Die drei Anderen - Kim Taylor Vim - E-Book

Die drei Anderen E-Book

Kim Taylor Vim

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Beschreibung

Die langweiligen Sommerferien der drei Freunde nehmen ein jähes Ende, als auf einmal in der ganzen Stadt Plakate mit insektenartigen Wesen und rätselhaften Botschaften auftauchen. Als wäre dies nicht schon Arbeit genug, müssen die Drei auch noch einen unmöglichen Museumsdiebstahl aufklären, welcher mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert.

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Seitenzahl: 104

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Der Schwitzkasten

Besuch im Museum

Die Zikaden

Der schwatzhafte Hausherr

Das Hauptquartier

Ein ordentlicher Brand

Anfälle

In der Kneipe

Der Platzregen

Wieder zurück im Trockenen

Und wieder Regen.

Mal wieder in der Wirtschaft

Auf der Lauer

Und jetzt wieder Regen.

Highway to hell

Werbung kostet Geld

Das besteigen eines Vulkans

Ganz viele lose enden

Stalking

In the dead of night

Auf dem Hochsitz

Observation

Sauna

Raubkopien

Stalking die zweite

Kommandounternehmen Teil 2

Die Kommandozentrale

Der Schwitzkasten

Die Sonne brannte auf das Zeltdach und führte dazu, dass im Inneren ein subtropisches Klima herrschte. Leander hatte sich die Tageszeitung über den Kopf gelegt und döste, Alex spielte mit dem Handy, Tobi war in sein Tablett vertieft.

„Nein, nein“, schrie Alex.

„Diese Hitze“, ächzte Leander unter der Zeitung, „kannst du vielleicht ein bisschen leiser schreien, es gibt hier Leute, die sind am Schlafen.“

„Genau“, sagte Tobi, „irgendwie habe ich gerade einen Browsertab versehentlich geschlossen.“

„15 Minuten für die Katz. Ich war kurz vor Level acht und dann dieser besch… Schweiß.“

„Len an Alex, dürfte ich dich erinnern, dass du uns in dieses Zelt geschleift hast.“

„Also du eine bessere Idee gehabt hättest.“

„Habe ich das gesagt?“

„Ich würde es vorziehen, wenn Ihr beiden etwas leiser streiten würdet.“

„Hast du etwa gerade 15 Minuten deines Lebens verloren? Und außerdem streiten wir leise.“

„Alexander, Tobias, wo seid Ihr denn schon wieder?“

Ein Schatten zeichnete sich auf dem Zelt ab. Leander zog sich langsam die Zeitung vom Gesicht und flüsterte bei den anderen: „Aber ihr streitet nicht leise genug.“

Der Schatten verweilte noch einen Augenblick auf der Zeltplane und verschwand.

Tobi atmete erleichtert durch: „Das war ganz schön knapp.“

Alex entgegnete lässig: „Nicht wirklich, mein Vater hält mich zwar nicht für den Schlausten, aber für so blöd, sich bei 45° in ein Viermannszelt zu verkriechen, für so blöd hält er mich dann doch nicht.“

Leander trocken: „Da sind wir schon zwei. Ich frag mich, warum er mich immer vergisst?“

Alex theatralisch: „Leander Viktor Levin von Elst. Ich kann mir das richtig gut vorstellen, wie er: Alex, Tobi und Leander Viktor Levin von Elst über den Campingplatz schreit.“

Leander nahm die Zeitung, welche auf seinem Kopf lag, und schlug Alex damit auf den Kopf. Alex setzte schnell einen Armhebel an, Leander stöhnte vor Schmerz, Tobi trennte die beiden.

„Muss diese Klopperei immer sein? Wie im Kindergarten!“

Leander rieb sich den schmerzenden Arm: „Du weißt, dass ich es wie die Pest hasse, wenn er mich Leander nennt.“

„Okay, Len Frieden, aber du hast dich ja darüber beschwert, dass mein Vater nicht deinen Namen ausspricht. Was meinst du, Tobi?“

„Erregungstransfer.“

Alex theatralisch: „Bitte, großer allwissender Meister, erhelle uns mit deinem unnötigen Wissen.“

„Die kurze oder die lange Version?“

„Die Kurze!“, entgegneten Alex und Len wie aus einem Mund.

