Die Christianisierung Palästinas und ihre Folgen - Die Judengesetzgebung im Codex Theodosianus - Peter Lindhorst - E-Book

Die Christianisierung Palästinas und ihre Folgen - Die Judengesetzgebung im Codex Theodosianus E-Book

Peter Lindhorst

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,0, Universität zu Köln (Institut für Alte Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Konstantin der Große war der erste christliche Kaiser. Euseb berichtet davon, wie Konstantin am 28. Oktober 312 den Sieg an der Milvischen Brücke dem Gott der Christen zuschrieb. Durch den Sieg über Licinius 324 wurde er schließlich Alleinherrscher des Römischen Reiches. Die nun einsetzende Politik war auch dadurch gekennzeichnet, dass Christen, die in der Verfolgungszeit Nachteile erlitten hatten, rehabilitiert wurden, es fand eine "Wiedergutmachungsgesetzgebung" statt. Dies war auch in Palästina der Fall, was durch einen Brief Konstantins an die Bewohner der Eparchie Palästina, den Euseb überliefert hat, zum Ausdruck kommt: Rückerstattung alter Ländereien und ehemaligen Besitzes, Rückerhalt bürgerlicher und militärischer Ehrenrechte, Wiedereinsetzung in alte Stellungen usw. Der christliche Glaube hatte auch Einfluss auf die Gesetzgebung Konstantins und seiner Nachfolger, ausgenommen natürlich des nicht-christlichen Kaiser Julian Apostata. Mit Konstantin kam ein spezifisch christliches Geschichtsbild zum Tragen und unter Konstantin wurde das Christentum zur gleichberechtigen Religion. Wie sich die kaiserliche Gesetzgebung auf die Jugend und im Speziellen auf die Juden Palästinas ausgewirkt hat, soll in der vorliegenden Arbeit untersucht werden, wobei der Schwerpunkt auf dem vierten Jahrhundert liegt. Stemberger beschreibt die spezielle Rolle Palästinas im Zuge der Christianisierung wie folgt: "Hier allein hatte das Judentum eine Ausgangsposition, die das Kräftemessen mit dem Christentum nicht ganz hoffnungslos erscheinen ließ." (Günter Stemberger. Juden und Christen im Heiligen Land, Palästina unter Konstantin und Theodosius. München 1987. S. 12) Zunächst soll ein kurzer Überblick über die Christianisierung Palästinas in den ersten Jahrhunderten gegeben werden. Im Hauptteil werden dann bestimmte Themenkomplexe auf Entwicklungen von Konstantin bis Theodosius II. untersucht, die im Codex Theodosianus im Bezug auf die Juden vorkommen. Zudem soll versucht werden festzustellen, welche Motivation hinter den einzelnen Gesetzen gestanden haben könnte. Schließlich sollen noch einzelne Forschungsstandpunkte dargestellt werden, die sich vor allem damit beschäftigen, welchen Anteil das Christentum an der jüdischen Lage hatte.

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Veröffentlichungsjahr: 2003

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Inhaltsverzeichnis
Die Christianisierung Palästinas und ihre Folgen -
Die Judengesetzgebung im Codex Theodosianus
1 Die Christianisierung Palästinas in den ersten beiden Jahrhunderten
2 Die kaiserliche Gesetzgebung im Codex Theodosianus
2.1 Konversionen
2.2 Sklavengesetzgebung
2.3 Mischehen
2.4 Mitgliedschaft in den Stadträten
2.5 Synagogen
2.6 Die jüdische Religion in der kaiserlichen Gesetzgebung
2.7 Die Entmachtung des jüdischen Patriarchen
2.7.1 Die Stellung des Patriarchen
2.7.2 Bestrafung des Patriarchen im Jahr 415
2.7.3 Entzug des Kalenderprivilegs
3 Die Bewertung der kaiserlichen Gesetzgebung
3.1 Errington
3.2 Avi-Yonah
3.3 Reichardt
3.4 Cohen
3.5 Stemberger
3.6 Bringmann
3.7 Baltrusch
3.8 Castritius
4 Sind die Autoren des NT antijüdisch?
5 Zusammenfassung

Page 1

Page 3

Die Christianisierung Palästinas und ihre Folgen -

Die Judengesetzgebung im Codex Theodosianus

Einleitung

Konstantin der Große war der erste christliche Kaiser. Euseb berichtet davon, wie Konstantin am 28. Oktober 312 den Sieg an der Milvischen Brücke dem Gott der Christen zuschrieb.1Durch den Sieg über Licinius 324 wurde er schließlich Alleinherrscher des Römischen Reiches. Die nun einsetzende Politik war auch dadurch gekennzeichnet, dass Christen, die in der Verfolgungszeit Nachteile erlitten hatten, rehabilitiert wurden, es fand eine

„Wiedergutmachungsgesetzgebung“2statt. Dies war auch in Palästina der Fall, was durch einen Brief Konstantins an die Bewohner der Eparchie Palästinas, den Euseb überliefert hat, zum Ausdruck kommt: Rückerstattung alter Ländereien und ehemaligen Besitzes, Rückerhalt bürgerlicher und mitlitärischer Ehrenrechte, Wiedereinsetzung in alte Stellungen usw.3

Der christliche Glaube hatte auch Einfluss auf die Gesetzgebung Konstantins und seiner Nachfolger, ausgenommen natürlich der nicht-christliche Kaiser Julian Apostata. Mit Konstantin kam „ein spezifisch christliches Geschichtsbild“4zum Tragen und unter Konstantin wurde das Christentum zur gleichberechtigten Religion. Wie sich die kaiserliche Gesetzgebung auf die Juden und im Speziellen auf die Juden Palästinas ausgewirkt hat, soll in der folgenden Arbeit untersucht werden, wobei der Schwerpunkt auf dem vierten Jahrhundert liegt. Stemberger beschreibt die spezielle Rolle Palästinas im Zuge der Christianisierung wie folgt: „Hier allein hatte das Judentum eine Ausgangsposition, die das Kräftemessen mit dem Christentum nicht ganz hoffnungslos erscheinen ließ“5.

1Eusebius, Über das Leben des Kaisers Konstantin, Werke I/1, GCS Euseb 1, Berlin 1975, I 27-32.

2Manfred Jacobs, Das Christentum in der antiken Welt, Göttingen 1987, S.175.

3Eusebius, 1975, v.C. II 24-42.

4Karl Leo Noethlichs, Die Juden im christlichen Imperium Romanum (4.-6.Jahrhundert), Berlin 2001, S.28.

5Günter Stemberger, Juden und Christen im Heiligen Land, Palästina unter Konstantin und Theodosius, München 1987, S.12.