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Dieses Buch präsentiert den Klassiker der Weltliteratur in sorgfältig gekürzter Form. Der Text wurde in modernes Deutsch übertragen, wobei Stil, Ton und Ausdruck des Originals weitgehend beibehalten wurden. Für alle, die einen raschen Zugang zu diesem umfangreichen Klassiker erhalten möchten. „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas ist ein Abenteuerroman, der im Frankreich des 17. Jahrhunderts spielt. Im Mittelpunkt steht der junge d’Artagnan, der aus der Provinz nach Paris reist, um dort als Musketier im Dienst des Königs Karriere zu machen. Schnell freundet er sich mit den drei Musketieren Athos, Porthos und Aramis an. Gemeinsam geraten sie in Intrigen am Hof von König Ludwig XIII. und seiner Frau Anna von Österreich. Besonders gefährlich ist der mächtige Kardinal Richelieu, der seine eigenen Pläne verfolgt. D’Artagnan und die Musketiere müssen die Ehre der Königin retten. Die vier Helden kämpfen mit Mut, Witz und List gegen Intrigen, Verrat und Feinde. Es gibt Duelle, Reisen und geheime Aufträge, die sie zusammenschweißen. Der Roman verbindet spannende Abenteuer mit Themen wie Freundschaft, Ehre, Loyalität und Liebe. „Die drei Musketiere“ ist bis heute ein Klassiker, weil er Spannung, Humor und große Gefühle meisterhaft vereint.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Am ersten Montag im April 1625 war der kleine Ort Meung in Aufruhr, als seien die Hugenotten gekommen, um ein zweites Rochelle daraus zu machen. Bürger legten hastig ihre Waffen an und eilten zur Herberge zum Freimüller, wo sich eine immer größere Menge drängte.
Solche panischen Schrecken waren damals häufig. Der König kämpfte gegen den Kardinal und gegen die Spanier, adlige Herren führten gegeneinander Krieg und Diebe, Lakaien oder Hugenotten kämpften gegen alle. Die Bürger griffen alle an, aber nie den Kardinal oder die Spanier. So liefen sie an diesem Tag ebenfalls zum Freimüller, weil sie weder Kriegszeichen des Kardinals, noch der Spanier sahen.
Dort sah man die Ursache des Lärms: einen jungen Mann, der aussah wie ein 18-jähriger Don Quijote. Seine abgetragene blaue Jacke hatte keine klare Farbe mehr, sein Gesicht war lang und braun, die Backenknochen traten hervor, die Nase war fein, die Augen klug. Er trug ein Federbarett und einen viel zu langen Degen, der ihm bis zu den Waden schlug.
Dieser junge Mann ritt auf einem Pferd, das ebenso auffällig war wie sein Reiter. Es war ein alter, gelber Klepper, mager, mit Fesselgeschwüren, den Kopf tiefer als die Knie. Er schaffte zwar noch acht Meilen am Tag, doch seine erbärmliche Gestalt erregte in Meung Spott und Mitleid.
Der Reiter hieß d’Artagnan und er konnte sich selbst nicht verhehlen, wie lächerlich sein Auftritt auf diesem Tier war. Er wusste, dass es kaum 20 Pfund wert war. Doch er erinnerte sich der Worte seines Vaters, der ihm das Pferd und letzte Ratschläge mitgegeben hatte: „Mein Sohn, dieses Pferd ist in unserem Haus geboren und hat dort 13 Jahre gelebt. Verkaufe es nie und lass es ehrenvoll sterben. Am Hofe halte würdig den Namen unserer Ahnen. Dulde nur den König und den Kardinal. Ein Edelmann macht sein Glück allein durch Mut. Fürchte keine Gelegenheit und suche Abenteuer. Kämpfe, so oft du kannst, gerade weil Duelle verboten sind. Ich habe dir 15 Taler, mein Pferd und diese Ratschläge zu geben. Deine Mutter fügt das Rezept für einen Balsam bei, der jede Wunde heilt, außer der am Herzen. Ziehe aus allem Nutzen, lebe glücklich und lange.“
„Ich habe nur ein Wort beizufügen“, schloss der Vater. „Ich will dir ein Beispiel nennen, nicht mein eigenes, denn ich bin nie bei Hof gewesen. Ich spreche von Herrn von Tréville, der als Kind mit König Ludwig XIII. spielte. Oft verwandelten sich ihre Spiele in Schlachten und manchmal unterlag der König. Der König achtete Herrn von Tréville deswegen sehr. Später focht Tréville fünfmal auf seiner ersten Reise nach Paris mit anderen, dann siebenmal bis zur Volljährigkeit des Königs und seither hundertmal! Nun ist er, allen Verboten zum Trotz, Kapitän der Musketiere, Anführer einer Schar, die der König ehrt und der Kardinal fürchtet. Er erhält jährlich 10‘000 Taler und ist ein vornehmer Herr. Er hat angefangen wie du. Besuche ihn mit diesem Brief und folge seinen Befehlen.“
Darauf band Herr d’Artagnan seinem Sohn den eigenen Degen um, küsste ihn auf beide Wangen und gab ihm den Segen.
Im nächsten Zimmer wartete die Mutter mit dem berühmten Rezept, das er gewiss bald brauchen würde. Der Abschied war tränenreich. Herr d’Artagnan hielt sich gefasst, doch auch er konnte seine Rührung nicht ganz verbergen. Frau d’Artagnan aber weinte hemmungslos.
Am selben Tag brach der junge Mann auf. Er hatte 15 Taler, das alte Pferd und den Brief an Herrn von Tréville. Mit diesem Gepäck glich er Don Quijote, den wir schon zum Vergleich herangezogen haben. Während jener Windmühlen für Riesen hielt, verstand d’Artagnan jedes Lächeln als eine Beleidigung. Von Tarbes bis Meung griff er mehrfach an den Degenknauf, ohne ihn je zu ziehen. Die Leute lachten nur heimlich über sein erbärmliches Pferd.
In Meung stieg er vor dem Freimüller ab. Am Fenster sah er einen stattlichen Edelmann mit zwei Begleitern. D’Artagnan glaubte sofort, er selbst sei das Gesprächsthema dieser drei Männer. Es handelte sich jedoch um sein Pferd, das der Edelmann mit beißendem Spott beschrieb. Seine Begleiter lachten laut.
D’Artagnan fühlte sich zutiefst beleidigt. Er musterte den Fremden, einen Mann von etwa 45 Jahren mit schwarzen Augen, blassem Gesicht und veilchenblauen Kleidern. Da dieser im gleichen Moment erneut über die Mähre sprach und die Gruppe abermals lachte, rückte d’Artagnan zornig vor, griff an den Degen und beschimpfte den Mann grob.
„He, mein Herr“, rief d’Artagnan, „Ihr dort hinter dem Laden – sagt mir, über wen Ihr lacht, dann wollen wir gemeinsam lachen.“
Der Edelmann blickte zuerst auf das Pferd, dann auf den Reiter. Nach einer Pause runzelte er leicht die Stirn und erwiderte spöttisch: „Ich spreche nicht mit Euch.“
„Aber ich mit Euch!“ rief d’Artagnan wütend.