„Die Hitze bringt das Blut zum Wallen und aufgrund dessen habt ihr das Bedürfnis, euch bei der kleinsten Unstimmigkeit auf die Schnauze zu hauen. Darum gibt es auch bei sommerlichen Temperaturen mehr …“

„Ist gut, Tobi, wir haben deine Ausführungen verstanden“, ließ ihn Alex verstummen.

„Und was schlägst du da nun als Lösung vor?“, schaltete sich Len in die Diskussion ein.

„Wir müssen die richtigen Fragen stellen: Warum sind wir in diesem Zelt?“

Die drei Jungs lagen auf dem Rücken und starrten an die Zeltdecke.

„Wir sind hier, weil keines der Mobilheime frei ist und ich und ihr keine Lust habt, die Toiletten zu putzen, und dies wird garantiert passieren, wenn uns mein Vater erwischt. Bei dir, Leo, sind wir nicht, weil uns dein Vater zuquatschen würde, bis uns das Blut aus den Ohren läuft, und dein Zimmer, Tobi, ist so winzig und deine Mutter ist auch sehr neugierig.“

Leander: „Das stimmt, Alex, das ist deine nicht.“

Alex scharf: „Es wäre schön, wenn wir nicht von meiner Mutter reden würden.“

Leander: „Sie sieht aber sehr gut aus.“

Alex gibt Leander, Leander einen Stoß in die Rippen, dieser stöhnt auf: „Und so sollst du schon gar nicht von ihr reden.“

„Gut, also was ist jetzt unser Problem?“, versuchte es Tobi erneut.

„Wir haben keine Zentrale“, schlug Alex vor.

„Zentrale? Sind die Detektive?“, entgegnete Leander.

„Moment, da gibt’s doch so eine Kinderbuchserie.“

„Kennst du die auch, Alex? Die hängen aber in meinem Wohnwagen rum.“

„So ein Luxus, wahrscheinlich klimatisiert?“, fragte Tobi verunsichert.

„Es geschehen noch Zeiten und Wunder, der Klassenprimus kennt etwas nicht. Natürlich ist der Wohnwagen nicht klimatisiert, der steht auf einem Schrottplatz.“

Leander fuhr fort: „Und es gibt sogar seine schrullige Alte, die nagelt den drei Jungs, es sind tatsächlich drei irgendwelche Aufgaben ans Schienbein, sobald sie sie sieht.“

Alex weiter: „Genau das ist eigentlich wie mein nerviger Vater, der das Personal in den Sommerurlaub schickt, um Geld zu sparen, und die Freunde seines Sohnes einzuspannen.“

Leander: „Ja, und dann hab die immer Kirschkuchen. Aber deine Mutter wird schon eine andere Möglichkeit finden, um meine Arbeitskraft abzubezahlen.“

Alex geht auf Leander los. Nur mit Mühe schafft es Tobi, die beiden zu trennen. „Len, jetzt hör endlich mal mit diesem Mist auf.“

„Okay, entschuldige, Alex. Was Alex und ich sagen wollten: Da gibt es schon ganz viele Parallelen und Alex hat recht, wir brauchen eine Zentrale.“

Tobi nachdenklich: „Zentrale, das klingt so ... Außerdem sind wir keine Detektive. Einsatzzentrale? Steuerungszentrale? … Kommandozentrale?“

Leander anerkennend: „Ja, und bei einer Kommandozentrale wären wir nicht auf das Berufsfeld festgelegt.“

Alex: „Wir könnten es als Detektive versuchen und wenn was nicht klappt, dann machen wir halt etwas Illegales oder feiern dort einfach Partys. Müssen wir noch durch Handheben abstimmen oder ist das einstimmig beschlossen?“

Alex schaute zu seinen zwei Freunden, welche durch Nicken bestätigten.

„Dann geht es nun nur noch um die Finanzierung. Such doch einfach mal nach Stellen.“

Tobi: „Ich glaub, der Ferienjob-Zug ist abgefahren.“

„Alex, da hat Tobi wohl recht. Aber wir sind ja nicht nur hier, weil wir keine Kommandozentrale haben, sondern auch weil uns superlangweilig ist.“

„Solch eine Detektei wäre doch ganz spannend?“

Leander herablassend: „Tobi, Tobi, so schlau und doch so naiv, glaubst du, wenn wir drei uns Visitenkarten drucken lassen, rennen uns die zahlungskräftigen Kunden die Tür ein?“

„Dann halt just for fun, was können wir schon verlieren?“

„Ich finde, Tobi hat Recht: So ein bisschen Abenteuerurlaub in der Heimat kann nicht schaden.“

„Mit anderen Worten: Dann schaut doch mal, ob ihr einen interessanten Fall für uns an Land ziehen könnt“, zog sich Leander wieder die Zeitung über das Gesicht. Alex schnappte sich sein Handy, Tobi das Tablet und sie fingen an zu suchen.

