Die Chefin, Die Sklavin und ich - Antoine Rainier - E-Book

Die Chefin, Die Sklavin und ich E-Book

Antoine Rainier

0,0
2,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Liebe und Machenschaften - Manches gehört zusammen. Manches trennt. Es spült Menschen von oben nach unten. Von unten nach oben. Dann wieder hinauf. Das Leben geht selten gerade voraus. Glücklich ist, wer dabei Liebe erleben darf. Obwohl - kann es je zu viel des Guten sein?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 335

Veröffentlichungsjahr: 2022

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Chefin

Sklavin

Und ich.

Liebesroman

Von Antoine Rainier

2. Auflage, von: „Chefin, Sklavin und ich“

IMPRESSUM

Text: © 2022 Copyright by Antoine Rainier

Umschlag:© 2022 Copyright by Antoine Rainier

Verantwortlich für den Inhalt: Antoine Rainier

[email protected]

Druck: Neobooks – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin

Text:

@Copyright Antoine Rainier

Cover: Neopubli

© Alle Rechte vorbehalten.

Buchbeschreibung:

Eine „Pseudo – Biografie“...

Hochmut kommt vor dem Fall!

Wer arrogant ist, fällt um so tiefer.

Menschen fallen, stehen wieder auf, andere stehen hoch und fallen. – Die Welt ist in stetem Wandel. Was bleibt, ist stets nur die Liebe!

Doch die Geschichte ist frei erfunden, und eventuelle Ähnlichkeiten wären rein zufällig... Obwohl es gewisse Parallelen geben könnte. Oder das eine oder andere schon so ähnlich „passiert“ ist…

Inhaltsverzeichnis: Seite

Kapitel 1 Jugend 5

Kapitel 2 Die Band 24

Kapitel 3 Auf Tournee 33

Kapitel 4 Stehen geblieben 55

Kapitel 5 Neue Stelle 67

Kapitel 6 Differenzen 89

Kapitel 7 Verwirrungen 98

Kapitel 8 Schwierigkeiten 126

Kapitel 9 Bestätigung 135

Kapitel 10 Verdacht 142

Kapitel 11 Verdacht 2 158

Kapitel 12 Neue Freiheit 166

Kapitel 13 Eine Verlobung 184

Kapitel 14 Vorstandssitzung 194

Kapitel 15 Untreue 213

Kapitel 16 Hochzeit 229

Kapitel 17 Irrung / Wirrung 264

Kapitel 18 „Eheleben“ 272

Kapitel 19 Die Firma 294

Kapitel 20 Kinder 314

Epilog 336

Kapitel 1

Als ich noch ein Kind war, war es mit meinen Eltern noch ganz OK. Ich war ein Einzelkind, und ich möchte fast sagen, meine Eltern verwöhnten mich etwas. Aber natürlich forderten sie mich auch: Weil ich aus purer Neugierde die bei uns herumliegenden Bücher und Zeitungen lesen wollte, lernte ich schon im Kindergartenalter Lesen. – Und flugs rief die Oma – die damals noch lebte – aus: „Jessas, ist das Kind gescheit. Da ging man schon nachfragen, ob es nicht in der Schule eine Klasse zur Förderung hochintelligenter Kinder gäbe…

Wir hatten ein Klavier. Ich klimperte drauf aus Neugierde ein paar Töne, die zufällig nach „Lied“ klangen, also hatte ich offenbar Musiktalent, und flugs musste ich Klavierstunden nehmen, obwohl ich damals lieber draußen spielen gegangen wäre...

Ich war relativ frühreif, oder sagen wir mal „Naseweis“, und war – anfangs - „gut“ in der Schule, so war nicht nur die beste Schule gerade gut genug für mich, sondern ich musste auch gleich noch Freifächer in Sprachen nehmen; Französisch, Italienisch, englisch… Und ein paar Klassen später Latein, Altgriechisch, Spanisch! – Ich hatte das Gefühl, es wurde mir langsam zuviel, doch ich musste da durch, und entsprechend wurden meine übrigen Leistungen schlechter… Ein mehrfronten Krieg überfordert den schlausten Feldherren!...

Dabei fand ich mich gar nicht so intelligent; ich hatte eher das Gefühl, meine Eltern wollten – ich weiß nicht was. - Heute weiß ich, es war ihr Ehrgeiz, der sie antrieb; das „gescheiteste Kind der Welt“ zu haben.... Knapp kam ich dann drum herum, oder konnte mich herausreden, oder Mutter erpressen, wie man‘s nimmt, indem ich andeutete, ich hegte Selbstmordgedanken, wenn man mich in jetzt auch noch in ein Internat sperrte… so dass ich um das entsprechende Internat herum kam, und in der städtischen Mittelschule und dann im Gymnasium bleiben durfte.

Tatsache war allerdings, dass mir vieles leicht fiel. Vielleicht zu leicht: Zum Beispiel das Sprachenlernen: Ich war stinkfaul, lernte die neuen Wörter der Sprache nur schnell vor der Lektion, hatte sie dann aber dennoch für die Stunde mehr oder weniger intus. Aber, wenn ich sie dann nicht gebrauchte, verschwanden sie wieder wie die Morgennebel über dem See.

Doch ich las viel, wie gesagt war ich neugierig, und las, was mir in die Hände fiel!... Manchmal aus Langeweile sogar, „geistige“ Werke, Religion etc., oder sogar mal ein Medizinisches, weil da drin Abbildungen menschlicher Geschlechtsteile vorkamen… Natürlich nicht nur Kinderbücher... Man könnte mich ruhig als „Allesfresser“ im Lesen bezeichnen; was bei uns irgendwie umherlag, las ich … Und wenn’s nur eine Betriebsanleitung war – aber dann, langsam, wie konnte es anders sein, „fand“ ich bei uns auch „Erotik“ Romane....

Mit Mathematik hatte ich eher Schwierigkeiten, wobei ich natürlich, wenn ich mir ein Thema ernsthaft vornahm, schon mal den logischen Faden fand. Andererseits eckte ich auch mal an den Lehrern an, wenn ich sie zu korrigieren versuchte, was Lehrer nicht gerne hinnehmen.

Besonders mein Geografie – Lehrer hatte mich auf dem Kieker, weil ich ihn darauf hinwies, dass in Rio de Janeiro nicht Spanisch gesprochen wird, sondern Portugiesisch, und man deshalb „Rio de Schaneiro“ mit „sch“ sagt und nicht „Rio de Chaneiro“ mit hartem Ch... am Anfang, wie es auf Spanisch wäre.