Der Fremde lächelte, zog sich vom Fenster zurück und kam ruhig zum Pferd. D’Artagnan zog seinen Degen ein Stück aus der Scheide. Doch der Mann sprach unbeirrt: „Dieses Pferd war wohl einst ein Goldfuchs. Eine seltene Farbe.“
„Wer über das Pferd lacht,“ schrie d’Artagnan, „würde es nicht wagen, über den Herrn zu lachen.“
„Ich lache selten“, entgegnete der Unbekannte, „doch ich will mir das Recht wahren, es zu tun, wann ich will.“
„Und ich“, rief d’Artagnan, „ich dulde es nicht, wenn jemand über mich lacht.“
„Wirklich?“ meinte der andere gelassen. „Nun denn, das ist billig.“ Er wandte sich ab, als wolle er ins Gasthaus zurückkehren.
D’Artagnan zog den Degen vollends: „Umdrehen, Spötter, oder ich schlage Euch auf den Rücken!“
„Mich schlagen?“ Der Fremde sah ihn verächtlich an. „Geht, Ihr seid ein Narr.“
Da stieß d’Artagnan heftig zu, der Gegner konnte gerade noch ausweichen, zog nun selbst die Waffe und stellte sich zum Kampf. Doch in diesem Augenblick stürzten seine beiden Begleiter mit Stöcken und Schaufeln auf d’Artagnan. Während er sich verteidigte, steckte der Fremde den Degen ruhig wieder ein. „Die Pest über alle Gascogner!“ murmelte er. „Setzt ihn auf sein Pferd und jagt ihn fort.“
„Nicht ohne dich getötet zu haben, Feigling!“ schrie d’Artagnan und kämpfte verzweifelt weiter. Schließlich brach sein Degen unter einem Hieb und ein Schlag auf die Stirn warf ihn blutend nieder.
Der Wirt ließ ihn in die Küche tragen, wo man ihn versorgte. Der Edelmann kehrte ans Fenster zurück und fragte ungeduldig: „Nun, wie geht es ihm?“
„Er ist in Ohnmacht gefallen“, sagte der Wirt.
„Wirklich?“ sprach der Fremde.
„Ehe er in Ohnmacht fiel, rief er nach Euch und forderte Euch heraus“, berichtete der Wirt.
„Dieser Bursche ist der leibhaftige Teufel!“ rief der Unbekannte.
„O nein, Eure Excellenz“, erwiderte der Wirt spöttisch, „er hatte nur ein Hemd im Bündel und 12 Taler in der Börse. Doch er sagte, in Paris würdet Ihr dies sofort bereuen.“
„Dann ist er ein verkleideter Prinz“, meinte der Fremde kalt.
„Er nannte auch einen Namen“, fuhr der Wirt fort. „Er schlug auf seine Tasche und sagte: Wir wollen sehen, was Herr von Tréville dazu sagt.“
„Von Tréville?“ fragte der Unbekannte scharf. „Habt Ihr in die Tasche geschaut?“
„Ein Brief an Herrn von Tréville, Kapitän der Musketiere.“
Der Fremde runzelte die Stirn. „Sollte Tréville mir diesen Gascogner geschickt haben? Er ist jung, doch ein Degenstich bleibt gefährlich. Ein schwaches Hindernis kann große Pläne stören.“
Nach kurzem Nachdenken sagte er: „Wirt, befreit mich von diesem Kerl. Ich kann ihn nicht töten, doch er ist mir unbequem. Wo liegen seine Sachen?“
„In der Küche.“
„Gut. Rechnet ab und ruft meinen Lakaien.“
„Ihr verlasst uns?“
„Mein Pferd steht bereit.“
„Fürchtet er den Jungen?“ murmelte der Wirt, verstummte aber unter seinem harten Blick.
Der Fremde dachte weiter: „Mylady darf ihn nicht sehen. Besser, ich reite ihr entgegen. Könnte ich nur den Brief lesen!“ Dann ging er in die Küche.
Der Wirt stieg zu d’Artagnan hinauf und riet ihm, rasch zu verschwinden, da er mit einem vornehmen Herrn Streit begonnen habe. Halb betäubt, ohne Jacke und mit verbundenem Kopf, stieg d’Artagnan die Treppe hinab. Draußen sah er seinen Gegner, der mit einer jungen Frau sprach, die in einer Karosse saß. Sie war blond, schön, mit blauen Augen und rosigen Lippen.
„Also befiehlt mir Seine Eminenz“, sagte sie, „nach England zurückzukehren und zu melden, ob der Herzog London verlassen hat.“
„Eure übrigen Instruktionen sind in dieser Kapsel, Mylady“, erwiderte der Fremde.
„Und Ihr?“
„Ich kehre nach Paris zurück.“
Da sprang d’Artagnan auf die Türschwelle und rief: „Diesmal wird er nicht entkommen.“
„Nicht entkommen?“ fragte der Unbekannte.
„Nein, in Anwesenheit einer Dame wagt Ihr nicht zu fliehen.“
„Bedenkt“, warnte Mylady, „jede Verzögerung verdirbt alles.“
„Ihr habt recht“, erwiderte der Edelmann, nickte ihr zu, sprang aufs Pferd und beide verschwanden in entgegengesetzten Richtungen.
„Eure Rechnung!“ schrie der Wirt zornig.
„Bezahle!“, rief der Herr seinem Bedienten zu, der Münzen hinwarf und nachsprengte.
„Ha, Feigling!“ brüllte d’Artagnan, lief ein paar Schritte, brach aber blutend zusammen. „Feigling!“ schrie er noch, ehe er ohnmächtig wurde.
„Er ist wirklich feige“, murmelte der Wirt.
„Ja, sehr feige“, hauchte d’Artagnan, „aber sie ist schön.“
„Wer?“
„Mylady“, stammelte er und sank erneut nieder.
Am nächsten Morgen stand d’Artagnan früh auf, bereitete nach dem Rezept seiner Mutter aus Wein, Öl und Rosmarin einen Balsam und heilte sich selbst. Schon am Abend war er wieder auf den Beinen.
Als er zahlen wollte, fand er seine Börse mit elf Talern, doch der Brief an Herrn von Tréville war verschwunden. Vergeblich suchte er Mantel, Taschen und Bündel. Schließlich tobte er: „Meinen Empfehlungsbrief, oder ich spieße Euch alle auf!“
Der Wirt griff zum Spieß, die Frau zum Besen, der Knecht zu Stöcken. D’Artagnan wollte den Degen ziehen – da hielt er nur den Stumpf in der Hand, den man ihm heimlich in die Scheide gesteckt hatte. Der Rest seiner Klinge war bereits zum Bratspieß geworden.
Der Wirt sah ein, dass d’Artagnans Forderung gerecht war. „In der Tat“, sagte er, „wo ist der Brief?“
„Dieser Brief war für Herrn von Tréville“, rief d’Artagnan, „er muss wiedergefunden werden, sonst sorgt er selbst dafür!“
Der Name Tréville erschreckte den Wirt. Er warf seinen Spieß weg, befahl Frau und Dienern, die Waffen niederzulegen und begann nach dem Brief zu suchen.
„Enthielt er etwas Wertvolles?“ fragte er.
