Die heilsame Kraft der Wärme - Dr. med. Fritz Friedl - E-Book
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Die heilsame Kraft der Wärme E-Book

Dr. med. Fritz Friedl

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Beschreibung

Der Bauch braucht Wärme, weil der Darm wiederum die aktive Bewegung der unwillkürlichen Darmmuskulatur benötigt, um seinen Inhalt bewegen zu können.  Obwohl diese Bewegung nicht aktiv beeinflusst werden kann, verbraucht sie dennoch aktive Kräfte. Gelingt es dem Darm nicht, ausreichend Wärme zu mobilisieren, dann ist nicht nur die Darmmotorik gestört, sondern sehr häufig auch die Stoffwechselleistung. Dieses Buch führt in einem 4-Wochen-Programm zu einer Veränderung der Stoffwechselsituation. Dazu benötigt es die Offenheit, sich von bisherigen Vorstellungen zu befreien und sich ganz auf die eigene Erfahrung zu verlassen.

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Seitenzahl: 168

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Projektleitung: Christof Klocker

Lektorat: Eva Dotterweich

Bildredaktion: Simone Hoffmann

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

Foodstyling: Sven Dittmann

eBook-Herstellung: Yuliia Antoniuk

ISBN 978-3-8338-7703-2

1. Auflage 2020

Bildnachweis

Coverabbildung: Jochen Arndt

Illustrationen: Claudia Lieb

Fotos: Dr. Fritz Friedl, Getty Images, Lisa Friedl, Peter Asch, Seasons Agency, Stocksy

Syndication: www.seasons.agency

GuU 8-7703 09_2020_02

Die GU-Homepage finden Sie im Internet unter www.gu.de

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Telefon:00800 / 72 37 33 33*Telefax:00800 / 50 12 05 44*Mo–Do:9.00 – 17.00 UhrFr:9.00 bis 16.00 Uhr (* gebührenfrei in D, A, CH)

Wichtiger Hinweis

Die Informationen in diesem Buch stellen die Erfahrung und die Meinung des Autors dar. Sie wurden von ihm nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für persönlichen kompetenten medizinischen Rat. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Das Qi in der Nahrung

Für die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist Nahrung essenziell. Durch Nahrung nehmen wir lebenswichtiges Qi auf. Und die Qualität des Qi wird bestimmt durch die Qualität und den Frischegrad der Lebensmittel. Wer chinesische Köche beim Einkaufen beobachtet, bemerkt sogleich: Sie prüfen ihre Ware äußerst kritisch. Es wird daran gerochen, sie wird genau betrachtet und probiert. Nur das Beste wird ausgewählt. Von dieser Haltung können wir uns inspirieren lassen. Denn nur, wer die besten Lebensmittel für sein Essen einsetzt, der wird mit vollem Geschmack belohnt. Auch die Essensrituale spielen dabei eine große Rolle: Nehmen wir uns nicht nur Zeit für das Kochen, sondern auch beim Essen, können wir unsere Verdauung günstig beeinflussen. Auch hier gilt: Den Geruch und den Geschmack der Speisen bewusst wahrnehmen und genießen.

VORWORT

Das erste Buch von mir, Dr. med. Fritz Friedl, leitet mit einem wunderbaren Zitat von Laozi ein. Es lautet: »Neben der edlen Kunst, etwas zu erledigen, gibt es die nicht minder edle, Dinge ungetan zu lassen. Das Aussortieren des Unwesentlichen ist der Kern der Lebensweisheit.« Das Werk, das den Titel »Das Gesetz der Balance« trägt, ist im Jahr 2009 erschienen – in ihm habe ich als Spezialist der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele erläutert. Und in meinem neuen Buch, das Sie nun in Händen halten, geht es um eben diese edle Kunst der Erledigung und des Aussortierens, die unser Stoffwechsel Tag für Tag ausführt.

