sie sich etwas widmen würde, an dem sie keine Freude fand und sich dem nächstbesten Kerl an den Hals schmiss, der eine Chance bieten konnte.

Sie schüttelte sich, verspürte Wut auf sich selbst. Es störte sie, dass sie sich über so etwas den Kopf zerbrach.

Leslie versuchte, sich weiter auf den Unterricht zu konzentrieren, allerdings gelang ihr das nicht besonders gut. Versuchte sie Gleichungen zu lösen, rannten die Zahlen wirr über die Seite und ihre Kurzanalyse verlor sich nach zwei Sätzen in einem heillosen Durcheinander.

Das stetige Geplapper von Karla und ihren Freunden aus der Reihe hinter ihr trug nicht dazu bei, dass sich ihre Konzentration besserte. Im Gegenteil, Leslie fühlte sich zunehmend gereizt und verspürte große Lust Karla anzupflaumen, sie solle die Klappe halten.

„Das wird bestimmt total cool“, meinte diese gerade und Leslie warf einen genervten Blick nach hinten.

Karla bemerkte ihn und grinste spöttisch.

„Willst auch daran teilnehmen, Leslie? Ach, ich vergaß, du verabscheust Tanzen!“

Sie und ihre Freunde brachen in Gelächter aus. Leslie kniff die Augen zusammen und versuchte, nicht aus der Haut zu fahren. Je länger sie allerdings in das glucksende Gesicht von Karla starrte, desto mehr Wut stieg in ihr auf.

„Hey Louis“, rief Leslie, der der Kragen platzte.

Ihr fiel auf die Schnelle kein direkter Angriff gegen Karla ein, gegen einen ihrer Freunde jedoch schon. Der Junge schaute zu ihr, immer noch am Lachen.

„Hast du Darja eigentlich schon von der Blondine erzählt, die du letzte Woche…aufs Klo begleitet hast?“

Ihm blieb das Lachen im Hals stecken und er starrte sie einfach nur an, während nun auch der Rest allmählich leiser wurde und zu Louis blickte. Der lief rot an.

„Louis?“, fragte seine Freundin Darja mit zitternder Stimme.

Ihre kurzen blonden Haare fielen ihr ins Gesicht und verdeckten ihre Augen. Leslie konnte dennoch erkennen, wie sich Tränen darin sammelten. Darjas Unterlippe zitterte und Leslie schien, als wäre sie ein wenig blasser um die Nase.

Augenblicklich bekam sie ein schlechtes Gewissen. Die Beziehung der beiden ging sie im Grunde genommen nichts an und Darja hatte ihr nie direkt etwas Böses getan.

Doch ihre Worte konnte sie nicht mehr rückgängig machen und um ihr Gewissen zu beruhigen, dachte sie an all die Momente, in denen Darja nicht gehandelt und nur zugesehen hatte, wie man versuchte, ihr Leben zu zerstören.

„Das stimmt doch überhaupt nicht…sie erzählt Scheiße!“, sagte Louis.

Sein Gesicht verdunkelte sich. Ob vor Ärger oder Verlegenheit, das konnte Leslie nicht sagen. Schweiß trat ihm auf die Stirn und seine Bewegungen wurden hektisch. Der Blick sprang zwischen den anwesenden Personen hin und her, als suche er nach einem Rettungsring.

Darja stand wortlos auf.

Als sie an Leslies Tisch vorbeiging, lächelte sie kurz gezwungen und meinte: „Danke“.

Das war netter als alles, was sie die letzten zwei Jahre zu Leslie gesagt hatte.

Kapitel 3

Ruhig atmend verlagerte Leslie das Gewicht auf ihren linken Fuß und hob das rechte Bein an. Nachdem sie relativ schnell einen sicheren Stand erreicht hatte, schob sie ihre linke Ferse wenige Millimeter hoch.

Anschließend holte sie tief Luft, stieß einen Schrei aus und trat über ihren Kopf ins Leere, während sie sich gleichzeitig ein Stückchen nach vorne bewegte.

Achtzig Mal schaffte sie das, bis sie das Gleichgewicht verlor und den zweiten Fuß wieder hinunternehmen musste.

Zufrieden grinste Leslie vor sich hin. Zwei mehr als die letzten Male.

„Schade, dass man nicht kämpfen muss, um mit Leroy auftreten zu dürfen“, schoss es ihr durch den Kopf und das Grinsen gefror.

Was hatte sie denn da gerade gedacht? Der Typ interessierte sie kein Stück, der konnte in seinem Tanzstudio bleiben, bis er vergammelte.

Verärgert über sich selbst nahm sie eine Kampfhaltung ein und ging in die Verteidigungsposition. Anschließend boxte sie mit gezielten Schlägen auf den Boxsack, als wäre er mehr als nur ein von der Decke hängendes Gewicht.

Doch das Bild der Realität verschwamm und anstelle eines herbeifantasierten Gegners stand sie Leroy gegenüber und übte sich mit ihm im Kampf.

Mit einem Schrei trat sie gegen den Boxsack und wendete sich ab.

Frustriert, dass sie ständig an diesen Wettbewerb dachte, ging Leslie laufen, um den Kopf frei zu bekommen.

Die Sonne schien und dank der etwas frischeren Luft kam sie nicht direkt ins Schwitzen. Am Himmel tummelten sich nur wenige weiße Wolken. Blumen streckten ihre Köpfe in die Höhe. Alles wirkte frisch und lebendig. Ein hervorragendes Wetter zum Joggen.

Als sie an dem alten Bahnhof vorbeikam, lief sie spontan darauf zu und sprang auf die Plattform.

Auf die Bank konnte man sich nicht mehr setzen. Trümmer stapelten sich an der Wand. Die einst grüne Farbe ließ sich nur noch mit Mühe erkennen und blätterte an vielen Stellen ab.

Vorsichtig rüttelte Leslie an der Tür des Backsteingebäudes und zu ihrer Überraschung ging diese auf. In dem schwachen Sonnenlicht wirbelte Staub durch die Luft.

Langsam und wachsam betrat Leslie das Gebäude und schaute sich um. Staub bedeckte den Boden der Wartehalle.

Eine Tür führte auf eine kleine Toilette, eine andere zu dem Schalter für den Fahrkartenverkauf.

Für eine Weile saß sie einfach auf einer der zwei Sitzbänke. Schließlich stand sie auf und warf einen Blick hinter den Schalter.