Aber trotzdem wurde ich nicht rausgeschmissen, mein Vater sprach ein Machtwort!

Wir konnten es uns auch leisten; Mein Vater war der unumstrittene „Baulöwe“ der Stadt! Überall hing sein Name an den Reklameschildern der Neubauten – und wenn irgendwo bei uns etwas geplant oder gebaut wurde, hatte sicher mein Vater seine Finger drin! Immerhin, das Unternehmen war auch ein bisschen „grün“, achtete auf die Umwelt, wo es möglich war, und war in der Gemeinde deshalb sogar „populär“…

Und irgendwie schwebte halt in der Luft, ich dürfte – könnte – müsste - mal unseren Betrieb übernehmen, oder mindestens Architektur studieren, um im Betrieb (unter ihm) einsteigen zu können.

Doch rückblickend muss ich sagen: Nach dem Kindergarten fand bei mir keine „Kindheit“ mehr statt...

Doch auch am Klavierspiel hatte ich plötzlich Spaß, und außerdem: Irgendwie hatte der Gemeindepfarrer von diesem meinem Talent Wind bekommen, und fragte mich an, ob ich nicht auch für seine Sonntagsmessen Orgel spielen würde, „Anlernen“ und Spielen um Gottes Lohn, natürlich. Aber auch das war für mich eine „Ode an die Freude“… Ich wurde Teilzeitorganist ... Nur schon, um wenigstens sonntags meine Studien ein bisschen los zu sein…

Allerdings zog es mich sonst weniger zu klassischer Musik, wie sie meinem Klavierlehrer und meinen Eltern gefiel; Chopin, und Mozart, Schumann und wie die alle heißen, sagten mir nichts, oder wenig. Höchstens Bachs Orgelstücke gefielen mir. Aber für „modern Jazz“, Rock und lateinamerikanische Musik konnte ich mich wahrlich begeistern, und bei „Boogy woogy“ flippte ich fast aus! Oder auch für gewisse Schlager und Chansons.

Überraschung: Manche solche Stücke klangen auch auf der Kirchenorgel ganz gut... Sogar die Ministranten „swingten“ jeweils mit...

Ich träumte also eher von einer Karriere mit oder in einer „Band“ als Musiker, als von einer Baumeisterkarriere im Betrieb meines Vaters! Sah mich eher in der Rolle eines Charles Asnavour, Gilbert Becaud, oder ein Mittelding zwischen Elvis Presley, Mike Jagger und Udo Jürgens, auch wenn ich noch keine richtige Vorstellung davon hatte, wie sowas gehen sollte. Mein absolutes Vorbild war jedoch natürlich Jerry Lee Lewis, dessen Virtuosität ich aber nicht erreichte. Und seine „Balls of fire“ wagte ich noch nicht zu übersetzen...

Leider war meine Stimme nicht – oder noch nicht – die meines Vorbildes Louis Armstrong, oder wenigstens der tiefe Bass des legendären Opernsängers Fjodor Schaljapin, sondern eher ein „Piepsen“, das, kaum hatte ich im Singunterricht den ersten Ton geäußert, schon in der Schule bei den Mädchen Gelächter auslöste… (erst mit fertigem Stimmbruch wuchs es sich inzwischen in Richtung Tenor aus“… Aber ein Caruso bin ich trotzdem nicht geworden…)

Als ich in die Pubertät kam, besserte sich die Sache nicht sehr, weil ich gegenüber meinen Eltern immer renitenter wurde. Denn mein Vater war einer jener Menschen, die immer Recht haben. Und wenn er mal nicht recht hatte, erfand er die skurrilsten Erklärungen, warum er jetzt halt so oder so doch recht hatte! Und auf meine Meinung hörte er nicht, wenn ich mir manchmal erlaubte, ihm zu widersprechen! Oder, wenn er wirklich mal auf jemanden hörte, war es – nach dem Motto: „Der Prophet gilt nichts im eigenen Lande“, ganz sicher nicht ich, auf den er gehört hätte, sondern eher auf jeden zufällig hergelaufenen Trottel, auch wenn ich das als Unsinn oder gar als gefährlich einstufte – oder es sogar so war! Weil – Genrationsbedingt, verstand ich von Internet und Informatik - und somit auch von „Internetkrimilaität“ bald mehr als er! (Im Gegenteil, konnte ich bald sogar selbst einen PC zusammenstellen, oder reparieren, und kannte die Grundlagen der Computertechnik.

Aber wenn dann wirklich mal etwas „in die Hose“ ging, war bestimmt eine meiner Unterlassungen oder Fehlleistungen der Grund!

Und je mehr mir klar wurde, dass ich mal in sein Geschäft einsteigen sollte, desto widerspenstiger wurde ich. Ich hatte langsam das Gefühl, dass mich mein Vater nicht wirklich „mochte“...

Trotzdem machte ich später die Matura und studierte schließlich Architektur. Ich musste allerdings dazwischen ein Jahr Pause machen, denn ich hatte in dieser Zeit die Rekrutenschule zu absolvieren. Und dort fand ich sogar eine gewisse Freiheit, denn entweder man kriegte einen Befehl, oder man wurde in Ruhe gelassen.

Ich leistete Dienst bei den „Genie“ – Truppen, auch wenn dort nicht nur Genies dienten. Lernte Brücken bauen, Bunker, Häuser oder Anderes sprengen und auch sonstige Hindernisse zu beseitigen, Panzerpisten erstellen oder zerbombte Flugplätze mit Spezial-Elementen zu reparieren, was ich interessant fand – und dabei auch nicht dümmer wurde! So machte ich gleich weiter, und brachte es innerhalb von 3 Jahren (mit den entsprechenden Unterbrüchen natürlich), bis zum Leutnant, - auch, weil mir halt endlich mal selbst ein bisschen Befehlen ganz gut gefiel… Und auch das gelang mir ganz gut: Das „Zu Befehl Herr Leutnant“ am Schluss, und jemand, der dann meine „Befehle“ widerspruchslos ausführte, gab mir eine gewisse Befriedigung, und wieder Selbstwertgefühl, auch wenn ich’s nie übertrieb… Mir kam sogar vor, die Leute „dienten“ mir gern!

Es ist seltsam, man kann Menschen sich zu Freunden machen, wenn man sie um Hilfe bittet! Genietruppen und Klavierspielen passen an sich wegen des Gebrauchs der Hände an rauhen Baumaterialien und schweren Konstruktionen nicht so recht zusammen, und meine Kameraden, die das erkannten, halfen mir dabei, sie während des Dienstes zu schonen. Dafür sorgte ich auch am Klavier für manche fidele Abende.

