Die Braut des Teufelsgeigers - A. F. Morland - E-Book

Die Braut des Teufelsgeigers E-Book

A. F. Morland

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Beschreibung

Garco LeRoy ist ein begnadeter Geiger, dessen Spiel die Zuhörer regelrecht zu verzaubern scheint. Das tut es auch, denn LeRoy hat einen Pakt mit dem Teufel selbst geschlossen, um sich an den Menschen zu rächen, die ihn früher verlacht hatten. Mit Hilfe seines Geigenspiels kann er Menschen die Seele rauben und sie in willen- und seelenlose Zombies verwandeln und sie zu Instrumenten seines Hasses machen. Barry Finch und Robin Foster retten einem jungen Mädchen das Leben und werden in einen Fall verwickelt, der ihnen alles abverlangt, denn LeRoy hat die Absicht, aus den Menschen von New York eine Armee von Zombies zu schaffen …

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A. F. Morland

Die Braut des Teufelsgeigers

Cassiopeiapress Grusel Thriller

Vesta80331 München

Die Braut des Teufelsgeigers

A. F. Morland

 

 

 

 

 

 

 

 

IMPRESSUM

 

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

© Roman by Author/Titelbild:

Korrektorat: Dr. Frank Roßnagel

© dieser Ausgabe 2018 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

www.AlfredBekker.de

[email protected]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Garco LeRoy ist ein begnadeter Geiger, dessen Spiel die Zuhörer regelrecht zu verzaubern scheint. Das tut es auch, denn LeRoy hat einen Pakt mit dem Teufel selbst geschlossen, um sich an den Menschen zu rächen, die ihn früher verlacht hatten. Mit Hilfe seines Geigenspiels kann er Menschen die Seele rauben und sie in willen- und seelenlose Zombies verwandeln und sie zu Instrumenten seines Hasses machen. Barry Finch und Robin Foster retten einem jungen Mädchen das Leben und werden in einen Fall verwickelt, der ihnen alles abverlangt, denn LeRoy hat die Absicht, aus den Menschen von New York eine Armee von Zombies zu schaffen …

 

 

 

 

 

 

 

Da war der Zombie wieder!

Joan Barios blieb vor Schreck beinahe das Herz stehen. Ihr Atem ging stoßweise. Ihr hübsches Gesicht war von der großen Anstrengung verzerrt.

Joan war neunzehn, gertenschlank und rotblond. Sie war im Kino gewesen. Allein. Als sie sich dann auf den Heimweg gemacht hatte, hatte sie sehr schnell gemerkt, dass ihr jemand folgte.

Ein Straßenräuber oder Mugger, wie man diese Typen hier in New York nannte? Oder ein Sittenstrolch?

Keines von beiden war es gewesen, sondern ein Zombie – ein lebender Toter, den irgendein schrecklicher Zauber zu neuem Leben erweckt hatte.

Joan Barios hatte sich vor dem Verfolger in einem finsteren Park hinter Gebüschen versteckt. Doch die Höllenmarionette hatte sie entdeckt.

Entsetzt hatte das Mädchen die Flucht ergriffen. Wie von Sinnen war sie durch die menschenleeren Straßen gelaufen.

Immer wieder hatte sie die Richtung geändert, und schließlich hatte es so ausgesehen, als ob es ihr gelungen wäre, den leichenblassen Unheimlichen abzuhängen.

Zitternd hatte sie sich in eine dunkle Haustornische zurückgezogen, um neue Kräfte zu sammeln. Doch plötzlich hatte der wandelnde Leichnam vor ihr gestanden, als wäre er aus dem Boden gewachsen.

Er hob seine Hände.

Seine Bewegungen waren eckig. Starr und ausdruckslos war sein Gesicht. Die Augen blickten glanzlos.

Joan wusste, dass der Untote sie töten wollte. Sie presste sich gegen das Haustor und schüttelte verzweifelt den Kopf.

»Nein! Nein! Oh, Gott, nein!«, krächzte sie.

Die Finger des Monsters suchten den Hals des Mädchens. Eiskalt waren sie. Als sie die warme Hand des Girls berührten, drehte Joan Barios durch.

Sie stemmte sich vom Haustor ab, prallte gegen den Körper des lebenden Leichnams, tauchte unter dessen Armen weg, steppte gebückt zur Seite und hetzte an dem Zombie vorbei.