In der TCM sieht man in Gesundheit eine Balance zwischen Anpassungs- und Umsetzungsfunktion, sprich zwischen Yin und Yang. Die Lebenskraft Qi ist es, die Yang- und Yin-Potenziale in Energie umwandelt, die der Körper für sich nutzen kann. Unser Qi kann gezielt gestärkt werden, unter anderem durch Atmung, gezielte Bewegung oder zwischenmenschliche Beziehungen. Auch durch Ernährung kann es beeinflusst werden – mit der Verdauung von Wesentlichem und Unwesentlichem, wie es das Eingangszitat darlegt. Um sich zu ernähren, haben sich Menschen im Laufe der Evolution viel einfallen lassen. Vom Sammeln von Beeren bis zur Entwicklung von Kochtechniken und Ernährungsplänen ist ein weiter Weg, bei dem in verschiedenen Kulturen dieser Erde unterschiedliche Schwerpunkte und Ausprägungen gefunden wurden. Zunächst steht Ernährung unter dem Aspekt des Genießens, denn wir legen Wert darauf, dass wir unseren Gewohnheiten entsprechend versorgt werden. Diese sind nicht immer zielführend, was die Gesunderhaltung des Menschen betrifft. Die Verfügbarkeit von allem Verzehrbaren und der wachsende Wohlstand bei einem großen Teil der Weltbevölkerung hat zu Zivilisationskrankheiten geführt, die eindeutig durch falsche Ernährung begründet sind. Übergewicht, hoher Blutdruck, Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen sind die Vorboten von Gefäßerkrankungen sowie von Schlaganfällen und befördern damit die häufigsten zum Tode führenden Erkrankungen in der modernen Welt.

Für unsere Lebensqualität und den gesunderhaltenden Fluss des Qi ist ein gesunder Stoffwechsel ein bedeutender Faktor. Gesund zu sein bedeutet: Alles essen zu können, aber nicht ständig an Essen denken zu müssen. Und es heißt, sich nicht mit Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl, Stuhlunregelmäßigkeiten, Übelkeit oder verminderter Leistungsfähigkeit herumschlagen zu müssen. Demgegenüber können Lebensmittel für vorgeprägte Menschen sogar gleichsam zu feindlichen Kampfstoffen werden. Wer vieles nicht mehr verträgt, für den ist das Einkaufen von Lebensmitteln eine ständige Auseinandersetzung zwischen Wollen und Nichtkönnen oder Nichtdürfen. Die Freude am Essen geht verloren.

In der Coronapandemie hat sich zudem ein Zusammenhang zwischen Stoffwechsel und Immunsystem gezeigt. Für das Anfangsstadium der Covid-19-Erkrankung waren Blähungen, Übelkeit und Durchfall typische Begleiterscheinungen von Fieber und Erkältungssymptomen. Im Krankheitsverlauf zeigte sich, dass Menschen mit Vorerkrankungen aus dem Stoffwechselbereich besonders gefährdet für die lebensgefährlichen Komplikationen der Erkrankung sind. Seinen Stoffwechsel gesund zu halten oder, wenn er bereits gestört ist, wieder zur Normalität zurückzuführen, ist damit nicht nur ein Schritt zur besseren Lebensqualität, sondern auch ein äußerst wichtiger Faktor zu beständiger Gesundheit.

Aus diesem Grund haben wir dieses Buch dem Stoffwechsel gewidmet und ein 4-Wochen-Programm zusammengestellt, das den Fokus auf eine gesunde Mitte legt. Es basiert auf jahrzehntelanger Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Patienten, die ich, Dr. med. Fritz Friedl, behandeln durfte. Oftmals wird TCM hierzulande mit einer stark abgewandelten Form der 5-Elemente-Küche in einen Topf geworfen. Sie steht jedoch durch ihre Pro-und Kontra-Listen für Restriktion, denn es wird dabei in »gute« und »schlechte« Lebensmittel unterteilt. Der TCM geht es jedoch stets um Vielfalt und um Ausgleich. Verbote spielen dabei keine große Rolle. Aus diesem Grund finden Sie hier eine Vielzahl an variantenreichen, köstlichen Rezepten, deren Wirkung ich, Peter Asch, im Laufe meiner langen Jahre als Chefkoch an Patienten erprobt und immer weiter verfeinert habe. Sie beweisen: Gesund und gleichzeitig schmackhaft zu essen, ist kein Widerspruch.

