Die drei !!!, Mädchentalk & miese Diebe (drei Ausrufezeichen) - Anja Körner - E-Book

Die drei !!!, Mädchentalk & miese Diebe (drei Ausrufezeichen) E-Book

Anja Körner

0,0
11,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ein spannender Krimi voller Freundschaft und Themen rund ums Erwachsenwerden! Die drei !!! erleben auf einer Zeltfreizeit mit Mädchen und Jungen verschiedener Altersstufen nicht nur einen neuen Fall, sondern stehen auch vor ganz persönlichen Herausforderungen: Was tun, wenn plötzlich die erste Periode einsetzt? Warum verändert sich die Haut – und woher kommen diese Stimmungsschwankungen? Mit hilfreichen Tipps in Infokästen und liebevollen Illustrationen bietet das Buch wertvolle Unterstützung und jede Menge Lesespaß.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 145

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Cover for EPUB

Titel

Die drei !!! Mädchentalk & miese Diebe

Ein spannender Fall mit extra Powerwissen rund um die Pubertät

Anja Körner

KOSMOS

Impressum

Alle Angaben in diesem Buch erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. Sorgfalt bei der Umsetzung ist indes dennoch geboten. Verlag und Autoren übernehmen keinerlei Haftung für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, die aus der Anwendung der vorgestellten Materialien und Methoden entstehen könnten. Dabei müssen geltende rechtliche Bestimmungen und Vorschriften berücksichtigt und eingehalten werden.

Distanzierungserklärung

Mit dem Urteil vom 12.05.1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch die Ausbringung eines Links die Inhalte der gelinkten Seite gegebenenfalls mit zu verantworten hat. Dies kann, so das Landgericht, nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert. Wir haben in diesem E-Book Links zu anderen Seiten im World Wide Web gelegt. Für alle diese Links gilt: Wir erklären ausdrücklich, dass wir keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten in diesem E-Book und machen uns diese Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle in diesem E-Book angezeigten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen Links führen.

Wir behalten uns die Nutzung von uns veröffentlichter Werke für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.

Unser gesamtes Programm finden Sie unter kosmos.de.

Über Neuigkeiten informieren Sie regelmäßig unsere Newsletter kosmos.de/newsletter.

Umschlagsabbildung: © Milla Kerwien

© 2025, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG

Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart

kosmos.de/servicecenter

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-51070-4

E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Übersicht

Cover

Titel

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Hauptteil

Endlich Ferien!

Verschwunden am See

Küchendienst mit Hindernissen

Verstimmt

Ein Überraschungsfund

Auf Spurensuche

Blaubeermuffins im Schlosscafé

Ein Brief?

Ertappt!

Endlich ein Verdächtiger

Alles Müll?

Wo ist Enno?

Der Geheimgang

Schnappt die Diebe!

Jeder ist anders

ENDLICH FERIEN!

© Milla Kerwien

Marie stieg hinter Kim und Franzi aus dem Reisebus und blinzelte in die Sonne. Der Zeltplatz am Schlossberg sah tatsächlich so idyllisch aus wie in der Broschüre, die Kim ihnen vor ein paar Monaten mitgebracht hatte. Bunte Zelte verteilten sich unter strahlend blauem Himmel auf einer Wiese am Waldrand. Es roch nach Moos, frisch gemähtem Heu und einem Hauch Sonnencreme. Marie sog die Luft tief ein: Sommer – es roch nach Sommer! Schon seit Wochen freuten sich die drei Freundinnen auf ihren gemeinsamen Urlaub im Feriencamp. Maries Blick glitt über die anderen Jugendlichen, die in kleinen Grüppchen rund um den Bus standen und ihr Gepäck ausluden, sich unterhielten und lachten.

»Mariiie?«, schrie nun Kim. »Wie sieht noch mal deine Tasche aus?« Kim steckte bereits bis zur Hüfte im Gepäckfach des Busses.

»Warte, ich komme!«, rief Marie und bahnte sich ihren Weg durch die Jugendlichen zu Kim und Franzi, die sich ihren Rucksack bereits geangelt hatte. Gerade lud der Busfahrer Maries große türkisfarbene Reisetasche aus. »Da ist sie ja!« Marie zog den Griff ihrer Tasche hoch und rollte sie zu ihren Freundinnen hinüber. Die Tasche war zwar riesig im Vergleich zu den Rucksäcken von Kim und Franzi, aber dafür hatte auch alles Wichtige hineingepasst.

»Ich glaube, jetzt haben alle ihr Gepäck.« Betreuerin Amira nickte Cem zu, der ebenfalls zum Betreuerteam gehörte.

