Die dunklen Bücher - Das Grauen am See - Matthias Bauer - E-Book

Die dunklen Bücher - Das Grauen am See E-Book

Matthias Bauer

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Beschreibung

Oskar, Lena und Philipp genießen den Sommer im idyllischen Ferienlager. Doch schon bald ereignen sich unheimliche Vorkommnisse. Was hat es mit dem verlassenen Hotel auf der anderen Seite des Sees auf sich? Warum ist in der Nacht ein geheimnisvolles Licht in den Wäldern zu sehen? Woher kommt der Nebel, der plötzlich auftaucht und verschwindet, fast wie ein lebendiges Wesen? Die drei Freunde versuchen herauszufinden, was hinter dem "Grauen am See" steckt – und geraten in größere Gefahr, als sie sich je vorstellen konnten …

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Matthias Bauer

Das Grauen am See

IllustrationenTimo Grubing

Die Dunklen Bücher – Das Grauen am See

von Matthias Bauer

1. Digitale Auflage 2022

www.ggverlag.at

ISBN E-Book: 978-3-7074-1750-0

ISBN Print: 978-3-7074-2427-0

In der aktuell gültigen Rechtschreibung

Coverillustration: Timo Grubing

Innenillustrationen: Timo Grubing

© 2022 G&G Verlagsgesellschaft mbH, Wien

Alle Rechte vorbehalten. Jede Art der Vervielfältigung, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe sowie der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronische Systeme, gesetzlich verboten.

Inhalt

Prolog

Fahrt ins Ungewisse

Ein wahrlich großes Mundwerk

Alles okay?

Das Grusel-Lagerfeuer

Eine unheimliche Kanufahrt

Stimmen in der Nacht

Ein mutiges Team formiert sich

Das rote Licht

Wer steckt hinter allem?

Ein dunkler Plan wird offenbar

Die Nacht der Entscheidung

Alles wird gut

Oskar Meinert

12 Jahre alt, schwarze Haare und stämmige Statur. Er ist ein ruhiger Junge, okay in der Schule, okay im Sport, okay als Freund – doch genau das ist ihm seit einiger Zeit zu wenig.

Lena Steinke

12 Jahre alt. Das rothaarige, energische Mädchen lässt sich nichts gefallen und ist eine begnadete Computer-Spielerin. Sie liebt vor allem gruselige Games.

Philipp Wegmann

11 Jahre, bebrillt und schüchtern. Ein Top-Schüler, aber linkisch und am liebsten mit einem Buch unterwegs.

Auf einmal hörte Oskar Geräusche aus dem Keller, hielt den Atem an.

Das Knarren einer sich öffnenden Tür.

Schritte, die die Treppe heraufkamen, langsam und unerbittlich.

„Gleich werden wir erfahren, wer hinter allem steckt“, flüsterte ihm Lena zu. Sie beugte sich vor und lugte aus der Nische zu der Tür, die zum Keller führte.

Oskar tat es ihr gleich, spürte die Angst wie einen heißen Klumpen in seinem Bauch. Würden er und Lena unentdeckt bleiben? Und hatten sie überhaupt eine Chance, Philipp zu befreien?

Die Schritte kamen näher.

Von draußen war der Ruf eines Käuzchens zu hören, der in der Dämmerung verklang.

Jetzt öffnete sich die Tür und eine Gestalt erschien im Türrahmen. Sie hielt eine altmodische Petroleumlampe, die einen gedämpften Schein verbreitete.

Mit einem Male erkannten Oskar und Lena das Gesicht der Gestalt.

„Das – das ist unmöglich“, stieß Oskar hervor …

Sieben Tage vorher

Fahrt ins Ungewisse

Der alte Kombi fuhr mit raschem Tempo über die Landstraße, welche sich durch den dichten Wald schlängelte. Am Steuer saß eine schlanke, dunkelhaarige Frau, neben ihr ein stämmiger, schwarzhaariger Junge.

Die Frau blickte konzentriert auf die Straße, während der Junge den Arm aus dem geöffneten Fenster hielt. Die Klimaanlage war wieder einmal ausgefallen und so erfüllte drückende Schwüle das Innere des Kombis. Der Fahrtwind kühlte den Arm des Jungen, was zumindest ein wenig Erleichterung brachte.

Die leisen Klänge des Radios verschwammen mit dem gleichmäßigen Brummen des Motors. Der Junge schloss die Augen, lehnte den Kopf zurück.

„Wir sind bald da, Oskar.“ Die Stimme seiner Mutter hatte einen aufmunternden Klang.

Er öffnete die Augen. „Fein, Mama. Ich – ich freue mich.“

Ein Schatten des Zweifels huschte über ihr Gesicht.

„Du wirst sehen –“

„Mama, es ist okay!“

Oskar strich sich die verschwitzen Haare aus der Stirn und blickte erneut aus dem Fenster. Die Sommersonne fiel durch die Blätter der Eichen und Buchen, welche die Straße säumten. Vögel zwitscherten, alles machte einen idyllischen Eindruck.

