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Alles glitzert! In der Adventszeit verwandelt sich eine Gasse in ein wunderschönes Weihnachtsdorf. Drei Ladenbesitzerinnen und ein Konditor haben sich in diesem Jahr etwas ganz Besonderes überlegt: Einen lebendigen Adventskalender! Jeden Adventssonntag gibt es eine besondere Aktion in einem der Geschäfte. Doch schon am ersten Advent geht einiges schief. Wer sabotiert die Festlichkeiten? Ein klarer Fall für die drei !!! Kim, Franzi und Marie. Krimigeschichte und Adventskalender in Einem: 24 verschlossene Kapitel für jeden Tag – mit Rätseln, Bastelideen, Deko-Tipps, Lifehacks, Songs und DIY-Geschenkideen.
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Seitenzahl: 139
Veröffentlichungsjahr: 2025
Adventskalender
Diebstahl im Weihnachtsdorf
Ann-Katrin Heger
Mit Illustrationen von Ina Biber
Umschlag- und Innengestaltung: Ina Biber, Gilching, unter Verwendung von Vorlagen von shutterstock. com/DRAWzdova (Handschuhe), shutterstock.com/ Lyubov Vigurskaya (Schaukelpferd), shutterstock.com/ Angelina Bambina (Autos), shutterstock.com/Perfectorius (Zweige), shutterstock.com/Saltoli (Schlitten), shutterstock.com/ Tianadesign (Cupcakes), shutterstock.com/Irina Gorbunovair (Rehe), shutterstock.com/ Viktoriia Chorna (Nähzeug), shutterstock.com/Look_Studio (Bücher) und Illustrationen von Nina Seitz
Zitatnachweise Playlist
Little Donkey von Gracie Fields © Music Today Records
Gold von Kiiara © Atlantic Records © David Singer-Vine, Felix Snow, William Felix Vanderheyden
12 Days of Christmas von Pentatonix © RCA Records Label P Pentatonix, Ben Bram Murder She Said von Ron Goodwin © MusicTales Classics
Flash mich von Mark Forster © Four Music Productions P Mark Cwiertnia, Daniel Nitt, Ralf Christian Mayer
Vom Himmel hoch, da komm ich her La Vie en Rose von Emily Watts © FRTYFVE P Emily Watts
Text Me Merry Christmas von Straight No Chaser, Kristen Bell © Atlantic Records P Adam Schlesinger, Mark Kibble, Straight No Chaser
Leise rieselt der Schnee
The Christmas Song von Nat King Cole © CAPITOL CATALOG MKT (C92) P Lee Gillette
Let It Snow von Dean Martin © Capital Records P Lee Gillette
Lollipop von The Chordettes © Cadence Records
Frosty the Snowman von Bing Crosby © Capitol Records
Rudolph the Red-Nosed Reindeer von Gene Autry © Columbia/Legacy
Winter Things von Ariana Grande © Universal Records, Reservoir Media Music, Sony Music Publishing, Universal Music Publishing P Tommy Brown, Travis Sayles
I Saw Mommy Kissing Santa Claus – The Jackson 5 © UNI/MOTOWN P The Corporation, Hal Davis
Never Grow Up (Taylor’s Version) von Taylor Swift © Taylor Swift, Universal Music Publishing P Christopher Rowe, Taylor Swift
Secrets von OneRepublic © Mosley/Interscope, Sony Music Publishing P Ryan Tedder, Andy Prickett
Last Christmas von Wham! © Epic P George Michael
Winter Wonderland von Ella Fitzgerald © Verve Reissues P Norman Granz
What I've Been Looking For aus »High School Musical« © Walt Disney Records
Back to December (Taylor’s Version) von Taylor Swift © Taylor Swift P Christopher Rowe, Taylor Swift
Der Kommissar von Falco © Ariola P Robert Ponger
Morgen, Kinder, wird’s was geben
Stille Nacht, heilige Nacht
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© 2025, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG,
Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart
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Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-440-51060-5
eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
Cover
Titelseite
Impressum
Navigation
Textanfang
1. Dezember
Überraschungs-Kekse
2. Dezember
Ankunft im Weihnachtsdorf
3. Dezember
Diebstahl!