Knurrend drehte sich das unheimliche Wesen um. Es war wütend und enttäuscht, weil es dem Mädchen gelungen war, ihm erneut zu entwischen.

Wie von Furien gehetzt jagte Joan die Straße entlang. In ihrer Panik hatte sie völlig die Orientierung verloren.

Sie lief einfach um ihr Leben. Egal, wohin.

Keuchend bog sie um die nächste Ecke. Sie verspürte ein heftiges Stechen in der Seite, war nahe daran, aufzugeben.

Doch eine innere Stimme befahl ihr: Weiter! Du darfst jetzt nicht aufgeben! Wenn du schlappmachst, bist du unweigerlich verloren!

Joan mobilisierte ihre letzten Kraftreserven. Ihr Blick fiel auf den Rohbau eines mächtigen Bürohauskomplexes.

Baumaterialien türmten sich davor auf. An der Fassade waren Metallgerüste angebracht. Mehrere schlanke Kräne ragten zum tintigen Nachthimmel empor.

Joan überlegte nicht lange. Dazu war keine Zeit. Kurz entschlossen überquerte sie die Straße. Sie betrat die Baustelle, obwohl auf mehreren Tafeln stand, dass dies verboten war.

Bevor Joan Barios durch einen türlosen Rahmen in dem großen Gebäude verschwand, warf sie einen gehetzten Blick über die Schulter.

Der Zombie war nicht zu sehen.

Das war aber noch lange kein Grund, einen Jubelschrei auszustoßen. Er hatte Joans Spur bisher immer wiedergefunden.

Das Mädchen hoffte inständig, dass der Untote diesmal einen anderen Weg einschlagen möchte.

Erschöpft eilte Joan eine geländerlose Treppe hoch. Sie sah tür  und fensterlose Räume, in denen noch die Zwischenwände fehlten.

Es boten sich viele Verstecke an, doch keines schien dem Mädchen sicher genug zu sein. Joan lief weiter. Im zweiten Stock stolperte sie über einen Hammer.

Sie bückte sich und hob ihn sofort auf. Mit dieser Waffe wollte sie sich verteidigen, falls der Zombie sie auch hier drinnen aufstöberte.

Als Joan Barios die dritte Etage erreichte, war sie mit ihren Kräften am Ende. Sie taumelte in irgendeinen Raum, lehnte sich an die Wand und rutschte langsam daran nach unten.

Schweißnass war ihr Gesicht.

Sie lauschte, vernahm aber nur das ungestüme Pochen ihres eigenen Herzens. Sie grub die Zähne in ihre Unterlippe und fragte sich, wo dieses bleiche Monster herkam.

War es von der Hölle ausgespien worden? Wie war es überhaupt möglich, dass es solche Wesen gab? Und warum war das Scheusal ausgerechnet hinter ihr her?

Fragen über Fragen purzelten durch Joans erhitzten Kopf. Fragen, die sie sich nicht beantworten konnte.

Mit beiden Händen hielt sie den Hammer, ihre einzige Waffe, umklammert. Zweifel kamen ihr, ob sie gegen den Zombie damit etwas ausrichten konnte.

Man konnte ihn nicht töten. Er war bereits tot. Dass er dennoch durch die nächtlichen Straßen laufen konnte, dafür sorgte die Macht des Bösen. Sie war seine grausame Triebfeder. Sie bestimmte sein Handeln, machte aus ihm eine gefühllose Mordmaschine.

Joan Barios wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen. Sie vernahm schleifende Schritte. Ein Eissplitter fuhr ihr ins Herz.

Der Zombie kam!

Und sie hatte nicht mehr die Kraft, noch einmal zu fliehen …

 

*

 

Die Party war in vollem Gange. Robin Foster feierte seinen sechsundzwanzigsten Geburtstag und hatte dazu seine besten Freunde eingeladen, zu denen vor allem der Privatdetektiv Barry Finch gehörte, dessen Mitarbeiter Robin auch war.

Barry hatte seine Freundin Ruby Newman mitgebracht. Auch sie arbeitete in der Detektei mit und erledigte mit hörbarem Widerwillen den Bürokram.

