Die fünf Versuchungen eines CEO - Patrick M. Lencioni - E-Book

Die fünf Versuchungen eines CEO E-Book

Patrick M. Lencioni

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Beschreibung

Das Entstehen von Patrick Lencionis erstem Buch "Die fünf Versuchungen eines CEO" ist mehr oder weniger auf einen Zufall zurückzuführen. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Unternehmensberater fiel ihm auf, dass es einige wenige ganz konkrete Verhaltensweisen gibt - fünf an der Zahl -, die Führungskräften immer wieder Schwierigkeiten bereiten. Daraufhin entwickelte er eine Theorie, wie diese Verhaltensweisen vermieden werden können. Auf mehrfaches Zureden hin goss Lencioni diese Theorie dann in eine ganz besondere Buchform: die Business-Fabel. Unterhaltsam und leicht verständlich bietet er dem Leser ein bestechend einfaches Modell, das zeigt, wie Führungskräfte ihren fünf häufigsten Versuchungen widerstehen können: - Versuchung 1: Status über Ergebnisse stellen - Versuchung 2: Beliebtheit über Verantwortung stellen - Versuchung 3: Gewissheit über Klarheit stellen - Versuchung 4: Harmonie über Konflikte stellen - Versuchung 5: Unverwundbarkeit über Vertrauen stellen. In der Fabel begegnen wir dem jungen CEO Andrew O`Brien, der vor seiner ersten Überprüfung durch den Vorstand steht, und weiß, dass er scheitern wird. Die große Frage ist: Warum?

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1. Auflage 2015

Alle Bücher von Wiley-VCH werden sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren, Herausgeber und Verlag in keinemFall, einschließlich des vorliegenden Werkes, für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisenund Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler irgendeine Haftung.

 

© 2015 Wiley-VCH Verlag & Co. KGaA, Boschstr. 12, 69469 Weinheim, Germany

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Photokopie, Mikroverfilmung oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen oder sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige gesetzlich geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche markiert sind.

Die Originalausgabe des Buches erschien 2008 unter dem Titel The Five Temptations of a CEO bei Jossey-Bass, einem Imprint von John Wiley & Sons, Inc.

Copyright © 1998 by John Wiley & Sons, Inc.

All rights reserved. This translation published under license with the original publisher John Wiley & Sons, Inc.

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

 

Umschlaggestaltung: Christian Kalkert Buchkunst & Illustration, Birken-Honigsessen

Gestaltung: pp030 – Produktionsbüro Heike Praetor, Berlin

Satz: inmedialo Digital- und Printmedien UG, Plankstadt

Print ISBN: 978-3-527-50809-9epub ISBN: 978-3-527-69510-2mobi ISBN: 978-3-527-69509-6

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Würdigung

Einleitung

Teil I DIE FABEL

1 Andrew

2 U-Bahn

3 Charlie

4 Kontakt

5 Die erste Versuchung

6 Die zweite Versuchung

7 Die dritte Versuchung

8 Die vierte Versuchung

9 Die fünfte Versuchung

10 Die Vorstandssitzung

Teil II NACHWORT

Nachwort

Teil III DAS MODELL

Das Modell: Eine Zusammenfassung, warum Manager scheitern

Teil IV SELBSTEINSCHÄTZUNG

Selbsteinschätzung

Danksagungen

Über den Autor

Stimmen zum Buch

Für meine Mutter und meinen Vater, meine Frau Lauraund unsere neugeborenen Söhne Matthew und Connor

Würdigung

Es ist kaum zu glauben, dass es schon zehn Jahre her ist, seit Patrick Lencioni mit seinem Bestseller The Five Temptations of a CEO (Die fünf Versuchungen eines CEO) in den USA Furore machte. Ich werde nie vergessen, wie ich dieses Buch gelesen und erstmals von diesen fünf Versuchungen gehört habe:

Versuchung 1: Status über Ergebnisse stellenVersuchung 2: Beliebtheit über Verantwortung stellenVersuchung 3: Gewissheit über Klarheit stellenVersuchung 4: Harmonie über Konflikte stellenVersuchung 5: Unverwundbarkeit über Vertrauen stellen

Seit dem Erscheinen des Buchs im Jahr 1998 hat Patrick sogar noch größere Erfolge erlebt, mit Die fünf Dysfunktionen eines Teams, Die drei Symptome eines miserablen Jobs, Tod durch Meeting, Silos, Politik & Grabenkämpfe und Die vier Obsessionen einer außerordentlichen Führungskraft. Diese Bücher haben sich zu Wirtschaftsklassikern entwickelt – und zur Pflichtlektüre für alle Mitarbeiter meines Basketballvereins Orlando Magic – und haben Patrick in die hoch angesehene Position eines der großen Wirtschafts-Gurus der USA gehievt. Man möchte keine seiner zahlreichen Wahrheiten und Lehren fürs Leben missen.