4. Dezember
Der Fall »Christbaumspitze«
5. Dezember
Lichterglanz
6. Dezember
Goldengel
7. Dezember
Paris, mon amour
8. Dezember
Tee und Tannennadeln
9. Dezember
Drohungen
10. Dezember
Versteckte Kosten
11. Dezember
Thekengespräche
12. Dezember
Eisiger Laternenglanz
13. Dezember
Wintermärchen
14. Dezember
Rentiere und Engel
15. Dezember
Weihnachtswünsche
16. Dezember
Nähzeug
17. Dezember
Straße aus Gold
18. Dezember
Briefgeheimnis
19. Dezember
Schneeballschlacht
20. Dezember
Die süße Tür
21. Dezember
Erwischt!
22. Dezember
Familien-Bande
23. Dezember
Leckere Ausrufezeichen
24. Dezember
Familien-Weihnacht
Ein lebendiger Adventskalender! Kim, Franzi und Marie freuen sich auf eine gemütliche Vorweihnachtszeit im Weihnachtsdorf! Hier gibt es in den Läden jeden Adventssonntag besondere Aktionen wie Lesungen oder Backworkshops. Die Freundinnen lernen drei Schwestern kennen, die jede einen Laden im Weihnachtsdorf betreiben. Bald erhalten die Schwestern unheimliche Drohnachrichten und auch sonst gehen seltsame Dinge im Weihnachtsdorf vor sich. Die drei !!! nehmen die Ermittlungen auf und kommen schnell hinter ein altes Familiengeheimnis …
Um gemeinsam mit Kim, Franzi und Marie eine spannende Vorweihnachtszeit im verschneiten Weihnachtsdorf zu verbringen, öffnest du jeden Tag zwei verschlossene Seiten. Am besten trennst du sie mit einem dünnen Lineal auf.
Im Adventskalenderbuch sind viele stimmungsvolle Überraschungen versteckt. Tag für Tag findest du auf den Extra-seiten weihnachtliche Life-Hacks, Rezept- und Geschenkideen von den drei !!!.
Außerdem teilen Kim, Franzi und Marie ihre liebsten Songs für eine Weihnachtsplaylist mit dir. Allerdings ist hier dein detektivischer Spürsinn gefragt, denn die Songs müssen erst einmal enträtselt werden. Die komplette Playlist findest du auf der letzten verschlossenen Seite.
Und jetzt: Mach es dir gemütlich und viel Spaß dabei, die drei !!! auf ihrem Ausflug ins Weihnachtsdorf zu begleiten.
Ist heute der 1. Dezember? Nur dann darfst du loslegen! Sonst kriegst du nur die verbrannten Plätzchen.
Franzi schnupperte. Es roch anders als erwartet. Weihnachtlicher und viel zimtiger, als ein Eselstall riechen sollte. Merkwürdig.
Sie ging zu Adam und Eva, die sie geduldig ansahen und warteten, was nun passierte.
»Hohoho! Auch mal kosten?« Plötzlich stand Marie vor Franzi und hielt ihr eine Dose mit Keksen unter die Nase. Franzi fuhr erschrocken zusammen.
»Boah, hast du mich erschreckt. Was machst du hier?«
Marie grinste. »Ich bringe Oma Agnes und Opa Herbert Überraschungs-Weihnachtskekse. Ich habe alles zusammengemischt, was Oma Agnes gern isst, nämlich Zimt, Maronen und Schokolade, und das ist dabei herausgekommen!«
Franzi nahm sich eines der Plätzchen und biss hinein. »Das ist eine sehr leckere Überraschung«, sagte sie. »Wir sollten öfter unsere Lieblingsessen mischen. Das eröffnet ungeahnte Möglichkeiten!«
Adam und Eva streckten die Schnauzen über die Box und sahen Maries Dose sehnsüchtig an. »Nix für kleine Esel«, sagte Franzi.
»Sie sind so süß.« Marie strich Eva über die wuschelige Stirn. »Und sie fühlen sich in der Villa Sonnentau pudelwohl!«
Die Villa Sonnentau war ein Seniorenwohnheim, in das Oma Agnes und Opa Herbert vor einiger Zeit gezogen waren. Adam und Eva, ihre beiden Esel, hatten sie zum Glück mitnehmen dürfen. Sie wohnten nun in einem Stall im Garten des Heims. Zur Freude von Oma Agnes und allen anderen Bewohnern.
»Sag mal, was machst du eigentlich hier?«, fragte Marie plötzlich.