„Heiliger Gott, mein Glück!“ rief d’Artagnan.
„Anweisungen aus Spanien?“
„Auf den Schatz des Königs“, antwortete der Gascogner dreist.
„Teufel!“ stöhnte der Wirt.
„Das Geld ist nichts“, fuhr d’Artagnan fort, „aber der Brief war alles. Lieber 1‘000 Dublonen verlieren, als ihn!“
Da kam dem Wirt ein Gedanke. „Der Brief ist nicht verloren“, rief er, „er wurde gestohlen – vom Edelmann von gestern! Als ich ihm sagte, Ihr seid ein Schützling Trévilles, fragte er sofort nach dem Brief und ging in die Küche, wo Eure Jacke lag.“
„Dann ist er ein Dieb“, sagte d’Artagnan. „Ich werde mich bei Herrn von Tréville beklagen und er beim König.“ Er legte zwei Taler auf den Tisch, der Wirt verbeugte sich tief und d’Artagnan bestieg sein Pferd. Dieses brachte ihn bis Paris, wo er es für drei Taler verkaufte – ein hoher Preis, nur wegen der sonderbaren Farbe.
Nun zog d’Artagnan zu Fuß in die Stadt ein, das Bündel unterm Arm. Er fand in der Rue de Fossoyeurs eine schmale Mansarde, die seinem Geldbeutel entsprach. Nachdem er die Miete bezahlt hatte, verbrachte er den Tag damit, Zierknöpfe an Jacke und Strümpfe zu nähen, die seine Mutter ihm heimlich mitgegeben hatte. Dann ließ er sich am Quai de la Ferraille eine neue Klinge einsetzen und erkundigte sich beim Louvre nach dem Haus Trévilles, das zufällig nahe seiner Wohnung lag – ein glückliches Zeichen, wie er meinte.
Zufrieden legte er sich nieder und schlief ruhig. Am Morgen erwachte er, stand auf und sagte: „Jetzt gehe ich zu Herrn von Tréville.“
Herr von Tréville hatte wie d’Artagnan ohne Geld begonnen, dafür aber mit Kühnheit, Geist und Ausdauer. Sein Mut und sein Glück in einer Zeit voller Kämpfe trugen ihn schnell die Leiter der Hofgunst hinauf.
Sein Vater hatte Heinrich IV. treu gedient und dafür das Wappen eines goldenen Löwen mit dem Wahlspruch „fidelis et fortis“ erhalten. Als Erbe hinterließ er nur Degen und Wahlspruch, doch Tréville nutzte beides, um in die Haustruppen des jungen Königs einzutreten. Dort bewährte er sich so sehr, dass Ludwig XIII. sagte: „Wenn ich einen Freund hätte, der kämpfen wollte, so würde ich ihm raten, zuerst mich und dann Herrn von Tréville zum Sekundanten zu nehmen.“
Ludwig XIII. hing sehr an Tréville, königlich und eigennützig zugleich. Viele Edelleute waren „fortis“, doch nur wenige „fidelis“. Tréville gehörte zu den Letzteren: treu, mutig, entschlossen. Ihm fehlte nur die Gelegenheit, die er zu packen schwor, sobald sie sich bot. Ludwig machte ihn schließlich zum Kapitän der Musketiere, die ihn verehrten wie Schüler ihren Meister.
Auch Kardinal Richelieu wollte nicht zurückstehen und schuf seine eigene Truppe. So wetteiferten König und Kardinal, rühmten die Tapferkeit ihrer Anhänger und stachelten sie insgeheim zu Kämpfen gegeneinander auf. Sieg oder Niederlage ihrer Leute erfüllte sie mit heimlicher Freude oder Kummer.
Tréville verstand es, die Gunst des Königs zu halten. Mit verschmitztem Lächeln ließ er seine Musketiere vor dem Kardinal paradieren, sodass sich dessen Schnurrbart vor Zorn sträubte. Seine Männer waren eine wilde Schar: sie tranken, stritten, schlugen die Leibwachen des Kardinals und zogen am hellen Tag ihre Degen. Manchmal wurden sie getötet, doch sie wussten, dass Tréville sie rächen ließ; manchmal töteten sie, doch Gefängnis brauchten sie nicht zu fürchten, denn Tréville forderte sie zurück.
So sangen die Musketiere überall das Loblied auf ihren Kapitän, fürchteten nicht den Teufel, aber zitterten vor Tréville und waren stets bereit, für ihn ihr Leben zu geben.
Herr von Tréville hatte sich zuerst für den König, dann für sich und seine Freunde eingesetzt. Trotz vieler Feinde wurde er nie beschuldigt, Bestechung angenommen zu haben. Bei großem Talent für Intrigen blieb er ein ehrlicher Mann. Zudem war er ein geistreicher Redner und galanter Höfling, über dessen Liebesabenteuer man in Paris oft sprach. So wurde Tréville bewundert, gefürchtet und geliebt.
Sein Haus glich einem Lager. Schon am Morgen patrouillierten 50 bis 60 Musketiere in voller Rüstung. Auf der Treppe drängten sich Bittsteller, junge Edelleute aus der Provinz und Lakaien mit Botschaften ihrer Herren. In den Vorzimmern warteten die Glücklicheren auf Audienz, während Tréville in seinem Kabinett Befehle erteilte und Beschwerden anhörte.
Am Tag, als d’Artagnan eintraf, war die Menge besonders groß. Mit klopfendem Herzen bahnte er sich einen Weg durch die laut streitenden Musketiere. Den Degen eng am Bein, eine Hand am Hut, lächelte er unsicher. Hatte er eine Gruppe hinter sich, atmete er auf, doch er spürte die Blicke im Rücken und fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben lächerlich.
An der Treppe wurde es schlimmer. Dort standen vier Musketiere, die ein gefährliches Spiel trieben. Einer verteidigte die oberste Stufe mit blankem Degen, während die drei anderen versuchten, ihn zu verdrängen. Anfangs hielt d’Artagnan die Waffen für stumpf, doch bald sah er die blutigen Schrammen an Hand, Kinn und Ohr der Angreifer.
Zuschauer und Spieler lachten laut, als wäre es nur ein Spaß. D’Artagnan aber war verblüfft: er hatte in der Gascogne so manches erlebt, doch noch nie ein solches Schauspiel. Ihm war, als sei er ins Land der Riesen geraten – und das Ziel, das Vorzimmer, lag noch vor ihm.
Auf dem Treppenabsatz erzählten die Musketiere Geschichten über Frauen, im Vorzimmer Hofklatsch. D’Artagnan errötete auf dem Treppenabsatz und schauderte im Vorzimmer. Seine Fantasie hatte in der Gascogne nie solche Abenteuer erträumt, von denen hier in allen Details berichtet wurde. Besonders empörte ihn, wie respektlos man vom Kardinal sprach. Die Musketiere verspotteten seine Gestalt, sangen Lieder über Madame d’Aiguillon und Frau Combalet und schmiedeten Pläne gegen seine Wachen.
Nur wenn der Name des Königs fiel, wurde es still und alle sahen sich um, als fürchteten sie, Herr von Tréville könne mithören. Doch bald wurde wieder über Seine Eminenz gespottet.