Doch dann wieder in der Hochschule, musste ich wieder ganz klein anfangen… Aber auch das schaffte ich; Abschluss „Summa cum laude“ hieß das damals. Denn, wenn ich etwas mache, mache ich es ganz oder gar nicht! Und natürlich hatte ich in den Semesterferien und auch im Praktikum, in den Betrieben meines Vaters zu arbeiten: Lernte - oder musste als potentieller Nachfolger das Handwerk sozusagen von der Picke auf lernen! Begann daher auch als simpler „Bauzeichner“.

Ich lernte dann sogar freiwillig auch noch einzelne Handwerke, sozusagen als „Lehrling“ im jeweiligen Betrieb mit, um besser zu wissen, wie diese Arbeiten ablaufen. Oder vielleicht auch, um meinen Vater für eine gewisse Zeit lang „los“ zu sein... – Also auch als Maurer, Zimmermann oder Schreiner konnte man mich am Schluss gebrauchen, (der Polier auf der Baustelle beförderte mich sogar gleich zum Vorarbeiter, und – Naseweis der ich bin, als der Sanitär Installateur sich weigerte, seine Rohre so nahe an der Stromdurchführung zu verschweißen, übernahm ich seinen Part und „zeigte ihm, wie`s geht“. Was er zum Glück nicht persönlich nahm, und mir dann sogar auf die Schulter klopfte!

Also auf dem Bau eckte ich nicht so sehr an, wurde als einer der ihren aufgefasst. Dagegen in der Schule und privat – na ja... Reden wir lieber nicht davon… „Streber“ war noch der mildeste Schimpfnamen, den ich erhielt…

Natürlich, auch wenn’s schwerfällt das zuzugeben; Dümmer wurde ich durch dieses strenge Regime meiner Eltern während meiner Ausbildungskarriere nicht. Zwar auf Kosten meiner Freizeit, aber in der Musik fand ich jeweils den Ausgleich, anstatt mit den anderen Jungen in gleichem Alter abzuhängen, oder Zeit mit „sozialen Kontakten“ zu verbringen. –

Ich hatte immer wieder Kontakt zu Mitschülern oder Kommilitonen, die sich beklagten, dass ihre Eltern sich nie um sie kümmerten… Wie ich diese Jungs jeweils beneidete! Offensichtlich trifft aber auch hier das schöne Wort zu: Es ist alles eine Frage des Masses! Zu wenig ist schädlich, aber zu viel ebenfalls!

Meine Eltern wollten auch, dass ich „etwas auf mich hielt“, und wollten mich zwingen, wie es sich für einen angehenden Architekten gehört, mich in Anzug und womöglich Krawatte zu bewegen … Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb - lief ich lieber, sozusagen in meiner „Non Konformisten – Uniform“ -…mit verlöcherten Jeans und „Rockig“ gekleidet - als in „standesgemässen“ Klamotten herum! Jedenfalls wenn ich es vermeiden konnte.

Aber vor „Tattoos“ konnte ich mich immerhin zurückhalten, obwohl das ja offenbar auch zu einer solchen „Uniform“ gehörte....

Liebesleben gab es für mich keines. Mädchen gingen auf meine versuchten schüchternen Anmachen nicht ein! Eine sagte mir sogar: „Geh lieber mit Deinem IQ spazieren , das kannst Du besser!“ Ich hatte allerdings auch nicht viel Zeit, um mich der Mädchenjagd zu widmen: Studien und Beruf, zusammen mit der Musik, forderten mich ganz schön, und ich war zu Hause auch sehr streng gehalten. Musste immer begründen wo, mit wem, oder vor Allem „warum“ ich ausgehen wollte, und meine „Rückkehr“ war dann auf die Minute genau vorprogrammiert. Selbst, als ich mich nach dem Militärdienst eigentlich schon zu den „Volljährigen“ rechnete…

Erschwerend kam dazu: Ich war dazu auch noch „scheu“! Ich hätte niemals gewagt, ein Mädchen einfach nur so auf der Straße anzusprechen, wenn sie nicht selbst auf mich zugekommen wäre – was keine tat! Sogar im Tanzkurs musste mir der Lehrer erst Eine „zuteilen“, damit ich nicht Mauerblümchen blieb! Zwar gelang mir auch das Tanzen recht gut, - technisch gesehen – der Tanzlehrer ließ mich mit meiner jeweiligen Partnerin oft „vortanzen“. Aber auch da kam dann selten eine rechte Stimmung auf, und je mehr mich der Lehrer herausstrich, umso unbeliebter wurde ich…

Dazu kam, dass ich mal in der Jugend eine Vorhautverengung am Pimmel gehabt, und mich daraufhin der Arzt „beschnitten“ hatte. Ich schämte mich fürchterlich dafür! – Fürchtete mich davor, das je einer Frau zeigen zu müssen...

Ach, wie sehr ich von einer jungen, hübschen Frau, die sich mir vorbehaltlos „übergab“ oder „hingab“, ohne wenn und aber und ohne Kritik... geträumt habe... Nein – eigentlich müsste sie nichteinmal „hübsch“ sein! Aber sie müsste mir einfach „zur Verfügung“ stehen wollen, freiwillig, ohne irgendwelche Vorbehalte oder Spielchen und „Fisimatenten“. Vielleicht auch nichteinmal „Jung“ müsste sie sein, wie meine stets kichernden Komilitoninnen, die außer ihrem Studiengebiet nichts anderes im Hirn hatten als ihre Kleider, Schminkwaren, oder „Boys Groups“. (Und, wenn die dann spielten, so jaulten und kreischten diese Mädchen so, dass man die Gesänglein der betreffenden „Band“ nichteinmal mehr hörte!) Oder die nur „Party“ machen wollten!

Eher eine „erfahrene“ Frau wünschte ich mir! Die mich verstand und mochte, und mit der ich widerspruchslos meine Fantasien ausleben könnte, die ich mir im Laufe meiner Ausflüge ins Internet und den entsprechenden Pornofilmen angeeignet hatte! Aber auch nicht einfach eine Professionelle, die das nur des Geldes wegen machte!...

Und am liebsten hätte ich eine „Dunkelhäutige“ gehabt, die ich mir als Wildkatze vorstellte, und deren Haut auch zu meiner in Kontrast stünde! Und die mir auch ihr eigenes Begehren zeigen würde – oder sich mir als „Sklavin“ zur Verfügung stellen würde, aber doch auch „liebte“.