Unser 4-Wochen-Programm soll nicht Wissen oder Vorschriften transportieren, sondern Ihnen neue Erfahrungen vermitteln – die Erfahrung, dass bereits einige Veränderungen in Ihren Gewohnheiten Ihren Stoffwechsel dazu verleiten, seine Aufgaben besser zu erfüllen. Sie erhalten neben der notwendigen Theorie über den Stoffwechsel darüber hinaus auch wertvolles Wissen über Heilpflanzen sowie Informationen zu Kochtechniken. Betrachten Sie die vier Wochen als ein Reanimationsprogramm, als einen pädagogischen Impuls, etwas anzuregen, was eigentlich in Ihnen angelegt, aber das aktuell aus irgendwelchen Gründen verkümmert ist und nur noch eingeschränkt funktioniert. Beschäftigen Sie sich nicht mit der Frage, warum das so ist und wer daran Schuld trägt. Lassen Sie sich stattdessen ganz darauf ein, neue Erfahrungen zu machen, und öffnen Sie sich dafür, dass Ihr Organismus Ihnen die Chance bietet, auf veränderte Gewohnheiten auch verändert zu reagieren. Wir wünschen Ihnen nun genussvolle neue Erkenntnisse!

Dr. med. Fritz Friedl und Peter Asch

WARUM WIR TCM BENÖTIGEN

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) blickt auf eine lange Tradition zurück. Auch hierzulande wird die Heilkunst sehr geschätzt.

Der deutschsprachige Raum ist ein Gebiet mit einer langen naturheilkundlichen Tradition. Hildegard von Bingen, Theophrastus Bombast von Hohenheim – genannt Paracelsus –, Sebastian Kneipp, Christoph Hufeland, Alfred Brauchle: Die Liste ist lang mit Vertretern, die über die Jahrhunderte versucht haben, unsere Lebensführung so zu beeinflussen, dass wir möglichst lange gesund bleiben und im Krankheitsfall wieder genesen können. Wesentliche Konzepte innerhalb der Naturheilverfahren sind in Deutschland geboren worden. Prominente Beispiele sind die anthroposophische Medizin von Rudolf Steiner oder die Homöopathie des Samuel Hahnemann. Besonderes Augenmerk lag dabei immer auf der Ernährung, weshalb Fastenkonzepte, Diätpläne und Ernährungsempfehlungen in vielen Formen vorzufinden sind.

Während Deutschland im Mittelalter mit der sogenannten Traditionellen Abendländischen Medizin (TAM) eine führende Nation gewesen ist, müssen wir heute feststellen, dass von dieser Vorreiterrolle nicht mehr viel übrig geblieben ist. In Arztpraxen und im Schulungsbereich fällt auf: Es dominieren die asiatischen Formen, die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) mit ihrer Phytotherapie, ihrer Akupunktur und ihren Bewegungsübungen aus dem Qigong und dem Taiji. Auch die Manualtherapien aus China (Tuina) und Japan (Shiatsu) sowie viele davon abgeleitete oder zumindest beeinflusste Verfahren. In ganz Asien werden diese Verfahren unterrichtet, im breiten Umfang angewendet und sind dort selbstverständlicher Bestandteil universitärer Ausbildungen. Hierzulande spielen sie in den Universitäten keine Rolle, daher werden sie auch von der Gesundheitspolitik, von der Schulmedizin und von den Krankenkassen kaum beachtet, wohingegen TCM bei Heilpraktikern und Laien großes Ansehen genießt.