Bevor Franzi antworten konnte, war Karl Winkler, Franzis Vater, in den Stall gekommen. »Wir sind zur Hälfte aus weihnachtlichen und zur anderen Hälfte aus beruflichen Gründen hier!«, sagte er geheimnisvoll.
Marie sah erst ihn und dann Franzi fragend an. »Wir holen Adam ab. Er darf später der Esel in einer lebendigen Krippe sein«, erklärte Franzi. »Kennst du den niedlichen Platz in der Altstadt rund um die Berggasse? Dort wird das Weihnachtsdorf sein.«
Marie nickte. »Da ist mein Lieblingsspielzeugladen. Die alten Fachwerkhäuser sind so romantisch. Und das Beste ist, dass dort keine Autos fahren dürfen!«
»Genau. Die Ladenbesitzer gestalten dieses Jahr zusammen einen besonderen Adventskalender. Jeden Sonntag finden dort Aktionen statt. Nachher wird vor dem Spielzeugladen für den Nachmittag eine lebendige Krippe stehen mit Adam und ein paar Schafen und meiner Babypuppe als Jesus. Und ich verrate niemandem, dass sie Friedrich heißt.« Franzi kicherte. »Hast du später Zeit? Dann komm doch auch!«
Marie war begeistert. »Klar. Ich sage außerdem Kim Bescheid. Ein Freundinnen-Treffen am ersten Adventssonntag. Das klingt gut.«
Karl Winkler hatte mittlerweile die Box geöffnet und Adam das Halfter übergestreift. Nun wollte er ihn nach draußen führen. Doch Adam wollte das ganz und gar nicht. Er stemmte sich mit aller Kraft dagegen.
Marie versuchte, ihn zu locken, indem sie ihm die Keksdose vor die Schnauze hielt. Doch Adam schüttelte nur störrisch den Kopf.
»Darf ich mal?«, bat Franzi und stellte sich dicht neben Adam. Sie strich mit der Hand über seine Stirn und sofort merkte sie, wie der Widerstand des Esels weniger wurde und er sich an sie drückte. »Gut so«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Das wird Spaß machen, ich verspreche es!«
Adam schnaubte und iahte. Er war nun gut gelaunt, machte aber weiterhin keine Anstalten, sich zu bewegen.
Franzi überlegte. Und dann fiel ihr etwas ein. »Little donkey, little donkey, on a dusty road …«, sang sie leise in Adams Ohr. Wie durch ein Wunder setzte der Esel nun einen Fuß vor den anderen und ließ sich aus der Box und ins Freie zum Pferdeanhänger der Familie Winkler führen.
© Illustratorin Ina Biber
»Franzi ist die beste Tierflüsterin.« Marie sah ihre Freundin voller Bewunderung an. Sie klemmte sich die Keksdose unter den Arm und ging Franzi und Adam hinterher. »Bis später«, rief sie und bog auf den kleinen gepflasterten Weg zur Villa Sonnentau und zur Wohnung von Oma Agnes und Opa Herbert ab.
Kim hatte sofort für den Nachmittag zugesagt und die drei !!! wollten sich um drei Uhr nachmittags an der lebendigen Krippe am Weihnachtsdorf treffen.
»Woher kennst du Tanja eigentlich?«, fragte Franzi ihren Vater, der das Auto mit Adam im Anhänger sicher und langsam durch den Stadtverkehr lenkte.
»Ich lerne sie heute erst kennen. Ich war mit ihrem Vater, Richard, befreundet.«
»Und warum bist du das nicht mehr?«, fragte Franzi.
»Er ist leider vor ein paar Jahren gestorben«, antwortete Herr Winkler und hielt in einer Parkbucht in der Nähe des Weihnachtsdorfes. »Den Rest müssen wir laufen, den Platz darf man zwar zum Beliefern befahren, aber er ist bereits geschmückt.« Herr Winkler stieg aus und öffnete den Pferdeanhänger.
»Kannst du das wieder übernehmen? Du bist einfach unschlagbar in diesen Angelegenheiten.« Er schmunzelte und Franzi stieg zu Adam, der schon neugierig an der Rampe stand.