»Dann kann es ja losgehen.« Er machte das Daumen-hoch-Zeichen. Beladen mit ihren Rucksäcken, Isomatten, Zelten und Schlafsäcken machte sich die Feriencamp-Gruppe auf den Weg über den Waldparkplatz zum Eingang des Zeltplatzes. Von dort kam ihnen ein wuscheliger Hund entgegengelaufen. Er schnüffelte am Rucksack eines Jungen, sprang dann an Franzi hoch und leckte ihr über die Hände.

»Hallo, na, wer bist denn du?« Franzi streichelte ihm lächelnd über den Kopf.

Eine rundliche ältere Frau in einem geblümten Sommerkleid lief auf sie zu. »Entschuldigt bitte.« Sie warf ihrem Hund einen strengen Blick zu und schüttelte den Kopf. »Kalle. Wo sind denn deine Manieren?« Kalle legte sich die Pfote über die Augen, als wolle er sich verstecken. Das sah so lustig aus, dass Kim, Franzi und Marie und ein paar der anderen lachen mussten. Auch Kalles Besitzerin lachte nun herzlich und nahm Kalle an seinem ebenfalls geblümten Halsband. Mit der anderen Hand winkte sie die Jugendlichen näher. »Herzlich willkommen bei uns. Ich bin Roswitha Gerbich, eure Zeltplatzwirtin für die nächsten beiden Wochen. Hier vorne ist mein Kiosk.« Sie deutete auf ein blau gestrichenes Häuschen neben dem Eingang. »Wenn ihr Fragen habt oder Lust auf einen Snack, kommt jederzeit vorbei. Und jetzt alle mir nach!« Die Zeltplatzwirtin zwinkerte ihnen zu und machte eine ausholende Geste, sodass die vielen Kettchen an ihrem Handgelenk fröhlich klimperten. »Ich habe ein schönes Fleckchen für euch ausgesucht! Mit einer 5-Sterne-Aussicht!«

Kurz darauf waren alle damit beschäftigt, die Zelte aufzubauen. Andächtig sah Marie sich um. »Es ist echt schön hier. Schaut doch mal.« Ihr Blick wanderte zu dem mit Efeu berankten Schloss, das oberhalb des Zeltplatzes auf einer Anhöhe lag.

Kim drehte sich zu ihr um und blinzelte in die Mittagssonne. »Mmh, total schön«, murmelte sie. »Aber jetzt müssen wir erst mal die Heringe in diesen steinharten Boden kriegen.« Sie versuchte vergeblich, den Metallhaken mit der Hand in die Erde zu drücken.

»So wird das nichts, Kim.« Franzi kam gerade um das Zelt gelaufen.

»Probier’s mal hiermit.« Sie reichte ihr einen großen flachen Stein. »Ich freu mich schon so auf den See!« Marie schirmte mit einer Hand ihre Augen gegen die Sonne ab. Etwas weiter unten im Tal konnte man den See glitzern sehen. »Ich kann’s kaum erwarten, endlich ins Wasser zu springen.«

»Und ich kann’s kaum erwarten, dass dieses Zelt endlich steht«, brummte Kim. Sie hielt Marie den Stein hin. »Willst du’s mal versuchen?« Kims Wangen waren von der Anstrengung bereits gerötet.

»Klar.« Marie nahm den Stein und schlug auf den ersten Hering. Es tat sich rein gar nichts. Beim zweiten Schlag verbog sich der Hering. »Huch, der Boden ist aber wirklich hart wie Beton.«

»Sag ich doch.« Kim grinste ihre Freundin an. Dann richtete sie sich auf, seufzte und sah sich um. »Hach, ist das schön hier!«, ahmte sie Maries Tonfall nach. »Und der See – ein absoluter Traum«, flötete Kim weiter.

Marie hielt inne und schaute ihre Freundin erst stirnrunzelnd, dann belustigt an. »Ich hab’s verstanden, Kim. Erst wird das Zelt aufgebaut.

»Hallo, ihr drei.« Ein Mädchen mit schwarzen, glatten Haaren kam auf sie zugelaufen. »Ich bin Mei. Ich und meine Freundin wohnen im Zelt neben euch. Ich dachte, ihr könnt den hier vielleicht gebrauchen.« Sie hielt Marie einen Gummihammer entgegen.

»Oh danke, das ist echt nett. Ich heiße übrigens Marie und das hier sind Kim und Franzi.«

»Schön, euch kennenzulernen. Bis später!« Mei winkte ihnen zu und lief zurück zu ihrem Zelt.

