Die Bücherschlacht - Jonathan Swift - E-Book

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Jonathan Swift

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Beschreibung

Jonathan Swift (* 30. November 1667 in Dublin, Königreich Irland; † 19. Oktober 1745 in Dublin) war ein anglo-irischer Schriftsteller und Satiriker der frühen Aufklärung. Er hat auch unter folgenden Pseudonymen geschrieben: Isaac Bickerstaff, A Dissenter, A Person of Quality, A Person of Honour, M.B. Drapier, T.R.D.J.S.D.O.P.I.I. (The Reverend Doctor Jonathan Swift, Dean of Patrick's in Ireland).

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Inhaltsverzeichnis

Der Verleger an den Leser.

Die Vorrede des Verfassers.

Ein ausführlicher und wahrhaftiger Bericht usw.

Fußnoten

Jonathan Swift

Die Bücherschlacht

Jugendwerke und Tagebuch

Erich Reiss Verlag

Berlin 1910

Der Verleger an den Leser.

Wie die folgende Abhandlung unfraglich von demselben Verfasser ist, so scheint sie auch ungefähr um dieselbe Zeit geschrieben worden zu sein wie die vorhergehende; ich meine, im Jahre 1697, als der berühmte Streit über die alte und die moderne Gelehrsamkeit im Schwange war. Die Polemik entstand infolge einer Schrift Sir William Temples über jenes Thema, auf die W. Wotton antwortete, während Dr. Bentley für diese Antwort einen Appendix schrieb, indem er das Ansehn des Aesop und des Phalaris als Autoren zu vernichten suchte, die Sir William Temple in genannter Schrift aufs höchste gepriesen hatte. In jenem Appendix fällt der Doktor über eine neue Ausgabe des Phalaris her, die der ehrenwerte Charles Boyle veranstaltet hatte, der jetzige Lord Orrery; Herr Boyle entgegnete ausführlich und mit viel Gelehrsamkeit und Witz; worauf der Doktor von neuem eine umfangreiche Erwiderung schrieb. In diesem Streit empfand es die Stadt als im höchsten Grade ungehörig, dass ein Mann von Sir William Temples Ruf und Methodik von den beiden vorbenannten ehrwürdigen Herrn ohne jede Provokation scharf angefasst wurde. Da nun dem Streit kein Ende abzusehn war, so erzählt unser Autor uns, wie schliesslich die Bücher in der St. Jakobs-Bibliothek, die sich selber als Hauptbeteiligte ansahn, den Streit aufgriffen und eine entscheidende Schlacht begannen; da aber das Manuskript an verschiedenen Stellen durch Zufall oder durch die Witterung Schaden gelitten hat und sehr unvollständig ist, so erfahren wir nicht, welcher Seite der Sieg zufiel.

Ich muss den Leser warnen, damit er nicht auf Personen bezieht, was hier nur im buchstäblichsten Sinn von Büchern gemeint ist. Wenn also Vergil genannt wird, so haben wir darunter nicht die Person jenes berühmten so benannten Dichters zu verstehn, sondern nur gewisse Bogen Papier, die in Leder gebunden sind und die gedruckten Werke besagten Dichters enthalten; und so auch mit allen andern.

Ein ausführlicher und wahrhaftiger Bericht über die Schlacht, die letzten Freitag in der St. Jakobsbibliothek zwischen den alten und den modernen Büchern ausgefochten wurde.

Die Vorrede des Verfassers.

Die Satire ist eine Art Spiegel, in dem die Beschauer allgemein jedermanns Gesicht erkennen, nur ihr eigenes nicht; das ist der Hauptgrund, weshalb sie in der Welt eine so gute Aufnahme findet und weshalb so wenig Leute an ihr Anstoss nehmen. Wenn es aber anders gehn sollte, so ist auch da die Gefahr nicht gross, und die lange Erfahrung hat mich gelehrt, niemals von einem Verstand Unheil zu befürchten, den ich habe reizen können; denn wenn Zorn und Wut auch die Kraft der Sehnen des Körpers steigern, so zeigt sich doch, dass sie die der Sehnen des Geistes schwächen und all seine Anstrengungen matt und ohnmächtig machen.

Es gibt ein Gehirn, das nur ein einziges Abschäumen gestattet; der Besitzer möge das Ergebnis sorgfältig sammeln und seinen kleinen Vorrat sparsam verwalten; vor allen Dingen aber möge er sich hüten, ihn unter die Peitsche Überlegner zu bringen, denn dann wird das Ganze in Unverschämtheit aufschäumen, und er wird keinen neuen Vorrat finden. Witz ohne Wissen ist eine Art Rahm, der über Nacht nach oben steigt und sich von geschickter Hand gar schnell zu Schaum schlagen lässt; ist er aber einmal abgeschäumt, so wird, was darunter zu Tage tritt, für nichts mehr taugen, als dass man es den Schweinen vorwirft.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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