Ich habe schon bei einer Reihe von Anlässen das Rednerpult mit Patrick geteilt. Er ist als Redner sogar noch besser denn als Autor, wenn das überhaupt möglich ist. Seine Fähigkeit, ein Publikum mit Humor, brutaler Offenheit und klugen Ratschlägen zu hypnotisieren, macht ihn zum gesuchten Vortragenden. Am meisten beeindruckt mich jedoch Patricks Geschick im Umgang mit Menschen. Bei all seinem beachtlichen Erfolg und Ansehen ist Patrick immer ansprechbar geblieben und zeigt sich nie zu beschäftigt oder zu stark in Anspruch genommen, um Gespräche mit seinen Fans zu führen.

Ich sage voraus, dass Die fünf Versuchungen eines CEO in der zweiten Runde noch mehr Erfolg haben werden als in der ersten. Sollten Sie das Buch beim ersten Mal verpasst haben, studieren Sie es gründlich und fangen Sie umgehend damit an, die wertvollen Lehren in Ihrem Leben umzusetzen. Ihr Erfolg als Führungskraft wird höchste Höhen erreichen.

April 2008

Pat Williams

Manager des Basketballvereins

Orlando Magic und Motivationsredner

Vorwort

Ich muss gestehen, dass ich es erstaunlich schwierig finde, über die vergangenen zehn Jahre seit Erscheinen meines ersten Buchs, Die fünf Versuchungen eines CEO, zu reflektieren. Das ist zum Teil meiner Persönlichkeit geschuldet, zum größten Teil liegt es aber daran, dass diese letzten zehn Jahre nur so an mir vorbeigerauscht sind.

In dem Jahr, als das Buch erschien, brachte meine Frau unseren ersten Nachwuchs auf die Welt (Zwillings-Jungs), wir kauften unser erstes Haus, und ich gründete mit einer Gruppe von Freunden eine kleine Beratungsfirma mit dem Namen The Table Group. Unglaublicherweise waren die anschließenden neun Jahre noch ereignisreicher als dieses erste.

Seit dieser Zeit ist meine Familie gewachsen (zwei weitere Jungs) und unsere Beratungsfirma ebenfalls. Ich durfte fünf weitere Bücher schreiben. Zu meiner Überraschung bin ich auch von vielen wunderbaren Organisationen, Unternehmen, Schulen und natürlich Kirchen gebeten worden, als ihr Berater tätig zu werden oder als Redner aufzutreten. Und all diese Chancen, die sich mir geboten haben, sind weitgehend auf den Erfolg meines ersten Büchleins zurückzuführen, das mehr oder weniger zufällig entstanden ist.

Vor über zehn Jahren hatte ich damit begonnen, eine Handvoll Geschäftsführer von Betrieben unterschiedlicher Größe und Branchen zu beraten. Mit der Zeit fiel mir auf, dass es einige wenige ganz konkrete Verhaltensweisen gab – fünf an der Zahl, genauer gesagt –, die diesen Führungskräften immer wieder Schwierigkeiten zu bereiten schienen. Und ich reagierte, wie es halt meiner Natur entspricht, ich sprach sie darauf an.

Ich erklärte meine sich entwickelnde Theorie jedem, der sie hören wollte, und bekam mit, dass sie den Leuten tatsächlich Sinn zu machen schien. Und eines Tages meinte dann ein Kunde: »Pat, du solltest ein Buch darüber schreiben!« Ich tat diese Idee anfangs als Schmeichelei ab, aber dann sagte dieser Kunde: »Pat, wenn du das nicht machst, dann macht das jemand anders!« Und so beschloss ich, Autor zu werden.

Ich hatte ein gewisses Interesse am Drehbuchschreiben und wollte das mit einbeziehen, indem ich versuchte, meine Botschaft in Form einer Fabel zu vermitteln. Mit Unterstützung meiner Frau und unter dem beständigen Drängen eines guten Freundes stellte ich mein Buch fertig, ohne große Erwartungen, es je veröffentlichen zu können. Tatsächlich überlegten meine Table-Group-Kollegen und ich, das Manuskript im Copy-Shop drucken zu lassen, um es an potenzielle Kunden verteilen zu können.

Wir beschlossen dann aber, das Manuskript doch zunächst an ein paar Verlage zu schicken, und zu unserer großen Überraschung wollte gleich der zweite mit dieser ungewöhnlichen kleinen Fabel sein Glück versuchen.