»Da staunst du, was?«, sagte Franzi zu Adam und staunte selbst. Sie hatte einiges erwartet, aber was sie sah, übertraf ihre kühnsten Vorstellungen. Die Fachwerkhäuser waren mit glitzernden und funkelnden Lichterketten behängt, geschmückte Tannenzweige und Misteln waren über den Türrahmen der Läden angebracht und in der Mitte des Platzes war ein Unterstand aus Holz errichtet, unter dem eine Krippe mit Stroh stand.
»Das ist jetzt schon so wunderbar, und wenn es dunkel wird, wird daraus ein Weihnachtswunderland«, flüsterte Franzi. »Da drüben, Adam«, sie deutete auf die Krippe, »wirst du wohnen!«
Herr Winkler und Franzi führten Adam über den Platz zur Krippe und banden ihn an.
Aus dem Spielzeugladen kam eine Frau um die dreißig. Sie war groß und hatte schulterlange blonde Haare. Mit einem freundlichen Lachen streckte sie die Hand zur Begrüßung aus. »Herzlich willkommen. Ich bin Tanja Postler und für die heutige Adventsaktion zuständig. Mir gehört der Spielzeugladen. Ich freue mich sehr, dass ich mir Adam für heute ausleihen darf.«
Herr Winkler schüttelte Tanja Postlers Hand. »Es freut mich, meinem alten Freund Richard einen Gefallen tun zu können, indem ich seiner Tochter helfe«, antwortete Herr Winkler.
Tanja Postler lächelte wehmütig. »Das ist schön!«
BÄH! MÄH!«, tönte es in diesem Augenblick leise.
»IAH!«, rief Adam zurück.
Franzi grinste. »Ich glaube, es rückt tierische Verstärkung an!«
Rätsel 1
Kennst du das Lied, das Franzi Adam ins Ohr singt?
Maronenplätzchen für Oma Agnes
Diese Plätzchen hat Marie aus Oma Agnes’ Lieblingszutaten gemacht.
Du brauchst:
250 g Zucker
300 g Mehl
250 g Butter
10 Tropfen Vanilleextrakt
1 Ei
1 TL Zimt
1 Tafel Schokolade
200 g gekochte Maronen (gibt es im Supermarkt)
So wird’s gemacht:
Zerdrücke die Maronen mit einer Gabel in einer großen Schüssel. Gib danach alle anderen Zutaten zu und knete sie, bis ein gleichmäßiger Teig entsteht. Nimm vom Teig mit einem Teelöffel etwa walnussgroße Stücke ab und rolle kleine Kugeln. Gib noch etwas Mehl dazu, falls der Teig noch klebt. Lege die Kugeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech.Heize den Backofen auf 175 °C Umluft vor und backe die Maronenkugeln ca. 20–25 Minuten.Schmilz die Schokolade in einem Wasserbad und tauche die Kastanien-Kugeln zur Hälfte in die Schokolade ein.
Maries Lifehack
Du willst die Plätzchen jemandem schenken, den du besonders lieb hast? Dann gib ein paar Tropfen Rosenwasser hinzu!
Du darfst nicht zur lebendigen Krippe, wenn du vor dem 2. Dezember weiterliest.
Lösung Rätsel 1
Franzi singt das englische Lied »Little Donkey«.
Zehn Minuten später war der Platz des Weihnachtsdorfs voll von Tieren und Menschen.
Ein Hirte, dessen Herde in der Nähe überwinterte, hatte drei seiner freundlichsten und wolligsten Schafe zu Adam in die Krippe gestellt.
Herr Winkler verabschiedete sich nach Hause, doch Franzi wollte gerne bleiben und Tanja Postler bei den Vorbereitungen helfen. Marie hatte ihr geschrieben, dass sie schon auf dem Weg in die Berggasse war, denn nachdem Oma Agnes alle Kekse auf einmal gegessen hatte, war sie auf dem Sofa eingeschlafen.
Franzi betrachtete das Schaufenster der Schneiderei, deren Auslage mit bunten und weihnachtlichen Stoffen einen zusätzlichen Farbtupfer zauberte.
Als sie zur Auslage der Konditorei schlenderte, sprang sie etwas von hinten an. »Hohoho!«
Franzi drehte sich um und blickte in die Gesichter von Kim und Marie.
