Die elektrische Ameise - Philip K. Dick - E-Book

Die elektrische Ameise E-Book

Philip K. Dick

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Beschreibung

Garson Poole hatte einen schweren Autounfall, als er wieder zu Bewusstsein kommt, entdeckt er, dass er eine Hand verloren hat. Doch er spürt keinen Schmerz. Beim Betrachten seines geschundenen Körpers muss er zu seinem Entsetzen feststellen, dass er in Wirklichkeit ein organischer Roboter ist, dessen Bewusstsein von einem Lochkartengerät in seiner Brust gesteuert wird, einem Apparat der dem einer Drehorgel zum verwechseln ähnlich ist. Von Neugier getrieben, beginnt er neue Löcher in das Band zu stechen… Was ist Realität? Dieser Frage geht Philip K. Dick in seiner 1969 erschienenen Kurzgeschichte nach. Und wieviel davon wissen wir selbst?

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Seitenzahl: 35

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Philip K. Dick

Die elektrische Ameise

Story 6 aus: Total Recall Revisited. Die besten Stories

 

 

Impressum

 

 

Covergestaltung: buxdesign, München

Coverabbildung: © Ruth Botzenhardt

 

Erschienen bei FISCHER E-Books

 

Diese Geschichte wurde erstmals im Oktober 1969

unter dem Titel ›The Electric Ant‹

in The Magazine of Fantasy & Science Fiction veröffentlicht.

Copyright © 2014, The Estate of Philip K. Dick

All rights reserved

 

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2014

 

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.

ISBN 978-3-10-402925-2

 

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Inhalt

Die elektrische Ameise

Die elektrische Ameise

Um vier Uhr fünfzehn, T.S.T., wachte Garson Poole in seinem Krankenhausbett auf, wusste, dass er in einem Krankenhausbett in einem Dreibettzimmer lag, und begriff auch noch zwei weitere Dinge: dass er keine rechte Hand mehr hatte und dass er keine Schmerzen spürte.

Sie haben mir ein starkes Schmerzmittel gegeben, sagte er sich, starrte auf die Wand gegenüber, wo man durch die Fenster Downtown New York sehen konnte. Wie in einem glitzernden Netz bewegten sich Fahrzeuge und Peds in der Nachmittagssonne, und die Strahlen des schwächer werdenden Lichts taten ihm gut. Sie ist noch nicht untergegangen, dachte er. Und ich bin es auch nicht.

Ein Videofon stand auf dem Tisch an seinem Bett; er zögerte, hob dann den Hörer ab und wählte eine Außenleitung an. Im nächsten Moment hatte er Louis Danceman vor sich, der die Tri-Plan-Geschäfte leitete, solange er selbst, Garson Poole, nicht da war.

»Gott sei Dank, Sie sind am Leben«, sagte Danceman, als er ihn sah; Erleichterung ebnete sein großes, fleischiges Gesicht mit der Mondlandschaft von Pockennarben. »Ich habe schon bei sämtlichen –«

»Ich habe nur keine rechte Hand mehr«, sagte Poole.

»Wird schon wieder. Ich meine, die können Ihnen ja eine neue verpassen.«

»Wie lange bin ich schon hier?«, fragte Poole. Er wunderte sich, dass keine Schwestern und Ärzte da waren; warum schwirrte niemand herum und regte sich darüber auf, dass er videofonierte?

»Seit vier Tagen«, sagte Danceman. »Hier im Werk läuft akquimäßig alles bestens. Wir haben sogar Bestellungen von drei separaten Polizeiapparaten, alle hier auf Terra, akquiriert. Zwei in Ohio, eine in Wyoming. Gute, seriöse Bestellungen, ein Drittel im Voraus und die übliche Drei-Jahres-Leasing-Option.«

»Holen Sie mich hier raus«, sagte Poole.

»Ich kann Sie nicht rausholen, bis nicht die neue Hand –«

»Die lasse ich später machen.« Er wollte unbedingt zurück in seine vertraute Umgebung; Erinnerungen an den Schwärmer mit dem Firmenschild, der auf dem Leitschirm grotesk verzerrt auftauchte, schossen ihm durch den Kopf; wenn er die Augen schloss, befand er sich wieder in seinem demolierten Flieger, der von einem Vehikel zum anderen prallte und haufenweise Blechschaden hinterließ. Die kinetischen Sensationen … er zuckte zusammen, als er daran dachte. Ich hab wirklich Schwein gehabt, sagte er sich.

»Ist Sarah Benton bei Ihnen?«, fragte Danceman.

»Nein.« Natürlich; seine persönliche Sekretärin würde – schon aus Rücksicht auf ihren Job – irgendwo in der Nähe sein, ihn auf ihre langweilige und alberne Art bemuttern. Üppige Frauen bemuttern gerne andere, dachte er. Und sie sind gefährlich; wenn sie auf einen drauffallen, können sie einen umbringen. »Vielleicht ist sie es gewesen«, sagte er laut. »Vielleicht ist Sarah auf meinen Schwärmer gefallen.«