D’Artagnan erschrak: „Diese Männer werden alle in die Bastille gebracht und gehängt – und ich mit ihnen. Mein Vater hat mir doch Achtung vor dem Kardinal eingeschärft. Was würde er sagen, wenn er wüsste, was hier geschieht?“
Trotz seiner Furcht hörte er gebannt zu. Seine Sinne waren gespannt, er wagte kein Wort. Doch seine Neigung zog ihn eher dazu, diese Frechheiten zu bewundern als sie zu tadeln.
Da er fremd war, fragte man ihn nach seinem Anliegen. Er nannte demütig seinen Namen, verwies auf seine Herkunft und bat den Kammerdiener, ihn Herrn von Tréville anzumelden. Man versprach gönnerhaft, dies zur passenden Zeit zu tun.
Nun konnte er die Anwesenden betrachten. Im Mittelpunkt stand ein hochgewachsener Musketier mit stolzem Gesicht. Er trug keinen Waffenrock, sondern ein altes Kleid, über dem ein prachtvolles, golden gesticktes Wehrgehänge glänzte. Ein roter Mantel bedeckte seine Schultern und ein riesiger Degen hing daran.
„Was wollt ihr, es ist Mode“, sagte er. „Eine Torheit, ich weiß es, aber man muss doch sein Vermögen ausgeben.“
„Ach, Porthos“, rief einer, „gib nicht vor, dein Vater habe dir das geschenkt. Sicher stammt es von jener Dame bei der Porte Saint-Honoré.“
„Nein, ich habe es selbst gekauft, auf Ehre!“, entgegnete Porthos.
„Ja, mit dem Geld deiner Geliebten“, spottete ein anderer.
„Ich habe 10 Dublonen bezahlt“, beharrte Porthos.
Die Umstehenden bewunderten ihn, wenn auch zweifelnd. „Nicht wahr, Aramis?“, wandte er sich an einen stillen, eleganten jungen Mann, der nur nickte.
Das Gespräch über Porthos verstummte bald und man sprach über neue Gerüchte. „Was denkt ihr von dem, was der Stallmeister von Chalais erzählt?“ fragte ein Musketier.
„Und was erzählt er?“ fragte Porthos hochmütig.
„Er habe Rochefort in Brüssel gesehen, als Kapuziner verkleidet.“
„Ist das sicher?“ fragte Porthos.
„Ich habe es von Aramis gehört“, sagte der Musketier.
„Ihr wisst es wohl, Porthos“, entgegnete Aramis. „Ich habe es euch gestern selbst erzählt. Sprechen wir nicht mehr davon.“
„Nicht mehr davon?“ rief Porthos. „Der Kardinal lässt einen Edelmann ausspähen, seine Briefe stehlen und Chalais den Kopf abschlagen. Alle sind empört – und ihr sagt, wir sollen schweigen?“
„Gut, sprechen wir also davon“, meinte Aramis gelassen.
„Wäre ich Chalais’ Stallmeister, Rochefort wäre verloren!“ rief Porthos.
„Dann hättet ihr es mit dem Herzog von Roth zu tun“, erwiderte Aramis.
„Bravo, der Herzog von Roth! Welch ein Witz!“ Porthos lachte laut. „Schade, Aramis, dass ihr kein Abbé geworden seid.“
„Das wird noch geschehen“, sagte Aramis ruhig.
„Er wartet nur auf etwas, um die Sutane zu nehmen“, meinte ein anderer Musketier.
„Und was?“ fragte man.
„Bis die Königin einen Erben bekommt.“
„Diesmal geht ihr zu weit“, unterbrach ihn Porthos. „Die Königin ist geheiligt. Über sie spricht man nur mit Respekt.“
„Porthos, Ihr seid anmaßend“, sagte Aramis. „Ich werde Abbé, wann es mir gefällt; jetzt bin ich Musketier und sage, was mir passt!“
„Meine Herren!“ rief man dazwischen.
Der Bediente öffnete die Tür: „Herr von Tréville erwartet Herrn d’Artagnan.“
Alle schwiegen und d’Artagnan trat erleichtert ein.
Herr von Tréville war in schlechter Laune, begrüßte d’Artagnan jedoch freundlich. Dann rief er laut: „Athos! Porthos! Aramis!“ Zwei von ihnen traten ein, d’Artagnan bewunderte ihre Haltung. Tréville ging schweigend auf und ab, dann blieb er stehen: „Wisst ihr, was mir der König gestern sagte?“
„Nein, gnädiger Herr“, antworteten Porthos und Aramis.
„Er erklärte, er werde künftig Musketiere aus der Leibwache des Kardinals rekrutieren.“
„Unter der Leibwache des Kardinals? Und warum?“ fragte Porthos.
„Weil er meinte, der trübe Wein müsse mit gutem Wein gemischt werden.“
Die beiden erröteten, d’Artagnan war beschämt. Tréville fuhr hitzig fort: „Der Kardinal sagte beim König, die Musketiere hätten in der Rue Ferou Lärm gemacht. Seine Leute seien gezwungen gewesen, euch zu verhaften. Mord und Tod! Ihr wart dabei, das leugnet ihr nicht! Der Kardinal nannte euch beim Namen!“
Er wandte sich an Aramis: „Ihr wärt unter der Sutane besser aufgehoben!“ Dann an Porthos: „Und ihr, wozu ein goldenes Wehrgehänge, wenn ihr es nur mit einem Strohdegen schmückt? Und Athos? Wo ist er?“
„Gnädiger Herr“, sagte Aramis traurig, „er ist krank.“
„Sehr krank“, fügte Porthos hinzu. „Man befürchtet die Blattern.“
„Blattern? Unsinn! Eher verwundet, vielleicht tot!“ rief Tréville. „Ich dulde nicht, dass man sich in Schenken herumtreibt, auf der Straße prügelt und sich vor den Leibwachen des Kardinals lächerlich macht. Diese Männer lassen sich nicht verhaften, sie sterben eher, als dass sie fliehen. Aber ihr, ihr gebt Fersengeld! Welch ein Anblick für die Musketiere des Königs!“
Porthos und Aramis bebten vor Wut, als Herr von Tréville sie scharf angriff. Sie stampften mit den Füßen, bissen sich auf die Lippen und packten ihre Degen. Vor der Tür hörten die Musketiere jedes Wort und gaben es empört weiter, bis im ganzen Haus ein Tumult entstand.
„Ah! Die Musketiere des Königs lassen sich verhaften!“ fuhr Tréville auf. „Sechs Leibwachen des Kardinals nehmen sechs Musketiere gefangen! Ich werde den Kapitänsposten niederlegen und bei den Garden des Kardinals anklopfen. Schlägt er ab, so werde ich Abbé!“
Draußen brach ein Aufruhr los, Schwüre und Flüche hallten durch die Gänge. D’Artagnan hätte sich am liebsten versteckt.