Die Geringschätzung geht auf eine wissenschaftliche Revolution zurück, die Ende des 18. Jahrhunderts die Medizin komplett verändert hat. Bis dahin bestimmten Philosophie und medizinisches Erfahrungswissen die Lehrpläne und Behandlungskonzepte. Dann begann der Siegeszug der Naturwissenschaften, die mit Anatomie, Chemie und Biochemie das Wesen der Medizin einem Wandel unterzogen haben. Die Möglichkeit, das alte Wissen mit dem neuen zu vernetzen, hat man bedauerlicherweise in europäisch-westlicher Tradition nicht genutzt. Wir scheinen es gewohnt zu sein, dass neue Erkenntnisse die alten kurzerhand einfach ersetzen. Komplementäre Ergänzungen sind dagegen offensichtlich nicht unsere große Stärke.

In China hatte man nach Ende der Mao-Zeit genau das umgekehrte Problem: Das Land war verarmt, ausgeblutet und lag um Jahrzehnte zurück. Die traditionelle Medizin befand sich ebenfalls am Boden, denn Wirtschaft, Kulturleben und Wissensvermittlung hatten jahrzehntelang unter der Kulturrevolution massiv gelitten. Wer die Entwicklung Chinas aufmerksam und durch eigene Beobachtung untersucht, der kann sehen, wie in den letzten vierzig Jahren beide Formen der Medizin aufgebaut und miteinander vernetzt wurden. Heute gibt es schulmedizinische Einrichtungen auf Weltniveau in China und es finden sich TCM-Universitäten mit vielen Tausenden von Studenten und eine flächendeckende Versorgung mit beiden Medizinsystemen in diesem Land.

In China werden Ärzte ausgebildet, die sich entweder auf dem Gebiet der westlichen Medizin oder auf dem der traditionellen Medizin spezialisieren. Beide müssen aber auch etwas von dem komplementären System begreifen und in vielen Einrichtungen finden sich Therapien, die von beiden Systemen profitieren. Dazu noch ein hochaktuelles Beispiel: In der Kernphase der Covid-19-Epidemie Anfang 2020, als in Hubei täglich Tausende von Ersterkrankungen auftraten und innerhalb von einer Woche neue Kliniken gebaut werden mussten, ließ die chinesische Regierung aus dem ganzen Land Ärzte nach Wuhan holen, damit die medizinische Aufgabe bewältigt werden konnte. Xi Jinping, der chinesische Staatspräsident, hat in den chinesischen Medien immer wieder bestimmt zur Zusammenarbeit zwischen den beiden Medizinformen aufgerufen. Aus den chinesischen Berichten geht deutlich hervor, dass die – verglichen mit europäischen Ländern – rasche und relativ erfolgreiche Bewältigung der Epidemie wesentlich von der Zusammenarbeit der beiden Medizinformen ausgegangen ist.

DIE VERBINDUNG VON TRADITION UND MODERNE

Somit erweist sich China als nahezu einzige Kultur, der es gelungen ist, Altes und Neues miteinander zu kombinieren, ohne daraus einen Machtkampf zu entwickeln. Aus der ganzen Welt eilen junge Ärzte, Physiotherapeuten und andere Therapeuten nach China, um sich dort in die Theorien und Praktiken einführen zu lassen. Das Bedürfnis ist erstaunlicherweise international und riesengroß, obwohl es durch keine einzige westliche Universität, keine Institution, keine politische Kraft und keinen wirtschaftlichen Konzern propagiert wird. Woran liegt das? Es wird ganz ausschließlich vom individuellen Interesse befördert, auf professionellem Niveau zu verstehen, wie Gesunderhaltung für uns funktioniert, und diese nachhaltig zu unterstützen. Es wird zudem von der positiven Erfahrung beflügelt, die mittlerweile viele Menschen mit der chinesischen Medizin gemacht haben.

Diese Denkweise fußt auf einem vielfach erprobten Verständnis für die Eigenleistung unseres Organismus, sich gesund zu halten und die für uns am besten geeignete Lebensweise zu finden. Diese Form der Lebensführung besteht eben gerade nicht aus Verboten und Verzicht, sondern in erster Linie aus Verstehen: Die Sprache des Organismus wird vernehmbar, denn Symptome weisen hierbei nicht auf Defekte hin, sondern liefern Hilfestellung für eine bessere Anpassung. Es gilt, diese Botschaften des Körpers entschlüsseln zu lernen. Und letztlich leben wir am gesündesten, wenn wir im Einklang mit seinen individuellen Voraussetzungen stehen, wie ich, Dr. med. Fritz Friedl, in meinem ersten Buch »Das Gesetz der Balance« über die Erkenntnisse und Regeln der TCM erläutert habe.