Mit dem Hammer ging es tatsächlich gleich besser. Kim, Franzi und Marie wechselten sich ab und wenig später waren alle Heringe sicher im Boden verankert. Auch die anderen Jugendlichen und Betreuer hatten ihre Zelte in der Zwischenzeit aufgebaut. Sogar das große Gemeinschaftszelt und das Küchenzelt standen schon in der Mitte des weitläufigen Wiesenstücks, das die Zeltplatzwirtin ihnen zugewiesen hatte. 

»Puh«, stöhnte Kim und wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Ich hätte nicht gedacht, dass das so anstrengend wird.« Sie zog den Kopf ein und trat mit ihrem Rucksack in das Zelt. 

»Es sind eben keine normalen Zelte, diese hier sind aus schwerem Segeltuch«, gab Franzi zu bedenken, die gerade ihren Schlafsack von ihrem Rucksack abschnallte. »Dafür werden wir hier drin garantiert nicht nass, wenn es regnet.« 

»Wird es aber nicht«, sagte Marie bestimmt und lächelte. »Ich habe beim Universum allerbestes Wetter für unser Zeltlager bestellt.«

Kim verdrehte die Augen. »Na, dann hoffen wir mal, das Universum hält sich dran.«

»Und ob!« Marie zwinkerte ihrer Freundin gut gelaunt zu. Kim hatte mittlerweile ihre Isomatte und ihren Schlafsack ausgebreitet. Mit einem seligen Lächeln ließ sie sich darauf plumpsen und strahlte Franzi und Marie an. »Herrlich! Hier bleibe ich jetzt für die nächsten beiden Wochen liegen.«

»Von wegen.« Marie schaute auf die Uhr an ihrem Handy. »In fünf Minuten sollen wir alle am Küchenzelt sein und dann gehen wir erst mal zusammen an den See. Das Kennenlernspiel ist wegen der Hitze auf später verschoben.«

»Zum Glück – ich muss mich dringend abkühlen.« Franzi hatte schon begonnen, ihre Schwimmsachen in eine kleine Stofftasche zu packen. Plötzlich hielt sie inne.

»Alles okay, Franzi? Sag bitte nicht, dass du vergessen hast, deinen Badeanzug einzupacken!« Marie zog mit gespielter Empörung die Augenbrauen hoch und schob sich ihre Sonnenbrille in die Haare.

»Ähm, nein, den … habe ich dabei«, stotterte Franzi. »Ich glaube, also, ich … äh, muss nur noch mal schnell auf die Toilette, geht ruhig schon vor!«

»Okay.« Kim und Marie warfen sich einen erstaunten Blick zu.

In diesem Moment streckte Mei den Kopf durch den Zelteingang. »Kommt ihr mit an den See?«

»Ja, wir sind gleich da.« Marie wandte sich an Franzi. »Gut, dann bis gleich. Wir warten am Küchenzelt auf dich.«

Vor dem großen Zelt hatten sich bereits die meisten Feriencamp-Teilnehmenden versammelt, als Kim und Marie dort ankamen. Die Betreuer zählten gerade durch, ob alle da waren. »Da seid ihr ja. Wart ihr nicht zu dritt?«, fragte Cem. »Doch, unsere Freundin Franzi kommt gleich.« Aber die Minuten verstrichen und von Franzi war nichts zu sehen.

»Wo bleibt sie denn?«, wunderte sich Kim. »Lass uns mal nachsehen, ja?« Marie nickte und gemeinsam liefen sie zur Toilette, doch da war Franzi nicht.

Dann lass uns im Zelt nachschauen?«, sagte Kim. Marie nickte. »Franzi?«, rief Kim, als sie dort angekommen waren.

»Ja?«, kam es zögerlich aus dem Inneren. Kim und Marie duckten sich durch den Zelteingang.

»Alles okay? Wo steckst du …?« Weiter kam Kim nicht. Franzi saß mit roten Flecken im Gesicht auf ihrem Schlafsack. »Was ist denn passiert?« Marie setzte sich neben Franzi und nahm ihre Hand.

»Ach, nichts eigentlich. Ich …«, Franzi verzog den Mund. »Ich hab auf einmal total Bauchschmerzen.«

»Hast du dir den Magen verdorben?«, fragte Kim.

Franzi schüttelte den Kopf. »Nein. Ich … ach, euch kann ich es ja sagen. Ich glaube, ich habe meine Periode bekommen.«

»Ach so.« Kim atmete erleichtert auf. »Ich dachte schon, du wärst krank.«

Die Periode

© Milla Kerwien

Etwa alle vier Wochen setzt die Regelblutung ein. Sie dauert ungefähr 3-7 Tage lang. Ab wann Mädchen* ihre Periode bekommen, ist ganz unterschiedlich. Meistens startet sie zwischen dem 9. und dem 15. Lebensjahr.