Da rief Porthos: „Kapitän, wir waren sechs gegen sechs, aber man überfiel uns verräterisch. Zwei starben sofort, Athos brach verwundet zusammen. Wir haben uns nicht ergeben, man schleppte uns mit Gewalt fort. Athos hielt man für tot und ließ ihn liegen. Kapitän, nicht jede Schlacht wird gewonnen!“
Aramis ergänzte: „Ich habe einen Mann mit dessen eigenem Degen getötet, da der meine zerbrochen war.“
Tréville antwortete nun milder: „Das wusste ich nicht. Der Kardinal hat übertrieben.“
Aramis bat: „Verschweigt Athos’ Verwundung dem König. Er wäre verzweifelt. Die Wunde ist schwer, durch Schulter und Brust.“
In diesem Moment trat Athos selbst ein, bleich, aber aufrecht. „Ihr habt nach mir verlangt, gnädiger Herr. Hier bin ich. Was steht zu Diensten?“
Gerührt ergriff Tréville seine Hand: „Ich verbiete meinen Musketieren, ihr Leben unnötig aufs Spiel zu setzen. Der König weiß, dass seine Musketiere die tapfersten Männer sind. Eure Hand, Athos.“
Athos drückte mit schmerzverzerrtem Gesicht die Hand, wurde bleicher und brach plötzlich zusammen.
„Einen Wundarzt!“ rief Tréville. „Meinen, den des Königs, irgendeinen! Oder Athos stirbt!“
Auf Trévilles Geschrei stürzten alle ins Kabinett. Athos lag ohnmächtig, doch ein anwesender Arzt verlangte sofort Ruhe und ließ ihn in ein Nebenzimmer tragen. Porthos und Aramis kehrten bald zurück, während der Arzt und Tréville bei Athos blieben. Schließlich kam Tréville zurück und berichtete, dass Athos wieder bei Bewusstsein sei und die Schwäche nur vom Blutverlust herrühre.
Er forderte alle zum Gehen auf. Nur d’Artagnan blieb hartnäckig zurück, denn er wollte seine Audienz wahrnehmen. Tréville wandte sich an ihn: „Um Vergebung, lieber Landsmann, ich hatte Euch vergessen. Aber was wollt Ihr! Soldaten sind große Kinder und ich muss sie erziehen.“
D’Artagnan stellte sich vor. Tréville erinnerte sich sofort: „Ich habe Euern Vater sehr geliebt! Was kann ich für seinen Sohn tun?“
„Gnädiger Herr“, sprach d’Artagnan, „ich wollte Euch um einen Platz bei den Musketieren bitten. Doch nach allem, was ich gesehen habe, fürchte ich, diese Gunst nicht zu verdienen.“
Tréville antwortete: „Es ist eine Gunst, aber nicht unerreichbar. Nur wer sich in Feldzügen, durch Waffentaten oder wenigstens zwei Jahre in einem anderen Regiment bewährt, darf Musketier werden.“
D’Artagnan verneigte sich stumm, sein Wunsch wurde nur stärker.
Tréville fuhr fort: „Eurem Vater zuliebe will ich Euch helfen. Geld habt Ihr sicher wenig. Aber schon gut, ich kenne diesen Stolz. Auch ich kam mit vier Talern nach Paris. Ich werde einen Brief an den Direktor der königlichen Akademie schreiben. Schon morgen werdet Ihr unentgeltlich aufgenommen. Ihr werdet reiten, fechten und tanzen lernen. Von Zeit zu Zeit besucht Ihr mich und berichtet über Eure Fortschritte.“
D’Artagnan war unerfahren in den Hofsitten, trotzdem erkannte er die Kälte des Empfangs. „Ach, mein gnädiger Herr,“ sagte er, „wie sehr fehlt mir heute der Empfehlungsbrief meines Vaters.“
„In der Tat,“ erwiderte Tréville, „wie konntet Ihr ohne dieses wichtige Dokument reisen?“
„Ich hatte es,“ rief d’Artagnan, „aber es ist mir gestohlen worden.“
Darauf erzählte er die Szene von Meung, schilderte den Unbekannten mit solcher Genauigkeit, dass Tréville erstaunte.
„Seltsam. Ihr habt also von mir gesprochen?“
„Ja, gnädiger Herr. Euer Name war mein Schutz.“
Tréville lächelte geschmeichelt und fragte weiter: „Hatte dieser Edelmann eine Narbe an der Wange?“
„Ja.“
„War er schön und hochgewachsen?“
„Ja.“
„Bleich, braunes Haar?“
„Ja, ganz so. Kennt Ihr ihn?“
„Er erwartete eine Frau?“
„Ja, er sprach mit ihr, übergab ihr eine Kapsel mit Instruktionen für London.“
„Eine Engländerin?“
„Er nannte sie Mylady.“
„Er ist es!“ murmelte Tréville.
„Wenn Ihr ihn kennt,“ rief d’Artagnan, „sagt mir, wer er ist; dann werde ich mich rächen.“
„Hütet Euch, junger Mann! Geht ihm aus dem Weg, er würde Euch zerbrechen.“
„Und doch werde ich nicht zögern, wenn ich ihn finde.“
Tréville musterte ihn scharf. War er vielleicht ein Spion des Kardinals? Schließlich sprach er langsam: „Mein Freund, ich will offen reden. Der König und der Kardinal sind die besten Freunde. Ihre Streitigkeiten täuschen nur Narren. Auch ich diene beiden und niemals werde ich einen anderen Zweck haben. Richtet Euch danach. Wenn Ihr gegen den Kardinal einen Groll hegt, so nehmt Abschied. Doch vielleicht überzeugt Euch meine Freimütigkeit, denn noch nie habe ich so mit einem jungen Mann gesprochen.“
Tréville dachte bei sich: „Wenn der Kardinal diesen Fuchs schickt, wird er mir sicher schwören, den Kardinal zu hassen.“
D’Artagnan erklärte offen: „Mein Vater hat mir eingeschärft, nur den König, den Kardinal und Euch zu achten. Ich verehre den Kardinal und hoffe auf Eure Wertschätzung.“
Tréville bewunderte seine Ehrlichkeit, blieb aber vorsichtig. Schließlich sagte er: „Ihr seid ein ehrlicher Bursche. Mein Haus steht Euch offen. Vielleicht erreicht Ihr später, was Ihr wünscht.“
„Ihr wartet also, bis ich mich würdig erwiesen habe? Gut!“ rief d’Artagnan. „Ihr sollt nicht lange warten.“
Tréville hielt ihn zurück: „Ich habe Euch einen Brief an den Vorstand der Akademie angeboten. Wollt Ihr ihn nicht annehmen?“
„Doch, gnädiger Herr. Diesmal wird er sicher ankommen. Wehe dem, der ihn mir rauben will!“
Tréville lächelte, setzte sich an den Tisch und schrieb den Empfehlungsbrief. Währenddessen blickte d’Artagnan aus dem Fenster.
Als Tréville den Brief versiegelt überreichen wollte, sprang d’Artagnan plötzlich auf, lief rot vor Zorn zur Tür und rief: „Ah! Diesmal entkommt er mir nicht!“
„Wer denn?“ fragte Tréville.
„Der Dieb!“ rief d’Artagnan und verschwand.
