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Katja Küchemann

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Gattungen, Note: 1, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Veranstaltung: Lesefrüchtekorb oder Arbeitstasche: Lernformate heutiger Deutsch(lese)bücher, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Wolf kam zum Bach. Da entsprang das Lamm. „Bleib nur, du störst mich nicht", rief der Wolf. „Danke", rief das Lamm zurück, „ich habe im Äsop gelesen." (Helmut Arntzen) Eine typische, klassische Fabel ist kurz und pointiert, leicht zu merken - wie ein guter Witz. Der Begriff Fabel ruft bei vielen Menschen zunächst die Assoziation Tierfabel hervor, obwohl sie sich nicht nur auf die Welt der Tiere, sondern auch auf die gesam-te belebte und unbelebte Natur, sowie die Menschen- und Götterwelt bezieht. Die handelnden Figuren innerhalb einer Fabel stellen überwiegend dem Leser bekannte Tiere dar. Grund hierfür sind der Bekanntheitsgrad dieser Tiere, da sie aus der Umgebung des Menschen stammen und keiner weiteren Beschreibung bedürfen, sowie die Verkörperung bestimmter Eigenschaften und Verhaltensweisen, die sich auch in Sprichwörtern und Redensarten finden lassen. Tiere als Akteure besitzen kein Eigen-leben, sondern dienen der Demonstration bestimmter menschlicher Verhaltenswei-sen. Die Fabel selbst hat viele Gesichter und eine lange Geschichte (von der Antike bis zur Moderne). Sie „ist von jeher eine volkstümliche Gattung, sie will auch den an-sprechen, der „nicht viel Verstand besitzt“ (Ch. F. Gellert). Aber bei aller poetischer Einkleidung (sprechende Tiere!) verlangt sie doch einen denkenden, kritischen Hörer, der die Übertragung aus dem fiktiven Bereich auf seine Wirklichkeit vornimmt. Die Fabel erweist sich damit als eine die ratio ansprechende Gattung.“ Jede Fabel, ob kurz oder lang, enthält eine Lehre, die sowohl vor- oder nachgestellt werden kann oder vom Leser selbst zu suchen ist. Oftmals ist sie Bestandteil der Fabelerzählung und wird einer Figur in den Mund gelegt. Aufgrund der Kürze und meist leichten Verständlichkeit des Textes ist die Fabel besonders für Kinder im Grundschulalter geeignet und regt zum kritischen Denken und Handeln an. Ist das wirklich so? Innerhalb dieser Hausarbeit soll versucht werden, dieser Frage auf den Grund zu gehen und eine entsprechende Antwort zu finden. Um einen theoretischen Hintergrund zu schaffen wird zunächst die Gattung Fabel genauer beleuchtet, was eine Begriffserklärung, einen geschichtlichen Rückblick, sowie die Analyse ihrer Strukturmerkmale (Umfang, Aufbau etc.) mit einbezieht.

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Veröffentlichungsjahr: 2006

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Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Wort und Begriff
3. Die Geschichte der Fabel
3.1. Entstehung der Fabel
3.2. Die griechisch - römische Fabel
3.2.1. Aesop
3.2.2. Phädrus
3.3. Die orientalische Fabel
3.3.1. Panschatantra
3.4. Deutsches Mittelalter
3.4.1. Sticker
3.4.2. Ulrich Boner
3.5. Zeitalter der Reformation
3.5.1. Martin Luther
3.5.2. Jean de La Fontaine
3.6. Zeitalter der Aufklärung
3.6.1. Christian Fürchtegott Gellert
3.6.2. Gotthold Ephraim Lessing
3.7. Das 19. Jahrhundert
3.7.1. Wilhelm Busch
4. Strukturmerkmale
4.1. Umfang der Fabel
4.2. Aufbau der Fabel
4.3. Handelnde Figuren und ihre Eigenschaften
4.3.1. Die Anzahl der Akteure
4.3.2. Die Typisierung der Fabeltiere
4.3.3. Die Vermenschlichung der Fabelfiguren
4.4. Sprachliche Charakteristika der Fabel
4.5. Abgrenzung von verwandten Gattungsformen
4.5.1. Fabel und Parabel
4.5.2. Fabel und Märchen
5. Stilzüge der Fabel
5.1. Belehrender Stil
5.2. Kritisierender Stil
5.3. Satirischer Stil
6. Aufbautypen der Fabel
6.1. Die Normalform und ihre Abwandlungen
6.2. Die Sonderform bei Alberus
6.3. Die Kunstfabel
7. Fabel und Schule
7.1. Die Bedeutung der Fabel für die Schule
7.2. Einsatz der Fabel im Unterricht
7.2.1. Die Altersfrage
8. Resümee
9. Literaturverzeichnis

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Seminar:Lesefrüchtekorb oder Arbeitstasche: Lernformate heutiger Deutsch(lese)bücherDatum:Wintersemester 2005/ 2006

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1. Vorwort

Eine typische, klassische Fabel ist kurz und pointiert, leicht zu merken - wie ein guter Witz. Der Begriff Fabel ruft bei vielen Menschen zunächst die Assoziation Tierfabel hervor, obwohl sie sich nicht nur auf die Welt der Tiere, sondern auch auf die gesamte belebte und unbelebte Natur, sowie die Menschen- und Götterwelt bezieht. Die handelnden Figuren innerhalb einer Fabel stellen überwiegend dem Leser bekannte Tiere dar. Grund hierfür sind der Bekanntheitsgrad dieser Tiere, da sie aus der Umgebung des Menschen stammen und keiner weiteren Beschreibung bedürfen, sowie die Verkörperung bestimmter Eigenschaften und Verhaltensweisen, die sich auch in Sprichwörtern und Redensarten finden lassen. Tiere als Akteure besitzen kein Eigenleben, sondern dienen der Demonstration bestimmter menschlicher Verhaltensweisen.

Die Fabel selbst hat viele Gesichter und eine lange Geschichte (von der Antike bis zur Moderne). Sie „ist von jeher eine volkstümliche Gattung, sie will auch den ansprechen, der „nicht viel Verstand besitzt“ (Ch. F. Gellert). Aber bei aller poetischer Einkleidung (sprechende Tiere!) verlangt sie doch einen denkenden, kritischen Hörer, der die Übertragung aus dem fiktiven Bereich auf seine Wirklichkeit vornimmt. Die Fabel erweist sich damit als eine die ratio ansprechende Gattung.“2Jede Fabel, ob kurz oder lang, enthält eine Lehre, die sowohl vor- oder nachgestellt werden kann oder vom Leser selbst zu suchen ist. Oftmals ist sie Bestandteil der Fabelerzählung und wird einer Figur in den Mund gelegt.

Aufgrund der Kürze und meist leichten Verständlichkeit des Textes ist die Fabel besonders für Kinder im Grundschulalter geeignet und regt zum kritischen Denken und Handeln an. Ist das wirklich so? Innerhalb dieser Hausarbeit soll versucht werden, dieser Frage auf den Grund zu gehen und eine entsprechende Antwort zu finden. Um einen theoretischen Hintergrund zu schaffen wird zunächst die Gattung Fabel genauer beleuchtet, was eine Begriffserklärung, einen geschichtlichen Rückblick, sowie die Analyse ihrer Strukturmerkmale (Umfang, Aufbau etc.) mit einbezieht.

1Dithmar, R. (19887), S. 195

2Poser, T. (1993), S. 60