»Das Problem ist nur … also …«, druckste Franzi herum und Kim und Marie warfen sich einen verwunderten Blick zu. »Es ist das erste Mal.« Franzi atmete tief aus und sah ihre Freundinnen abwartend an.

»Ah!« Marie begriff die Lage sofort. »Du hast vermutlich nichts dabei. Aber das haben wir gleich.« Sie zog ein kleines blaues Täschchen aus ihrer Reisetasche. »Schau mal, das hat mir Tessa geschenkt, als ich meine Tage das erste Mal bekommen habe. Mein Starter-Kit hat sie es genannt.« Tessa war die Frau von Maries Vater Helmut, mit der sich Marie sehr gut verstand. Sie klappte das Täschchen auf und in zwei Fächern kamen Tampons und Binden in verschiedenen Größen zum Vorschein. »Für den Anfang würde ich dir eine Binde empfehlen.«

Kim nickte. »Ja, mit den Tampons habe ich mir auch Zeit gelassen. Aber es geht ganz leicht, wenn du es einmal raushast.«

»Andererseits kann Franzi mit einer Binde nicht schwimmen gehen«, überlegte Marie und sah ihre Freundin fragend an. »Willst du doch einen Tampon ausprobieren?«

Franzi schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich nehme lieber erst mal eine von denen hier.« Sie deutete auf die flach verpackten Binden. Marie zog eine davon aus dem Beutel und reichte sie Franzi.

»Danke euch.« Franzi wirkte ehrlich erleichtert. »Ich wusste gerade überhaupt nicht, was ich machen soll.«

»Du hättest uns einfach eine Nachricht schicken können«, meinte Kim und nahm Franzi in den Arm.

»Ja, dafür sind diese Dinger hier da.« Marie wedelte mit ihrem Smartphone.

In diesem Moment streckte Mei ihren Kopf zum Zelteingang herein. »Mädels, wir warten alle auf euch.«

Nur für Mädchen?

© Milla Kerwien

Nicht alle Menschen, die ihre Periode haben, sind auch Mädchen oder Frauen. Es gibt z. B. intersexuelle oder non-binäre Menschen, die sich nicht auf eine Geschlechterrolle festlegen lassen bzw. das nicht möchten und die ebenfalls ihre Menstruation haben können.*

*In diesem Buch beziehen wir uns auf das weibliche bzw. männliche Geschlecht, also auf Mädchen und Jungen, um das Lesen und das Verständnis der Infotexte zu erleichtern.

»Ach ja, entschuldigt, ich, äh …« Franzi lief hellrot an. »Kannst du den anderen sagen, dass sie schon mal vorgehen sollen? Wir kommen bald nach. Zum See ist es ja nicht weit, wir finden euch schon«, sprang Marie schnell ein.

Meis Blick huschte von Franzi zu Marie und fiel dann auf den Beutel mit den Binden und Tampons. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Ach so, verstehe.« Interessiert sah sie Franzi an. »Zum ersten Mal?«

Franzi nickte überrascht.

»Herzlichen Glückwunsch! Wie toll!« Mei strahlte übers ganze Gesicht.

Nun sahen auch Kim und Marie überrascht aus.

»In Japan, wo meine Mutter herkommt, wird das groß gefeiert. Wenn die Menstruation bei einem Mädchen einsetzt, ist das ein ganz besonderer Moment. Das Mädchen wird den ganzen Tag geehrt – mit einem Festessen und Geschenken.«

Der Zyklus — was passiert da genau?

© Milla Kerwien

Die Regelblutung ist nur ein kleiner Teil eines Kreislaufes – des Zyklus. Bereits zwei Wochen vorher findet der sogenannte Eisprung statt. Dabei wandert ein Ei aus einem der beiden Eierstöcke in die Gebärmutter. Dort hat sich eine dicke weiche Schicht aus Schleimhaut und Blut gebildet, damit sich das Ei gut einnisten kann. Wenn das Ei befruchtet wird, z. B. beim Geschlechtsverkehr, kann ein Baby entstehen. Wird das Ei nicht befruchtet, löst es sich auf und wird zusammen mit der dicken Schicht aus der Gebärmutter über die Scheide ausgeschieden. Das nennt man dann Regelblutung, Periode oder Menstruation.