Wenn sich auch nur die geringste Chance bot, im Außendienst mitzumischen, nahm Ruby diese augenblicklich wahr. Sie war ein ungemein attraktives Mädchen. Blond und blauäugig. Und sie verstand es hervorragend, sich verrückt modern zu kleiden.

Der dunkelhaarige Barry Finch, ein Tennistyp und Schwarm aller Mädchen von siebzehn bis siebzig, holte sich von der Bar einen Bourbon.

Niemand sah ihm an, wie gefährlich er war. Er hasste das Verbrechen. Nicht die Verbrecher. Und er griff hart durch, wenn es sein musste. Ohne Rücksicht auf Verluste.

Acht Personen waren im Raum. Zwei Pärchen befanden sich im Clinch. Sie tanzten nach einer schwülen Melodie. Ihre Körper verschmolzen nahezu miteinander.

Robin Foster trat neben den Detektiv. »Gib mir auch einen Bourbon.«

»Hör mal, du hast doch nicht etwa die Absicht, dich heute Abend totzutrinken«, sagte Barry Finch amüsiert. »Mit sechsundzwanzig hat man dazu noch keinen Grund.«

»Du musst es ja wissen, Methusalem«, sagte Robin Foster grinsend. »Immerhin warst du bereits vor drei Jahren sechsundzwanzig.«

»Pst. Es muss ja nicht jeder wissen, dass ich schon bald pensionsreif bin.«

Die Freunde lachten.

Der bullige, brünette Robin Foster schlug den Detektiv herzlich auf die Schulter und sagte: »Ich freue mich, dass du doch noch kommen konntest, Barry.«

Finch hatte am späten Nachmittag noch in Boston zu tun gehabt. Er hatte einige turbulente Stunden hinter sich, aber schließlich hatte er es doch geschafft, noch rechtzeitig bei Robin zu erscheinen.

»Du kennst mich doch«, sagte Barry Finch grinsend. »Wenn es bei Freunden einen Gratisdrink gibt, bin ich zur Stelle.«

»Meinetwegen kannst du sämtliche Flaschen leeren.«

»Das würde dir so passen. Damit du dich dann ins gemachte Nest setzen kannst, was? Du würdest nicht nur meine Detektei, sondern auch meine Freundin übernehmen. Nee, nee, mein Junge, daraus wird nichts.«

Robin nippte an seinem Bourbon, den ihm Barry eingegossen hatte. »Warum tanzt du nicht?«

»Ich hab ’nen Holzfuß.«

»Hast du etwas dagegen, wenn ich mit Ruby …?«

»Wenn du mir versprichst, sie mir nach dem Tanz wieder so zurückzugeben, wie sie vorher war, habe ich nichts einzuwenden.«

Robin Foster spielte den Entrüsteten. »Hör mal, wofür hältst du mich denn? Bin ich ein Lüstling?«

»Wieso fragst du mich? Weißt du’s nicht selbst?«

Robin Foster stellte sein Bourbonglas auf den Mahagonitresen und begab sich zu Ruby. Er nahm ihr ihr Sherryglas aus der Hand, sagte lächelnd etwas zu ihr, zog sie an sich und begann mit ihr zu tanzen.

Barry Finch hatte vollstes Vertrauen zu den beiden. Sie wussten, wo der Spaß ein Ende und der Ernst seinen Anfang hatte. Es war ausgeschlossen, dass sie diese Grenze jemals überschreiten würden.

Während der Plattenchanger für die nächste Nummer sorgte, verließ Barry Finch den Raum. Er trat auf den Balkon hinaus, um frische Luft zu atmen.

Früher hatte Robin Foster von hier aus einen ungehinderten Ausblick gehabt. Doch nun war man im Begriff, ihm einen mächtigen Betonklotz vor die Nase zu stellen.

Ein Großteil des Neubaus stand dort drüben schon. Ärgerlich für Robin, aber daran war nun mal nichts mehr zu ändern.

Er konnte nur übersiedeln, wenn ihm die Bürohausfront nicht zusagte. Übersiedeln oder resignieren.

Barry Finch nuckelte lustlos an seinem Drink. Er war müde, und wenn dies nicht die Geburtstagsparty seines besten Freundes gewesen wäre, hätte er längst zu Hause im Bett gelegen.

Plötzlich ein Schrei!

 

*

 

Barry Finch gehörte gewiss nicht zu den schreckhaften Typen, aber bei diesem Schrei zuckte er doch zusammen.