»Hallo, Franzi, danke, dass du mir Bescheid gesagt hast!«, sagte Kim. »Ich bin froh, dass ich dem Weihnachtsstress zu Hause entfliehen konnte. Ben und Lukas haben mit Sekundenkleber Wattebäusche an die Fensterscheiben geklebt und Mama ist beinahe durchgedreht!« Kim zuckte mit den Schultern. »Na ja, schön sieht sie Schneeflockenpracht an der Scheibe trotzdem aus, auch wenn niemand weiß, ob man die Kleberflecken jemals wieder entfernen kann!«
»Das ist soooo schön hier!« Marie drehte sich im Kreis und ihr Mantel, dessen Kragen mit warmem Kunstpelz gefüttert war, passte hervorragend in die weihnachtliche Kulisse der Berggasse.
»Habt ihr die Buchhandlung gesehen?«, fragte Kim aufgeregt. »Die haben alle Miss-Marple-Bücher! Und Pop-up-Karten!«
»Hast du auch den Aushang bemerkt, dass sie Autoren suchen, die am zweiten Advent aus ihren Texten vorlesen wollen?«, fragte Franzi. »Wäre das nicht was für dich, Kim?«
»Hast du Interesse?«, fragte eine Frau mit Dutt, schwarzer markanter Brille und grün-rot-weihnachtlich geringeltem Schal. »Darf ich mich vorstellen? Esther Postler, mir gehört die Buchhandlung!«
Kim trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Lust hätte ich schon, aber ich bin noch nicht ganz fertig mit der Geschichte …«, antwortete sie zögerlich.
Marie stupste Kim in die Seite. »Ach was«, sagte sie. »Ich bin mir supersicher, dass du das schaffst. Du kannst zusagen!«
Franzi nickte ihrer Freundin ebenfalls bestätigend zu.
»Also, wenn ihr meint …« Kims Gesicht entspannte sich. Dann wandte sie sich an Esther Postler. »Okay, ich bin dabei!«, sagte sie.
»Jippie«, rief Esther Postler. »Jan, Ada, Isabell und Paula, kommt schnell her. Ich habe gute Neuigkeiten!«
Zwei Frauen, ein junger Mann und ein Mädchen kamen neugierig näher.
»Was ist los, Esther? Hast du eine Gesamtausgabe von Agatha Christie verkauft?«, fragte der junge Mann.
»Du bist doof, Jan«, antwortete Esther. »Ich habe eine Autorin für den zweiten Advent. Hier steht sie. Kim … wie war noch der Nachname?«
»Jülich«, sagte Kim.
»Mega«, sagte das Mädchen. »Ich bin Paula. Und wer seid ihr?«
»Kim, Marie und ich heiße Franzi«, sagte Franzi. »Ich habe den Esel zusammen mit meinem Vater zur lebendigen Krippe gebracht. Und Kim und Marie sind meine besten Freundinnen!«
© Illustratorin Ina Biber
»Haben die besten Freundinnen Lust, ein wertvolles Stück Konditoreikunst zu probieren?«, fragte der junge Mann.
»Dann sind Sie der berühmte Konditor«, stellte Franzi fest. »Ich habe in der Zeitung von Ihnen gelesen.«
»Ja, das stimmt. Du kannst im Übrigen Jan zu mir sagen! Also, was ist? Schon mal Gold gegessen? Isabell, hole den drei Mädchen die goldene Kugel.« Er summte ein Lied. Franzi verstand nur, dass es um Gold ging.
»Klar, Chef«, sagte Isabell und ging in die Konditorei.
»Meine Mutter ist die Assistentin von Jan«, erklärte Paula. »Wir sind extra aus Paris hierhergezogen, damit meine Mutter seine Konditoren-Kunst lernen kann.«
»Ja, ich bin wohl der renommierteste Konditor in Deutschland«, pflichtete er Paula etwas selbstgefällig zu.
»Wie lange seid ihr schon da?«, fragte Marie. »Du hast überhaupt keinen Akzent!«
Paula lachte. »Wir sind erst zwei Monate hier. Ich bin in Paris geboren, aber meine Mutter, Isabell, ist Deutsche. Deswegen spreche ich beide Sprachen fließend!«
»Vermisst du Paris?«, fragte Franzi.
»Manchmal schon. Aber wir sind in die Berggassen-Familie herzlich aufgenommen worden. Also ist es nicht so schlimm«, antwortete Paula.
»Bergassen-Familie? Was meinst du damit?«, fragte Marie neugierig.