Plötzlich wurden draußen Stimmen laut und Mei sah sich um. »Ich sage mal schnell Bescheid, dass ihr später nachkommt. Bis gleich am See!« Sie winkte den dreien fröhlich zu und lief eilig zurück zu den anderen. »Das ist aber ein schöner Brauch! Den sollten wir hier auch einführen«, meinte Kim.

»Ihr könnt mich gerne den ganzen Tag ehren, kein Problem!« Franzi grinste Kim und Marie an. »Geschenke nehme ich auch.«

Binden, Tampons & Co.

© Milla Kerwien

© Milla Kerwien

Da Binden und Tampons viel Müll produzieren, gibt es mittlerweile auch waschbare Alternativen. Dazu zählen Stoffbinden und Periodenslips. Das sind Unterhosen mit integrierter Stoffbinde. Sie werden ausgespült und dann in der Waschmaschine gewaschen und sind mehrere Jahre verwendbar.

Eine weitere Möglichkeit sind Menstruationstassen. Das sind kleine weiche Becher aus Silikon, die zusammengefaltet wie ein Tampon in die Vagina eingeführt werden. Das aufgefangene Blut wird einfach in die Toilette geleert. Danach werden die Becher mit Wasser ausgespült und am Ende der Periode ausgekocht. Probiere einfach aus, womit du dich am wohlsten fühlst.

»Ist klar.« Kim grinste zurück.

»Aber erst mal gehe ich damit zur Toilette.« Franzi griff nach der Binde und steckte sie in ihre Hosentasche. Kurz darauf war sie zurück im Zelt und legte sich auf ihren Schlafsack. »Danke, Marie.«

»Sehr gerne. Wozu sind Freundinnen denn da?«

Mit einem Mal griff Franzi sich wieder mit der Hand an den Bauch und verzog das Gesicht. »Autsch, gerade war es besser, aber jetzt zieht es wieder ganz schön.«

»Moment! Das haben wir gleich.« Marie begann, in ihrer Reisetasche zu wühlen. »Genau deshalb fahre ich nie ohne Wärmflasche weg.«

»Das ist nicht dein Ernst, Marie, es ist Hochsommer und du hast eine Wärmflasche eingepackt?« Kim war fassungslos.

»Natürlich.«

»Kein Wunder, dass du immer so viel Zeug mit dir rumschleppst. Deine Tasche ist doppelt so schwer wie mein Rucksack«, sagte Kim.

»Dafür habe ich aber auch alles dabei, was man braucht.« Mit einem triumphierenden Lächeln zog Marie eine kleine Wärmflasche mit Pinguinmotiv aus ihrer Reisetasche. »Die ist von Finn.« Sie zuckte entschuldigend mit den Schultern. »Meine hat nicht mehr reingepasst.«

Kim schüttelte belustigt den Kopf. »Wofür kleine Brüder nicht alles gut sind.«

Sie verdrehte die Augen und Marie musste lachen. Kim war gelegentlich ganz schön genervt von ihren Zwillingsbrüdern. Und auch Finn konnte manchmal eine richtige Nervensäge sein. Aber meistens war er ein kleiner Sonnenschein, den man einfach gernhaben musste. Marie füllte die Wärmflasche mit heißem Wasser aus der Dusche auf und war kurz darauf wieder im Zelt. »Hier, Franzi. Leg sie dir auf den Bauch, dann ist es bestimmt gleich besser.«

Was tut jetzt gut?

© Milla Kerwien

Während der Periode zieht sich die Gebärmutter immer wieder zusammen, um die Schicht aus Schleimhaut und Blut abzustoßen, die sie nicht mehr braucht. Manche Mädchen merken davon kaum etwas, für andere hingegen ist diese Phase schmerzhaft. Dann können eine Wärmflasche auf dem Bauch, eine Bauchmassage oder ein Tee aus Himbeerblättern guttun. Vielleicht ist dir auch danach, dich einfach hinzulegen und dich auszuruhen. Manchmal helfen aber auch nur noch Schmerzmittel.

VERSCHWUNDEN AM SEE

© Milla Kerwien

»Ich glaube, es geht wieder. Danke euch!« Franzi nahm die Wärmflasche von ihrem Bauch und setzte sich auf.

»Dann können wir ja jetzt zum See, oder?« Kims Wangen waren gerötet von der Hitze im Zelt. »Keine Ahnung, wie du das auch noch mit einer heißen Wärmflasche ausgehalten hast!« Sie wischte sich mit der Hand über die Stirn.

»Ich bin eben einfach unglaublich.« Franzi grinste breit und ließ sich mit ausgebreiteten Armen rücklings auf die Isomatte fallen.