Ein wichtiger Bestandteil dieser Lebensführung besteht natürlich in der geeigneten Ernährung. In China sind die Grenzen zwischen Ernährung und Medizin fließend. Denn viele übliche Lebensmittel eignen sich auch als Heilmittel. Dies gilt ganz besonders für Heilpflanzen und Gewürze, die zum Kochen eingesetzt werden können. Mehr darüber erfahren Sie ab >, wo wir Ihnen die gängigen Heilpflanzen vorstellen. Eine Tasse Pfefferminztee kann einerseits als Genussmittel verstanden werden, sie ist aber auch andererseits ein therapeutischer Impuls, Lebenskräfte zu wecken und den Gallenfluss zu fördern. Damit liegt es nahe, Ernährung auch als System zur Verbesserung unserer Körperfunktionen zu begreifen. Dies macht die chinesische Medizin stark, indem sie alle Lebensmittel dahingehend untersucht hat, welche dieser Funktionen durch ein bestimmtes Nahrungsmittel in welcher Form beeinflusst werden können.

Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, in den Kochprozess auch die Kräfte der Natur zu integrieren. Kochen mit Heilpflanzen, wie ich, Peter Asch, es Ihnen vorstellen werde, führt dazu, dass sich die positive Wirkung von Lebensmitteln steigert und damit verbunden auch zu einem qualitativ hochwertigeren Geschmackserlebnis wird.

DER STOFFWECHSEL ALS GRUNDLAGE DES LEBENS

Damit ist die Frage nach der Qualität unseres Stoffwechsels in den Fokus geraten. Ganz offensichtlich sind wir in unterschiedlichem Maße von Problemen in der Verarbeitung von Lebensmitteln betroffen. Dabei scheint unser Stoffwechsel an sich auf den ersten Blick ein relativ einfacher Ablauf zu sein: Wir schieben diverse Lebensmittel in unseren Mund, zerkleinern sie, schlucken sie hinunter und spülen Wasser nach. Dieser Vorgang wird ausgelöst durch Mangelgefühle, die wir Hunger/Durst nennen. Diese Mangelgefühle lassen beim Essen nach einer gewissen Zeit nach und führen vorübergehend zu einem Sättigungsgefühl, bis sich nach einiger Zeit erneut Hungergefühl einstellt. Die zugeführte Nahrung wird in einer bestimmten Form verarbeitet, Reste davon tauchen später als Stuhlgang wieder auf und werden dezent entsorgt. Doch auf den zweiten Blick ist dieser Vorgang weder selbstverständlich noch einfach. Vielmehr ist er hochkomplex, sowohl aus anatomischer, physiologischer wie biochemischer Sicht. Welche Fakten gibt es, deren Kenntnisse für den Umgang mit dem eigenen Stoffwechsel hilfreich sind?

DER ANATOMISCHE VORGANG DER VERDAUUNG

Anatomisch betrachtet besitzen wir eine durchgehende schlauchförmige Verbindung von der Mundhöhle über Speiseröhre, Magen, Dünndarm und Dickdarm bis zum After. Dieser gesamte Bereich ist durch Schleimhäute ausgekleidet, die insgesamt sage und schreibe etwa 400 Quadratmeter Fläche ausfüllen. Unsere Schleimhäute sind nicht wie Stahl oder Beton undurchlässig, sondern sie besitzen Poren, die von kleinen Bestandteilen durchdrungen werden können. Auf diese Weise können Nahrungsbestandteile ins Blut aufgenommen (resorbiert) werden und ebenso können Abfallstoffe aus dem Blut in den Darm ausgeschieden werden. Der Zustand und die Funktionsfähigkeit unserer Schleimhaut werden uns im weiteren Lauf noch beschäftigen (siehe >).