Dort drüben, in diesem Bürohausskelett, schrie ein Mädchen in größter Todes angst. Es war keine Zeit zu verlieren.

Barry Finch wirbelte wie von der Natter gebissen herum. Als er in Robins Wohnzimmer stürmte, hörten Foster und Ruby Newman erschrocken zu tanzen auf.

»Barry, um Himmels willen …«, stieß Ruby erschrocken hervor.

»Was ist los, Barry?«, fragte Robin Foster.

»Dort drüben schreit ein Mädchen!«, erwiderte der Detektiv und rannte weiter.

»Warte! Ich komme mit dir!«, rief Foster.

»Ich auch!«, schaltete Ruby Newman sofort.

Barry Finch drehte sich vor der Livingroom Tür um. Sein Blick richtete sich zwingend auf Ruby. »Kommt nicht in Frage. Du bleibst hier!«

Ruby hob trotzig den Kopf. Es war immer dasselbe. Barry hielt sie aus allem raus. Am liebsten wäre sie ohne seine Erlaubnis mitgelaufen. Aber dann wäre der Abend verdorben gewesen, und das wollte sie nicht.

Deshalb blieb sie.

Barry Finch und Robin Foster stürmten aus der Wohnung. Sie hatten Glück. Der Fahrstuhl war gerade in ihrer Etage.

Sie sprangen in die Kabine, fuhren nach unten, jagten aus dem Haus und über die Straße. In dem großen Gebäude gellten immer noch die Schreie des Mädchens.

»Sie ist im dritten oder vierten Stock!«, keuchte Robin.

Barry hastete in das Gebäude und die Stufen hoch. Er war schneller und wendiger als Robin, obwohl auch dieser in mehreren Sportarten überdurchschnittliche Leistungen erbrachte.

Barry erreichte den ersten Stock. Er vernahm ein wütendes Knurren. Dann riss der Schrei des Mädchens jäh ab.

Den Detektiv überlief es eiskalt. Er konnte sich vorstellen, was das zu bedeuten hatte, und er konnte nur hoffen, dass er das Leben des Mädchens noch retten konnte.

Zweiter Stock.

Barry hörte Kampflärm. Das Mädchen wehrte sich noch. Da sie nicht mehr schrie, musste ihr jemand die Kehle zudrücken.

Halte durch!, dachte Barry. Die Rettung naht schon!

Dritte Etage …

Barry Finch sah einen Kerl. Er war über ein Mädchen gebeugt, dessen Gegenwehr rasch erlahmte.

Der Detektiv ließ nichts anbrennen. Seine Rechte zuckte zur linken Achsel. Eine Reflexbewegung. Erst danach kam ihm zum Bewusstsein, dass er an diesem Abend die Schulterhalfter mit der Walther PPK nicht trug.

Er hatte sie zu Hause in den Schrank gelegt. Wer geht schon mit der Kanone zur Geburtstagsparty eines Freundes?

Jetzt hätte er den Ballermann gut gebrauchen können.

Aber Barry Finch wusste sich auch so zu helfen. Er spannte die Muskeln, in derselben Sekunde flog er auf den Kerl zu, der das Mädchen würgte.

Mit beiden Händen packte er zu. Er riss den Mann herum, und als Robin Foster die dritte Etage erreichte, setzte der Privatdetektiv dem Würger seine Faust ans Kinn.

Der Bursche torkelte zwei Schritte zurück.

»Kümmere dich um das Mädchen!«, rief Barry seinem Freund zu.

Robin eilte zu dem Girl, das vor wenigen Augenblicken die Besinnung verloren hatte. Robin Foster tätschelte behutsam die Wangen der Ohnmächtigen.

Indessen arbeitete sich Barry Finch mit seinen Fäusten kraftvoll in den Mann. Bis zum Fenster trieb der Detektiv seinen Gegner mit wuchtigen Schlägen zurück.

Dort fiel das Mondlicht auf das totenblasse Antlitz des Zombies.

Kein Wunder, dass Barry Finch bei diesem grauenerregenden Anblick der Atem stockte. Er hatte nicht geahnt, dass er es hier mit einem Monster zu tun hatte.

Er war geschockt, brauchte einen Moment, um den Schrecken zu verdauen. Der lebende Leichnam stürzte sich sofort grimmig auf ihn.