Eine halbe Stunde später. Tobi, auf das Tablet starrend: „Ich glaube, ich hab da etwas.“

„Lass sehen“, erwiderte Alex. Alex schaut sich den Artikel an.

„Da bin ich auch schon drüber gestolpert, Len, wach auf!“

Alex schüttelte Len.

„Nicht mal in Ruhe pennen kann man hier. Was gibt’s denn!“

Tobi: „Hör zu: Woher kommen diese seltsamen Zeichen, welche überall in der Stadt auftauchen?“

Leander gähnte: „Bin ich froh, dass ich geschlafen habe.“

Alex: „Nein, echt, Len, das ist super interessant. Ich hätte echt Bock, danach zu suchen.“

Tobi: „Wirklich, Len, das könnte die Beschäftigung für unsere Ferien sein.“

Leander nahm die Zeitung von seinem Gesicht und richtete sich schlaftrunken auf.

„Ihr erzählt mir nichts Neues, aber in der Zeitung hat das nicht einmal für Seite 3 gereicht. Wenn ihr schon etwas suchen wollt, dann sollten wir das hier suchen.“

Leander streckte ihnen die Zeitung entgegen. Alex und Tobi lasen:

„Münze aus Museum gestohlen. Polizei steht vor einem Rätsel.“

Nun ja, also so interessant scheint das auch nicht zu sein.

„Lies einfach weiter.“

„Möglich... Höchste Sicherheit … blablabla … Unwichtiges … 10.000 €.“

Euphorisch richtete sich Leander auf.

„10.000 € Belohnung, versteht ihr, wir haben unseren ersten Fall, welcher allerdings nur auf Erfolgsbasis honoriert wird.“

Besuch im Museum

Alex und Leander standen freudestrahlend im Eingangsbereich des Museums.

„Herrlich, diese Kühle, ich hatte schon gedacht: Mein Hemd wird für immer an meinem Körper kleben bleiben.“

„Leo, ich kenne keinen deiner Altersgruppe, der bei diesem Wetter ein Hemd anzieht. Wenn ich ehrlich bin, kenne ich überhaupt keinen in deiner Altersgruppe, der überhaupt freiwillig ein Hemd anzieht.“

Sie zeigten ihre Schülerausweise an der Kasse und mussten aufgrund der Ferienregelung keinen Eintritt zahlen. Alex nahm sich noch eine Orientierungskarte für das Museum mit.

„Wir sollten das Zelt im Museum aufbauen, Tobi weiß nicht, was er hier verpasst.“

„Du kennst ihn: Wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann hält ihn keiner davon ab.“

„Arbeitsteilung ist auch nicht die schlechteste Idee für unser junges, aufstrebendes Detektivunternehmen. Wir sind die Leute für das Geld und er macht etwas für die PR.“

Sie schlenderten durch das Museum.

„Wenn der Plan stimmt, müsste es dahinten sein“, zeigte Alex in eine Richtung.

„In der Tat, ich sehe keine Münze, dafür eine leere Vitrine, Watson.“

„Hast du die Zeitung?“

„Natürlich.“

Leander zog die Zeitung aus seiner hinteren Hosentasche. Gemeinsam schauten sie in die Zeitung und anschließend nach oben zu einem der Fenster.

„Durch das Fenster?“, fragte Alex.

„Also wenn ich es richtig verstehe, dann geht die Polizei davon aus.“

„Durch das Fenster!“

„Es gab wohl einen Stromausfall und das Fenster bleibt als einzige Möglichkeit.“

Alex musste sich bewegen, um nachzudenken. Einige Vitrinen weiter entdeckte er ein paar Edelsteine. Er bedeutete Leo, er möge zu ihm kommen. Gemeinsam standen sie nun vor der Vitrine und schauten auf die kostbaren Steine.