Tréville murmelte verwundert: „Närrischer Teufel! Vielleicht täuscht er mich nur.“
Wütend stürzte d’Artagnan aus dem Zimmer und rannte die Treppe hinunter. Dabei stieß er mit voller Wucht gegen einen Musketier. „Entschuldigt mich, ich habe Eile!“ rief er und wollte weiter. Doch der Musketier, bleich vor Zorn, packte ihn an der Schärpe: „Glaubt Ihr, man darf uns so behandeln? Ihr seid nicht Herr von Tréville!“ D’Artagnan erkannte Athos und erwiderte: „Ich tat es nicht absichtlich. Ich schwöre, ich habe große Eile.“
Athos ließ ihn los, fügte aber spöttisch hinzu: „Ihr seid nicht artig, Fremder.“
D’Artagnan hielt inne, drehte sich um und rief: „Ich brauche keinen Unterricht in Manieren!“
„Vielleicht doch“, entgegnete Athos ruhig. „Trefft mich bei den Karmelitern, gegen Mittag.“
„Ich werde 10 Minuten vorher da sein“, versprach d’Artagnan und eilte weiter.
Am Tor stand Porthos im Gespräch mit einem Soldaten. D’Artagnan wollte sich zwischen ihnen hindurchdrängen, doch der Wind blähte Porthos’ Mantel auf und er verfing sich darin. Als er sich mühsam befreite, sah er mit Staunen, dass Porthos’ prächtiges Wehrgehänge nur vorne aus Gold und hinten aus Leder bestand. Porthos, vor Zorn bebend, schrie: „Seid Ihr wahnsinnig, so in die Leute zu rennen?“
„Entschuldigt, ich habe Eile“, erwiderte d’Artagnan. „Aber meine Augen haben mir gezeigt, was andere nicht sehen.“
Porthos erbleichte, dann drohte er: „Man wird Euch schon striegeln!“
„Das Wort ist hart“, antwortete d’Artagnan, „aber ich weiß, dass Ihr den Eurigen nie den Rücken kehrt.“ Lachend rannte er davon, während Porthos wütend schrie: „Um ein Uhr hinter dem Luxemburg.“
„Sehr wohl, um ein Uhr“, erwiderte d’Artagnan und bog um die Ecke. Doch er sah niemanden. Der Mann war verschwunden. D’Artagnan fragte Passanten, lief zur Fähre, durch die Rue de Seine und die Croix-Rouge hinauf – vergeblich. Während er schwitzend suchte, kühlte sich sein Gemüt ab. Nun dachte er über den Morgen nach: Schon hatte er Herrn von Tréville verärgert, zwei Duelle mit furchtbaren Gegnern herausgefordert – Musketiere, die er verehrte.
Seine Lage erschien ihm trostlos. Er war überzeugt, Athos werde ihn töten und kümmerte sich daher kaum um Porthos. Doch Hoffnung erlischt nie: Vielleicht überlebte er beide Kämpfe, wenn auch schwer verwundet. Dann sprach er im Stillen mit sich selbst: „Welch ein Tölpel bin ich! Athos ist verwundet und ich stoße ihn noch dazu. Er hätte das Recht gehabt, mich zu töten. Und Porthos! Ich verfing mich in seinem Mantel, sah sein Wehrgehänge und sprach töricht darüber. Er hätte verziehen, hätte ich geschwiegen. Künftig werde ich höflich sein, ein Musterbild der Artigkeit. Höflichkeit heißt nicht Feigheit. So wie Aramis: sanft, zuvorkommend, doch kein Feigling. Nach seinem Vorbild will ich handeln. Ah – dort ist er ja!“
Vor dem Hôtel d’Aiguillon sah er Aramis mit drei Edelleuten plaudern. Aramis bemerkte ihn, tat jedoch, als sehe er ihn nicht. D’Artagnan aber trat freundlich lächelnd heran und verneigte sich. Aramis nickte nur leicht, die anderen schwiegen.
Unsicher suchte d’Artagnan nach einem Ausweg. Da fiel Aramis ein Taschentuch herab, auf das er absichtlich den Fuß stellte. D’Artagnan hob es dennoch auf und reichte es zurück: „Ich glaube, Ihr verliert dies ungern.“
Es war reich bestickt, mit Krone und Wappen. Aramis errötete, riss es ihm hastig aus der Hand.
„Ah!“ rief einer. „Willst du noch leugnen, dass Frau von Bois-Tracy dir ihre Taschentücher leiht?“
Aramis warf d’Artagnan einen finsteren Blick zu, nahm dann wieder seine süßliche Miene an und sagte: „Ihr täuscht Euch, meine Herren, dieses Taschentuch gehört nicht mir. Hier ist das meinige.“ Er zog ein schlicht besticktes Tuch hervor.
Doch die Freunde von Aramis glaubten ihm nicht. Einer erklärte: „Wenn es so ist, müsste ich das Tuch zurückfordern. Bois-Tracy ist mein Freund, man soll keine Trophäen aus dem Besitz seiner Frau machen.“
Aramis erwiderte: „Die Forderung ist schlecht gestellt. Ich muss sie zurückweisen.“
D’Artagnan wagte: „Ich habe das Tuch nur unter seinem Fuß gesehen, deshalb hielt ich es für seines.“
„Ihr habt Euch getäuscht“, antwortete Aramis kalt. Dann wandte er sich an den Soldaten: „Ich bin Bois-Tracys Freund wie Ihr. Das Tuch könnte also auch Euch gehören.“
„Nein, auf meine Ehre!“ rief der Soldat.
„Dann lügt einer von uns“, meinte Aramis. „Am besten teilen wir es.“
„Vortrefflich!“ riefen die anderen lachend. Man reichte sich die Hände und trennte sich friedlich.
D’Artagnan wollte Frieden schließen. „Mein Herr, entschuldigt …“
Doch Aramis unterbrach: „Ihr habt Euch nicht wie ein anständiger Mann benommen. Ihr wisst, dass man nicht ohne Grund auf Taschentücher achtet.“
D’Artagnan entgegnete hitzig: „Ich bin aus der Gascogne und wenig geduldig. Meine Entschuldigung hätte Euch genügen sollen.“
Aramis blieb kühl: „Ich suche keinen Streit, aber Ihr habt die Ehre einer Dame gefährdet.“
„Ich?“ rief d’Artagnan.
Es kam zum offenen Wortgefecht und beide steigerten sich schließlich: „Ha! Ich werde Euch Lebensart beibringen.“
„Und ich werde Euch in Eure Messe zurückschicken. Zieht vom Leder, sofort!“
„Nein, Freund, nicht hier“, sagte Aramis. „Wir stehen gegenüber dem Haus von d’Aiguillon, voller Leute des Kardinals. Vielleicht habt Ihr den Auftrag, mir den Kopf abzuschlagen. Ich will Euch töten, aber heimlich, ohne Zeugen.“
„Einverstanden“, erwiderte d’Artagnan, „doch nehmt Euer Taschentuch mit.“
„Der Herr ist ein Gascogner?“ fragte Aramis.
„Ja, doch ich verschiebe den Kampf nicht aus Klugheit.“
„Klugheit ist für Musketiere unnütz, für Geistliche notwendig. Um zwei Uhr erwarte ich Euch im Haus von Tréville.“
Sie trennten sich.