Obwohl ich mir bewusst war, dass ein solcher Traum unerfüllbar ist, weil heutzutage nur schon das Wort Sklave auszusprechen, anstößig ist! Obwohl man den modernen Sklaven, die man bei den Erntehelfern, den von Schleppern übers Meer nach Europa gebrachten und dabei oder danach vergewaltigten und versklavten Menschen, und den aus Osteuropa importierten Frauen findet, nicht Sklaven oder Sklavinnen sagen darf.

Und „diskriminiert“ hätte ich meine „Sklavin“ auch nicht, selbst wenn sie „farbig“ gewesen wäre, sondern als Geliebte mit Aufmerksamkeit überschüttet…

Manchmal durchzuckten mich erotische Fantasien, und dann bedauerte ich kurz, zu spät auf die Welt gekommen zu sein“, um „Sklavenhalter“ zu werden.... Doch dann überlegte ich: Mein ethisches Gewissen hätte mich sowieso gezwungen, so einen Menschen sofort frei zu lassen, denn ein Mensch kann nie einem anderen gehören. Und ob so eine Frau sich dann aus purer Dankbarkeit veranlasst gefühlt hätte, mir weiterhin und freiwillig „zur Verfügung“ zu stehen, war nicht sicher! –

Generell hatte ich mit Dankbarkeit bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht, oder sogar, dass es zwar bei Missetaten etwas länger dauerte, jedoch sich jede dankenswerte Tat sofort rächte!… Und Dankbarkeit hatte ohnedies mit Liebe nichts zu tun!

Gut, vielleicht hätte es da im Internet etwas gegeben in der Richtung, aber ich hatte ja nicht das Geld meines Vaters! Und eigentlich hätte ich ja auch geliebt werden wollen… Aber echte „Liebe“ fand ich so sicher nicht! Trotzdem fand ich beim Porno – gucken, eine gewisse Erfüllung meiner Fantasien. Na ja, „Selbst ist der Mann“ hatte ja mein Vater oft zu mir gesagt, wenn er es auch vielleicht nicht in diesem Sinne gemeint hatte...

Es ist halt schon so, ich hörte ringsum nur, dass ich als „Besserwisser“ und Rechthaber verschrieen war, und hatte mich damit abgefunden, dass ich so niemals eine Frau finden würde. Aber ich war ja auch oft richtig erschrocken, wie „ungebildet “ manche meiner Kommilitonen waren. Die manchmal das „Einfachste“ nicht wussten. Oder die Zusammenhänge nicht erkannten. Und dann einfach einem sinnlosen Trend folgten. Obwohl ich mich mit aller Gewalt zurückzuhalten versuchte, bevor mir ein Kommentar über die Lippen kam. Ich glaube, das war eines meiner schwierigsten Fächer. Dennoch wurde ich einfach den Stempel des Besserwissers nicht los und entsprechend geschnitten! Ich wusste zwar, dass ich nicht „dumm“ war – aber so supergescheit war ich auch wieder nicht, dass man so ein Aufhebens davon machte!

Doch die Zusammenarbeit mit meinem Vater war auch nicht eitel Sonnenschein! Auch er zwang mich oft zu Dingen, die ich mindestens „anders“ ausgeführt hätte als er! Er behandelte mich auch nach meinem Studienabschluss eher so wie seinen „Lehrbuben“, wenn nicht gar als „Sklaven“ - und wenn er sagte: „Lass mal, der und der kann das sicher besser“ oder „Lass da mal lieber einen Fachmann ran“, obwohl ich ja eigentlich selbst „Fachmann“ war, war das nicht sehr hilfreich für mich. Es ist nicht die Art des guten Lehrers, den Schüler zu entmutigen, bevor er die Möglichkeit hat, es zu versuchen, fand ich – Zudem hatte ich das Gefühl, er mache das bewusst, absichtlich, um mich zu demütigen. – Oder, wenn ich etwas anders anpackte, als er dessen gewohnt war, hatte er die Stirn zu sagen: „Lass mal, das kannst Du doch nicht!“, beklagte sich dann aber, dass man „hier alles selber machen muss!“

Als Höhepunkt der Beleidigung empfand ich, als er mich mal zum Einmessen eines schon vorhandenen Meterrisses schickte, was man sonst dem Lehrling übertragen hätte, und dazu wegwerfend bemerkte: „Wenigstens dazu wirst Du ja wohl noch imstande sein!“

Klar, ich war damals noch jung, erst 25, hatte nicht seine Erfahrung. Aber ich war einer der Besten meines Jahrganges gewesen! Und konnte die logischen Zusammenhänge deduzieren!

Zu bemerken ist zwar, dass er Mutter auch nicht besser behandelte. Sie nahm aber dennoch stets seine Partei. Sie war ihm „hörig“… Ich verurteilte sie nicht, ich verstand sie! – Ich hatte nämlich mal zufällig zugehört, wie Vater sie mit den wüstesten Namen beschimpfte: „Hure, Schlampe, Ficksau“ etc. und hörte auch Schläge klatschen, und sie dann zur Rede gestellt, warum sie sich sowas gefallen ließ, und gefragt, ob ich die Polizei rufen sollte. Doch sie hatte mir dann unter einigen Tränen gestanden, sie sei „devot“ und das – und auch die Demütigung - sei Teil ihres Liebesspieles.

Worauf mir vieles klar wurde!

Aber als ich dann sah, wie sich die beiden zärtlich küssten, akzeptierte ich es.

Nur bei mir war es natürlich nicht Teil eines Liebesspieles – obwohl – auch ich hätte mir mal eine Frau gewünscht, die mich so liebte, dass sie mir so weit hörig war – sich von mir alles „gefallen“ ließ, und dennoch mit mir durch dick und dünn ginge...

Trotzdem lernte ich von Vater eine Menge für unseren Beruf, vielleicht weniger in puncto Architektur, weil an der Uni sowieso mehr auf „Architekur“, Städtebau, goldenen Schnitt, Aussehen und Konstruktion Gewicht gelegt wurde als auf Details, sondern hauptsächlich in der Praxsis! Er legte mehr Gewicht auf Baukoordination, Details, Organisation und Kosteneinsparung, etc, was alles in der Uni weniger zur Geltung kam... Denn Vater war ein alter Praktiker, sozusagen ein Emporkömmling!