Ein Jahr nach Erscheinen hatte sich Die fünf Versuchungen eines CEO dann zu einer Art Underground-Bestseller entwickelt, was meinem Verlag Jossey-Bass so viel Vertrauen einflößte, dass ich ein zweites Buch schreiben durfte. Und als ich ein paar Jahre später sah, dass meine Kunden mein Führungskräfte-Modell auch auf Gruppen anzuwenden begannen, schrieb ich mein drittes und bis dato erfolgreichstes Buch, Die fünf Dysfunktionen eines Teams, das im Kern auf denselben Gedanken beruht wie die Fünf Versuchungen. Ich kann aus heutiger Sicht sagen, dass ich nie gedacht hätte, dass sich alles so entwickeln würde.

Zwei der Fragen, die mir von meinen Leserinnen und Lesern in letzter Zeit gestellt werden, sind, warum meine Ideen, meiner Einschätzung zufolge, so gut aufgenommen wurden, und welche Erfahrungen ich in den letzten zehn Jahren mit dem Modell gemacht habe. Zwei Dinge möchte ich hier hervorheben.

Das Erste ist etwas, worauf mich Ken Blanchard, der Autor von Der Minuten-Manager, vor Jahren nach einem meiner Vorträge aufmerksam machte. Er sprach mich hinter der Bühne an und erläuterte mir, dass die Prinzipien hinter den fünf Versuchungen in der Bibel verwurzelt seien. Das ist etwas, was ich mit jedem Jahr besser zu verstehen und schätzen gelernt habe.

Die zweite angenehme Überraschung war für mich, dass die Leserinnen und Leser am Buch besonders die Einfachheit des Modells schätzten. Ich war schon immer der Meinung, dass es zwar keinen Mangel an Intelligenz und Komplexität gibt, um die Welt voranzubringen, wohl aber an überzeugenden, einfachen Erläuterungen dessen, was wir bereits wissen. Was mich zu einem meiner Lieblings-Zitate des Schriftstellers Samuel Johnson führt: »Die Menschen müssen mehr erinnert als unterwiesen werden.«

Ich denke, dass Die fünf Versuchungen eines CEO mehr als alles andere schlicht eine Erinnerung an einfache Ideen sind, die wir bereits kennen und die uns womöglich sogar schon lange bekannt sind. Ich habe sie geschrieben für reale Menschen in unvollkommenen Unternehmen, die gern bessere Führungskräfte und Manager wären. Ich bin Gott dankbar dafür, wie sich alles entwickelt hat und dass ich daran teilhaben darf.

April 2008            Patrick Lencioni

Einleitung

Geschäftsführerin oder Geschäftsführer eines Unternehmens zu sein ist eine der schwierigsten Herausforderungen, die sich in einer Karriere stellen können. Kompliziert ist sie allerdings nicht.

Manche Geschäftsführer mögen dieser Auffassung widersprechen, besonders wenn sie zu kämpfen haben. Sie werden Ihnen dann erzählen, dass ihre Aufgabe voller Komplexität und Feinheiten stecke, die Erfolg unvorhersehbar machten. Wenn ihre Betriebe Misserfolg haben, werden sie auf eine erschöpfende Liste von Gründen verweisen, angefangen bei strategischen Fehlern über Marketing-Mängel und Druck der Konkurrenz bis hin zu Technikversagen. Das sind allerdings alles nur Symptome ihrer Leiden.

Alle Führungskräfte, die scheitern – und das passiert fast jedem einmal –, begehen dieselben Grundfehler; sie erliegen einer (oder mehreren) der fünf Versuchungen.

Wenn das aber stimmt, wenn der Erfolg von Geschäftsführern also lediglich von einigen wenigen Verhaltensweisen abhängt, warum sind dann nicht mehr von ihnen erfolgreich? Warum starren alle weiter gebannt auf die immer gleichen Finanzberichte, Produktentwicklungspläne und Marketinganalysen und suchen nach einem Patentrezept? Ich denke, die Komikerin Lucille Ball beantwortet diese Frage am besten.

In einer alten Episode ihrer Show I Love Lucy kommt Ricky nach Hause und sieht, wie Lucy auf allen Vieren auf dem Boden des Wohnzimmers herumkriecht. Als er sie fragt, was sie da mache, erklärt sie ihm, dass sie ihre Ohrringe verloren habe. »Du hast hier im Wohnzimmer deine Ohrringe verloren?«, fragt er sie. Lucy antwortet: »Nein, ich habe sie im Schlafzimmer verloren – aber hier ist das Licht viel besser!«

Für viele Führungskräfte ist das Licht in den Räumen des Marketings, der Strategieplanung, der Finanzen am besten, weitab von der unangenehmen Dunkelheit einer Überprüfung ihres eigenen Verhaltens. Leider finden sie dort aber wenige Möglichkeiten für bedeutende Verbesserungen.