D’Artagnan dachte: „Vielleicht sterbe ich, doch wenigstens durch die Hand eines Musketiers.“
D’Artagnan kannte niemanden in Paris und ging allein zum vereinbarten Ort, entschlossen, sich mit den Sekundanten zu begnügen, die sein Gegner wählte. Er wollte seine Entschuldigungen offen und ohne Schwäche aussprechen. Dabei dachte er über die drei Männer nach: Athos gefiel ihm wegen seines stolzen Wesens, Porthos konnte er mit dem Gürtelabenteuer lächerlich machen und Aramis, so meinte er, sei nicht gefährlich. Trotz der Überzeugung, sterben zu müssen, wollte er nicht kampflos untergehen. Er erinnerte sich an den Rat seines Vaters: Nur dem König, dem Kardinal und Tréville solle er nachgeben.
So eilte er zum Kloster der Karmeliter, das oft für Duelle genutzt wurde. Athos wartete dort schon, als die Glocke 12 schlug. Verletzt, aber würdevoll, erhob er sich, als er d’Artagnan erblickte.
„Mein Herr,“ sagte Athos, „ich habe zwei Freunde als Sekundanten gerufen, doch sie sind noch nicht da.“
„Ich habe keine Sekundanten,“ erwiderte d’Artagnan, „denn ich kenne außer Herrn von Tréville niemanden in Paris.“
Athos sah ihn ernst an. „Wenn ich Euch töte, werde ich wie ein Kinderfresser wirken.“
„Nicht zu sehr, mein Herr,“ antwortete d’Artagnan mit würdiger Verbeugung. „Ihr zieht den Degen trotz Eurer Wunde.“
„Ja, sie ist schmerzhaft,“ gestand Athos. „Ich kämpfe mit der linken Hand, was für Euch ein Nachteil ist.“
„Ihr seid von großer Höflichkeit,“ entgegnete d’Artagnan.
„Sprechen wir von etwas anderem,“ sagte Athos.
„Wenn Ihr erlaubt,“ begann d’Artagnan, „meine Mutter gab mir einen Balsam, der Wunden heilt. In drei Tagen wärt Ihr genesen und dann stünde ich Euch gerne wieder zur Verfügung.“ Diese Worte sprach er schlicht und höflich, ohne Angst.
„Bei Gott, mein Herr,“ sagte Athos, „das ist ein Vorschlag, der mir gefällt. Nicht dass ich ihn annehme, doch man erkennt sofort den Edelmann. Leider leben wir nicht mehr unter Karl dem Großen, sondern in der Zeit des Kardinals. Bald wüsste man von unserem Duell und man würde es verhindern. Doch ich habe Zeit genug.“
Wenn Ihr Eile habt,“ erwiderte d’Artagnan schlicht, „so erledigt mich gleich.“
„Noch ein Wort, das mir gefällt,“ meinte Athos. „Ihr habt Geist und Herz. Wenn wir uns nicht töten, werden wir gute Gefährten. Aber ich warte lieber auf die anderen.“
Da erschien Porthos. „Wie, Euer Zeuge ist Herr Porthos?“ fragte d’Artagnan.
„Ja,“ antwortete Athos. „Und dort kommt Aramis.“
„Euer zweiter Zeuge ist Aramis?“ rief d’Artagnan erstaunt.
„Natürlich. Man nennt uns Athos, Porthos und Aramis – die Unzertrennlichen.“
„Bei meiner Treu, man nennt Euch mit Recht so,“ erwiderte d’Artagnan.
Porthos begrüßte Athos, dann sagte er: „Ich schlage mich ebenfalls mit diesem Herrn.“
„Aber erst um ein Uhr,“ entgegnete d’Artagnan.
„Und ich auch,“ fügte Aramis hinzu.
„Doch erst um zwei Uhr,“ erwiderte d’Artagnan.
Athos fragte: „Warum kämpfst du, Porthos?“
„Weil ich mich schlage,“ murmelte er verlegen.
„Und du, Aramis?“
„Wegen eines theologischen Punktes.“
„Ja, über den heiligen Augustin,“ ergänzte d’Artagnan lächelnd.
„Das ist ein gescheiter Kerl,“ murmelte Athos.
„Nun, meine Herren,“ sagte d’Artagnan, „entschuldigt, falls ich nicht alle drei befriedigen kann. Athos hat das erste Recht. Doch nur in diesem Sinn entschuldige ich mich!“ Er zog den Degen, das Gesicht vom Sonnenlicht vergoldet, bereit, gegen alle drei zu kämpfen.
„Es ist sehr warm,“ sagte Athos und zog den Degen. „Doch ich kann meine Jacke nicht ablegen. Meine Wunde blutet und ich will den Herrn nicht mit Blut belästigen, das er nicht verursacht hat.“
„Das ist wahr,“ entgegnete d'Artagnan. „Ob die Wunde von mir oder einem anderen stammt, stets bedaure ich, das Blut eines so tapferen Edelmanns zu sehen. Ich werde mich also ebenfalls in der Jacke schlagen.“
„Vorwärts!“ rief Porthos ungeduldig.
„Sprecht für Euch allein,“ warf Aramis ein. „Ich finde die Worte dieser Herren edel und würdig.“
„Wenn es beliebt,“ sprach Athos.
„Ich erwarte Eure Befehle,“ sagte d'Artagnan und kreuzte die Klinge.
Doch kaum berührten sich die Degen, als eine Gruppe der Kardinalsgarde unter Jussac erschien.
„Die Leibwachen!“ riefen Porthos und Aramis. „Steckt ein!“
Doch Jussac trat vor. „Hallo! Man schlägt sich also? Und die Gesetze?“
„Wenn wir Euch kämpfen sehen, hindern wir Euch auch nicht,“ entgegnete Athos. „Tut uns also den gleichen Gefallen.“
„Unmöglich,“ sagte Jussac. „Unsere Pflicht geht vor. Steckt ein und folgt uns.“
„Mit größtem Vergnügen,“ spottete Aramis, „doch Herr von Tréville hat es uns verboten. Geht lieber Eures Weges.“
„Wir greifen Euch an!“ rief Jussac erzürnt.
„Sie sind fünf und wir nur drei,“ sagte Athos leise.
Da trat d'Artagnan vor. „Ihr irrt, wir sind vier.“
„Ihr gehört nicht zu uns,“ meinte Porthos.
„Nicht im Gewand, aber im Herzen,“ erwiderte d'Artagnan.
„Geht, junger Mann!“ rief Jussac. „Rettet Euch.“
Doch d'Artagnan blieb standhaft.
„Ihr seid ein herrlicher Junge,“ sagte Athos und drückte d’Artagnan die Hand.
„Vorwärts,“ rief Jussac.
„Auf!“ sagten Porthos und Aramis.
Athos erwiderte: „Ihr seid gar zu edelmütig.“ Doch die drei fürchteten die Unerfahrenheit d’Artagnans.
„Wir sind nur zu dritt, ihn können wir nicht zählen,“ meinte Athos.
„Aber zurückweichen?“ fragte Porthos.
„Unmöglich,“ sagte Aramis.
D’Artagnan trat vor: „Meine Herren, stellt mich auf die Probe. Ich schwöre, nicht zu weichen, selbst wenn wir besiegt sind.“
„Wie heißt Ihr?“ fragte Athos.