Er war ursprünglich nur Zimmermann gewesen, hatte sich aber dann autodidaktisch oder im Fernstudium weiter gebildet und sich danach von der Picke auf so sein jetziges Imperium geschaffen. Klar, dass der Umgang mit ihm nicht leicht war, und er oft wie ein Bulldozer über die Menschen - und mich – hinwegfuhr. – Und ich stand da als vorderster Prellstein! Denn „zuhören“ konnte er grundsätzlich nicht, sondern fuhr einem sofort übers Maul, ohne jemanden überhaupt zu Wort kommen zu lassen, selbst manchmal, wenn man ihm beistimmte, aus purem Widerspruchsgeist!

So blieb nicht aus, dass ich – nach etwa 2 Jahren intensiver Zusammenarbeit, während derer ich schon mehrmals versucht gewesen war, „den Bettel hinzuschmeissen“, endgültig die Nase voll hatte. Nicht vom Beruf an sich, aber von der Zusammenarbeit mit ihm!

Ich hatte hie und da, nebenbei, in meiner Freizeit, schon im ersten Hotel der Stadt in der Bar Klavierspielen dürfen! Als wir Studenten da mal ein kleines Fest gefeiert hatten, war ich dem Hotelier aufgefallen, und er bot mir das quasi als zusätzliche „Stelle“ für die Wochenenden in der Saison oder bei Hochzeiten, und anderen Anlässen an. Das half mir nicht nur beim Stressabbau, sondern gab mir auch noch ein „Zubrot“, und der Hotelier hatte augenzwinkernd dazu gemeint, ich könne ja das Geld wieder in seinem „Club“ verpulvern, den er in der Innenstadt führte… Aber dazu hatte ich den Mut nicht, denn damals war ich vom „Swingen“ beim Sex – im Gegensatz zum „Swing“ in der Musik – nicht so überzeugt. Anstatt dessen kaufte ich mir vom ersten so selbstverdienten Geld einen Synthesizer…. Später erst bereute ich diese meine verpasste Gelegenheit.

Allerdings, mein Vater kriegte - wie konnte es anders sein – mit der Zeit Wind von meiner Nebentätigkeit, und erklärte mir, als ich mal der Musik Vorrang geben wollte, anstatt einer Baubesprechung mit ihm, dass ich als Barpianist natürlich nicht dasselbe Erbe zu erwarten hätte, wie als Architekt und Geschäftsnachfolger. Worauf ich ihm erklärte, dass ich sein Erbe mit sechserlei Exkrementen zu würdigen wüsste. Sodass er mich bat, innerhalb der nächsten Stunde das Haus zu verlassen.

Weshalb ich in diesem Falle Vater zu Willen war – und trotzig und Türenknallend - das Haus verließ, auf Nimmerwiedersehen, wie ich dachte….

Was natürlich zur Folge hatte, dass das Zubrot nun zu meinem täglichen Brot werden musste, und ich mir jenen Club ohnehin nicht mehr hätte leisten können .

Bei einem meiner Musik Kollegen fand ich provisorisch Unterschlupf. Allerdings nicht für lange. Doch konnte mir ein anderer Kollege eine Musikgruppe in der Hauptstadt nennen, die gerade einen Pianisten suchten, der auch mit einem Keyboard umgehen konnte. Was ich mir auch noch zutraute. Zum Glück brauchten die keinen Sänger: Das Gesinge übernahm dort scheinbar der Bandleader und die farbige Sängerin. Sandy, die Attraktion der Gruppe. Was mich auf Grund ihrer Foto auch neugierig machte.

Kapitel 2

Der Bandleader, Mike hieß er, lud mich dann zögernd zum Vorspielen ein. Als Begleitung für die Sängerin.

Als ich sie – Sandy - da zum ersten mal sah, auch, wie sie sich beim Singen so sexy „wand“, die Hingabe, mit der sie das Lied vortrug, ihr „Timbre“ bemerkte, blieb mir sozusagen die Spucke weg… Im geheimen verliebte ich mich auf Anhieb bis über beide Ohren in sie, vom ersten Augenblick an, in dem sich unsere Blicke kreuzten!

Ihre Haut war nicht ganz brandschwarz, eher so wie dunkler Milchkaffee, doch ihre Augen stachen wie Leuchtfeuer aus dem dunklen, aber nicht „negroiden“ Gesicht, ihre Kurven waren in jeder Hinsicht eine Menge Sünden wert, und als sie dann mit ihrem wohlgeformtem Po in ihrem kurvigen blauen Etuikleid, durch das sich sogar ihre Brustwarzen abzeichneten, an meinem Stutzflügel lehnte und mit ihrer dunklen Stimme ihre Liebeslieder vortrug, schmolz ich wie Butter an der Sonne! Zudem hatte sie einen wunderschönen, kleinen Mund, den sie irgendwie so schminkte, dass man, wenn sie mit einem sprach, unwillkürlich an etwas Obszönes denken musste, was sie mit diesem Mund sonst auch noch anstellen könnte… Und das Mikrophon hielt sie beim Singen ebenfalls delikat mit zwei Fingern und auf eine Art, die in mir unwillkürlich den Wunsch weckte, das könnte doch auch einer meiner ähnlich geformten Körperteile sein…

Doch sie war die Freundin des Bandleaders. Der mich ja nach dem nur kurzem Vorspielen unbesehen – wenn auch „auf Probe“ - angestellt hatte. Und als solche war sie natürlich für mich Tabu! Ich schuldete ihm gewissermaßen sogar Dank, da konnte ich ihm doch nicht die Frau streitig machen!

Aber zusammen waren wir ein gutes Team, nicht nur ein „Ensemble“! Nach so einem Konzert rannten die Fans manchmal jubelnd auf die Bühne, oder es flogen Blumen herauf, der Applaus war oft schier endlos, und meist mussten wir Zugabe über Zugabe bieten, während sich Mike, der Bandleader, mit seiner Gitarre noch und noch verbeugte. Manchmal kam mir allerdings vor, er bezog den Jubel hauptsächlich auf sich. Aber klar, wir waren ein Team! Und ja, viele Songs hatte er selbst geschrieben.

Wir hatten nicht einen eigentlichen „Stil“, wie z.B. Die „Rolling Stones“, the Prophets, Led Zeppelin und wie sie alle heißen, sondern spielten querbeet von Vintage Rock, über Klassik Adaptionen, Schlager und Tanzmusik. Allerdings keinen „Rap“, „Biggie“, „Heavy Metal“ oder ähnliche. Vielleicht hätte man uns am ehesten mit einem kleinen Tanzorchester vergleichen können, auch von der Zusammensetzung her, nur waren wir halt zu siebt, weil da ja auch noch unsere attraktive Sängerin mitwirkte. Denn Mike hatte als Tanzorchester angefangen, mit Hochzeiten, Dorffesten, Stadtfesten und anderen Events. Das war unsere Stärke, aber auch unser Handicap, denn ein „Hype“ und wirklich berühmt, konnten wir so nie werden. Auch weil Mike keine „Hits“ schrieb. Höchstens vielleicht Sandy alleine.