Selbst relativ progressive Manager bleiben oft in der komfortablen Atmosphäre ihrer »Wohnzimmer« und sammeln dort Management-Tricks und Führungstrends, wenn sie nach einem möglichst wenig unangenehmen Heilmittel für ihre Leiden suchen. Aber selbst wenn solche Heilmittel zunächst scheinbar eine Besserung bewirken, bleiben sie ihren Problemen langfristig ausgesetzt, den Problemen, die in diesem Buch behandelt werden.

Die Tragödie ist, dass die meisten Manager das intuitiv alles verstehen – viele sich aber wehren, etwas dagegen zu unternehmen. Stattdessen lenken sie sich und andere unbewusst von ihren persönlichen Führungsproblemen ab, indem sie sich über alle Maßen in die Details ihres Geschäfts vertiefen und dabei oft Komplexität erzeugen, wo sie gar nicht sein müsste.

Im Grunde bringen sie den Erfolg ihres Unternehmens in Gefahr, weil sie sich scheuen, den fünf Versuchungen eines CEO ins Auge zu schauen und sie zu überwinden.

Teil IDIE FABEL

1 Andrew

Andrew O’Brien war noch nie zuvor in den vergangenen fünf Jahren der Letzte gewesen, der bei Trinity Systems abends das Büro verließ. Es war bei ihm auch noch nie nach Mitternacht geworden, seit er die Funktion des Geschäftsführers übernommen hatte.

Während er oben aus dem Panoramafenster seines Büros über San Francisco blickte, fragte er sich, wie es dazu gekommen war.

Morgen stand der erste Jahrestag von Andrews Beförderung an. Es wäre auch die erste Vorstandssitzung, in der er verantwortlich für die Ergebnisse eines ganzen Fiskaljahrs zeichnete. Diese Ergebnisse waren, wie er sich zu sagen angewöhnt hatte, »bestenfalls unspektakulär«.

Aber die Ergebnisse bekümmerten Andrew gar nicht so sehr wie seine Stimmung. Er fühlte sich in letzter Zeit überhaupt nicht wohl, wenn er durch die Flure seines Unternehmens ging. Er fühlte sich unbehaglich, wenn er die Sitzungen seines Management-Stabs leitete. Und mit Sicherheit freute er sich nicht darauf, sich morgen mit seinem Vorstand zu treffen. Sie würden zwar vermutlich nicht allzu hart mit ihm umspringen, nahm er an, aber auf die Schulter klopfen würden sie ihm wahrscheinlich auch nicht gerade.

Andrew O’Brien konnte nicht leugnen, dass er in seiner Amtszeit als Geschäftsführer an einem Tiefpunkt angelangt war, den zu erreichen er so bald nie erwartet hätte.

Und dann wurde alles noch schlimmer.

2 U-Bahn

Als Andrew Richtung Bay Bridge schaute, fiel ihm auf, dass darauf gar keine Autos nach Osten Richtung Oakland rollten. Das erschien ihm merkwürdig. Andrew erstaunte es eigentlich immer, wie der Verkehr die ganze Nacht hindurch die Straßen der Stadt füllte. Er schaute auf die Uhr auf seinem Schreibtisch und sah, dass es zwei Minuten nach Mitternacht war. Auch um diese Zeit waren sonst immer Autos auf der Brücke. In San Francisco war eigentlich immer Verkehr, wenn es nicht gerade ein Erdbeben gab.

Und dann fiel es ihm ein.

Vor seinem geistigen Auge sah Andrew die orangefarbenen Hinweisschilder, an denen er die ganzen letzten 14 Tage auf seinem Weg nach Hause abends vorbeigefahren war:

Bay Bridge wegen Reparaturarbeiten gesperrt

4. und 5. März

Mitternacht bis 5:00 Uhr morgens

Es war Andrew gar nicht in den Sinn gekommen, dass er die Brücke um diese Zeit würde überqueren müssen. Langsam dämmerte ihm, dass er heute Abend nicht nach Hause fahren würde. Es sei denn natürlich, er würde den Umweg über die Golden Gate Bridge machen, dann zurück über die Richmond Bridge, dort die Autobahn Interstate 80 nehmen, bis zur Bundesstraße 24, über die er schließlich nach ... ach, vergiss es. Das Ganze würde ihn mehr als eine Stunde Fahrzeit kosten, und angesichts der mindestens noch bevorstehenden zwei Stunden Arbeit für die Konferenz morgen schien das gar keine gute Idee.