Trotzdem hatte Oskar ein flaues Gefühl im Magen. Das war immer der Fall, wenn ihn etwas erwartete, das er nicht kannte. So wie das Ferienlager, für das ihn seine Mutter angemeldet hatte.

Die Kurven hörten auf, der Wald wurde lichter. „Jetzt kann es nicht mehr weit sein“, meinte Oskars Mutter. Sie hatte Recht. Wenige Augenblicke später fuhren sie über eine Kuppe und Oskar sah das Ziel vor sich liegen: ein großer See, das Wasser tiefblau, die Ufer teils bewaldet. Auf der rechten Seite des Sees befand sich eine Ansammlung von Holzhütten, die allesamt bunt bemalt waren.

Als sie sich den Hütten näherten, bemerkte Oskar einen Steg, der auf den See hinausführte. Nicht weit vom Steg schaukelte ein Floß sanft im blauen Wasser.

Am gegenüberliegenden Ufer ragte ein großes Gebäude mit unzähligen Fenstern und spitzen Giebeln in die Höhe. Daneben lagen einige andere Häuser am Ufer verstreut.

„Na?“, fragte die Mutter.

„Tja, sieht nicht schlecht aus“, meinte der Sohn.

Der Kombi fuhr unter einem in fröhlichen Farben bemalten Transparent durch, welches „Willkommen zum Sommer eures Lebens – das Abenteuer-Camp Waldsee erwartet euch!“ verkündete. Dann parkte Oskars Mutter vor den Hütten, wo bereits etliche andere Autos querbeet herumstanden. Kinder schnatterten aufgeregt durcheinander, Eltern luden Gepäck aus.

Jetzt trat ein kräftiger, sonnengebräunter Mann mit Glatze zum Kombi und beugte sich zu Oskars Mutter hinab. Er trug ein buntes T-Shirt und eine abgetragene Outdoor-Hose.

„Zum Camp?“, fragte er.

Sie deutete zu Oskar. „Ich nicht. Aber er.“

Der Mann lächelte. „Gut pariert.“ Er streckte Oskars Mutter die Hand hin. „Ich bin Thomas Hoffmann, der Leiter des Camps.“

„Lisa Meinert. Und das ist Oskar.“ Sie deutete zu ihrem Sohn.

„Hallo, Oskar.“ Hoffmann nickte ihm freundlich zu. „Am besten gehst du gleich zu den anderen, es dauert nicht mehr lange bis zur Einführung.“

Oskar stieg aus. Er holte noch einmal tief Luft, dann packte er seinen Koffer und gesellte sich zu den Jungen und Mädchen, die für die nächsten Wochen seine Kameraden sein würden.

Ein wahrlich großes Mundwerk

Alle versammelten sich vor einem Holzhaus, das inmitten der anderen Hütten stand und durch seine Größe herausstach. Das Haus hatte eine breite Veranda, auf die Thomas Hoffmann mit sportlichem Schwung hinaufsprang. Eine Frau mit straff zurückgekämmten Haaren, die fast gleich groß war wie Hoffmann, gab ihm eine Liste, welche die beiden umgehend durchgingen.

Seine Mutter im Schlepptau stellte Oskar sich an den Rand des Gewusels. Er überflog den bunten Haufen und sah, dass verschiedene Altersklassen vertreten waren. Es gab Grundschulkinder, aber auch ältere, so wie ihn selbst.

Neben ihm stand ein etwa gleichaltriges Mädchen, das eine Schildkappe trug, unter der rote Locken hervorquollen. Sie spielte auf einem Tablet, blickte jetzt davon auf.

„Auch keine Lust, im Mittelpunkt zu stehen?“ Ihre blauen Augen musterten Oskar abschätzend.

„Ach was … aber von hier hat man den besseren Überblick.“ Oskar fragte sich, warum er dem Mädchen etwas vormachte, vor allem, weil er das Gefühl hatte, dass sie ihn sofort durchschaute.

„Den Überblick, klar …“ Das Mädchen grinste. „Ich bin Lena.“

„Oskar.“

Er bemerkte, dass sich einige junge Frauen und Männer zu Thomas Hoffmann auf die Veranda gesellten. Wie Hoffmann trugen sie Outdoor-Kleidung. Oskar nahm an, dass es sich um die Betreuer handelte.

„Und dieser freundlich dreinblickende Herr hier ist mein Vater.“ Lena deutete auf den schlanken Mann neben sich, von dem sie offenbar ihre roten Haare geerbt hatte und der mit finsterer Miene in sein Handy tippte. „Das Geschäft ruft Tag und Nacht, deshalb wäre er am liebsten schon wieder weg von hier.“

Der Mann runzelte die Stirn. „Jetzt hör mal zu, Lena …“, begann er ärgerlich.