Wir bildeten zu siebt auch ein kulturell gut durchmischtes Ensemble, und spielten je nach Anlass in verschiedenen Richtungen! Wir hatten ein überwältigendes Repertoire! Nicht einfach, das alles auswendig zu lernen! Denn wir spielten nie mit Noten.

Auch Mike, der Bandleader an der Gitarre, spielte nicht nur im übertragenen Sinn, außer der (elektrischen) Gitarre, auch die erste Geige, und war sogar richtig gut darin, fast eine „Volksausgabe“ von André Rieu! Er war ein (sehr weisshäutiger) Deutsch-Amerikaner (mit irischen Wurzeln), und hatte sogar am Konservatorium Musik studiert. Er sang auch manchmal im Duett mit der Sängerin, war aber nicht einer jener begnadeten Sänger wie ein Celentano, Asnavour oder Sinatra…

Bert, der Drummer an der Batterie, dagegen war Autodidakt, aber ein richtiges Genie! Er war ein Farbiger, sein Vater war aus Mali eingewandert, und er war das Sinnbild eines „BbC“, wenn Sie wissen, was ich meine… Und seine Soli am Schlagzeug rissen die Leute förmlich vom Hocker!

Michel, der Kontrabass, war ein Deutscher, spielte auch die zweite Geige, konnte sich aber mit Mike nicht messen. Doch er war ein Witzbold sondergleichen! Wenn er sein Instrument mit den entsprechenden Grimassen spielerisch und kräftig in die Luft hob und in alle möglichen Positionen verdrehte, die man beim Spielen nicht für möglich gehalten hätte, ging ein Raunen durch die Zuschauer! Denn es war pure Kraft! Er war ein Ebenbild von Herrn Schwarzenegger und hätte gut als Mister Universum gelten können, vom Muskelpaket her… Nur schon sein Aussehen rief bei den Damen Begeisterungsstürme hervor...

Drusillo, das Saxophon, kam ursprünglich aus den kleinen Antillen, kenntlich sofort an der Rasta Frisur, und war mit seinem Instrument wie verwachsen! Er nahm, glaube ich, sein Instrument sogar ins Bett mit… Konnte dafür aber kein anderes spielen.

Pyros, ehemaliger Mazedonier, spielte die Klarinette, Querflöte und auch Piccolo, er war der „versatilste“ von uns, man konnte ihn fast überall einsetzen. Auch an der Trompete machte er eine gute Figur, je nach Arrangement, wenn auch seltener, denn wir hatten eigentlich keine Trompeten, wollten Sandy nicht überspielen.

Last but not least; Sandy, die Schwarze Attraktion, mit ihrer herrlichen, erotischen Stimme! Sie war scheinbar ursprünglich aus Nigeria eingewandert, und manchmal kamen mir die Tränen, wenn ich sie ihre Blues oder ihre Liebeslieder singen hörte! Wobei ich sie meist begleiten durfte, auch auf den Proben.

Ich hatte ja seinerzeit mühevoll Sprachen lernen müssen. Sandy „konnte“, außer Deutsch und Französisch, Keine, aber sie sang „Funicoli-Funicola“ wie eine Neapolitanerin, „Anni get your gun“ wie eine Texanerin, „deshabille moi“ wie Juliette Greco, Ochi chornye wie eine Russin, und bei Tico Tico, glaubte man, sich selbst am Carnival do Rio, oder an der Copacabana zu befinden. (Zwar – das Lied „Tico Tico“ war auch für mich am Klavier eine Herausforderung!)

Allerdings ihr Deutsch hatte einen kleinen Knacks… Zwar glaubte man ihr, dass sie „von Kopf bis Fuss auf Liebe eingestellt“ war, aber schon die Motten, die sie dann umschwirrten, waren eindeutig nicht aus Deitschland! – Und als sie sich mal im Jodeln versuchte, brausten Lachstürme durch den Saal! Aber Mike baute das dann als Gag ins Programm ein, sie musste dabei einen Tirolerhut aufsetzen, und auch das wurde ein voller Erfolg.

Und eben meine Wenigkeit am Klavier. Ich bediente aber auch, je nachdem, die Hammond-Orgel, das Keyboard und andere Dinge, wenn Not am Mann war: Synthesizer, alles was Elektronik beinhaltete. Jedoch, ich war etwas steif! Ich war mir bewusst, dass ich am Klavier kein Rubinstein oder Jerry Lee Lewis war, aber im Orchester, oder um Sandys Gesang zu begleiten, stellte ich meinen Mann! Unsere „Band“ war ja schließlich auch nur ein Provizorchester.

Trotzdem: Ich fühlte mich glücklich! Auch wenn ich manchmal das Gefühl hatte, ich sei ein wenig das – na ja, nicht das 5. Rad am Wagen, sondern eher das Siebte…

Wir hatten alle, wie es sich für eine Rockband gehört, sozusagen als „Markenzeichen“, die gleichen zerrissenen Jeans und bösartig bedruckten T-Shirts an, und natürlich Sonnenbrillen, auch bei Dunkelheit, sodass man uns eigentlich „in Zivil“ nicht erkannte. Nur Sandy trat manchmal in einem gewagt – d.h. seitlich bis zum Beinansatz ausgeschnittenen, langem roten Abendkleid, oder einem schulterfreien, berüschtem Weißen, oder dann in einem hochgeschlossenem nachtblauen Etui Kleid auf. In jedem sah sie aus wie eine fleischgewordene Sexgöttin – dazu ihre Stimme, die mir durch Mark und Bein fuhr…

Ich weigerte mich allerdings, eine Mütze zu tragen, die aber sowieso nicht zum Markenzeichen gehörte. Während Micke – glaube ich – seine Baseballmütze wohl nichteinmal zum Schlafen ablegte. Vielleicht auch, weil er darunter nicht mehr allzuviele - seiner früher roten – Haare hatte. Dafür ließ ich mir die Haare schulterlang wachsen, a la „Ministrel“, damit ich mit meiner früheren „braven Zivilistenfrisur“ nicht so auffiel!

