Die Dame mit dem grünen Schal - Gert Podszun - E-Book

Die Dame mit dem grünen Schal E-Book

Gert Podszun

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Beschreibung

Ein Mann, eine Routine und eine Begegnung, die alles verändert. Professor Sigmund Pistozzi genießt seine Ruhe, sein tägliches Frühstück im Café und die kleinen Freuden des Lebens, besonders belgische Pralinen. Doch eines Morgens wird seine Routine durch eine geheimnisvolle Frau mit einem grünen Schal durchbrochen. Fasziniert von ihrer Ausstrahlung wagt er sich aus seiner gewohnten Welt heraus und beginnt eine Reise voller unerwarteter Emotionen. Eine Geschichte über Begegnung, Veränderung und die leisen Töne des Glücks.

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Seitenzahl: 33

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Mit Dank für Lebenserfahrung

Inhalt

Hinführung

1. Pralinen

2. Der nächste Tag

3. Rezeption

4. Reisebüro

5. Pflastersteine

6. Spaziergang

7. Sommerabend

8. Späte Stunde

Hinführung

Professor Sigmund Pistozzi genießt seine Ruhe, sein tägliches Frühstück im Café und die kleinen Freuden des Lebens – besonders belgische Pralinen. Doch eines Morgens wird seine Routine durch eine geheimnisvolle Frau mit einem grünen Schal durchbrochen. Fasziniert von ihrer Ausstrahlung wagt er sich aus seiner gewohnten Welt heraus und beginnt eine Reise voller unerwarteter Emotionen. Eine Geschichte über Begegnung, Veränderung und die leisen Töne des Glücks.

1. Pralinen

Stolz schiebt Professor Pistozzi die empfindliche Ware in seine Manteltasche. Belgische Pralinen aus der Manufaktur von Les Frères Bonchape haben ihn nachhaltig überzeugt, fast süchtig gemacht. Er hat sie zum ersten Mal richtig genossen, als er sich nach seiner Berufung als Professor mit einer kleinen Reise belohnte. Sie führte ihn spontan nach Brüssel. Er fühlte sich wohl mit der Idee, kein Ziel haben zu müssen. Es war einfach nur eine Reise. Was er von dieser Reise mitnahm, war diese eigenartige Verführung, die er nicht vergessen kann, weil sie ihn regelrecht übermannt hat. Dieser Schmelz mit leichten Pistaziengeschmack und dem versteckten Aroma von süßen Rosen berührt ihn immer noch auf besondere Weise. Eine Auswahl belgischer Pralinen begleitete seine Rückreise. Seitdem hat er immer einen Vorrat von seinen Lieblingspralinen. Er würde das Genusserlebnis gerne teilen. Mit wem?

Die Straßenbahn quietscht immer noch in der ziemlich scharfen Gleiskurve auf dem Holunderplatz. Es ist wie ein Wahrzeichen des Stadtteils. Die Kurve ist nicht weit von seiner Wohnung im dritten Stock eines denkmalgeschützten Hauses mit hohen Fenstern. Ihre Räume beinhalten viele Bücherregale. Pistozzi mag diese seine Welt, die geordneten Buchrücken, den Duft von Papier und die Wärme des Wissens, das seine bisherige Arbeit prägt.

In der kleinen Kaffeestube an der Ecke vom Holunderplatz zur nächsten Seitenstraße nimmt er jeden Morgen seinen Espresso und ein Croissant. Er liest länger in der Tageszeitung als früher. Keine Vorlesungen mehr, emeritiert sein, das ist sein neuer Alltag. Die berufliche Phase seines Lebens ist gerade erst abgelaufen. Was wird auf ihn zukommen, wie wird die neue Zeit sein?

Abgelaufene Zeit ist das Tor für neue Zeit. Pizzi liest die Tageszeitung jetzt besonders ausführlich, auch Kleinanzeigen. Manchmal denkt er, dass alles Tun jetzt nur noch Überbrückung ist.

Das Räuspern einer Frau, drei Tische weiter, fällt ihm auf. Er schaut hin. Die Dame trägt einen besonders langen moosgrünen Schal, der ziemlich eng um den Hals gewunden ist. Ein langer Rock fällt über ihre übereinandergeschlagenen Beine. Darüber trägt sie eine helle Bluse. Ihre Haare könnten einen leichten Rotstich haben. Oder es liegt am einfallenden Licht. Pistozzi vermutet, dass sie gefärbt sein könnten. Als er wieder zur Tageszeitung schaut trifft ihn ihr Blick.

Er versteckt seine Neugierde in der Zeitung. Ob sie vielleicht auch grünliche Augen hat? Passend zum Schal? Es gelingt ihm nicht, zurückblicken. Die Espressotasse ist inzwischen kalt geworden. Die Tageszeitung hat plötzlich keine Bedeutung mehr. Er will noch nicht gehen. Sie scheint ihm zuzulächeln. Er weiß nicht, wie Zurücklächeln geht und verbeugt sich ungelenk in ihre Richtung.

Er denkt intensiv an den vollen Geschmack der Belgischen Pralinen. Schließlich steht er auf, knöpft sein Sakko zu und kommt dicht am Tisch der grünen Dame vorbei.

„Bis morgen!“ In gerader Haltung und einem Kopfnicken verlässt er den Gastraum.

2. Der nächste Tag

Wie jeden neuen Tag nimmt Pistozzi seinen Stammplatz in der Kaffeestube ein. Sie heißt Das kleine Café. Die Bedienung serviert wie üblich sein kleines Frühstück. Er greift zur bereit liegenden Tageszeitung. Die Kaffeestube ist ein langgezogener Raum mit Stuckdecken, hohen Fenstern, teils mit Jugendstilmotiven. Leicht vergilbte Art-Déco-Wandteppiche runden das Bild ab. Die Kuchentheke ist mit Schnitzwerk verziert. Die Glasverkleidung der einzelnen Fächer weist zahlreiche Blumenmuster auf. An der Wand hinter der Kuchentheke präsentiert ein geschwungenes Holzregal einige in Reihen angeordnete Pralinensorten hinter Glasscheiben. Das kleine Café