Während im Bereich unserer Speiseröhre die Bewegung der Nahrung wesentlich von der Schwerkraft beeinflusst wird, wird die Passage vom Magen abwärts durch aktive Bewegungen der Darmmuskulatur gelenkt. Es handelt sich dabei um unwillkürliche, das heißt nicht bewusst steuerbare Muskulatur, deren Bewegung wir also nicht willentlich beeinflussen können. Sie ist nicht einmal wahrnehmbar, denn die physiologischen Bewegungen des Darmes finden völlig unbemerkt statt: Denn ist der Darm in einem normalen Ausmaß aktiv, dann empfinden wir unseren Bauch als unauffällig ruhig und in Ordnung (siehe >).

Die Zerlegung der Nahrungsmittel in Einzelteile beginnt bereits mit den Zähnen, wird aber wesentlich von Enzymen und Hormonen beeinflusst. Schon im Speichel finden entsprechende Vorgänge statt, die beispielsweise Schokolade schmelzen lassen und unmittelbare körperliche Reaktionen, wie zum Beispiel in Form von Geschmacksempfindungen im Gehirn, veranlassen. Ist der Nahrungsbrei dann im Dünndarm angekommen, werden durch die Galle und die Bauchspeicheldrüse zahlreiche weitere Stoffe eingeschleust, die zur Zerlegung und Verarbeitung von Nahrungsmitteln erforderlich sind. Damit richtet sich unser Blick auf die hochkomplexen biochemischen Vorgänge, die bei der Verarbeitung der Nahrung eine Rolle spielen: Die Koordination dieser Vorgänge lässt sich nicht durch Zufuhr irgendwelcher Nahrungsergänzungsmittel manipulieren. Sie hängt vollständig davon ab, dass der Organismus selbstständig zum richtigen Zeitpunkt auch die richtigen Impulse setzt.

Letztlich dient die Nahrungsaufnahme dem Erhalt unserer Organfunktionen. Im Kindesalter ging es für uns alle darum, dass Knochen, Muskeln sowie verschiedene Körperteile wachsen und sich entwickeln können. Wenn wir mit etwa 24 Jahren ausgewachsen sind, dann dreht sich alles nur noch darum, dass die entstandene Substanz so lange wie möglich auf hohem Qualitätsniveau erhalten bleibt. Dies gelingt durch die Balance zwischen dem Abbau verbrauchter Zellen und der Erneuerung verwertbarer Zellen. Sie müssen nach genetisch festgelegten Bauplänen in unterschiedlicher Bauart in der Haut, in der Muskulatur, im Gehirn und in Organen wie Herz, Lunge oder Niere ganz unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden.

DIE HAUPTNÄHRSTOFFE

Nahrungsmittel werden nach ihren drei bedeutendsten Bestandteilen in Kohlen-

hydrate, Eiweiß und Fett unterteilt. Auch wenn diese Bestandteile, je nach konsultierter Ernährungsliteratur, unterschiedlich eingestuft werden, so sind sie alle lebenswichtige Bausteine, die wir für die Aufrechterhaltung unseres Organismus benötigen. Kohlenhydrate liefern Energie, und das sogar besonders schnell. Sie stellen für das Gehirn die einzige Energiequelle dar. Auch für die optimale Arbeit der Muskeln sind sie vonnöten. Die wichtigsten Zuckerarten bestehen aus Einfachzucker wie Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose), Zweifachzucker wie Haushaltszucker sowie Malz- und Milchzucker. Beide Zuckerarten lassen den Blutzuckerspiegel relativ schnell hochschnellen. Die dritte häufig vorkommende Zuckerart stellen die Mehrfachzucker dar. Sie sind vor allem in Getreide, Vollkornprodukten, Kartoffeln und Hülsenfrüchten enthalten und lassen den Blutzucker nur langsam ansteigen, weil die Zucker vor der Aufnahme ins Blut erst aufgespalten werden müssen (siehe >).