Und so tingelten wir durch die Gegend, ein ganzes Jahr lang, von Stadt zu Stadt. Spielten in zweideutigen Clubs, überfüllten, rauchigen Tanzbars, Hotels in Kurorten, bei Events, auch in Konzertsälen, Open Airs, etc. Hatten auch einigermaßen Erfolg: Die Konzerte waren, trotzdem wir fast keine Reklame machten, oft bis zum letzten Platz ausverkauft! Dennoch, mit dem ganzen Tross, Beleuchtern, Bühnenbildnern, Maskenbildnerin etc., gingen die Unkosten und Hotelrechnungen ganz schön ins Geld, obwohl wir vieles selber machten, (ich meist auch den Elektriker), und so gewannen wir am Schluss keinen allzugroßen Blumentopf.

Und als unsere Band da in meiner kleinen Stadt auftrat, erkannte mich niemand. Meinen Eltern hatte ich natürlich auch nicht erzählt, dass ich hier dabei war. Ich bin sicher, mein Vater wäre gekommen und hätte irgendeinen Skandal provoziert!

Bei einem Interview nach unserem Auftritt, dort, fragte mich dann allerdings der Reporter „unserer“ Lokalzeitung, ob ich mit dem Bauunternehmer gleichen Namens verwandt sei. Was ich (natürlich..) vehement leugnete. Trotzdem schien mir der Kerl nicht zu glauben. Ich erinnerte mich, er hatte uns – Vater und mich – damals bei der Einweihung des neuen Einkaufszentrums, schon mal gesehen und auch schon interviewt, obwohl mein Vater damals die ganze Wortführung übernommen hatte. Im Gegenteil hatte er ihn dann, wie ich mich erinnerte, im Laufe des Interviews maliziös gefragt: „Man sagt, die Phasen jeder Planung seien; erstens Begeisterung, zweitens Ernüchterung, drittens Suche nach dem Schuldigen, und viertens die Auszeichnung der Unbeteiligten – War das hier auch der Fall?“ (Weil ja bei dem Projekt eine gewisse Kostenüberschreitung stattgefunden hatte, für die ich als offizieller Bauführer die Verantwortung hatte übernehmen müssen, obwohl der zusätzliche Anbau für das Fitnesscenter die Idee meines Vaters gewesen war.) Aber bei der Einweihungsfeier war das vom Bürgermeister als echte Leistung von Paps für die Lebensqualität der ganzen Region herausgestrichen worden. Jedoch später in der Zeitung hatte der Reporter das Fitnesscenter als „unnötig“ bezeichnet, weil nebenan schon ein Solches bestand, das für unsere Kleinstadt genügte, und es war auch eine kleine Polemik um die Kostenüberschreitung entstanden – wer davon wohl profitiert habe… Der Ruch von Korruption umschwebte meinen Vater… Vielleicht auch mich…

Jedenfalls beäugte mich danach auch Mike etwas misstrauisch – ich denke, er „roch“ bei mir Geld… Aber ich hatte mich bei ihm ja unter meinem zweiten Vornamen vorgestellt, nur als Familiennamen hatte ich halt wegen der Sozialversicherung den richtigen Nachnamen angeben müssen.

Dennoch behandelte mich Mike fortan mit gewissen Respekt, oder unverdienten Privilegien. Z.B. Einzelzimmer im Hotel, oder weniger ungeduldiges Anschreien, wenn etwas nicht gleich zu seiner Zufriedenheit klappte. Obwohl ich ja selbst kein Geld hatte, sondern nur von dem abhängig war, was er mir gab, scheint nur schon der Geruch nach Reichtum den Menschen auf ein anderes Niveau zu katapultieren…

Kapitel 3

Wir belegten auf unserer Tournee jeweils zu zweit je ein Hotelzimmer: Mike schlief natürlich mit Sandy, Bert im gleichen Zimmer mit Drusillo, Michael und Pyros zusammen – mir schien, die Beiden waren auch ein Liebespaar… Nur meine Wenigkeit erhielt jeweils ein eigenes Zimmer. Dafür hatte ich dort auch den Synthesizer, die Lautsprecher und den Laptop, auf dem die Daten unserer Tournee gespeichert waren, in meiner Obhut und zum Unterhalt.

Und zum „surfen.“ – Mike hatte mir sogar extra aufgetragen, im Netz unsere Kritiken, Bemerkungen oder Anregungen zu verfolgen. Nachzuforschen, wie und welche unserer Songs am besten ankamen. Auf Grund dessen auch unser Repertoire anzupassen. Und vielleicht auf Twitter oder in unserem Facebook – Auftritt dezent etwas positive likes herauszukitzeln. Er wollte es in die Charts schaffen, auch wenn mir das persönlich unrealistisch schien, und am liebsten wäre es ihm wohl gewesen, wenn man die Beatles, die Rollingstones und uns, die „Bimbobimbas“, in einem Atemzuge genannt hätte… (Den Namen hatten wir uns gegeben, um etwas gegen die nur mündlich geäußerten, aber in Wirklichkeit nicht befolgten Diskriminierungsregeln zu tun, die das Wort „Mohrenkopf“ scheinheilig verbieten wollen, aber Menschen mit dunkler Haut trotzdem ausschließen!… Und gerade das offiziell verpönte Lied „Layla“, gesungen im Wechselsong von Mike und Sandy, wurde übrigens bei uns zu einem vollen Erfolg!

Nun kann man mir vielleicht verargen, dass ich den Laptop auch hie und da zur Erfüllung meiner anderen Wünsche benützte, indem ich mir da den einen oder anderen Porno reinzog…. Was mir ja nicht ausdrücklich verboten worden war, obwohl es sich ja nicht gehörte. Und meine bevorzugten Porno Themen waren natürlich „Black and white“ – Videos mit dunkelhäutigen Frauen und „weissen“ Männern – wobei ich sicher im Hinterkopf jene weiblichen Modelle bevorzugte, die Ähnlichkeit mit Sandy hatten. Und dabei zur „Handarbeit“ überging…