„Was sagt dein detektivischer Spürsinn?“

„Du willst doch jetzt nicht, dass ich die Edelsteine klaue?“

„Nein, für das Erste wollten wir es doch mit ehrlicher Arbeit versuchen.“

„Stimmt, und was sollte mein Spürsinn nun sagen?“

„Vielleicht solltest du dich fragen, warum jemand die Edelsteine nicht mitnimmt.“

„Warum sollte ich mich das fragen?“

„Glaubst du, die Steine waren nicht viel wertvoller als diese Münze?“

„Woher soll ich denn wissen, was diese Münze wert war?“

„Ich weiß es auch nicht, aber die Münze war doch sehr groß, und 10.000 € Belohnung – was wird die Münze wohl wert gewesen sein?“

Leander gereizt: „Soll das jetzt eine Matheklausur werden?“

Die beiden schlichen gedankenverloren noch etwas im Museum herum, bis Alex schließlich eine Idee kam. Leander beobachtete Alex, wie er einen Stuhl, auf welchem für gewöhnlich wohl die Museumsaufsicht Platz nahm, möglichst unauffällig ein paar Meter verrückte. Zufrieden stellte er fest, dass die fast 3 m hohe Vitrine, in welcher sich zuvor die Münze befunden hatte, auf Rollen gelagert war. Mit einem breiten Grinsen kam er auf Leander zu.

„Len, ich habe eine Idee.“

„Fliegen wir raus?“

„Nur, wenn wir nicht schnell genug rennen.“

„Und lass dich ja nicht wieder hier blicken!“, schrie eine Museumsaufsicht dem flüchtenden Alex nach. Reserviert lief Leander am wütenden Wachmann vorbei.

Leander hochmäßig: „Diese heutige Jugend. Einfach kein Benehmen. Ich sage Ihnen, jeder, der bei einem solchen Wetter kein Hemd trägt, hat kein Benehmen.“

Irritiert schaute der Wachmann Leander nach, als dieser um die nächste Ecke ging. Er sah Alex, welcher entspannt auf einer schattigen Parkbank saß.

„Alex, was sollte das eigentlich werden?“

„Unsere Theorie war doch, dass sie das Fenster genutzt haben, und deshalb habe ich es versucht. Schade, dass das keiner gefilmt hat, das war eine Top-Parcours-Performance.“

„Überwachungskameras werden die in den Laden schon haben“, entgegnete Leander.

In der Tat, es war eine beeindruckende Darbietung, welche Alex abgeliefert hatte. Während Leander unauffällig die Vitrine mit den wertvollen Diamanten bewegte, gab Alex dem Stuhl sowie der Vitrine, in welcher sich zuvor die Münze befunden hatte, einen kräftigen Stoß und sprang grazil zwischen den drei sich bewegenden Objekten hin und her, um Höhe zu gewinnen und um anschließend unter der schrillen Tonlage der Alarmanlage am Fenstersims vorbeizusegeln.

„Ich kann gerne mal meine Parkourfreunde fragen, Len, aber ich denke, dass man niemals ohne Leiter aus dem Fenster kommt.“

„Wie haben Sie es dann gemacht?“

„Keine Ahnung, das wird unsere detektivische Aufgabe sein.“

Als die Jungs sich ein paar Minuten später von dieser wilden Aktion erholt hatten. Waren sie einhellig der Meinung, dass das Detektivsein aufregend sei, auch wenn die Erfolge noch überschaubar waren, so ließ dieses kleine Abenteuer die Hoffnung in ihnen keimen, dass die Sommerferien vielleicht doch nicht zu langweilig werden würden.

Die Zikaden

Tobi untersuchte ein mit vielen Aufklebern zugepflastertes Bushaltestellenhäuschen. Er hatte Kopfhörer im Ohr und hörte eine seiner Lieblings-Metalbands. Er suchte den Hinweis, wegen dem er hergekommen war.

„Wo ist nur dieses verflixte Zeichen?“, sagte er zu sich selbst, während er kniend nach dem Zeichen suchte. Jemand tippte ihm auf die Schulter. Er drehte den Kopf etwas und erkannte das Mädchen an den gelben Chucks.

„Hallo Tobi, führst du schon wieder Selbstgespräche?“

„Ja, Entschuldigung, Mira.“