„D’Artagnan, mein Herr.“
„Nun gut – Athos, Porthos, Aramis und d’Artagnan, vorwärts!“
„Ihr habt Euch entschieden?“ rief Jussac.
„Es ist geschehen,“ antwortete Athos.
„Dann greifen wir Euch an,“ schrie Jussac.
Die Kämpfer stürzten aufeinander. Athos stand Cahusac gegenüber, Porthos focht mit Biscarat, Aramis gegen zwei Feinde und d’Artagnan kämpfte gegen Jussac.
Der junge Gascogner war voller Eifer. Er wich von allen Regeln ab, griff aus allen Richtungen an und brachte Jussac in Bedrängnis. Schließlich machte Jussac einen wütenden Streich, den d’Artagnan parierte und seinen Degen Jussac durch den Leib stieß. Jussac brach zusammen.
Aramis hatte einen Gegner besiegt, Porthos und Biscarat bluteten, kämpften aber weiter. Athos, von Cahusac verwundet, wechselte den Degen in die linke Hand.
Da erhaschte d’Artagnan seinen Blick, sprang vor und rief: „Gegen mich, oder Ihr sterbt!“
Athos, auf ein Knie gesunken, rief: „Tötet ihn nicht, junger Mann! Ich habe noch eine Rechnung mit ihm. Entwaffnet ihn nur.“
Mit einem gewaltigen Schlag flog Cahusacs Degen weit fort. D’Artagnan setzte seinen Fuß darauf. Cahusac ergriff den Degen eines gefallenen Kameraden, doch Athos stellte sich ihm entgegen. D’Artagnan verstand, dass er Athos den Vortritt lassen musste. Wenig später sank Cahusac, tödlich getroffen, zu Boden. Gleichzeitig zwang Aramis seinen Gegner mit dem Degen an der Brust, um Gnade zu bitten.
Nun kämpften nur noch Porthos und Biscarat. Porthos prahlte und spottete, doch Biscarat wich nicht. Schließlich stellten sich Athos, Aramis und d’Artagnan um ihn und forderten zur Aufgabe auf. Verwundet, aber standhaft, rief er trotzig: „Hier wird Biscarat sterben, wenn nötig!“
Doch Jussac befahl ihm, sich zu ergeben. Biscarat senkte den Degen, zerbrach ihn, warf die Teile über die Mauer und verschränkte pfeifend die Arme. Die Musketiere ehrten seinen Mut und grüßten ihn mit den Klingen.
Dann trugen sie die Verwundeten ins Kloster. Vier Degen hatten fünf Gegner besiegt. Arm in Arm zogen die Sieger zum Haus des Herrn von Tréville. Der Zug wuchs an wie ein Triumph. D’Artagnan, zwischen Athos und Porthos, flüsterte glücklich: „Wenn ich auch noch kein Musketier bin, so bin ich doch wenigstens als Lehrling aufgenommen.“
Das Ereignis erregte Aufsehen. Herr von Tréville schimpfte laut über seine Musketiere, wünschte ihnen aber insgeheim Glück. Eilig wollte er den König informieren, doch dieser war mit dem Kardinal zusammen. Am Abend traf Tréville den König beim Spiel. Da dieser gewonnen hatte, war er bester Laune.
Sobald er Tréville sah, rief er: „Kommt her, Herr Kapitän, ich will mich beschweren. Eure Musketiere haben einen Skandal verursacht und der Kardinal ist vor Ärger krank geworden!“
Tréville entgegnete: „Nein, Sire, es sind brave Jungen. Sie wollen nur Eurer Majestät dienen. Doch die Leibwachen des Kardinals suchen ständig Streit und meine Männer müssen sich wehren.“
Der König spottete: „Sprecht ihr von einer Bruderschaft? Vielleicht nehme ich Euch das Patent ab und gebe es Fräulein von Chemerault! Aber glaubt nicht, dass ich Euch aufs Wort vertraue. Man nennt mich Ludwig den Gerechten, wir werden sehen.“
Tréville antwortete ruhig: „Gerade weil Ihr gerecht seid, Sire, warte ich geduldig auf Euer Urteil.“
Der König verlor nun beim Spiel, stand auf und sagte: „Vieuville, nehmt meinen Platz ein. Ich muss mit Tréville reden. Gerechtigkeit vor allem!“
Er zog Tréville in eine Fensternische: „Also, die Leibwachen haben den Streit gesucht?“
„Ja, Sire. Drei meiner besten Musketiere, Athos, Porthos und Aramis wurden bei den Karmelitern von Jussac, Cahusac, Biscarat und zwei anderen überrascht. Was fünf Bewaffnete an einem solchen Ort im Schilde führten, überlasse ich Eurer Majestät.“
Der König nickte: „Ihr habt Recht, Tréville. Traurig ist nur, dass Frankreich zwei Köpfe hat – den König und den Kardinal. Und Ihr habt Recht, Tréville; aber Eure Musketiere waren nicht allein, es befand sich noch ein Junge bei ihnen.“
„Ja, Sire und einer der Musketiere war verwundet. Drei Musketiere des Königs, einer verwundet und ein Junge hielten Stand gegen fünf Leibwachen des Kardinals und streckten vier nieder.“
„Aber das ist ja ein Sieg! Ein vollständiger Sieg!“
„Ja, Sire, ebenso vollständig wie der vom Pont de Ce!“
„Wer war der Junge?“
„Kaum ein Jüngling. Er hieß d’Artagnan, Sohn eines meiner alten Freunde. Er benahm sich so vortrefflich, dass ich ihn Eurer Majestät empfehle.“
„Und Ihr sagt, er habe sich gut benommen? Erzählt mir das, Tréville.“
„Sire, da er kein Musketier war, trug er bürgerliche Kleidung. Die Leibwachen forderten ihn auf, sich zurückzuziehen, doch er antwortete, er sei im Herzen Musketier und gehöre ganz Eurer Majestät. Er blieb bei ihnen und er war es, der Jussac verwundete.“
„Unmöglich, Tréville! Jussac, einer der besten Degen des Reiches!“
„Es ist, wie ich sage, Sire. Er hat seinen Meister gefunden.“
„Ich will diesen jungen Menschen sehen. Wenn man etwas für ihn tun kann, werden wir dafür sorgen.“
„Wann geruht Eure Majestät ihn zu empfangen?“
„Morgen um die Mittagsstunde. Bringt alle vier. Ergebenheit muss man belohnen. Über die kleine Treppe, Tréville, der Kardinal braucht es nicht zu wissen.“
Schon am Abend erfuhren die Musketiere von dieser Ehre. D’Artagnan, voller Träume, erwartete sein Glück. Früh am Morgen suchte er Athos auf. Dieser wollte mit Porthos und Aramis eine Partie im Ballhaus spielen und lud d’Artagnan ein.
Die beiden Musketiere waren schon eingetroffen und spielten ohne Regeln. Athos stellte sich mit d’Artagnan gegen sie, doch seine Wunde hinderte ihn bald. D’Artagnan erklärte sich für zu ungeschickt, um mitzuhalten und zog sich auf die Galerie zurück.