Natürlich hingen auch bei uns jeweils jede Menge „Groupies“ herum, oder Welche Reisten sogar im Bus mit uns mit, und warteten nur darauf, von uns gevögelt zu werden. Auch zu mehreren… Und auch ich hatte einige solcher Verehrerinnen, die mir vor der Garderobe oder dem Hotel auflauerten, mich „belagerten“, Autogramme verlangten, etc. und wahrscheinlich gerne bereit gewesen wären, mit mir ins Bett zu hüpfen. Die anderen, – vielleicht außer Michele - machten offenbar auch hie und da von solchen „Angeboten“ gebrauch. Bert allen voran. Doch irgendwie hielt ich mich da zurück… Vielleicht kann man das ja als „Verklemmt“, oder blöde, oder „bigott“benennen, aber bei mir musste bei einem Geschlechtsakt immer auch ein bisschen „Liebe“ dabei sein, damit ich den Wunsch auf einen solchen Kontakt hatte… Und mein Herz war eher Sandy zugewandt. Außerdem hatte ich „Angst“! Schlicht und einfach Angst: Mit Präservativ zu vögeln törnte mich bis auf 0 ab, und um „bareback“ mit einer Unbekannten zu schlafen, hatte ich - aus Horror vor Ansteckung mit Aids oder einer venerischen Krankheit nicht das Herz! Und auch – na ja, auch aus Mitleid! Denn auf die Dauer hätte ich mit einem solchen Mädchen nichts anfangen können, meinte ich. Ich nahm irgendwie den Geschlechtsakt zu „ernst“… Vielleicht wenn eine „Milf“ dabei gewesen wäre, eine gesetztere Dame… Aber solche Frauen hielten sich da eher zurück…

Wie sehr wäre ich früher, zur Zeit meines „Sohn“- seins, auf einige solcher Angebote eingegangen. Aber jetzt – ich verstand mich selbst nicht mehr, aber jetzt schmachtete ich nur Sandy nach… und so blieb ich dabei halt total untervögelt… Von schönen Frauen und auch gewissen „Möglichkeiten“ umgeben… Aber eben doch „geil“…

Ich stand also eines schönen Morgens, mit heruntergelassenen Hosen, vor dem bewussten Laptop, aus welchem Gestöhne und orgiastisches Schreien drang, und masturbierte… Ich hatte ein Porno laufen, von einer dunkelhäutigen Schönheit mit wunderbaren Kurven, die es mit ihrem weißen Stiefsohn trieb… Und „rein zufällig“ halt Sandy glich… Ich empfand es nicht nur als erotisch, sondern sogar als „schön“, diesen zwei schönen, verschiedenfarbigen Körpern beim Liebestanz zuzusehen!

Plötzlich hörte ich einen erschreckten Ausruf: „Was machst Du denn da - Frühturnen?“

In der Türe stand Sandy herself! Grinsend über alle vier Backen!

Und ich wäre am liebsten im Boden versunken. Während das Pärchen auf dem Bildschirm gerade zum Endspurt ansetzte. Und ich krampfhaft versuchte, mein geschwollenes Glied an seinen angestammten Platz in der Hose zurück zu verstauen...

Doch Sandy trat mit einem „Lass mich mal sehen“ näher heran, an den Laptop, und warf ihren Blick - erst grinsend auf meinen Schoss-, aber dann… auf den Monitor!

Sie sah einen Moment lang zu, wie sich die beiden auf dem Bildschirm jetzt küssten. Wobei man natürlich ihre Gesichter sah.

„Benützest Du etwa mich als Wichsvorlage du Lüstling?“ Tönte es jetzt von ihr...

Keine Antwort ist auch eine Antwort! Und mein schuldbewusst geneigtes Haupt tat das übrige…

„Soo soo! Und Du begnügst Dich einfach so mit einer schlechten Kopie von mir?“ Fügte sie plötzlich grinsend dazu…

Jetzt hob ich den Kopf! War das etwa eine verdeckte Zustimmung? – Ich benützte natürlich die Gelegenheit: „Nun ja, das wunderbare Original gehört ja einem Anderen! – Was bleibt mir anderes übrig, als nach ihr zu schmachten?“

„Kein Mensch gehört einem Anderen! Die Zeit der Negersklaven ist vorbei!“ Kam die kampflustige Antwort.

„Ich wollte garnicht andeuten, dass Du Mike „gehörst“.. Ich wollte nur nicht in eine bestehende Liebesbeziehung einbrechen!“

Soo soo! Liebesbeziehung… Du weißt, dass Mike auch mit Groupies schläft?“

„Nein, das wusste ich nicht – sonst hätte ich Dir meine Bewunderung für Dich schon längst gestanden… - ich dachte, ihr seid ein Paar?“

„Paar schon, aber, wenn er fremd geht, so muss ich das doch auch nicht zu streng auffassen… Soo, soo, Du bewunderst mich? Und jetzt, willst Du weiter schmachten?“

„Nein, sicher nicht, ein Jahr meines Lebens würde ich dafür geben, Dich küssen zu dürfen!“

„Behalte lieber Dein Jahr für Dich – das kannst Du billiger haben; komm her, Du Scheuling!“

Ich ging auf sie zu, umarmte sie und unsere Münder versanken in einem Kuss, der mir den Dampf aus den Ohren trieb, als ihre Zunge die Meine suchte! Aber auch sie blieb offenbar nicht davon unberührt, sie keuchte plötzlich auf, und ich nahm das zum Anlass, mit der Hand – durch den Stoff ihres hemdartigen leichten Kleidchens hindurch, ihren Busen zu streicheln.

Noch mehr Seufzen, und plötzlich fühlte ich ihre Hand über meine Hose streichen, dort, wo sie mein so hastig zurückgezogener Schwanz ausbeulte…

Also fuhr auch meine Hand nach unten, zwischen ihre Beine, wo sie sofort einen sehr feuchten „Hotspot“ fand, wobei sie ihre Beine sogar noch etwas spreizte, offenbar um mir den Zugang dorthin zu erleichtern! Dabei blieben aber unsere Münder in einem intensiven Kuss wie verschweißt, unsere Zungen spielten miteinander und mir lief buchstäblich das Wasser im Munde zusammen, wobei auch sie ihren Anteil beisteuerte!

„Also komm!“ Sagte ich, hob sie auf, unsere Münder anfänglich immer noch aneinander gepresst, und trug sie zum Bett. Dabei schlang sie ihre Arme um meinen Nacken und kicherte ein wenig. Immerhin konnten wir uns so noch in die Augen blicken, und ich sah darin ihre gespannte Erwartung! Vielleicht wäre sie auch so mit mir mitgekommen, wenn ich sie aufgefordert hätte, aber sie war so leicht. Ich schätzte sie auf knapp 50 kg, bei einer Größe von etwa 160 cm - BmI etwa 19,5. (Ich konnte, seit ich im Boxclub der Uni mitgemacht hatte, das Gewicht eines Gegners ganz gut abschätzen, obwohl sie ja kein „Gegner“ war, aber ich bin sicher, dass sie sich selbst auch so gewogen hätte.) Nur ein paar Schritte, bevor ich sie sanft auf dem Bett ablegte.

Dabei hielt sie allerdings die linke Hand etwas in die Luft. Und da bemerkte ich das Blut an ihrem Finger, durch ein umwickeltes Papiertaschentuch notdürftig gestillt.