Kalte Finger schlossen sich um Barry Finchs Kehle. Schlagartig bekam er keine Luft mehr. Der Zombie presste ihn neben der Fensteröffnung gegen die Wand.

Panik stieg in Barry hoch. Er schlug mit aller Kraft auf den gefährlichen Gegner ein. Der Kerl zeigte nicht die geringste Wirkung.

Der Detektiv hatte plötzlich ein heftiges Brausen in seinen Ohren. Er merkte, dass die Ohnmacht mit Riesenschritten auf ihn zukam.

Der Zombie entwickelte ungeheure Kräfte. Barry wollte Robin zu Hilfe rufen, doch kein Laut kam über seine Lippen.

Robin Foster ahnte nicht, wie schlecht es um den Freund stand. Joan Barios hatte soeben die Augen aufgeschlagen. Sie zuckte heftig zusammen.

Robin lächelte freundlich und schüttelte den Kopf. »Sie brauchen keine Angst zu haben. Es ist alles in Ordnung.«

Joan setzte sich hustend auf. Sie blickte an Robin vorbei, und ihre Augen weiteten sich. Davon irritiert, wandte sich Foster um.

»Oh, Gott!«, stieß er benommen hervor, als er sah, wie Barry Finchs Knie weich wurden. Er stürmte los.

Seine klobigen Fäuste trafen den Hinterkopf des Zombies. Dadurch erreichte er, dass das Monster von Barry abließ und sich zornig ihm zuwandte.

Jetzt erst begriff auch Robin, dass sie es hier mit keinem Menschen zu tun hatten. Seine Schrecksekunde dauerte etwas länger als die von Barry Finch.

Doch bevor ihm der Zombie gefährlich werden konnte, erholte sich Barry wieder. Der Detektiv lenkte die Aufmerksamkeit des Unholds auf sich.

Er machte zwei Schritte zur Seite und stand nun genau vor der Fensteröffnung. Der Zombie griff ihn unverzüglich an.

Barry hatte damit gerechnet. Im richtigen Augenblick setzte er seinen Judohebel an. Der lebende Tote wirbelte hoch. Barry hatte den Schwung des Angreifers geschickt genützt. Das Monster sauste durch die Fensteröffnung und stürzte drei Etagen in die Tiefe.

Barry und Robin beugten sich nach draußen.

Sie sahen den Zombie. Mit ausgebreiteten Armen und gegrätschten Beinen lag er auf dem Asphalt.

»Liebe Güte, ein Zombie in New York!«, ächzte Robin Foster.

»Wenn du nicht gewesen wärst, wäre die Sache schlimm ausgegangen«, sagte Barry Finch.

»Ich bin ja dazu da, um dich immer wieder aus der Klemme zu hauen«, sagte Robin grinsend. Plötzlich stieß er einen heiseren Schrei aus. »Mensch, ich werd verrückt!«, rief er.

Aufgeregt wies er hinunter.

Barry Finch sah dasselbe wie sein Freund: Der Zombie erhob sich in diesem Moment und suchte mit ungelenken Schritten das Weite.

 

*

 

Joan Barios massierte ihren schmerzenden Hals. »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll, Mister …«

»Finch. Barry Finch. Ich bin Privatdetektiv. Das ist mein Freund und Mitarbeiter Robin Foster.«

»Ich heiße Joan Barios. Sie beide haben mir das Leben gerettet.«

»Vergessen Sie’s. Wir haben es gern getan«, sagte Robin Foster ehrlich.

Barry Finch dachte genauso.

Der Detektiv erzählte dem Mädchen von Robins Party, die im Haus gegenüber lief, und dass er, als er sich auf den Balkon begeben hatte, Joans Schreie gehört habe.

»Sie hatten großes Glück«, sagte Barry. »Wenn ich nicht ein bisschen frische Luft schnappen gegangen wäre, hätte der Kerl erreicht, was er vorgehabt hatte.«

Sie verließen die dritte Etage. Langsam schritten sie die Stufen hinunter. Einmal rutschte Joan ab.

Robin sprang hinzu, um sie aufzufangen, doch sie fand ihr Gleichgewicht wieder. »Danke«, sagte sie trotzdem zu Robin.

»Haben Sie eine Ahnung, woher dieser Zombie kommt?«, fragte Barry.